Schäfte kürzen

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Harbardr
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Beitrag von Harbardr » 19.12.2002, 19:13

da der Spinewert am Bogen wird für 28" Auszug angegeben, es sei denn, es steht ein anderer Auszug drauf.
Der Spine Tester misst den Spine auf 27", die Messscale zeigt den Spine 28" an.
Zum Kopfschütteln, oder? Macht aber nichts, denn die Standardlänge (zum Messen) ist international eben 28". Ich schiess mit meinem Engländer mit 50# Cedar-Schäften mit 52#, 29" Länge, die ich aus der Spinegruppe 50/55# ausgespinet habe. Ist zwar'ne Menge Arbeit, aber es lohnt sich. Habe bisher nie Probleme mit Trefferverlagerungen gehabt.
Also denk ich, wer bei einer Länge von + - 1" bleibt, wird kaum Schwierigkeiten bekommen. Anderst wirds dann, wenn Die Schäfte in der vollen Länge (mittelalterliche Pfeile) benutz werden, oder unter 27" gekürzt werden.
Ein steiferer Pfeil bringt auch den Vorteil, dass der Bogen (bei einem Rechtschützen) etwas stärker geneigt werden kann.

• Nachricht wurde von Harbardr am 19.12.2002-19:13 nachbearbeitet!

Nullman
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Beitrag von Nullman » 19.12.2002, 22:58

Wieso nur bei nem Rechtsschützen?
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Beitrag von PeLu » 20.12.2002, 11:25

@Nullmann: weil er meint nach rechts neigen .-)

@Graubart: Wir haben eh schon oft bemerkt, dass die Zahlen auf der Schachtel nur Merknummern sind. Jede(r) suche sich den passenden Schaft mittels Rohrschachtest und basta.

Ob der Spinetester einen Abstand der Auflagen von 27" oder sonstwas hat, ist völlig Powidl, da dann sich dann einfach nur die Auswertung der Durchbiegung in mm (oder sonstwas) auf den Spinewert in Pfund ändert.

Und nachdem es ausser mir noch andere Gröscherlklauber gibt: Freilich hat es für nichtzylindrische Schäfte schon ein bisserl einen Einfluss.

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Beitrag von Harbardr » 22.12.2002, 20:55

@Nullmann:
wollte sagen, dass der Rechtsschütze seinen Bogen, bei verwenden eines steiferen Pfeiles, stärker nach rechts neigen kann.
Für Linksschützen gehts anderst herum.

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Beitrag von Nullman » 22.12.2002, 21:12

Klaro, bin nämlich einer dieser linken Buckel. ;-)
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Beitrag von Nullman » 24.12.2002, 21:54

Pro Zoll Länge MEHR = ca. 2-5 lbs. Spine WENIGER
das heisst:
Wenn du statt 28' Länge einen 29er Pfeil nimmst, muss der um 2-5 lbs. härter sein (vom nominellen Spinewert her, der ja für einen 28er angegeben wird) als der 28er Pfeil.
Bei 32' kannst du minimum 10lbs härtere Pfeile nehmen.
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Beitrag von PeLu » 24.12.2002, 22:25

Schau lieber Wolf des Schattens: Wie schon öfters erwähnt, sind diese Bezeichnungen nur Richtwerte.
Passen in etwa für Recurveschütz(inn)en mit 28". Oder auch nicht. Kommt drauf an wie weit Dein Pfeil auf der Auflage aus der Mittelachse des Bogens ist und auch auf Deinen Schiessstiel (da hab' ich schon Abweichungen erlebt, die man nicht meinen mag).
Und dann weiss der Pfeilhersteller ja auch ned, welches Spitzengewicht Dir genehm ist.

Mir ist eigentlich die Messgrösse des Spinewerts lieber, die nur die Durchbiegung bei genormter Belastung angibt.

Also bleibt doch nur probiern. Als Startwert ist sicher 10# über Deinem Zuggewicht nicht schlecht.

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Beitrag von Nullman » 24.12.2002, 23:29

Wolfi, noch eins:
Welches Zuggewicht hat denn dein Bogen bei DEINER Auszugslänge? Schon mal nachgemessen?

Pelu hat natürlich recht. Es hängt auch viel vom Schiessstil ab.
Bei dem einen weicht die Bogenhand mehr vom abgelassenen Pfeil ab als bei dem anderen.
Wie auch schon schön nachzulesen ist (glaub, es war im Bogenbauerbuch):
Beim Testen von Pfeilen, abgeschossen von einem fest montierten Bogen (wars ein Schraubstock?)mussten extrem "weichere" Pfeile genommen werden, damit das Paradoxon (Pfeil um den Bogen herum) einen Trefferschuss erlaubt, weil ja der Bogen selber nicht "ausweicht".
In der Bogenhand macht der Bogen je nach Schütze eben eine gewisse Ausweichbewegung vom Pfeil weg, wodurch der Pfeil mehr oder weniger härter sein muss,weil er sonst nach rechts abweicht (bei Rechthandschützen).
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Beitrag von Nullman » 25.12.2002, 01:42

Der Personenwaage-Trick
Man nimmt ein Kantholz, feilt an einem Ende ne grosszügige Kerbe rein (Nock-ähnlich), markiert sich seine Auszugslänge am Holz, legt die Bogensehne in die Kerbe, drücke dann mit dem Bogen das andere Ende des Holzes auf eine Personenwaage mit soviel Kraft, bis der Bogen die Auszugsmarkierung am Holz erreicht hat.
*ping* Waage ablesen = Zuggewicht in Kg
Umrechnen auf lbs (1 lbs = 0,453 Kg)
Dann haste dein genaues Gewicht
Analoge Waagen eignen sich besser als digitale, weil die kein konstantes Gewicht brauchen zum ablesen, während viele digitalen erst nach kurzer Zeit ein Ergebnis zeigen, und dann auch nur wenn das Gewicht "ruht".
Den Tip gabs auch schon mal in nem anderen Thread, habs aber nicht gefunden.
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Beitrag von locksley » 25.12.2002, 22:13

@Schattenwolf
Sag Deinen Eltern doch einfach, dass Du gern wisssen möchtest ob die das Weihnachtsessen bei Deinem Bogen denselben Effekt hat wie bei Dir;-)
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Beitrag von Taubert » 25.12.2002, 23:35

@ Nullmann (24.12.02)

Sag mal, das mit der Ausgleichsbewegung des Bogenarmes, ist das nicht etwas, was man sich nach und nach wegüben sollte, oder lässt sich die Ausgleichbewegung standardisieren? Meines Erachtens ist nicht ratsam, einem relativen Anfänger (fehlerverzeihendere) weichere Pfeile zu empfehlen. Wie soll der es dann lernen, seinen Bogenarm ruhig zu halten?

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Beitrag von Nullman » 26.12.2002, 01:39

@ Taubert
Diese Bewegung lässt sich nicht wegüben.
Der Bogen bekommt durch den Schaft beim Release einen "Schlag" nach rechts (wie immer... Rechthandschütze vorausgesetzt). Dies kann man ausgleichen, indem man weichere Pfeile nimmt. Man kann auch künstlich das Gewicht erhöhen, z.B. durch Bogenköcher. Die Masse des Bogens ist eben auch ausschlaggebend, sowie der Schütze. Der Spine der Schäfte muss halt genau auf den Bogen und Schützen angepasst sein, damit der Schlag ausbleibt.
Hab  jetzt auch wieder die Quelle gefunden:
TRADITIONELL TUNEN (Höhn / Hörnig)
Seite 36, Fein-Tuning

Noch ne Idee von mir (theoretisch, nicht ausprobiert):
Mal einen Pfeil ablassen, während man die Bogenhand an einem Baum seitlich abgestützt hat. Wäre interessant, ob da nicht eine andere Trefferlage zustandekommt, abgesehen von der Ungewohntheit des Schiessens.
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Beitrag von Archiv » 26.12.2002, 10:45

@Nullman
Hab ich schon gemacht.Und zwar auf einem Turnier bei dem man auf einem Baumstumpf stehen musste und um nicht runter zu fallen habe ich mich nach rechts hin abgestützt.Ergebniss; der Pfeil ging links am Ziel vorbei, das hätt ich mir also sparen können.Auch bei anderen schüssen habe ich gemerkt das es nicht so gut ist wenn man seinen Oberkörper irgendwo anlehnt. Egal wie man steht oder kniet,der Oberkörper sollte immen genug Platz haben den Schuss auszuführen.

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Beitrag von Taubert » 27.12.2002, 11:39

@ Nullmann 26.12.02
also das mit dem Schlag nach rechts kann ich mir grundsätzlich schon vorstellen. Ich frage mich nur, ob das gegenüber anderen Fehlerquellen so bedeutsam ist?
Viel ausschlaggebender sind meines Erachtens ein "krummes" Ziehen der Sehne deutlich aus der Mittelachse heraus. Ebenso ein ungleichmässiges Ziehen der Sehne. Weiter Lösefehler, bei denen die Sehne einen deutlichen seitlichen Schlag bekommt. Viertens ein Verdrehen des Bogens in der Vertikalen beim Lösen (sinngleich eine Instabilität der Bogenhand beim Lösen).
Beim Olympic Recurve habe ich bislang auch noch keine Exemplare gesehen, die deutlich asymmetrisch angeordnete Seitenstabis hatten. Mit solchen könnte man einen sozusagen unvermeidlichen Rechtschlag ja vielleicht noch ausgleichen. Auch fallen die Recuves beim Lösen nach vorne und nicht zur Seite.
Wahrscheinlich sollte man bei Überprüfungsversuchen sowohl den Bogen fixieren als auch ein ein ebenso fixiertes Release benutzen und dann systematisch variieren.    

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Beitrag von PeLu » 27.12.2002, 13:44

Ein asymetrischer Seitenstabi hätte keine Einfluss auf einen seitlichen Schlag, ich meine keinen anderen als ein symmetrischer mit dem gleichem Moment.
Und die Olympioniken haben schon ein dramatisch anderes Verhältnis Pfeilmasse zu Bogenmasse als wir.

Und Du kannst die Sehen eigentlich nicht aus der Mittelachse herauszihen. Wie soll das gehen? Da musstest in der Haltehand Bärenkräfte aufwenden.

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