Fletchers-Corner

Moin,

ich habe eine Versuchsreihe zur Haselnuss gestartet. Letzte Woche habe ich 13 Äste geerntet und möchte nun die Trocknungszeit, das Biegeverhalten, den Verlust beim Holzdurchmesser und die Arbeitszeit dokumentieren. Das Ziel ist einen guten Moment für zukünftige Bearbeitungen zu finden, um so den Arbeitsprozess zu optimieren. Kurz: Wenig Arbeit soll zu guten Ergebnissen führen.

Mein Vorgehen sieht wie folgt aus: Die Äste werden jeden Tag vor der Bearbeitung fotografiert, dann gebogen (dabei wird die Zeit gemessen) und dann wieder fotografiert. Dabei werden Beobachtungen notiert. Weiter habe ich 3 Äste mit Edding markiert. Einmal am Ende, einmal mittig, aber eher Richtung dickes Ende und einmal am dünnen Ende. Genau dort messe ich täglich den Durchmesser und notiere ihn.

Euch möchte ich gerne an diesem Versuch teilhaben lassen. Deshalb poste ich die Ergebnisse mit Bildern, jeweils ein Post für einen Tag. Derzeit bin ich bei Tag 5. Vielleicht sind die ein oder anderen Ergebnisse für Euch interessant.

Anmerkungen:

Die Auswahl der Äste ist mäßig. Ich habe noch eine der wenigen übergebliebenen Stellen abgeerntet, die mir noch eingefallen sind. Vermutlich hätte ich nicht alle diese Äste wegen schlechter Qualität weiter bearbeitet. Es kommt aber bei diesem Versuch nicht darauf an, wie oben beschrieben.

Die Messungen der Durchmesser ergeben jetzt schon, dass ich entweder Messfehler drin habe, oder aber der Holzdurchmesser zunimmt... ich bitte also meine Messungenauigkeiten zu entschuldigen :-) Bei rundem Holz trifft man einfach nicht immer diesselbe Stelle, auch wenn sie markiert ist. Ich verzichte darauf an jedem Tag die Durchmessertabelle mit zu posten, nur ab und zu kommt ein Bild.

Ein Ast ist bereits auf dem ersten Bild geschält, den habe ich schon auf dem Heimweg mit einem scharfen Stein bearbeitet. Ich konnte einfach nicht widerstehen.

Fällt mir nach dem Fotografieren ein Fehler auf, korrigiere ich den dilletantisch mit Paint. Inhalt kommt bei mir vor Optik.


Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen, Fragen, Tipps und Anregungen. Bitte seid gnädig, da ich ja noch Anfänger bin. Viele Grüße Malte

TAG 1

TAG 2

TAG 3

TAG 4

TAG 5

sulla hat geschrieben: ↑

24.01.2024, 18:18

Die Messungen der Durchmesser ergeben jetzt schon, dass ich entweder Messfehler drin habe, oder aber der Holzdurchmesser zunimmt...

Die Haselschößlinge sind im Querschnitt oft etwas oval, daher könnte die Zunahme beim Durchmesser kommen.

Was mir auffaellt ist schon mal, dass dein Ausgangsmaterial eher krummbucklig ist. Was Gerades (und wenn nur ein Meterstab ist) vor dem Absaegen danebenhalten, hilft mir bei der Auswahl.
Frisch laesst sich Hasel am besten biegen wenn man ihn warm genug macht. Dann gerade halten. Ich mach immer Buendel, aber das geht sicher besser. Hasel bleibt in der Form in der er trocknet. Hartriegel nicht.
Ich lass die Stengel immer 15-20cm zu lang, dann hab ich bessere Auswahl am Ende.
Gewicht und Spine angleichen mit dem Pfeilhobel

Biegst du die Pfeile nur mit der Hand oder hast du Hilfsmittel zum begradigen?
Ich mach nach dem Begradigen auch immer Bündel und Schnüre sie fest mit altem Fahrradschlauch zusammen.
Lg Thomas

Moin,

neumi, so langsam glaube ich nicht mehr daran, dass ich so viele Messfehler mache... heute habe ich an vielen Stellen eine leichte Zunahme des Holzdurchmessers gemessen. Das verwundert mich sehr und vielleicht kann das jemand erklären, der sich mit Holz besser auskennt... Zwar befinden wir uns hier im Zehntel-mm Bereich, aber ich finde das schon auffällig.

fatz, ja, die Auswahl ist nicht gut. Ich habe keine/kaum Stellen mehr zum Abgrasen... Hier geht es mir aber nicht nur darum gute Pfeile zu erhalten, sondern um mehr Wissen für die Zukunft erhalten. Darf ich fragen, warum Du frische Hasel erwärmst? Das ist doch frisch fast so weich wie Kaugummi :-) Du schreibst: Hasel bleibt in der Form in der er trocknet. Hartriegel nicht. - Das wäre ja super. Ich schlussfolgere, dass meine Pfeile sich später beim Schießen nicht mehr verkrümmen. Ist das korrekt?

Schnabelkanne, ich nehme nur meine Hände/Daumen dafür. Ich habe mir ein Werkzeug gebaut, mit dem ich bereits trockene und dann erwärmte Äste biegen wollte. Das klappt auch, aber ich habe im warmen Zustand viel zu viele Brüche verursacht. Deshalb möchte ich eine Methode entwickeln, bei der ich ausschließlich kalt biege. Deine Idee mit dem Fahrradschlauch finde ich sehr interessant! Hättest Du ein paar Bilder für mich? Ich vermute mal, dass das Gummi zusätzlich Spannung auf die Äste bringt. Ich bin sehr an Deinem Erfahrungsschatz interessiert!

Viele Grüße Malte
(Wo ändert man es, dass ich auch so einen Satz am Ende jeder Nachricht hinterlasse, wie Ihr das macht?)

sulla hat geschrieben: ↑ Darf ich fragen, warum Du frische Hasel erwärmst? Das ist doch frisch fast so weich wie Kaugummi :-)

Deswegen lässt er sich ja frisch besser biegen

Du schreibst: Hasel bleibt in der Form in der er trocknet. Hartriegel nicht. - Das wäre ja super. Ich schlussfolgere, dass meine Pfeile sich später beim Schießen nicht mehr verkrümmen. Ist das korrekt?

Die Erfahrung bezugs Hasel stammt eher vom Staves. Sollte aber bei Pfeilen auch so sein. Hasel ist mir als Pfeilholz zum Warbow-Schiessen zu weich. Da nehm ich meist Pfeifenstrauch. Hartriegel wär da auch fein, aber der kriecht mir immer zurück.

TAG 6

TAG 7

TAG 8