Holzmaserung bei Pfeilschäften

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Meckimac
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Holzmaserung bei Pfeilschäften

Beitrag von Meckimac » 17.03.2003, 14:50

Hallo,

neulich bei Targetpanic habe ich erklärt bekommen, dass man beim Pfeilebau nicht nur auf die Lage der Jahresringe achten sollte (90 Grad zur Sehne). Die Richtung des Pfeils sollte so gewählt werden, dass die Jahresringe auf der Unterseite des Pfeils entgegen der Flugrichtung auslaufen. Das verringert das Verletzungsrisko erheblich, wenn der Pfeil bricht. Hier nun meine Fragen:

- hab ich das richtig verstanden?
- achtet ihr bei euren Pfeilen darauf?
- heisst das es gibt unterschiedliche Pfeile für Rechts- und Linkshandschützen?

Gruss aus München

Martin

Frank
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Holzmaserung bei Pfeilschäften

Beitrag von Frank » 17.03.2003, 15:39

moin!

1. Ja
2. meistens
3. im Prinzip ja, ich würd nun keinen Pfeil wegwerfen, weil der die Maserung in falscher Richtung hat.
Das Verletzungsrisiko ist sicherlich da. Letztes Wochenende hat sich jemand beim Gütersloher Cloutturnier einen beim Abschuss zersplitterten Pfeil durch die Hand geschossen.

gervase
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Holzmaserung bei Pfeilschäften

Beitrag von gervase » 17.03.2003, 15:43

Frank
antwort 1+2 ist richtig
aber ansonsten kannst du den schaft als rechts- und linkshandschütze schiessen. es muss lediglich die cockfeder auf die andere seite
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

Frank
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Beitrag von Frank » 17.03.2003, 16:02

@gervase: stimmt, da hätte man selbst drauf kommen können... :-)

Frank
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Beitrag von Frank » 17.03.2003, 16:26

@gervase
zu 3: ähhh hab gerade keinen Schaft auf dem Schreibtisch liegen aber: Wenn ich meinen Pfeil als Linkshandschütze so auslege, dass  die Jahresringe auf der Unterseite nach hinten auslaufen, sieht das bei meinen aktuellen Schäften so aus, dass auf der Oberseite die Maserung nach vorn ausläuft also in die engegengesetzte Richtung. Wenn ich den Pfeil jetzt wie ein Rechtshandschütze auflege (also um 180 Grad gedreht), hab ich den falschen Maserungsverlauf auf der Pfeilunterseite. Puh, ganz schön schwer zu beschreiben. Aber das heisst dann doch, dass ich als Linkshandschütze meine Schäfte anderherum ausrichte als ein Rechtshandschütze, oder mach ich mir gerade einen Knoten ins Hirn?

Gruss

Martin

gervase
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Holzmaserung bei Pfeilschäften

Beitrag von gervase » 17.03.2003, 17:04

du liegst schon richtig, martin.
als linkshandschütze machst du beim befiedern die leitfeder einfach auf die gegenüberliegende seite des schaftes. den pfeil solltest du dann nur noch auf der rechten seite des bogens schiessen. insofern gibts doch unterschiedliche pfeile für rechtshand- und linkshandschützen
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

jknoell
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Holzmaserung bei Pfeilschäften

Beitrag von jknoell » 17.03.2003, 19:24

@Martin
und wenn die Federn schon geklebt sind, kann man immer noch mit Leitfeder innen oder eben auch aussen schiessen.
Hauptsache der Pfeilbruch geht nach oben weg, wenn es denn mal den Pfeil im Abschuss zerlegt.

Im Übrigen ist regelmässige Kontrolle der Pfeile mindestens genau so wichtig wie die Maserung.
Man biegt den Pfeil einfach mal in alle Richtungen durch und mustert ihn bei den ersten Ermüdungserscheinungen / Rissen aus.

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Marty
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Holzmaserung bei Pfeilschäften

Beitrag von Marty » 17.03.2003, 19:43

Interessant, kann mir mal jemand erklären was "entgegen der Flugrichtung auslaufen" bedeutet? Wie kann ich mir das vorstellen?
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Beitrag von Marty » 17.03.2003, 19:56

Ich habe mal wieder eine Skizze gemacht.
Bild

Links ist die Nocke. Unten wäre Deine Hand. Fliegt der Pfeil nach rechts, so können sich (eigentlich) keine Pfeilreste in den Handrücken bohren.

• Nachricht wurde von Netzwanze42 am 17.03.2003-19:58 nachbearbeitet!
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Bruchking
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Holzmaserung bei Pfeilschäften

Beitrag von Bruchking » 17.03.2003, 20:29

Pfeilbruch wegen falsch auslaufender Maserung habe ich in 14 Jahren noch nicht erlebt. Wichtiger scheint mir, den Pfeil nach jedem Fehlschuss genau zu prüfen, auch wenn er in scheinbar weichen Boden gegangen ist.
Aber auch häufig geschossene Pfeile neigen zur Ermüdung, zu erkennen an einer Stauchung (Verdickung) hinter der Spitze. Auch wenn der Pfeil trotzt intakter Befiederung und richtigem Lösen "seltsam" fliegt, ist Vorsicht geboten.
Ich habe mir allerdings schon selbst in die Hand geschossen, aber das ist eine andere Geschichte: 30" Auszug und nur noch 29" Pfeil übrig.
Gruss
Bernhard
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Beitrag von Bruchking » 18.03.2003, 09:04

@Netzwanze42
Super Skizze, wie immer: ein Bild sagt mehr als tausend Worte

@Bruchking
Pfeilbruch wegen falsch auslaufender Maserung ist auch nicht das Problem. Es geht nur darum, dass das hintere Bruchstücke eines Pfeils, der sich beim Abschuss zerlegt (oder auch nur auffasert) nicht mit einem spitzen Ende zuerst auf deinen Handrücken zurast.

Walter von Tagetpanic hat mir seine Bogenhand und eine Narbe gezeigt, die von einem Pfeil verusacht wurde bei dem er nicht auf die Maserung geachtet hatte. Würde ich lieber vermeiden, wenn' so einfach geht wie beschrieben.

Gruss

Martin
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Holzmaserung bei Pfeilschäften

Beitrag von PeLu » 18.03.2003, 13:29

Naja, man verringert nur ein Risiko, schliesst es aber ned ganz aus. Wie cih ja im Jänner berichtete, ist mir ja auch ein Pfeil beim Abschuss in 4 Teile zerfallen.
Unsere Theorie ist, dass der Pfeil einen Schaden hatte (nona) und direkt vor den Federn abbrach. Die freiwerdende Sehne ist dann schräg auf das vordere Pfeilstück drauf und hat das in drei Teile zerhaut. Und die sind mir dann in den Unterarm (aber eher harmlos, wie berichtet, jetzt is nix mehr zu sehn).
Aber wenn man ein Risiko verringern kann soll man es ja tun...

@Bruchkönig: Man hat ja keinen zusätzlichen Pfeilbruch wegen der falschen Maserung sondern nur in der ungefährlicheren Richtung davonfliegende Bruchstücke.

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Marty
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Holzmaserung bei Pfeilschäften

Beitrag von Marty » 18.03.2003, 13:36

Also wenn ich mir die Maserung meiner Pfeile anschaue, erkenne ich keinen Unterschied ob ich die in die eine Richtung oder in die andere halte. Die Maserung verläuft ungleichmässig. Verstehe nicht, warum man sich keine Splitter in die Hand bort, wenn man den Pfeil "richtig herum" hält. Das mit dem Nock sägen ist klar, aber wie rum der Pfeil gehalten wird ist doch egal. Ich sehe da null Unterschied ob so oder so rum.
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Beitrag von Mongol » 18.03.2003, 19:31

@Marty
Auf Netzwanzes Skizze sieht man's eigentlich ganz gut: wenn ein Pfeil entlang der Maserung reisst, rutscht er wie ein "Bootsrumpf" bei der Anordnung der Maserung eher über den Handrücken weg als  dass er sich reinbohrt. Jetzt dreh die Maserung mal um und stell dir vor sie reisst dann. Nun hab ich ne wunderbare "Spitze" die direkt auf meinen Handrücken drückt.
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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Beitrag von gervase » 18.03.2003, 20:58

vielleicht hat ja marty das glück, dass bei seinen pfeilen die maserung absolut parallel im schaft verläuft. dann ist es natürlich egal, wierum der pfeil liegt. aber solche schäfte sind nicht allzu häufig. meist verläuft die maserung im schaft doch schräg
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

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