Fletchers-Corner

moin

ich war vorgestern ein bisschen sammeln und habe noch ein paar schößlinge finden können. ein paar habe ich eben gerade geschält. was habt ihr denn so in diesem winter geerntet?

vg malte

Wenn du jetzt anfängst die Stöckchens zu richten und das alle 1-2 Tage wiederholst, kannst du sehr gerade Schäfte herstellen.

Servus, schöne Haselpfeile die du da hast.
Ich komme momentan leider nicht dazu Holz zu ernten, neben der Arbeit ist das SAP-Tunier sehr zeitraubend.
Lg Thomas

Moin,

hier mal ein Bild von der bearbeiteten Ernte. Ich kann schon verstehen, weshalb nur wenige sich diese Arbeit machen... Ist wirklich sehr viel Zeit und Aufwand... und jetzt kommt noch das Astloch bearbeiten und Ölen... Wie macht Ihr das? Ich hatte vor bald alle mit Leinölfirnis zu bestreichen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sich dann wieder Verbiegungen bemerkbar machen, weil die Äste wieder feucht werden...

Kann man danach dann eigentlich Kleber aufbringen? Auf Öl?

Viele Grüße Malte

Hey Malte,

was du mit dem Astlöchern vor? Willst du sie versiegeln?
Vom Ölen allein sollte sich nichts verbiegen.
Und krumm werden manche nach einer Weile eh wieder von alleine. Lässt sich mit Hitze aber auch alles wieder richten.

Kleber auf Öl klingt jetzt nicht so doll. Ich öle meine Pfeile immer erst komplett zum Schluss. Also nach dem Abschleifen und wenn Spitzen und Befiederung dran sind.

Manuel

Kleben auf Hartöl geht, auf Wachs nicht...

Moin,

die Astlöcher will ich nicht besonders behandeln. Ich hatte vor alles zu schleifen mit Schleifpapier, dann Leinölfirnis drauf, dann trocknen lassen und dann befiedern. Ist es nötig da was anderes zu machen? Ich bin jetzt übrigens verwirrt, wenn einer schreibt ja und einer nein zum Kleben auf Öl :-)

Viele Oele enthalten Wachs. Deswegen deine Verwirrung.
Spine und Gewicht angleichen ist aber vorher noch eine durchaus vernuenftige Idee einen besseren Pfeilsatz zu kriegen.

sulla hat geschrieben: ↑

04.02.2024, 10:30

Ich bin jetzt übrigens verwirrt, wenn einer schreibt ja und einer nein zum Kleben auf Öl

Wenn Leinölfirnis getrocknet ist, kann man darauf kleben. Wie fatz schreibt, gibt es zahlreiche Öl-Mischungen, die unter anderem auch Wachs enthalten können. Reiner Leinölfirnis enthält aber nur Sikkativ (zur schnellen Trocknung=Härtung).

Auf Öl kann man nicht kleben, das stimmt schon.
Gekochtes Leinöl > Leinölfirnis reagiert mit dem Luftsauerstoff genau wie Tungöl und deren Mischungen und wird dabei sehr hart. Ist das Öl erst einmal ausgehärtet, dann kann man sehr gut darauf kleben.
Das Problem ist das Trocknen (Polymerisieren) des Leinöles. Ist die Ölschicht sehr dünn, dann kommt überall der Sauerstoff gut dran und eine dünne Schicht ist in einen Tag hart. Wird das Öl auch nur ein wenig dicker aufgetragen dann kann das auch eine Woche oder länger dauern. Das liegt daran, das die oberste Schicht aushärtet und nahezu Luftdicht ist, so kommt kein Sauerstoff an die tieferen Schichten und die brauchen dann sehr lange bis sie härten.
Ich habe mal einen Versuch gemacht und rohe Pfeilschäfte zwei Tage in Leinölfirnis getaucht und anschließend getrocknet, nach zwei Jahren war das Öl im inneren noch so frisch wie am ersten Tag! Nur die äußeren 0,5mm waren da durchgehärtet.

Gruß Dirk

PS: Die Polymerisation von Leinöl mit dem Luftsauerstoff erzeugt Wärme, kann die nicht abgeführt werde (Lappen im Mülleimer) dann führt das gerne zu einer Selbstentzündung und Bränden. Lappen und Pinsel die mit Leinöl benetzt sind darum immer so aufbewahren das entstehende Wärme abgeführt wird oder erst gar nicht entsteht.

Moin,

Danke für die Antworten! Dann weiß ich jetzt, dass mein Plan umsetzbar ist. Sehr überzeugende Beschreibung, Dirk :-)

fatz, das mit dem Spine angleichen werde ich noch in die Zukunft verschieben. Da blicke ich noch nicht durch. Ich werde erstmal drauf los bauen und Erfahrungen sammeln, auch wenn Du natürlich bestimmt recht damit hast. Trotzdem vielen Dank für den Tipp.

Meine Federn sind jetzt ca. 5 Wochen im Eisfach gewesen. Es kann also beginnen :-)

sulla hat geschrieben: ↑

04.02.2024, 23:26

fatz, das mit dem Spine angleichen werde ich noch in die Zukunft verschieben. Da blicke ich noch nicht durch.

Was blickst da nicht? So arg schwierig ist das nicht. Ich hab das glaub auch mal halbwegs ausfuehrlich in Zusammenhang mit den Pfeilhobeln, die ich gebaut hab, beschrieben

Nun möchte ich mal meine Ernte diesen Winter zeigen. Abgesehen von der Robinie im Sap-Turnier hab ich noch meinen
Pseudocasa Japonica geplündert. Ich sehe da immer noch keinen Unterschied bei den Halmen, welcher nun wie alt ist,
deshalb fange ich wieder bei Null an und plane mir die Stengel in Zukunft zu markieren. Die vier linken sehen noch am brauchbarsten aus, wenn ich endlich meinen Preis vom letzten Sap-Turnier bekomme,
krieg ich vielleicht schon einen Satz zusammen. Die anderen kürzeren Stengel kann ich vielleicht spleißen, da muß
ich aber noch tüfteln.
Grüße Mühle

Mühle hat geschrieben: ↑

05.02.2024, 16:29

wenn ich endlich meinen Preis vom letzten Sap-Turnier bekomme

Wie das? Ein Jahr später noch keinen Preis erhalten? Das darf nicht sein. Hast du nochmal beim Spender nachgefragt.

Moin,

ich freue mich, dass es noch mehr Ernte-Bilder gibt :-) Ich hoffe, es kommen noch mehr :-)

fatz, ich habe keine Ahnung, was für einen Spine ich brauche, wie ich den messe und wie ich den einstelle... Also von Anfang bis Ende. Das mit dem Anfänger ist wirklich keine Übertreibung. Bisher brechen meine Bögen, meine Pfeile sind krumm und von einem Schussbild kann man nicht sprechen. Ich habe mir nur selber den Ansatz gemacht, dass ich alles mit gesammelten Materialien selber machen möchte. Deshalb der riesige Aufwand mit den Pfeilen. Und Federn... die poste ich bald mal. Da ich aber geduldig und genügsam bin, blicke ich in eine positive Bogenschießzukunft.