Welche Schäfte, welche Spitzen?

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Mario
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Welche Schäfte, welche Spitzen?

Beitrag von Mario » 29.09.2002, 23:05

Wie anderswo bereits erwähnt: Ich schiesse als Anfänger einen relativ harmlosen glasbelegten Langbogen (35 lbs) mit einem nicht ganz bis zur Mitte augeschnittenen Shelf. Ich habe zwei unterschiedliche Pfeile (jeweils im Dutzender-Satz) im Gebrauch, beide mit 45/50er Spine:

1) 11/32-Kiefernschaft, Messing-Schraubspitze mit 125 gn (fertig befiederter Schaft, von mir selbst auf 29" gekürzt und mit Spitze versehen)

2) 5/16 Kiefernschaft mit geklebter Alu-Feldspitze (Gewicht unbekannt, da Fertigpfeil), 28"

Nun ist Pfeiltyp 1 vom Flugverhalten zunächst besser, ich bin damit auf kurzen bis mittleren Distanzen deutlich treffsicherer. Auf längeren Distanzen kehrt es sich dann um, ich bin mit den leichteren Pfeilen erfolgreicher.

Die nächsten Pfeile möchte ich, nachdem ich einen zweiten Bogen (Jagdrecurve, 45 lbs) samt Arten-Befiederungsgerät gekauft habe, nun selbst bauen. Nach den bisherigen Erfahrungen würde ich sagen, ich sollte besser einen leichteren Pfeil mit geringerem Spinewert benutzen, also 40/45 oder 35/40 bei 5/16 Durchmesser und mit einer Spitze von 100 gn. Ist diese Analyse richtig?

Welches Schaftmaterial? Ich tendiere zu Zeder...

Ausserdem: Welche Spitzen sind für Ethafoam auf Dauer am schonendsten: Bullets oder Feldspitzen? Zurzeit zerfetze ich monatlich eine 10 cm dicke Ethafoam-Scheibe, was ein relativ teurer Spass ist.

Danke für Eure Antworten
Tron
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Welche Schäfte, welche Spitzen?

Beitrag von Archiv » 29.09.2002, 23:32

Hallo Tron,
mit einem 45 lbs Jagdrecurve kannst Du normalerweise ohne problehme 11/32" schiessen. Als Recurve wirft der Bogen schon etwas besser als ein Longbow( kommt natührlich darauf an was mann für einen Longbow hat ). Du kannst aber auch, was ich Dir raten würde, einen 5/16" nehmen. Wenn du diese auch kürzen musst auf 28 oder 29" nimm den schaft etwas härter also 45-50 lbs gespint und eine 125 grainobwohl das nicht unbedingt ausschlaggebend ist, dieses 1 gramm macht den Kohl nicht so fett. Der 5/16" fliegt mehr gestreckter als der 11/32". Ob bullet oder 3 D ist eigendlich bei Etafoam schei..... egal
die machen beide ein rundes Loch. Die 3 D hat nur bei 3 D Tieren einen kleinen vorteil ( denn ich allerdings noch nicht gemerkt habe ) sie sollen auch dan noch sicher im Tier stecken auch wenn mann es nur knapp am Rand getroffen hat.
Was für ein Material ist eigendlich auch ziehmlich wumpe.Zeder hat einen sehr hohen Ölanteil und mann braucht den Schaft nicht unbedingt vor Wasser schützen, nimmt aber dadurch div.Farben oder Beizen etwas schlechter an.
Kiefer hat sehr wenig Ölanteil, sollte also Lackiert, geölt,gewachst oder sonstirgendwie gegen Nässe geschütz werden. Kaputt gehen sie beide gleich schnell :-))
Und bei dem einen oder anderen Händler sind auch Preisliche unterschiede festzustellen.

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Beitrag von Archiv » 30.09.2002, 20:19

Danke für die Tipps. Ich suche aber noch immer die richtige Lösung für den 35 lbs Longbow, der vermutlich mit leichteren Pfeilen besser funktioniert. Oder sehe ich das falsch?

Tron

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Beitrag von Archiv » 30.09.2002, 20:25

Nein absolut nicht,

da ja nun beschaffenheitsmässig der Longbow nicht so schnell wirft sind leichtere Pfeile immer besser.Da würd ich dann auch einen Spinwert höher nehmen 35-40 lbs.
das heisst also die Schäfte lieber ein wenig härter als zu weich. etwas weicher bekommst du sie hinterher mit einer schwereren Spitze wenn es sein muss.

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Beitrag von Archiv » 01.10.2002, 16:13

Hallo,
kurze Faustregel aus alten Zeiten:
LB: Zuggewicht Bogen zu lbs Pfeil 1 zu 2/3
RB: Zuggewicht Bogen zu lbs Pfeil 1 zu 1
Mit Spitzengewicht den Rest ausgleichen. Hier hilft nur verschiedene Möglichkeiten ausprobieren. Es hängt auch eine Menge vom Schiessstil ab. Was bei dem einen funktioniert, haut bei dem anderen noch lange nicht hin. Und als "Anfänger" gleich mit einem LB anzufangen, na ja.
Gruss Andi www.hirschensteiner.de

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Beitrag von Archiv » 01.10.2002, 16:46

Dazu hab ich auch ne Frage: Was bringen verspleisste, und vierfach verleimte Schäfte?
Ich hab mir überlegt ob ich vielleicht verspleisste kaufe, wenn die besser sind. und gibts auch verspleist und verleimt in barreld und tapered?

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Beitrag von Archiv » 01.10.2002, 17:01

Verspleisste Schäfte sind nichts anderes als aus 2 verschiedenen Hölzern zusammengesetzte Pfeile. Hat keine Auswirkung auf das Schussbild. Wird dazu verwand das man im Nockbereich Hartholz verwendet.
Barelled (fliegende Spindel) sind am besten. Dazu allerdings Drallbefiederung, ansonsten sinnlos.
Gruss

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Beitrag von Archiv » 02.10.2002, 15:50

@ Henning & Andi:
Jetzt bin ich etwas verwirrt. Was denn nun? Beim Langbogen eher weicher oder härter? 2/3 Spinewert wären doch, wenn ich es richtig verstanden habe, weichere Pfeile..?
@ Andi:
Wieso nicht mit LB anfangen? Generationen von Schützen haben Recurves nie oder erst wenn es Ernst wurde beim Gegner gesehen. Und es ist bei mir - wie gesagt - auch kein historischer Longbow, sondern ein moderner Bogen mit Shelf. Und da ich damit sogar gar nicht so schlecht treffe, bin ich durchaus zufrieden. Ich betreibe das ganze wirklich ohne grossen kriegerischen oder sportlichen Ehrgeiz.

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Beitrag von Archiv » 02.10.2002, 16:20

Hallo Tron,
Spinewert des Pfeils muss beim original-LB (ohne Schussfenster) so angepasst sein, das sich der Pfeil um den Bogen herum rauswinden kann. Wie man das genau einstellt, www.hirschensteiner.de, Seite Dies u. Das, wie stelle ich meinen Pfeil ein. Beim Recurve ist das relativ egal wenn der Pfeil genau durch die senkrechte Bogenmitte geht. Also LB eher weich, Recurve eher hart. Aber lass Dich nicht von mir beeinflussen, darüber wurden schon ganze Romane geschrieben ohen vernünftiges Ergebnis. Learning by doing, probier einfach mehrere Pfeilstärken aus.
Einen original LB zu schiessen ist die schwierigste Art Bogen zu schiessen. Weil es eben wie schon oben beschrieben sehr stark auf die richtige Bauweise ankommt. 2. LB sind nicht Fehlerverzeihend. Schlechter Schussstil, schlechtes Ergebnis. Ein Reiterbogen (Recurve) ist da viel toleranter.
Übrigends die Geschichte des Reiterbogens ist 6000 Jahre alt. Das waren die Hightech Bögen von Sumerern, Ägyptern, Römern, Hunnen, Awaren, Magyaren, Tataren, Türken, Persern usw. Dagegen ist ein LB ein primitiver Knüppel mit Schur. Wobei ich hier auf gar keinen Fall einen LB-Schützen beleidigen will. Bin ja selber einer. Allein die Zugtechnik ( Daumenzug ) ist der mediterranen (3 Finger) oder englischen, besser wallisischen (2 Finger ) überlegen.

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Beitrag von Archiv » 02.10.2002, 17:02

Hallo Andi,

genau so, wie Du es erklärst, datte ich das mit dem Archer's Paradox auch verstanden. Deshalb verwirrte es mich, dass Henning, ebenso wie mein Händler, eher etwas höher gespinte Pfeile empfiehlt. Ich werde es jetzt einfach mal mit verschiedenen Modellen testen.

An einen original-LB habe ich mich auch nicht rangetraut. Doch ein Recurve (den ich ja inzwischen auch besitze) ist nicht unbedingt vorteilhaft, weil man als Anfänger leichter "schlampen" kann und sich die schlechte Schusstechnik später wahrscheinlich viel schwerer abgewöhnt, oder?

Die Geschichte des Bogens ist wirklich interessant, nicht wahr? Letzte Tage habe ich in "Der gefiederte Tod" sogar gelesen, dass Waliser und Iren zum Teil sogar während der Hochzeit des Langbogens Recurves benutzten.

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Beitrag von Archiv » 02.10.2002, 17:29

An Tron,
Du wirst lachen, der Recurve (besser Reflex) ist in Schottland schon bekannt gewesen da wurde von Langbogen erst 500 Jahre später erzählt.
Dieser Recurve kam über die Römer nach Schottland. Dessweiteren war dieser Bogen auch den Wikingern bekannt, und sie nutzten ihn als Waffe. Diese ganze Langbogengeschichte wird stark von Hollywood beeinflusst.
Was heisst schon schlampen. Ziel treffen, Gegner tot, fertig. Darauf kommt es an. Wie das zustande gekommen ist, fragt hinterher keine Sa.... mehr.
Was Bogenschiessen angeht (wirst Du schon gemerkt haben), kann ich sehr direkt werden. Der Bogen ist eine WAFFE, so oder so. Und als Diese behandel ich sie. Wenn ich schiesse will ich töten (klingt brutal, ist aber so). Wenn man sein Leben davon abhängig machen muss ob man getroffen hat oder nicht (egal als Jäger oder Kriegseinsatz), trifft man, so oder so. Ich schiesse auch sehr viel mit mitelalterlichen Armbrüsten. Effektivität ist angesagt, und nicht irgend ein Technikgepopel. Was ich hiermit sagen will ist das Bogenschiessen aus dem Inneren kommen muss. Beim Schuss egal auf welches Ziel der Gedanke stehen muss ich will essen also muss ich treffen. Das ist meine Art der Konzentration auf den Schuss. Eigentlich bin ich aber ein total friedlicher Typ, ausser man gibt mir einen Bogen in die Hand ;-).

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Beitrag von Archiv » 02.10.2002, 20:35

Hallöchen das mit meiner Empfehlung hat halt nur mit meiner Erfahrung zu tun. Wenn meine Schäfte zu weich waren lag mein Trefferbild immer links bis weit links, deshal nehme ich immer  den Wert des Bogens an. Also bei einem 45 lbs Bogen nehme ich Schäfte 45-50 lbs. Ist halt meine Erfahrung und wichtig ist letztlich eh nur das mann damit treffen muss und das ist bei mir in der Regel der Fall. Ich kann ja auch immer nur sachen weiterempfehlen die ich selber weiss oder wo ich selber erfahrung mit gesammelt habe und nicht was ich mal irgendwo gelesen habe.
Aber das finde ich hier so gut da kann mann mal wieder sehen das jeder andere erfahrungen gemacht hat und mann sie hier austauschen kann. Sonst musste mann immer bis zum nächsten Turnier warten. Apropo ist jemand jetzt am Wochenende in Celle bei der Herbstjagdt?

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Beitrag von locksley » 28.10.2002, 00:56

Ich hab noch nie was anderes geschossen als LB, teils selbstgemacht teils gekauft aber nur billige Massenware und komme damit schon immer gut zurecht
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Beitrag von tipiHippie » 28.10.2002, 18:02

@Tron
mein tip: besorg dir verschieden gespinte schäfte und schiess die dinger nur mit nock und spitze, also als rohschaft, auf entfernungen von 5 bis 30 meter; der der am besten fleucht und steckt is der der passt.

>>>=====> "Traditionell tunen" oder "Vorderegger/Kaiser"...
>>>=====> HUGH ich habe gepostet

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