Neuer Apfel

Hölzer, Kleber, etc.
Genni
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1347
Registriert: 08.10.2010, 22:04

Neuer Apfel

Beitrag von Genni » 08.03.2011, 19:02

Hallo,

ich habe heute vom Nachbarn ein ca. 1m langes und ca.6-8cm dickes Stück Apfel sichern können, war beim absägen dabei, gesehen, gefragt, mitgenommen. Würde es gerne für Griffe u.ä. benutzen, Allerdingshabe ich jetzt 3 Fragen:

1. Wie hart ist Apfelholz?

2. Wie trockne ich es am besten? Enden sind nochnicht versiegelt. Kann ich erst morgen machen. Ich hatte aber auch nicht vor jetzt noch 10-12 Monate zu warten, 4 Wochen oder so passen eher.

3. Am Holz sind so komische Wucherungen oder Pilze oder Moss ähnliches. Wie beeinflusst das das Holz? Bilder kommen später, Digicam muss erst aufladen.

Gruß, Felix
Ruhe über Zorn.
Ehre über Hass.
Stärke über Angst.

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Squid (✝) » 08.03.2011, 19:13

1. Hart genug für Griffe und Overlays.
2. Enden versiegeln und in den Keller / Schuppen / Garage damit. Dem Holz ist das egal, ob du warten möchtest, oder nicht: Wenn es zu schnell trocknen soll, dann reisst es. Beispiel: Ich habe vor 2 Wochen ein Stück Rose (130 lang, 4,5 dick) zum Trocknen nach drinnen gestellt. Nach 12 Stunden hatte ich einen längs durchgehenden Riss, nach 24 Stunden de Facto 2 Teile.
Ist die gleiche Pflanzenfamilie...
3. Na und? Schneide / schab' das Zeugs ab und gut. Wen interessierts, wenn diese Veränderungen nur stellenweise auftreten - das Holz wird ja sowieso zersägt...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Benutzeravatar
Mandos
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2093
Registriert: 09.06.2007, 17:28

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Mandos » 08.03.2011, 19:28

Hm, sicher wäre wohl der Vorschlag von @squid das Holz in einen Schuppen zu legen und dort 3 Monate zu lassen, dann ist es so auf ~15% runter, dann kann es ruhig in den Keller oder in ein unbeheiztes Zimmer, denke ich.
Ich würde dabei schon grob die Form ausarbeiten. Also auf vielleicht 4 cm Breite und 3-4 cm Dicke runter, je nach Design.
Hab damit bei einem Kirschsapling gute Erfahrung gemacht. Der ist jetzt nach 2,5 Monaten auf 14% runter und kommt bald in den Keller - rissfrei bisher. (Und Kirsche soll auch eher kompliziert in der Trocknung sein.)
Allerdings hat @acker beim Sap-Turnier 'nen Apfelbogen gebaut, also schnell getrocknet.
Musst da mal nachlesen und ggf. @acker fragen. Allderings mit erhöhtem Risiko.
Und auf jeden Falls versiegeln: Enden plus 20cm an den Seiten.

Benutzeravatar
Galighenna
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8835
Registriert: 19.07.2004, 21:59

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Galighenna » 08.03.2011, 19:40

Hierm Mandos... wer lesen kann ist klar im Vorteil *gg* *seitenhieb*
Der gute Herr wünscht daraus Griffe und Overlays zu machen...

Aber mal als Idee: Wenn du dich ein paar Bogen und etwas Erfahrung später ran traust Genni, könntest du das Holz auch Spleißen und erhältst so einen 2m Stave für einen Apfelbogen... Kein Muss, nur ne Idee. einiges davon würde man ja später sowieso wieder abschneiden. Davon kannst du dann immer noch Overlays machen ;) Vielleicht wäre es also klug das Holz einfach mal beiseite zu stellen. Apfelholz ist eher selten zu bekommen...
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

Trinkhorn
Full Member
Full Member
Beiträge: 144
Registriert: 16.02.2011, 10:03

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Trinkhorn » 08.03.2011, 20:33

Galighenna hat geschrieben:...
Apfelholz ist eher selten zu bekommen...

Also generell Apfel? Apfelbäume hab ich viele hier ;D aber wie ist als Bogen? Vergleichbar mit Esche? Bringt evtl. ein nettes Backing was?

@Squid: ...Apfel ist die gleiche Pflanzenfamilie wie Rose ... habe ich das richtig verstanden??

Trinkhorn
....oh Robinie du Zicke, ich bieg dich doch ...

Benutzeravatar
Galighenna
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8835
Registriert: 19.07.2004, 21:59

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Galighenna » 08.03.2011, 21:14

Äpfel gehören zu den Rosaceae ... also japp!
Backing würde ich eher sagen nicht... ich glaube das ist eher Druckstark. Es werden aber selten Bögen aus Apfel gebaut. Als Bogenholz ist es selten verfügbar, weil es nur selten in der benötigten Länge gerade und Astfrei wächst.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

Benutzeravatar
Mandos
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2093
Registriert: 09.06.2007, 17:28

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Mandos » 08.03.2011, 21:21

Galighenna hat geschrieben: Als Bogenholz ist es selten verfügbar, weil es nur selten in der benötigten Länge gerade und Astfrei wächst.


Und weil Äpfel eigentlich zu schade sind, um zu fällen.
Und wenn sie alt sind, ist das Holz nicht mehr so geeignet, habe ich gehört.

Trinkhorn
Full Member
Full Member
Beiträge: 144
Registriert: 16.02.2011, 10:03

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Trinkhorn » 08.03.2011, 23:14

Galighenna hat geschrieben:Äpfel gehören zu den Rosaceae ... also japp!
Backing würde ich eher sagen nicht... ich glaube das ist eher Druckstark. Es werden aber selten Bögen aus Apfel gebaut. Als Bogenholz ist es selten verfügbar, weil es nur selten in der benötigten Länge gerade und Astfrei wächst.

OK, wenn aber Druckstark - d.h. ja am Bauch hält es Belastungen gut aus - was ja Backing zusätzlich verursacht...also würde es ja passen oder versteh ich da was falsch?
....oh Robinie du Zicke, ich bieg dich doch ...

Benutzeravatar
the_Toaster (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3706
Registriert: 28.09.2007, 19:29

Re: Neuer Apfel

Beitrag von the_Toaster (✝) » 08.03.2011, 23:59

Ja zu Apfelholz passt gut ein Backing.
Apfel ist, soweit ich weiß, sehr druckfest.
Kann also zum Beispiel eine schön dünn ausgearbeitete Bambusleiste ab.

Ich würde Apfel ja für Schlaghölzer für einen Yumi nehmen... ;)
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Benutzeravatar
arcus
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1879
Registriert: 26.02.2004, 22:33

Re: Neuer Apfel

Beitrag von arcus » 09.03.2011, 09:13

ich würde das schon in kleine Abschnitte sägen , entrinden und in der Microwelle trocknen--dauer ca 2 std--also langsam--auf kleiner Stufe

Bitte aber vorher Probe machen.

nach 2 Std haste ein extrem trockenes-hartes Holz.

Ich nehme Apfel zum Drechseln und hab das immer so gemacht.

Arcus

Benutzeravatar
Schwaigus
Newbie
Newbie
Beiträge: 26
Registriert: 11.01.2011, 19:58

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Schwaigus » 09.03.2011, 10:30

Galighenna hat geschrieben:Äpfel gehören zu den Rosaceae ... also japp!
...


Dass Äpfel und Rosen zur gleichen Pflanzenfamilie gehören ist meiner Meinung nach kein Grund, daraus irgendwelche Holzeigenschaften ableiten zu können.
Eine Familie ist eine sehr weit gefasste Verwandtschaft, wie z.B. die Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) zu denen sowohl Fichten, Tannen, Kiefern, Zedern, Douglasien als auch Lärchen gehören.
Schon allein bei den unterschiedlichen Fichten gibt es ja durchaus entscheidende Schwankungen in der Holzqualität (vergleiche unsere heimische Fichte (Picea abies) mit der Nordamerikanisches Sitka-Fichte (Picea sitchensis))

Soweit ich mich erinnere findet die Sitka-Fichte ja auch immer in der TBB Erwähnung (als Holz für Pfeilschäfte evtl?, weiss ich nicht mehr genau).

Ich denken auf jeden Fall, dass man die oben genannten Holzarten nicht in einen Topf werfen kann.

Freundliche Grüße
Schwaigus

Benutzeravatar
Galighenna
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8835
Registriert: 19.07.2004, 21:59

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Galighenna » 09.03.2011, 11:35

@Trinkhorn
ich hatte das so verstanden, das du vorgeschlagen hattest das Apfelholz zu Backingstreifen zu verarbeiten. Das wäre nicht so praktisch. Es ist halt eher als Facing/Bauchlage interessant... (Nicht das wir da nun aneinander vorbeireden ;) )
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

Trinkhorn
Full Member
Full Member
Beiträge: 144
Registriert: 16.02.2011, 10:03

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Trinkhorn » 09.03.2011, 12:42

Galighenna hat geschrieben:@Trinkhorn
ich hatte das so verstanden, das du vorgeschlagen hattest das Apfelholz zu Backingstreifen zu verarbeiten. Das wäre nicht so praktisch. Es ist halt eher als Facing/Bauchlage interessant... (Nicht das wir da nun aneinander vorbeireden ;) )

Ah, Ok bin schon dabei!
Nur für's Verständnis: Es könnte also Sinn machen, bei zB. einer zugstarken Esche, ein Facing aus druckstabilem Apfel zu machen...

Trinkhorn
....oh Robinie du Zicke, ich bieg dich doch ...

Benutzeravatar
Snake-Jo
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 8691
Registriert: 10.10.2003, 11:05

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Snake-Jo » 09.03.2011, 13:42

Schwaigus hat recht, aber zurück zum Apfelbaumholz (der Titel im Thread ist schlichtweg falsch):
Apfelbaumholz ist dicht, fest, druckstabil, sehr schön farbig und als Bogenholz brauchbar,rangiert irgendwo zwischen Kirschbaumholz und Birnbaumholz in der Eignung. Insbesondere ist das Holz von schmalen Stämmen oder Ästen brauchbar, weil alte Stammstücke zum Vermorschen neigen.
Daher folge dem Rat von Gali: Spalten oder durchsägen, Enden versieglen, vorsichtig trocknen, nach 6 Monaten Rinde runter, weiter trocknen und einen im Griff verspleißten Selfbogen bauen (nix Backing, Facing oder Griffe). 8)

Trinkhorn
Full Member
Full Member
Beiträge: 144
Registriert: 16.02.2011, 10:03

Re: Neuer Apfel

Beitrag von Trinkhorn » 09.03.2011, 18:59

Snake-Jo hat geschrieben:Schwaigus hat recht, aber zurück zum Apfelbaumholz (der Titel im Thread ist schlichtweg falsch):
Apfelbaumholz ist dicht, fest, druckstabil, sehr schön farbig und als Bogenholz brauchbar,rangiert irgendwo zwischen Kirschbaumholz und Birnbaumholz in der Eignung. Insbesondere ist das Holz von schmalen Stämmen oder Ästen brauchbar, weil alte Stammstücke zum Vermorschen neigen.
Daher folge dem Rat von Gali: Spalten oder durchsägen, Enden versieglen, vorsichtig trocknen, nach 6 Monaten Rinde runter, weiter trocknen und einen im Griff verspleißten Selfbogen bauen (nix Backing, Facing oder Griffe). 8)

He super! Obstholz habe ich hier genug!!
Wie ist den die Wurfleistung einzureihen, verglichen z.B mal mit ner Esche? Bekommt das Holz starken Set (ok, das hängt ja wieder vom Tiller ab... ::) )
....oh Robinie du Zicke, ich bieg dich doch ...

Antworten

Zurück zu „Materialien“