Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

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Hans1957
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Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Hans1957 » 27.02.2022, 22:55

servus zusammen,
denke dass es den meisten Holzpfeilschützen sehr ähnlich geht wie mir, Bruchstelle 95% direkt an der Spitze. Das ärgert mich jedes mal wieder und hat mich nun dazu verleitet meine Rentnerfreizeit mit zusätzlicher Bastelarbeit zu vertreiben. Es liegen bei mir immer ein paar Stöcke aus Haselnuss, Hartriegel etc. rum die meist schon älter als 1 oder 2 Jahre (also trocken) sind.
Also habe ich mir gedacht dass ich die gefrästen Schäfte kürze und ca. 10 cm an der Spitze mit einem Stück gewachsenem Holz mittels Arrow fix wieder anleime.
Damit habe ich bislang auf Scheibe sehr gute Ergebnisse (allerdings nur auf Scheibe) erreicht, im Parcours war ich krankheitsbedingt die letzten Wochen nicht.
Wie denkt Ihr darüber, kann das was bringen? rechnet sich der Aufwand?
hat das schon mal jemand versucht?
Werde auf jeden Fall meine Ergebnisse im Parcours mitteilen, dauert aber noch ein paar Wochen
Gruß
Hans

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Burgunder12
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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Burgunder12 » 28.02.2022, 07:51

Ich hatte auch das Problem mit den direkten Brüchen hinter den Spitzen!
Ich spleiße Esche- Vorschäfte im Schrägspleiß an meine Pfeile. Seit dem ist das viel besser!
Jetzt muss ich halt öfters mal mit dem Messer einen Pfeil aus Baumstümpfen und Wurzeln schnitzen.
Gruß Burgunder12

Der Weg ist das Ziel!
Irgendwann habe ich den Bogen raus!

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Ravenheart
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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Ravenheart » 28.02.2022, 10:58

Klar bringt das was... Aber unzerstörbar werden sie auch so nicht...
Ob es sich lohnt, hängt von den äußeren Umständen und dem pers. Empfinden ab...

Rabe

PS: Bei der Ausrichtung des Schnittes bitte auch drauf achten, dass die Spitze OBEN nach vorne zeigt!

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kra
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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von kra » 28.02.2022, 11:25

Das prophylaktisch zu machen lohnt sich imho nicht. Viel Aufwand um es wirklich sauber zu machen und wenn Schäfte in der Mitte brechen war's rausgeschmissene Mühe.
Umgekehrt, wenn ich nen Pfeil mit Bruch knapp hinter der Spitze habe lohnt es sich auf jeden Fall!. Ich spleiße dann fast immer einen Vorschaft aus härterem Holz ein. Bevorzugt Hickory, Kirsche, Hainbuche o.ä..
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Anasazi
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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Anasazi » 28.02.2022, 13:24

Wenn bei meinen Pfeilen der Bruch direkt hinter der Spitze ist, wird mittels langem einfachen Schrägspleiß ein Hartholzschaftstück angeleimt (beim Anschrägen auf den richtigen Verlauf achten, s. Ravenheart). Am besten fand ich da bislang Eschenschaftstücke. Osage und Pflaume sind auch toll, Birke und Ahorn fand ich nicht so gut.

Den Aufwand, das vorher zu machen, würde ich nicht machen.

Für unterwegs habe ich immer diese Verlängerungspitzen aus Alu dabei. Da kann auch unterwegs auf dem Parcour der Pfeil ruckzuck wieder benutzt werden.

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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Snake-Jo » 28.02.2022, 17:29

Auch bei dem Schilfrohr Arundo donax aus dem Mittelmeergebiet ist ein Vorschaft unerlässlich. Ich nehme gerne Robinie, Pflaumenholz und Goldregen.
160128_Pfeil im Brett.jpg
Abbildung: Römerpfeil aus Arundo donax mit Vorschaft aus Obstbaumholz, in ein Holzbrett geschossen.

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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von SMeinert » 28.02.2022, 19:17

Änder das Spleißen nicht auch den Spine des Pfeils?
Es ist ja ganz prima wenn ich damit einen kaputten Pfeil reparieren kann und oder auch stabiler im vorderen Bereich bauen kann, aber wenn sich dadurch der Spine ändert nutzt mir der Pfeil auch nicht mehr viel.

Liege ich da falsch?

Anasazi
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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Anasazi » 28.02.2022, 20:01

Wo wird denn die Durchbiegung für den Spinewert gemessen?

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Hans1957
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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Hans1957 » 28.02.2022, 20:12

servus
danke für Eure Einschätzungen :)
der Aufwand hält sich in Grenzen, bin mal gespannt auf die tatsächliche "Lebensdauer" im Vergleich. Erfahrungen sind ja genug vorhanden über die Jahre. Hauptsächlich geht es mir in der kalten Jahreszeit wieder mit Holz zu schießen. Bambusschäfte sind in der Kälte nicht so stabil, hat mir bereits bei nur -4°C an einem Parcoursgang 3 Schäfte zerlegt, trotz Treffer in Targets (also weder Holz noch Stein) sind einfach mal zwischen den Nodien der länge nach aufgeplatzt.
@ SMeinert:
der Spinewert bleibt unverändert, wird ja auch "nur" ca. 10 cm an der Spitze angeleimt, kann sein dass das Gewicht ein paar Grain steigt, aber auch das nur unwesentlich.
ach ja, fällt mir noch ein: ich barrel alle Holzpfeile, 1/5tel der Schaftlänge von der Spitze an von 5/16tel auf Maß 11/32tel und dann bleiben 2/5tel zylindrisch und die restlichen 2/5tel der Schaftlänge wieder von 11/32tel bis zum Nock auf 5/16tel.

beste Grüße
Hans

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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Dimachae » 01.03.2022, 06:03

Ich habe da für mich eine ganz einfache Methode um Brüchen (hinter der Spitze) vorzubeugen.. Der Schaft erhält eine 4 mm (50 mm lang) Bohrung (mit dem Arrow-Fix Tool) und anschließend leime ich einen Buchenholz Dübel ein .. Das ist schnell erledigt und die Schäfte halten deutlich länger..
Gruß, Peter

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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von conti03 » 01.03.2022, 09:56

Tip von Peter: Ich habe da für mich eine ganz einfache Methode.
Das ich da nicht selbst drauf gekommen bin. ??? ???
Hört sich praktigabel und schnell zu machen an.
Danke für den Tip
Zuletzt geändert von conti03 am 01.03.2022, 12:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Dimachae » 01.03.2022, 11:03

@ conti03 ... ich denke mal du meinst meinen Tip (?)... Ich baue auch immer mal wieder Bambsupfeile und da ist das ja schon fast Standard.. Selfnocks (Bambus und Holz) verstärke ich auch so.. 4 mm Buche hält auch die Nocke zusammen..
Gruß, Peter

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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Hans1957 » 01.03.2022, 18:03

Danke nochmal,
das mit den Dübeln werde ich probieren, ist mit Sicherheit die einfachste (schnellste) Lösung.

Gruß
Hans

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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von Dimachae » 01.03.2022, 18:06

nicht nur einfach und schnell.. auch noch recht günstig.. (4 mm Buche gibt es für kleines Geld in jedem Baumarkt.. )
Gruß, Peter

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Re: Holzschäfte im Spitzenbereich verstärken, bringt das was?

Beitrag von kra » 01.03.2022, 21:32

Gute Idee, Danke. Was als "Dübel" auch gut geht sind die Schaschlikspieße aus Bambus. Gibt es in verschiedenen Dicken.

Weil die Bambuspfeile praktisch nie sauber in das Arrowfix passen habe ich mir dafür einfach einen Satz Bohrer in Hefte für Schlüsselfeilen eingeklebt und bohre die Bambusschäfte damit von Hand auf. Speziell für den Spitzenbereich kann man dann auch lange Bohrer verwenden und den Spitzenbereich so bis auf 10 cm Länge verstärken. Und die Bohrer bekommt man in 1/10mm Abstufung, je nach Dicke der Einsätze.
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