Welche Schäfte?

Alles zum Thema Pfeilbau.
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Beitrag von MAP » 29.11.2002, 08:48

Morgäähn,
es gibt bestimmt schon einen Thread zum Thema, aber ich habe jetzt nicht wirklich Zeit danach zu suchen.
Ab jetzt werde ich meine Pfeile selbst bauen. Welches Holz ist da für den Schaft zu empfehlen?
Bis jetzt tendiere ich zu Northern Pine...
(ist relativ günstig zu bekommen)

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PeLu
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Beitrag von PeLu » 29.11.2002, 10:01

Das ist eine Preisfrage, da hat jede(r) von uns andere Vorlieben.

Für den/die einen(n) steht der Preis im Vordergrund, andere erfreuen sich am Geruch der Zeder, wieder andere haben ideologische Vorlieben...

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Beitrag von PeLu » 29.11.2002, 10:51

Northern pine ist ganz gut, soll aber laut archery.de vom bruch nicht so gut sein.
Ramin ist vom bruch am besten, aber fürs scheibenschiessen zu schwer.
Ich benutz Zeder, ist schön leicht, und bricht nicht so schnell.
Eine Fichte dagegen ist mir schon mal gebrochen.

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Beitrag von Martin » 29.11.2002, 11:46

Ich würde mal behaupten, dass die meisten traditionellen Schützen mit Zeder oder Kiefernschäften schiessen - das ist zumindest meine bishrige Beobachtung. Northen Pine ist meines Wissens auch 'n Kiefer - jedenfalls Weichholz.

Also ich schiess mit Northen Pine, weil das auch nicht so teuer ist. Allerdings hat mein Bogen auch nur 31lbs. Ein Freund von mir (hier als hannibal bekannt) schiesst mit seinem 60lbs. Langbogen auch mit Northern Pine - und ist auch zufrieden.
Ich ahbe festgestelt, dass der Spinewert und ein identisches Gewicht der Pfeile viel wichtiger ist.
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Beitrag von PeLu » 29.11.2002, 12:04

Das Schaftholz soll ja eigentlich weich sein weil harte Hölzer i.A. weniger gut dämpfen (schiessen sich dann eher wie Alu).

Und das betse Verhaältnis Festigkeit zu Gewicht hat....
nein, das schreib ich jetzt nicht schon wieder .-)

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Beitrag von MAP » 29.11.2002, 13:32

Bambus, ich weiss ;-)
Ich glaube das werde ich auch mal probieren.

Mir gehts eher um die Haltbarkeit. Da ich noch nicht so lange schiesse, geht schon mal ein Pfeil daneben, oder schabt am Metallring der Scheibe entlang. Teurere Pfeile kaufen, nur weil sie gut riechen, hebe ich mit für später auf, wenn ich besser schiessen kann. ;-)
Wenn ich das auf der Internet Seite des Händlers richtig verstanden habe, ist Northern Pine härter als Zeder. Ich könnte also einen dünneren Schaft bei gleichem Spinewert nehmen. Oder sind meine Überlegungen da falsch?
Ich schiesse einen Leihlangbogen mit 45lbs bei einem Auszug von ca 30''. Macht es da Sinn einen dünneren Schaft zu nehmen? Z.Z. habe ich 11/32er Pfeile.

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Beitrag von PeLu » 29.11.2002, 13:56

@Map: Härte ist ungleich Festigkeit!

Und Spine ist ungleich Festigkeit.

Sonst gleiche Schäfte, die sich nur im Spine unterscheiden, haben trotzdem alle in etwa dieselbe Bruchfestigkeit.

Martin
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Beitrag von Martin » 29.11.2002, 14:39

Also, ich schiesse ja selbst erst seit ein paar Monaten mit dem Bogen, aber ich habe mich dennoch mit dem Thema Eigenschaften von Pfeilen beschäftigt.

1. Spinewert
Der Wert gibt die Wurfkraft des Bogens an für den die betroffenen Schäfte geeignet sind. jetzt muss man allerdings wissen, dass zu der Zeit, wo diese Tabelle erstellt wurde es noch keine Bögen mit Glas- oder Carbonbelag gab.. Diese modernen Bögen sind eine ganze Ecke härter bzgl. der Art und Weise wie sie ihre Wurfkraft entfalten. Das hat natürlich eine viel stärkere Durchbiegung des Pfeiles zu Folge. Das sollte zur Folge haben, dass bei einem Rechtshandschützen bei einem solchen Bogen Pfeile mit einem Spinewert, der der Wurfkraft des Bogens entsprechen zu weit rechts im Ziel landen. Also darf man, wenn man einen solch modernen Bogen schiesst, gerne so ca. 5lbs auf den Spinewert draufschlagen.
Umgekehrt, wenn man einen Selfbow aus Holz mit Dacronsehen schiesst, darf man gerne ein wenig vom Spinewert abziehen.

2. Gewicht
Das spielt natürlich eine wichtige Rolle, da es die erreichbare Schussweite beienflusst. Ebenso die Beschleunigung beim Ablass (Höheres Gesicht = trägere und damit langsame Beschleunigung).
Wichtig ist eigentlich nur, dass das Gewicht der Pfeile in etwa gleich ist.

3. Durchmesser
Klar, je dicker, desto schwerer - mit allen Folgen.

So, mehr mag ich jetzt nicht dazu schreiben. Aber ich empfehle das Buch "Traditionell tunen" oder so ähnlich. aus diesem Buch hab' ich auch die hier von mir verbreiteten Weisheiten. Ich beginne selbst erst mit den Experimenten.
Und - Pfeile sind nun mal Verbrauchsgegenstände.
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Beitrag von Martin » 29.11.2002, 19:02

@Map:
Gut riechen tun Zedern nur wenn sie frisch sind (also unlackiert und ungewachst). Oder wenn sie zerbrechen ;-)
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Beitrag von PeLu » 30.11.2002, 00:27

@martin: Spinewert: tuts Euch ned so sklavisch an den Spinewert klammert. Nehmts ihn als das was er ist: Eine Richtgrösse und kein physikalisches Gesetz. Jede(r) soll einfach rasubekommen, welcher Spinewert zum jeweiligen Bogen, Zuglänge, Schiessstil und was weiss ich noch alles passt.
Und den dann erwerben. Egal ob der mit der Zahl auf dem Bogen übereinstimmt oder ned.

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Beitrag von Mongol » 30.11.2002, 10:43

@Map
meiner Erfahrung nach ist Zeder hier das Schaftmaterial, dass im Preis/Leistungsverhältnis eigentlich mit am besten abschneidet.

Aber im Endeffekt kannst Du alles schiessen woraus man einen Pfeil bauen kann. Fang vielleicht mit Zeder an und probier für dich einfach mal durch.
Wie PeLu schon sagte, die ganzen technischen Werte wie Spine usw. muss man sich individuell bestimmen - weil's eben nicht nur vom Bogen, sondern z.B. auch vom persönlichen Schiessstil abhängt, ob ein Pfeil richtig "gespined" ist...
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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Beitrag von bowman » 30.11.2002, 21:24

Hallo zusammen,

ich bin sowohl in Eurem Forum neu als auch erst seit 2 Monaten beim Bogenschiessen dabei.

Das Ziel ist traditionelles/instinktives Schiessen, also weniger die Jagd nach Ringen. Dazu will ich auch meine Pfeile selber bauen, hab für den Anfang aber erst mal ein paar billig Holzpfeile gekauft, die lustiger weise auch akzeptabel fliegen.

Um die richtigen (geradeaus fliegenden) Schäfte auszuwählen, habe ich erst mal einige Testschäfte unterschiedlicher Spinewerte gekauft und als Rohschaft (ohne Befiederung) mit 100 gr. Messingspitzen und Nocks versehen.

Beim heutigen Training ist aber meine kleine Welt zusammen gebrochen, als KEINER der Schäfte annehmbar geflogen ist. Alle sind ergeblich nach rechts abgewichen - auf 18 Meter hab ich mit Glück einen auf die Scheibe bekommen.

Vielleicht noch kurz zu den Eckdaten. Ich schiesse einen 36# Jagdrecurve. Die Testpfeile haben einen Spinebereich von 25-50# abgedeckt - ich dachte mal das sollte reichen.

Hat jemand eine Idee wo mein Fehler liegt?
Welches Vorgehen schlagt ihr vor?

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Beitrag von Taubert » 30.11.2002, 21:40

Also wenn Du erst 2 Monate schiesst könnte es auch noch ein Lösefehler der Sehnenhand sein oder ein Verdrehen des Bogens zur Seite beim Lösen. Ich würde Dir raten, ohne zu zielen die Pfeile vor der Brust zu lösen und erst mal den Pfeilflug zu beobachten. Zum  zweiten das Trefferbild anschauen, wie die Pfeile stecken. Typisch für Pfeile mit ungeeignetem Spine-Wert ist ein deutliches Ausschwenken des Nocks zur Seite (rechts oder links). Vielleicht kannst Du mit dieser Näherungsmethode erst mal einen wahrscheinlichen Bereich für den korrekten Spine festlegen. Übrigens: Nock senkrecht quer zur Maserung aufkleben. Ausserdem solltest Du das ganze mindestens aus 3 unterschiedlichen Entfernungen versuchen, da auch die natürliche Pendelbewegung des Pfeiles zu einem stark variierenden Trefferbild führen kann. Bei Abweichungen nach oben und unten kann der Nockpunkt falsch gewählt sein oder ebenfalls ein Haltungsfehler vorliegen. Wie oben bereits angeregt minimiert das Schiessen vor der Brust möglicherweise derartige Haltungsfehler.    

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Beitrag von bowman » 30.11.2002, 21:51

OK - schiessen vor der Brust :-o ???
Wie muss ich mir das vorstellen?

Mit den unterschiedlichen Entfernungen habe ich heute schon getestet. Habe auf 10, 15 und 18 Meter geschossen. Bei 10 war es eher nicht das Problem die Scheibe zu treffen, alle Pfeile hatten aber eine sehr deutliche Linksneigung. Wenn mein theoretisches Literaturwissen mich nicht täuscht, heisst das der Pfeil ist zu steif. Andererseits ist der weicheste Schaft auch deutlich weicher als meine befiederten Billigpfeile, die mehr oder weniger sauber in der Scheibe stecken.

Lösefehler könnte ich mir da schon eher vorstellen - müsste der aber nicht auch bei den befiederten Pfeilen zu einem ähnlich schlechten Flug führen?

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Beitrag von Nullman » 30.11.2002, 22:00

Wenn der Schaft deutlich zu "hart" ist, hört man beim ablass eine Klackgeräusch, das entsteht, wenn der Pfeil gegen den Bogen schlägt.
Hast du das?
Der Sch?tzenverein:
Schiessen lernen, Freunde Treffen.

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