Spineverlust bei gebarreltem Schaft?

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christian1
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Spineverlust bei gebarreltem Schaft?

Beitrag von christian1 » 22.04.2013, 09:31

Guten Morgen!

Da ich mir nun einige Testpfeile in verschieden Spinegruppen bauen muß, und ich in Zukunft mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr mit 5/16" Schäften auskommen werde, möchte ich meine neuen (und dann hoffentlich passenden) Pfeile barreln.
Und zwar einen 11/32 Schaft der im vorderen und hinteren drittel jeweils auf 5/16 zusammenläuft.

Jetzt meine Frage:
Gibt es Erfahrungswerte oder Berechnungen wieviel Ibs ein paraleller Schaft (in # oderr %) verliert, wenn man diesen barrelt?
Und sind gebarrelte Schäfte um vieles anfälliger für Pfeilbruch als paralelle Schäfte?

Vieleicht kann jemand was dazu sagen.

Danke und LG

Christian

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MoeM
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Re: Spineverlust bei gebarreltem Schaft?

Beitrag von MoeM » 22.04.2013, 09:44

Bei einem Barreltaper dürfte der Steifigkeitsverlust theoretisch minimal ausfallen- anders als bei einem breast barrelten Schaft bleibt die Mitte ja unberührt, also der Bereich der größten Belastung.
Aber es wird sicher noch jemand aus der Praxis berichten...
Grüße Moe

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kra
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Re: Spineverlust bei gebarreltem Schaft?

Beitrag von kra » 22.04.2013, 10:31

Der Schaftdurchmesser an der belasteten Stelle bestimmt die Festigkeit ;D .

Um wieviel er gegenüber dem Ausgangsschaft weicher wirt - k.A., nur ne Abschätzung. Es dürfte so ab 10#(++) sein, je nachdem wie lange der getaperte Bereich jeweils ist. ABER- sichere Aussagen wirst du nur nach Tests mit deinen Schäften haben.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Carola
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Re: Spineverlust bei gebarreltem Schaft?

Beitrag von Carola » 22.04.2013, 10:39

kra hat geschrieben: ABER- sichere Aussagen wirst du nur nach Tests mit deinen Schäften haben.

Ja, probiere es am besten aus und guck dann.

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Mike W.
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Re: Spineverlust bei gebarreltem Schaft?

Beitrag von Mike W. » 22.04.2013, 11:59

Nach meinen Erfahrungen, mit wenigstens 60 gebarrelten Schäften, ist der Unterschied eher gering.
Das kommt wohl daher, das es auf den dynamischen Spine relativ wenig Einfluß hat.
Ich habe Schäfte gebarreled und normal, aus dergleichen Packung, verwendet, ohne Probleme.
55" Hybrid 54#@29"
56" Hybrid 52#@29"

Nichts was ich schreibe ist persönlich zu nehmen, außer ich weise extra darauf hin!
Das Heute ist das Morgen von Gestern, nur ohne Illusionen!
Rettet den Wald!! Esst mehr Spechte!!

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Re: Spineverlust bei gebarreltem Schaft?

Beitrag von christian1 » 23.04.2013, 08:09

Danke für euere Antworten.
Jetzt habe ich mal einen groben Anhaltspunkt, wo ich ca. hin muß. Wenn ich dann soweit bin (wird zwar noch etwas dauer, muß erst den "richtigen Pfeil" finden) werde ich, wenn's Interessiert, berichten wie sich das verhalten hat.
LG
Christian

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Wilfrid (✝)
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Re: Spineverlust bei gebarreltem Schaft?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 23.04.2013, 08:35

Die Enden dünn und die Mitte dick hat theoretisch keinen Einfluß auf den statischen Spine, nur der dynamische ändert sich so rein theoretisch, man macht ja die Enden dünner, also leichter.
Denn die Durchbiegung in der Mitte unter last bleibt in gewissen Grenzen gleich

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Re: Spineverlust bei gebarreltem Schaft?

Beitrag von christian1 » 09.06.2013, 11:47

Schönen Sonntag alle zusammen!

So nun sind die Pfeile fertig und wie versprochen, die Daten. Am Anfang war eine 1x1cm Fichtenleiste aus dem Baumarkt. Die wurde auf 11/32 gefräst. Mit einer nachgebauten Schleiflade (wie auch schon hier im Forum vorgestellt oder wie zu kaufen), einen Spitzentaper von 5/16 auf 11/32 auf 7 cm länge geschliffen und einen Nocktaper von 11/32 auf 5/16 auf einer Länge von 31 cm geschliffen. Die Schäfte sind alle 72,5 cm lang.
Nachfolgend angegeben: Spine / Gewicht in Gramm des 11/32 Schaftes und Spine / Gewicht des gebarrelten Schaftes:
1: 56 / 24,40 => 53 / 22,75 7: 54 / 24,44 => 52 / 23,12 13: 57 / 24,10 => 54 / 22,84
2: 57 / 23,35 => 53 / 22,14 8: 56 / 24,47 => 55 / 23,12 14: 56 / 24,56 => 54 / 23,23
3: 57 / 24,75 => 54 / 23,15 9: 56 / 23,59 => 54 / 22,38 15: 57 / 24,84 => 56 / 23,79
4: 54 / 24,13 => 52 / 22,82 10. 55 / 25,08 => 54 / 23,81 16: 56 / 23,28 => 55 / 22,11
5: 54 / 23,95 => 52 / 22,63 11: 54 / 24,75 => 53 / 23,66 17: 57 / 24,85 => 55 / 23,44
6: 56 / 23,96 => 54 / 23,08 12: 56 / 24,50 => 54 / 23,33 18: 54 / 24,82 => 52 / 23,26

Bei diesen Schäften kann man also sagen, das sie im Durchschnitt 1,29 Gramm un rund 2# an Spine durch das barreln verloren haben.

Ob man das Prozentuell auch auf andere Schäfte umrechnen kann, kann ich nicht sagen. Aber es ist, denke ich, eimal ein Anhaltspunkt und so groß werden die Unterschieden zu anderen Schäften wohl nicht sein.

Wie die fertigen Pfeile aussehen, seht ihrhttp://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=16&t=21614&p=400681#p400681

LG
Christian

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Ravenheart
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Re: Spineverlust bei gebarreltem Schaft?

Beitrag von Ravenheart » 09.06.2013, 21:27

Super, vielen vielen Dank!

Rabe

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