Frust beim Cresting

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gunzelin
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Frust beim Cresting

Beitrag von gunzelin » 20.08.2004, 12:06

Hallo ihr Pfeilmacherleut,

ich hab gestern abend mein erstes Pfeilcresting gemacht und dabei eine gehörige Portion Frust abbekommen bzw. unangenehme Überraschungen erlebt.

Die Pfeile hatte ich vorher mit Holzlasur eingefärbt, das ist und war bisher auch kein Problem. Nun hab ich auf die vorlackierten Pfeile das Cresting aufgebracht, dieRinge in Gold und Silber (Edding 750) aufgemalt und diese dann in Schwarz (Edding 3000) bzw. Rot (Edding 3000) eingefasst. Dabei war auch meine aus Fischertechnik gebaute Crestingmaschine (Eine Anleitung stelle ich in Kürze bei FC zur Verfügung) erstmalig im Einsatz.

Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden. Nun kommt der schreckliche Teil. Ich hab dann wie bisher die Pfeile mit Bootslack veredelt, um die Lasur und das Cresting zu schützen. Als ich begann die Ringe zu lackieren, da verflüssigte sich die goldene und die silberne Farbe und lief kreuz und quer über den Pfeil und aus den Umrandungen aus schwarz und rot heraus. Die schwarzen und die roten Ringe blieben Bestehen.

Nun meine Frage : Welche Farben benutzt ihr zum Cresten der Pfeile.

Herzlichen Gruß und vielen Dank im Voraus

Ritter Gunzelin v.d. Asseburg/Sottmar

P.S. Ich habs nach dem ersten Pfeil vorerst gelassen die Pfeile zusätzliche mit Bootslack zu veredeln.

Kettensprenger
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Cresting

Beitrag von Kettensprenger » 20.08.2004, 12:26

Wenn du die Edding 750-er Reihe benutzt, darfst du nicht mit Bootslack lackieren, sondern musst Lack auf Acrylbasis nehmen. Der Bootslack löst die Eddingstifte wieder auf.

Eine Alternative wäre, dass du nur wasserlösliche Stifte - das müsste die Edding 3000-er Serie sein - benutzt, dann kannst du problemlos mit Bootslack lackieren.

Da es meines Wissens aus der 750-er Serie mehr Farben und in mehr Stift-Stärken gibt, benutze ich ausschließlich Stifte aus der 750-er Serie und dann einen Acryllack vom Obi. Der hat die Bezeichnung "Obi-Classic", Klarlack auf Acrylbasis, seidenmatt, Nr. C170422 (Etikett auf dem Deckel), kostet etwa 6 - 7 Euro.

Wenn es dir evtl. was hilft, kannst ja mal ein paar meiner Crestings in meiner Galerie angucken. Die sind alle mit den Stiften und diesem Lack gemacht.

Im Gegenzug kann ich diesen Lack nicht benutzen, wenn ich mit Clou-Beizfarben die Schäfte gefärbt habe. Dann muss ich Bootslack nehmen, damit die Beize nicht verschmiert. Soll heißen: wenn du für das Cresting Farben auf Lösungsmittelbasis oder ähnlichem benutzt, dann muss der Lack auf Wasserbasis sein. Und umgekehrt.

Hoffe, ein wenig geholfen zu haben. Viel Erfolg in Zukunft beim Cresten! Und vielleicht tröstet es dich ja - ich musste am Anfang auch dieselbe Erfahrung machen!
scio nescio

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Beitrag von Archiv » 20.08.2004, 12:33

Was auch sehr gut funzt sind Revell Farben aus dem Modellbau...

Kettensprenger
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Ohne Frage ...

Beitrag von Kettensprenger » 20.08.2004, 13:50

@John Longbow:
... aber dann wirst du - nehme ich an - das Cresting mit dem Pinsel auftragen, oder?

Bei den Eddingstiften hat man den Vorteil, dass die Farbe nicht ausgeht (es sei denn, der Stift ist leer *lach*), solange man die Spitze am rotierenden Pfeil hat. Zumindest nach meiner bescheidenen Meinung ...

@gunzelin:
Aber sicherlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, ein schönes Cresting anzubringen. Ich hatte da schon mal mit dem York im Pfeilsatz-Demo-Thread (mein erster Pfeilsatz) diskutiert. Da sind wirklich herrliche Pfeile von allen möglichen Leuten zu sehen ... Vielleicht hilft dir ja dieser Thread auch ein wenig bei deinen Crestings weiter!
scio nescio

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Beitrag von Archiv » 20.08.2004, 14:25

@ kettensprenger

genau, äh bissle Klebeband (Tesa o.ä) den Abstand bestimmen, den Pinsel in die Hand und fertig isser..

Sozusagen Quick und Dirty... Gespannt bin ich auf die Fotos der Crestingmaschine.. Ich hab mich bis dato noch nicht aufmachen können eine aus z.B. einem alten Akkubohrmotor etc. zu bauen. Der muß dann ja auch "rund" laufen.

Bootslack greift auf jeden Fall Edding an... da hilft nur Acryllack. Den benutze ich auch nach dem Beizen. Wie auch schon hier beschrieben, läßt sich beim "Schreibenschießen" der Pfeil nach erfolgreicher Trockung nicht rückstandslos aus der Scheibe ziehen !

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Acryllack

Beitrag von Zentaur (✝) » 20.08.2004, 18:52

ist mist für den ganzen pfeil.
wenn die pfeile in die 3D-tiere eindringen entsteht an den mit acryllack lackierten schäften für den bruchteil einer sekunde scheinbar eine enorme reibungshitze, so dass meistens scheibenmaterial ziemlich hartnäckig am schaft bappen bleibt.

hat mich total genervt

seither öle ich meine schäfte (2-3x) nur noch.
mit leinölfirniss. alle paar monate mal wieder zart mit feiner stahlwolle oder ganz feinen sandpapier anschleifen und wieder ölen. vesiegelt super. stinkt nicht so sehr und ist günstig.

wenn man das öl anfangs einige tage richtig aushärten/verharzen lässt, kann man sogar mit uhu-hart die federn darauf kleben. bei mir halten die bombenfest.
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)

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Hartöl

Beitrag von Taran » 20.08.2004, 19:56

Ich finishe meine Pfeile ja mit Parketthartöl. Welcher Edding passt da?
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RE: Acryllack

Beitrag von Ravenheart » 23.08.2004, 10:26

Original geschrieben von Zentaur
ist mist für den ganzen pfeil.
wenn die pfeile in die 3D-tiere eindringen entsteht an den mit acryllack lackierten schäften für den bruchteil einer sekunde scheinbar eine enorme reibungshitze, so dass meistens scheibenmaterial ziemlich hartnäckig am schaft bappen bleibt.


Kann ich NICHT bestätigen!!! Habe mit "meinem" Acryllack (Setta Aqua Siegel) da noch keine Probleme der Art gehabt!!!

Rabe

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Cresting mit Klebeband abkleben

Beitrag von Kettensprenger » 23.08.2004, 13:17

@John Longbow:
Aber nimmt das Klebeband beim Abziehen nicht wieder Farbe vom Schaft mit weg? Wenn du jetzt mehrere Ringe nebeneinander malen willst, wie klebst du das dann ab?
scio nescio

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Beitrag von Archiv » 23.08.2004, 14:19

@ Kettensprenger

durch den Acryl und bei richtiger Trockung funzt das..Dauert nur eben ! Ich benutze diese braune Paketklebeband. Das läßt sich rückstandfrei wieder abziehen und klebt die Ringe einigermaßen passgenau. Mir ist der Aufwand aber immer zu groß fürs Cresting. Meine ersten Pfleile hab ich so gemacht..

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Aufwand beim Cresten

Beitrag von Kettensprenger » 24.08.2004, 07:51

@John Longbow:
wenn du das mit dem Klebeband so machst - ja, dann wäre mir der Aufwand auch zu groß. Aber hier gibt's doch genügend Vorlagen bzw. Bauanleitungen für 'ne Creesting-Maschine ... dann könntest du auch Stifte verwenden und würdest nur noch den Bruchteil der Zeit brauchen. Mit Ctresting sehen Pfeile halt (meiner Meinung nach) einfach persönlicher und schöner aus ...
scio nescio

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na klar !

Beitrag von Archiv » 24.08.2004, 08:50

vielleicht finde ich mal die Zeit mich in meinen Tischlerschuppen zurückzuziehen.. Irgendwie mag ich mit den Pfeilen dann auch nicht schießen.. Ich hab gerad vor einer Woche 10 neue gemacht, bebeizt, lackiert, befiedert und gewickelt. Da ich mindestens 1x die Woche schieße hab ich einen entsprechenden "Verbrauch" Auf 18 Meter versemmel ich gelegtlich 1 bis 2 Pfeile, d.h. er trifft auf die Scheibe und dann ertönt dieses Gklock und der Pfeil bricht ab...Vielleicht liegt es an dem 60# Bogen...:) :)


Und nun stell sich mal einer vor, das wäre so ein wunderbar gecresteteter Pfeil - ich würd die Krise bekommen... Danke für die Ermunterung.. kommt Zeit - kommt Pfeil !

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So ist das Pfeile-Leben ...

Beitrag von Kettensprenger » 24.08.2004, 12:56

@John Longbow:
Na dann dürfte ich ja erst recht keinen einzigen Pfeil mehr schießen. Pro Pfeil investiere ich etwa eine Stunde reine Arbeitszeit. Trocknungszeiten etc. mal ausgeschlossen ... Zur Zeit bin ich dran, mir Regenbogenpfeile zu machen (12 Stück) Einer fehlt noch, dann werden sie fotografiert und hier mal reingestellt. Auch auf die Gefahr hin, dass sie den meisten wohl zu bunt sein werden. Aber dann muss ich einfach mehr üben, damit ich es in jeder Situation drauf habe, den Pfeil gerade raus zu lassen. Dann brechen auch schon viel weniger ab. Und außerdem gibt's ja da noch die "langen" Alu-Spitzen ...

Also lass den Mut nicht sinken, mach weiter deine gecresteten Pfeile und wenn's wieder "knacks" macht, dann denkst du einfach mal ein meine Stunde, die bei so einem Schuss hinüber wäre *lach*

Und es liegt schon am Bogen ... Meine Frau schießt mit 40 Pfund und etwa 25,5" Auszug. Da musst du wirklich warten, dass mal ein Pfeil bricht. Bei meinem mit 55# reicht meist schon ein Streifschuss, um den Pfeil splittern zu lassen. ;D
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55# Pfeile splittern

Beitrag von gunzelin » 24.08.2004, 13:25

@kettensprenger

Was für einen Spinewert haben Deine Pfeile bei 55# und welches Gewicht haben Deine Spitzen.

Gruß Gunzelin

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Pfeile

Beitrag von Kettensprenger » 25.08.2004, 07:37

meine Spitzen haben 100 Grain, die Schäfte länge ich auf 27,5" ab und Spine schieße ich 55-58#, sofern ich die Chance habe, das sauber auszuwiegen.

Ich schieße Zeder, Kiefer und seit ein paar Tagen auch zum Testen Tough-Timber.
scio nescio

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