Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lang!

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MarcelH.
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Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lang!

Beitrag von MarcelH. » 16.09.2013, 11:14

Hi,

nachdem ich schon so einen etwas längeren Startpost im „Bogen“-Forum geschrieben habe, fürchte ich, das hier wird auch wieder etwas länger…

Mit meinen momentanen Pfeilen bin ich sehr zufrieden, allerdings sind’s nur sechs Stück. Und wie lange die halten ist bei einem Anfänger natürlich fraglich.

Deshalb möchte ich mich möglichst frühzeitig umfassend informieren, wie ich selbst Pfeile bauen kann! Dazu hab ich auch schon mehrere Videos angesehen, u.a. die Archery-Basics Serie von Bearpaw und die Videos „Pfeile bauen ohne Befiederungsgerät“ von Adamusminor auf Youtube. Dennoch bleiben einige Fragen offen bzw. bin ich als Anfänger auch mit dem ganzen Füllhorn an Möglichkeiten überfordert.

Benzi hat mir schonmal viel erklärt und auch schon Tipps gegeben. Dafür nochmal vielen Dank.



Kurz zu meinem aktuellen Set-Up:
Ich schiesse momentan einen Kaya KTB 35# auf 29“ (Theorie, nicht nachgemessen!) mit Daumen-Release
Die momentanen Bambus-Pfeile haben 31“ bei einem 55er Spine und wiegen 33 Gramm (mit grain kenn ich mich noch nicht aus, deshalb musste die Küchenwaage halten)

Von den Eigenschaften sollten die neuen Pfeilen meinen aktuellen entsprechen. Bloß auf Bambus möchte ich erstmal verzichten. Die Idee ist in meinen Augen super und über kurz oder lang möchte ich diese auch schiessen. Aber ich dachte mir, dass für einen Anfänger die Reproduzierbarkeit mit fertigen Holzschäften, auf welche auch sicher Nocken und Spitzen passen doch einfacher wäre!

Auch wenn die sicher noch einfacher reproduzierbar wären: Auf Carbon-Schäfte möchte ich aus Umwelt-Gründen eher verzichten!

Benzi gab mir noch den Tipp, dass Bruno Ballweg nock-getaperte Schäfte anbietet und sich diese für Daumen-Release anbieten würden. Ballweg bietet jetzt jedoch auch noch welche mit „breasted taper“ an, also auch zur Spitze konisch zulaufend.

Welche davon würdet ihr mir eher empfehlen? Oder doch sofort Bambus-Pfeile bauen?.

Ich werde wahrscheinlich diese Woche bei Bruno Ballweg vorbeifahren (habe nämlich das Glück, dass ich nur 12 km von ihm entfernt wohne….), aber möchte mir da nicht ganz doof vorkommen!


Dann eine der wichtigsten Fragen, die sich mir überhaupt momentan stellt: Sollte ich jetzt erstmal irgendwelche Pfeile bauen, oder sollte ich direkt die perfekten Pfeile anstreben?

Hintergrund ist ja jener: Ich könnte bei Ballweg Schäfte mit breasted Taper bekommen, die alle bis auf 0,5 grain genausoviel wiegen und einen Spineunterschied von maximal 2# haben. Kostet natürlich mehr.
Weiterhin gibt es bei Ballweg Fichten- oder Hemlock-Schäfte. Lohnt sich der Aufpreis für Hemlock?

Ich möchte schon immer möglichst das Beste haben und ob ich hier 2 € mehr bezahle wäre mir erstmal nicht ganz so wichtig, das ist eine überschaubare Größe. Aber merk ICH da überhaupt einen Unterschied? Welcher Schaftdurchmesser wäre der richtige?


Das nächste Thema sind die Spitzen:
Auch diese könnte ich ja direkt von Ballweg bekommen, aber natürlich auch sonst wo (Targetpanic wurde mir zB auch empfohlen).
ABER: Welche Spitzen (für 3D-Parkour hauptsächlich und zum schiessen auf ne Matte daheim) und vor allem: Schraub- oder Klebespitzen?

Bei einem Video wurden als Anfänger Schraub-, beim anderen Klebspitzen empfohlen, daher bin ich unschlüssig. Wenn Kleben, hab ich auch von Heißkleber über Epoxid-2K-Kleber auch schon alles gehört.


Als nächstes zur Nocke:
Mir gefällt es, wenn die Nocke stramm sitzt und klemmt, daher würd ich wahrscheinlich eher Nocks aufkleben (Kleber?). Wenn die Schäfte von Ballweg getapert sind, würde ich da auch die Nocken mitnehmen, damit die sicher passen.
Selfnocks sind zwar optisch auch schön, aber kann ich da nicht mehr falsch machen als beim einfachen Nocken aufkleben?


Jetzt noch das letzte große Thema: die Federn
Hier gibt es ja auch eine nicht endenwollende Vielfalt. Auf jeden Fall möchte ich Naturfedern, Länge dachte ich an 4-4,5 Zoll.
Hier könnte ich direkt von Ballweg kaufen, Targetpanic, Bearpaw (Händler sitzt 6 km von mir entfernt)… Aber ich habe auch Federn gesehen von MG-Outdoor, die sehr interessante Formen haben und auf den ersten Blick nicht sooo viel teurer waren. Besonders die „Hunter“-Form gefällt mir eigentlich ganz gut.

Habt ihr hier noch Empfehlungen bzgl. Form und Größe? Sollte ich gerade oder rechtsgewunden aufkleben?

Und auch wieder hier: Mit was soll ich die Federn aufkleben? Doppelseitiges Klebeband von Bearpaw? Sekundenkleber?

Benzi empfahl noch, dass für den Anfang ein möglichst günstiges Befiederungsgerät reichen würde, hab da auch zwischen 20 € und 100 € schon viel gesehen. Auch hier: Taugt das von Bearpaw was?


Bei den Wicklungen würd ich mal schauen, was ich da habe. Würde wahrscheinlich Leinengarn nehmen und im Anschluss mit Holzleim „versiegeln“.


Und jetzt noch ganz kurz zur Pfeilversiegelung:
Hier würde ich eigtl. lieber Ölen bzw. eben möglichst natürlich behandeln. Habe für den Didgeridoobau schon einiges an Naturölen für Parkett (sehr strapazierfähig) empfohlen bekommen. Ist das auch in Ordnung? Ist sicher haltbarer als Leinöl…



So, danke an Alle, die es schonmal bis hierher geschafft haben!
Was ich noch gut fände, wenn es hier in diesem Unterforum einen festgepinnten Thread gäbe, mit einer Anleitung für den Anfänger. Klar, man findet schon viele Informationen im Netz, aber so einmal gesammelt hier würde mich wirklich begeistern!


Ich hoffe, mir sind beim Schreiben alle meine offenen Fragen eingefallen, sonst reich ich die andern noch nach! Freu mich auf jeden Fall schon auf eure Antworten, vielen Dank schonmal!


Viele Grüße,
Marcel

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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von syn » 16.09.2013, 11:25

Die Anleitung hab ich auch schon gesucht,... und deine Fragen stell ich mir auch und kanns noch gar nicht so konkret fragen wie du ... woher hast du all dein wissen ? und wie deine entscheidungen getroffen ?...

gruss
Niels
--- enjoy!
Daumentechnik, 36# Reiterbogen (Osmane, auf 32" gezogen final 42#)

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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von Wilfrid (✝) » 16.09.2013, 11:37

Na, das sind viele Fragen aus Unsicherheit....
Liest Du Dir durch , was Du geschrieben hast, stehen die Antworten schon da. Du kaufst Schäfte mit einem Spine von 55 aus Holz, nicht 53 und nicht 57, sondern 55. schraubst oder klebst Spitzen drauf, wie sie auf Deinen jetzigen Pfeilen sind und flachst die Pfeile parallel zur Maserung von oben und unten je ~ 1/4 ab. Dann sägst du mit einer Fliesensäge hinten mittig einen Schlitz ein, so ~5 mm tief.
Dazu kaufst Du Dir Gänsefeder Handschwinge volle Länge, halbierst die entfernst vorn und hinten auf ~5mm die Grannen, setzt die Leitfeder/Hahnenfeder so, das hinten gut ne Daumenbreite vom Ende frei bleibt und wickelst die mit 2-3 Wicklungen vorn fest. Die 2. Feder kommt in Verlängerung der oberen Kante der Abflachung, auch 2-3 Wicklungen, die 3. auf die untere Kante". Dann wickelst du grob vor die Federnund von da ab schön enge an eng zurück bis an die Grannen, Anschließend mit einer Nadel die Grannen alle 5-10 mm teilen und den Faden spiralig da durch wickeln bis zum Ende, da wieder eng bis Ende Feder, grob bis Anfang Nockke, eng so 5 mm zurück bis auf die letzte Wicklung, 2-3-halbe Schläge, abschneiden. Vor der letzten engen Wicklung die Federn "gerade rücken"

Dann nimmst du Weißleim aus der Tube, streichst zwischen den Federn die Wicklung großzügig ein und schmierst die engen Wicklungen damit ein.

Die Höhe der Federn bestimmst du mit der Schere, einfach in der richtigen Höhe von hinten nach vorn abschneiden. Fertig

Die Pfeile sollten dann grob so aussehen, wie Deine jetzigen. Holzpfeile , 55#, wiegen in etwa soviel wie Deine jetzigen.

Wichtig ist der selbe Spine !!!!! bei allen Pfeilen. Bei Daumentechnik hälst Du ja den Pfeil mit dem Zeigefinger, die Nocke muß also nicht klemmen

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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von MarcelH. » 16.09.2013, 11:44

Hallo Wilfried,

danke für deine Antwort!

Vieles ist, denke ich, schon klar... Aber ich hab eben noch Verständnisprobleme zu den letzten Details.

Das mit der Selfnock hab ich nicht ganz verstanden: Warum muss ich vorher noch abflachen? Und quer oder längs zur Nock?

Auch die Anleitung zum Federnwickeln hab ich leider nicht ganz verstanden: Werden die vorher gar nicht geklebt? Und beim zurückwickeln das selbe Spiel?


Danke schonmal!

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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von walta » 16.09.2013, 11:49

Auf die Schnelle würde ich mal alle deine Fragen mit "Ja" beantworten.

Pfeilbau ist, wie du schon selber gemerkt hast, ein sehr weites Betätigungsfeld. Das hat sehr viel mit Erfahrung, Vorlieben und Geschmack zu tun. Welcher Pfeil der richtige ist weisst du aber erst wenn du mal einige gebaut hast, leider.
Nachdem du bereits Pfeile hast die gut fliegen würde ich die grundsätzlichen Werte (Länge, Spine, Spitzengewicht,...) von dort übernehmen und ein paar Pfeile bauen. Ev. ein, zwei Spinewerte darüber und darunter zusätzlich und verschiedene Spitzen (vom Gewicht her) dazu und dann ausprobieren welche Kombination am besten passt.
Denk daran, Pfeile sind Munition. Dein erster Satz wird nicht lange leben. Baue ihn so genau du kannst aber nicht in der Hoffnung das er ewig lebt.

Walta

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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von Wilfrid (✝) » 16.09.2013, 11:55

Quer zur Nock, das Abflachen gibt Dir die Linien, auf die Du die Federn setzt. Und es sägt sich leichter.Erst annähen, dann richten, der Leim zieht dann zwischen Feder und Schaft.
Du kannst, mußt aber nicht zurückwickeln bis ganz nach vorn (also kreuzweise). Das zurückwickeln bis zum Federende dient nur dazu, den "Knoten" nicht aufzuscheuern
Vor Jahren habe ich mal ein Video mit kurzen Fedrn gedreht, mit Grippe im Körper:
http://www.myvideo.de/watch/6992626/Federn_wickeln

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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von Sateless » 16.09.2013, 12:12

Meine Wahrheit ist ganz anders als die von Wilfrid.

Der eigentliche Spinewert ist völlig egal, ob 30# oder 130# ... egal bei welchem Bogen, das erleichtert die Auswahl bei Synthetikmaterial erheblich, da bei Alu, Glasfaser und Carbon ein Pfeil mit Spine XY immer zugehöriges homogenes Gewicht von XZ hat. Das Gewicht macht die Musik, dies ist der fundamentale Unterschied von 3-Finger zu Daumen.

Für einen Carbonpfeil oder Alupfeil sucht man jetzt einen Schaft, der lang genug ist, und beim angestrebten Pfeilgewicht, welches zwischen 8 und 11 grain pro pound (gpp oder grs/lbs) beträgt. Ein Gramm (g) entspricht 15,4grs. Das heißt, die 33g Pfeile aus dem Beispiel wiegen etwa 500grs. Nach meiner Empfehlung sollten deine Pfeile wieder dieses Gewicht erreichen, damit du diese Konstante beibehältst. Such dazu den Pfeilschaft, der bei diesem Gesammtpfeilgewicht den höchsten statischen Spinewert hat. Den steifsten Schaft deshalb, weil der in aller Regel stabiler als ein weicherer ist.
Da du zwangsläufig reihenweise Bruch produzieren wirst, und Pfeile schrottest ... nimm die einfachen parallelen Schäfte ... auch in normaler Tanne ... das passt schon. Nimm auch deinen Bogen mit, dann kann man die Nocke eben ausprobieren ... Das ist bei 12km Abstand besser als rätseln.
Spitengewicht würd ich 70+- grain empfehlen, wenn du nen tollen Schaft hast, und noch unter 500grs beim Pfeil bleibst, kanns auch mehr sein. Mehr schadet nur, wenn die Pfeile noch schwerer werden.
Befiederung ist total hupe ... hauptsache die bremst n bischen.

Grüße,
Sateless
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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von benzi » 16.09.2013, 12:51

Ich stimme Simon völlig zu, was die Frage der Wichtigkeit des Pfeilgewichtes angeht!

@Marcel zur Info: der Alupfeil, den Du bei mir auch geschossen hast, wiegt 31,2 Gramm, ist 32" lang, hat eine 70grain Sptze und einen Wert von 2016 (das entpricht einen Spine von 60#) die Befiederung ist 5" lang und in Shieldform

Wie ja schon ein paar Mal geschrieben, schrottest Du zu Anfang viele Pfeile, gerade im Parcour, auf der Trainingsscheibe natürlich weniger!

Ich würde den ersten Satz aus den Tannenschäften von Bruno machen, eine Waage mitnehmen und sie vor Ort selber auswiegen. Im Spine Bereich 55-60#

70 grain Spitzen drauf

3x5" Federn, Form nach Deinem Geschmack und was Bruno vorrätig hat.

Ob Selfnocke oder Plastik...... mh...... beim ersten Satz vllt aus Bequemlichkeit Plastik.......

Grüße benzi
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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von Wilfrid (✝) » 16.09.2013, 13:23

Sorry, beim Instinktiven Schießen habe ich die Erfahrung gemacht, das ein im Spine gleicher Pfeil viel schneller immer sein Ziel findet. Egal, welcher Ablaß (Primitiv, second , mediterran) Und schießt man über den Daumen, dreht sich der Bogen und der Pfeil wird immer gegen den Bogen gedrückt. Die meisten machen das automatisch immer gleich, zumindest soo gleich, das in der 3. Passe die Pfeile das Ziel grob treffen, also in der Scheibe/im Tier landen und ergo nicht so schnell kaputt gehen wie Pfeile aus einem Blumenstrauß.
Das Pfeilgewicht bestimmt die Höhenabweichung mit und der Spine die Seite. Jegleicher die Pfeile, desto besser ist der Trainingserfolg. Der Preisunterschied zwischen ausgewogenen Pfeilen und irgendwas ist ~1 €, da sparen ist irgendwie Blödsinn ...
Wenn der Unterschied 5€ wäre, könnte ich den Geiz verstehen

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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von Sateless » 16.09.2013, 14:02

Und meine Erfahrung ist die, dass ich einen gemischten Pfeilsatz mit Pfeilen, die 45# Spine haben, welche mit 65# Spine und 105# Spine von meinen Bögen mit 43, 55 und 66lbs Zuggewicht ein homogenes Trefferbild ergeben. Diese Pfeile sind gleichschwer, und zwar zwischen 450 und 470 Grain. Pfeile mit anderem Gewicht produzieren ausreißer im Trefferbild. Sowohl zur Seite, als auch in der Höhe.
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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von benzi » 16.09.2013, 14:56

das scheint unserem derzeitigen Wissensstand nach, einer der großen Unterschiede zwischen mediteraner Technik und Daumentechnik zu sein!

Kein Grund zu streiten, Ihr habt beide recht! :-*

Grüße benzi
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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von AndiE » 16.09.2013, 16:41

Hallo

Bei B. Ballweg bist Du gut aufgehoben und ich glaube es gibt keine Frage die er noch nie gehört hat. Ausserdem gib es keine dumme Fragen, nur dumme Antworten. Gönne Dir doch einen passenden Pfeilesatz von ihm und vergleiche mit den Bambuspfeilen. Anfangs würde ich sowieso nur auf die Scheibe schießen oder eben günstige Übungspfeile kaufen (damit machts jedoch bedeutend weniger bis garkeinen Spaß).

Ob getaperte Schäfte oder zylindrische musst Du selber rausfinden. Ebenso ist es bei Selfnock oder Plastiknock, Schraub- oder Klebespitze, welche Federform für welchen Pfeil, welches Holz bei den Schäften für welchen Bogen und welche Versiegelung für die Schäfte. Du kannst hierfür Leinöl nehmen, oder auch Tungöl, Lack... oder auch dein Parkettöl.
Ich persönlich nehme Tungöl und ein spezielles Hartwachs von Dictum.
Schau dich da mal um, da findest Du vieles was Du zum Pfeil-/Bogenbau brauchst in Top Qualität > mehr-als-werkzeug.de

Zum Thema Kleber für Holzpfeile: Spitze > Pattex Repair Gel, Federn und Nocken > Uhu Hart

Zum Plastiknock anpassen gibts ein Tapertool und zum Selbstnock bauen gibts ein Selfnocktool. Oder für talentierte Bauer gibts die Feile. ;)

Zum Thema Bearpaw will ich nix schreiben. Hast ne PN.

Wicklung mit Leinenfaden ist gut. Ich nehme den auch aber ich nehme entweder keinen Kleber, da nicht wirklich notwendig wenn man sauber arbeitet oder eben dann flüssigen Sekundenkleber. Der ist fast unsichtbar und macht keine abstehenden Stellen die dich dann wieder in die Hand beissen oder den Handschuh abschrubben auf Dauer.

MfG
Andi
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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von Wilfrid (✝) » 16.09.2013, 17:42

Sateless, das glaube ich Dir und anderen erfahrenen Daumenschützen gern. Durch den Druck mit dem Zeigefinger spürst Du ja auch den Spine und kannst , erfahren genug locker ausgleichen. Das ist dasselbe wie bei mediterran mit dem Gewicht. Durch das Andrücken merkst du aber das Gewicht nicht so und kannst es also auch nicht soo ausgleichen. Das Unterbewußtsein ist ein verdammt genaues Meßgerät.

Und deshalb können recht erfahrene Schützen auch ein Sammelsurium von Pfeilen alle ins Gold/Kill setzen. Selbst Jahrzehnte nach dem letzten Training mit unbekanntem Gerät. Der erste geht absolut ins Nirgendwo und der Rest trifft....
Solange die Pfeile nicht zu weich sind, ist es auch vollkommen egal welchen Spine die Pfeile haben, nur möglichst genau gleich schadet bestimmt nicht.
Und der Preisunterschied bei Selbstgebauten ist eben nur ein Euro ..., dazu sind die Feingespinten auch noch gerader, die Maserung läuft besser etc, d.i. die Schaftquali ist insgesamt besser. Das Gewicht streute bei meinem Letzten Satz dann auch nur um ~ 1 g. Da lohnt für den Anfänger der Griff in die Grabbelkiste nicht

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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von Eberesche » 16.09.2013, 19:11

Hallo,
Du wirst mit der Zeit besser werden, beim Schießen und beim Bauen. Aber es ist nicht schwer, auch am Anfang zu ziemlich ordentlicher Munition zu kommen. Den perfekten Pfeil hebst Du Dir für nächste Woche auf ;)

Schäfte: Getaperte Pfeile sind m.E. für Dich nutzlos. Das letzte Milligramm wegzurationalisieren lohnt sich bei weitergehenden Turnierambitionen und schwächlichem Bogen. Bei >35# auf den Fingern sehe ich da kein Problem. Gleiches gilt für die Holzarten. Ich nehme Kiefer, gilt als eher schwer aber recht robust. Du wirst dermaßen viele zerlegen am Anfang, nachkaufen, Kürzen, reparieren etc... dass es sich nicht lohnt da das "perfekte" (was bitte ist das?) zu nehmen. Und den Unterschied wirst Du nicht merken. Zwischen sehr günstig, aber ordentlich selbst zusammen geklebten und den etwas teureren Billig-Fertigholzpfeilen aus Usedom hingegen sehr wohl.
Ich kaufe die Schäfte hier. Sind robust, günstig und taugen um Turniere zu gewinnen, bt,dt.

Spine: ist bei richtig ausgeführter Drehtechnik, wie sie sich mit dem koreanischen Bogen anbietet, ziemlich egal. Das heißt für Dich, es reicht Dich für eine 5er Spinegruppe zu entscheiden. Zum Beispiel 50/55#.

Gleiches Gewicht dagegen ist relevant. Entweder du kaufst einen ausgewogenen Satz oder sehr viele und sortierst selber. Ich bestelle 100 Stück und stelle daraus Sets zusammen. Kleine Gewichtsunterschiede kann man auch mit etwas Lötzinn in der Spitze ausgleichen. Das geht ohne Probleme bis auf Zehntel Gramm.

Spitzen mag ich die TAS FSP, das sind Schaubspitzen die einfach auf das gerade abgesägte Schaftende gedreht werden. Man braucht außer einer Zange keine weiteren Hilfsmittel und kann auch direkt auf dem Parcours einen direkt hinter der Spitze abgebrochenen Pfeil wieder nutzbar machen.

Nocken selber zu feilen ist nicht zu schwierig und natürlich geht das auch in klemmend. Anspitzen und Plastiknocke drauf ist natürlich schneller gemacht und möglicherweise beim ersten Satz das Mittel der Wahl für Dich. Schicke Selfnocks bestehen aus einer Bohrung vom Durchmesser der Sehne, zu der man dann herunter sägt und dann den Spalt so lange verbreitert bis die Sehne schön einrastet. Für präzises Arbeiten ist Dremel ist besser geeignet als Akkuschrauber.

Federn Wie Du magst. 3x4" Shield wäre sinnvoll, vielleicht auch erstmal 5". Je mehr Federfläche, desto bremsen und desto weniger fehleranfällig. Ich klebe im Befiederungsgerät, leicht schräg und mit Billig-Sekundenkleber. Da ich vorne und hinten über den Kiel wickel hält das sowieso. Wenn Du die Schäfte ölst, vorher kleben. Sonst wird das schwierig.

Reicht vielleicht fürs Erste. Dir werden schon noch konkretere Fragen einfallen.

Gruß
Anna

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Re: Pfeilbau für Reiterbogen? Perfekter Pfeil? Anfänger, lan

Beitrag von Frankster » 16.09.2013, 19:44

@Marcel / Anna
Bambus ist was Gewicht und Haltbarkeit angeht bei Holzschäften wirklich top. Von daher verstehe ich nicht ganz warum ihr nicht weiterhin auf Bambus setzt. Anna: ich hatte glaub ich mal gelesen das Du sehr zufrieden mit Bambus warst.
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt

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