Eibenwäldchen

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Gornarak
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Eibenwäldchen

Beitrag von Gornarak » 08.08.2012, 11:10

Ich hab schon ein wenig im Forum gestöbert und lese ja auch schon ne Weile lang mit, brächte aber trotzdem nochmal nen genaueren Tipp für Eibenholz.

Mein Bruder hat sechs Eiben im Garten, die er gerne loswerden möchte (Bingo!). alle sind ca. zehn Meter hoch, mit einem Stammdurchmesser von 15-20cm und teilweise schattig gewachsen. Die meisten sind ziemlich astig und jetzt stellt sich mir die Frage, wie ich möglichst viele Staves aus den Bäumen bekomme.

Ein paar Äste haben Durchmesser von ca. 5 cm. die würden für sich also schonmal nen Bogen hergeben. Was mach ich aber mit den astigen Stämmen. Soll ich die in möglichst astfreie Viertel spalten (wobei dann in der Regel vermutlich nur ein Viertel je Baum übrig bleibt) oder soll ich die zersägen (ich hab keinen Zugriff auf ne Bandsäge).

Soll ich mit dem Fällen bis zum Spätherbst oder sogar Winter warten oder kann ich schon zeitnah anfangen, den ersten umzumachen? Mehr als einen Baum pro Woche werde ich vermutlich eh nicht bewältigen.

Wie bereite ich das Holz auf die Lagerung vor? Kommt die Rinde ab oder spreng ich die beim Tillern runter (ich rechne aufgrund des Standortes mit vergleichsweise viel Splintholz)? Wie mach ich das mit den Ästen? Schnitze ich da schon bis über den Markkanal die schlechte Seite weg oder Lager ich die am Stück? Rinde runter oder nicht?

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Re: Eibenwäldchen

Beitrag von Galighenna » 08.08.2012, 11:46

Das ist so aus der Ferne fast nicht zu beantworten. Prinzipiell gilt: Lieber einen einzigen guten Stave als 2 schlechte. Wenn man zu viel will hat man später oftmals gar nichts.
Deshalb würde ich so vorgehen: Eine Eibe fällen und erstmal alle Äste abschneiden so das nur der Stamm übrig ist. Die Äste die dick genug für nen Bogen sind, gleich einsacken. Anschließen beim Stamm in voller Länge von allen Seiten gucken, wo der allerbeste Stave sitzt und dann so abschneiden das du genau diesen bekommst. Bei dem Rest vom Holz dann wieder genau so verfahren. Anschließend die ausgesuchten Stellen aus dem Stamm rausspalten oder sägen, je nachdem wie schwierig das wird.
Äste sollten immer entweder möglichst mittig liegen, oder so weit am Rand das sie rausfallen können. Nimm dir ne Schnur mit, dann kannst du damit besser eine gerade Linie peilen um zu sehen wo der Bogen liegen könnte. Es ist möglich, das du ein paar kleinere Äste am Rücken hin nehmen musst weil es sonst keinen guten Rücken gibt, und dann legst du den Bogen so in den Stamm das diese Äste möglichst klein sind und möglichst in der Mitte liegen.
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Re: Eibenwäldchen

Beitrag von Snake-Jo » 08.08.2012, 11:54

So wie es Gali beschrieb, würde ich auch vorgehen, möglichst in der Winterzeit.
Weiterhin kann man noch nach Meterstücken schauen, falls es nicht für einen ganzen Bogen reicht. Aus diesen "billets" kann man dann einen Bogen im Griff zusammenspleißen. Lieber zwei gute Meterstücke als ein schlechter ganzer Bogen.

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Re: Eibenwäldchen

Beitrag von Gornarak » 08.08.2012, 12:03

Danke schonmal für die Antworten. Ich war aber bei meiner Frage wohl zu unpräzise. Den Bogen im Holz zu finden (sofern da denn einer existiert) ist nicht mein Problem (trotzdem waren die Hiinweise gut). Es geht mir tatsächlich darum, wie ich das Stück Holz dann technisch aus dem Stamm arbeite. Funktioniert Spalten bei Eibe weitestgehend problemlos (dann würde ich das lieber machen als sägen) oder muss ich mit extrem zähem Holz und Drehwuchs rechnen.

Außerdem muss ich noch wissen, was ich mit der Rinde mache. Eigentlich soll die wegen der Schädlinge ab. Andererseits soll man Eibe möglicht schonend trocknen und das wäre mit Rinde leichter weil das Holz am Rücken nicht so schnell Feuchtigkeit verliert. Außerdem sprengt die sich beim Tillern angeblich von allein ab und bleibt durchgetrocknet nicht so fies dran bappen wie bei anderen Hölzern.

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Re: Eibenwäldchen

Beitrag von Heiner » 08.08.2012, 12:17

Immer in absolut pauschalen Ja/Nein-Antworten:

Gornarak hat geschrieben:Funktioniert Spalten bei Eibe weitestgehend problemlos (dann würde ich das lieber machen als sägen)...
Ja

oder muss ich mit extrem zähem Holz und Drehwuchs rechnen.

Nein

Außerdem muss ich noch wissen, was ich mit der Rinde mache.

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Re: Eibenwäldchen

Beitrag von Galighenna » 08.08.2012, 12:21

Schädlinge gehen nicht auf Eibe, denn Eibe ist giftig, besonders die Rinde und die Nadeln. Die Rinde darf deshalb dran bleiben.

Eibe lässt sich allgemein eigentlich sehr gut spalten. Das Problem können halt die Äste sein. Da wird man im Bereich der Äste vll mal vorsägen müssen, oder mit mehreren Beilen oder Äxten arbeiten. Trotzdem ist Eibe deutlich einfacher als Robinie, Osage oder Ulme und selbst die kann man spalten wenn mans richtig macht. ;)
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Re: Eibenwäldchen

Beitrag von Gornarak » 08.08.2012, 12:34

Super, dann können sich die Bäume auf Besuch einstellen :)

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Re: Eibenwäldchen

Beitrag von Panthertatze » 08.08.2012, 14:25

Ich habe bei Eibe den Fehler gemacht, dass ich die Äste am Stamm zu kurz abgesägt habe. Also ruhig ca. 10 cm stehen lassen.
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Re: Eibenwäldchen

Beitrag von Gornarak » 08.08.2012, 14:33

Was war das Problem dabei? Haben sich Risse gebildet? Wie kurz war das?

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Re: Eibenwäldchen

Beitrag von laurin » 08.08.2012, 22:13

Wenn Du Eibe im August erntest hast Du den geringsten Taxingehalt im Holz.
Wenn Du im Nov/Dez. erntest, hast Du einen voll ausgeprägten äußeren Jahresring.
Hat beides seine Vor - und Nachteile.
Der Feuchtigkeitsgehalt kann sowohl im Nov. als auch im August hoch/niedrig sein. Ist Wetter und Standortabhängig.

Wenn Du an den Ästen das "Laub" drannläst, trocknet dieses das Holz am schonensten.

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Re: Eibenwäldchen

Beitrag von Panthertatze » 09.08.2012, 13:20

Idch habe die Äste direkt am Stamm abgesägt. Dadurch haben sich inerhalb kurzer Zeit Risse gebildet.
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