Speckstein für Selfnocks?

Alles zum Thema Pfeilbau.
Rómendacil
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Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von Rómendacil » 21.03.2013, 09:39

Hallo,
hat schon mal jemand versucht, Speckstein als Schockdämpfer für Selfnocks anstelle von Horn oder Hartholz zu verwenden? Ich vermute, dass es sich schlechter eignet, weil es nicht flexibel ist, ein höheres relatives Gewicht hat und anorganisch ist, was zu schlechteren verhalten beim Verkleben mit dem Holz des Pfeilschafts führen könnte. Andererseits könnte es interessant aussehen...
Kann dazu jemand etwas sagen?

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Moriss
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von Moriss » 21.03.2013, 09:43

Wie ich die Leute hier kenne hats zumindest schonmal jemand in Erwägung gezogen.

Ich vermute allerdings das Speckstein zu spröde sein wird und einfach unter Belastung wegplatzt.
Aber als Schmuckinlay oder Arrowpass sollte das eig. funktionieren.

Gruss, Moriss
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von eddytwobows » 21.03.2013, 10:26

@Moriss...

Sehe ich genauso...

Zum einen wird es schon ziemlich schwierig werden, daß Zeugs überhaupt dünn genug zu schneiden / schleifen / Feilen,
was auch immer, damit es als Inlay passt und ohne das es dabei schon zerbröselt, zum anderen wird es keinerlei
stabilisierende Wirkung ausüben, weil es schon bei der ersten Belastung brechen oder wegplatzen wird... :)

M.M.n. für Gebrauchspfeile völlig ungeeignet, als Gimmick für ein paar Wallhanger könnte es andererseits
vielleicht schon interessant anzusehen sein, mehr aber auch nicht... :) :)

LG
etb
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kra
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von kra » 21.03.2013, 12:02

Wenn man den Speckstein brennt sollten die Nocken fest genug werden.

Aber mit "Dämpfung" ist da nix. Wenn Dämpfung dann einen Lederstreifen in den Nockschlitz einkleben.
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von Galighenna » 21.03.2013, 12:25

Mal ne doofe Frage: Wozu braucht man ne Dämpfung an der Pfeilnocke??
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von Squid (✝) » 21.03.2013, 12:30

Jo, wüsst ich auch gern.

---> "als Schockdämpfer für Selfnocks "
Wie ist die Ausgangsfrage gemeint? Soll es um eine aus Speckstein ausgeformte und eingeklebte Nocke gehen oder um ein Inlay auf dem Nockboden zum Zwecke der - warum auch immer - gewünschten Dämpfung??

Mir stellt sich in beiden Fällen die Frage: Was soll das??
1: Das Zeugs ist schwer und nicht unbedingt haltbar. Wieso sollte man außerdem das Bedürfnis haben, eine schwere Steinnocke zu verwenden??
2: Warum Schockdämpfung in Selfnocks? Das ist doch kontraproduktiv und geht mit einem so harten Material sowieso nicht.

Verkleben kann man viel, das dürfte nicht das Problem sein. Wenn ich noch - anhand der Beitragsanzahl - auf eine gewisse Unerfahrenheit des Erstellers schließen darf, könnte ich mir auch noch ein Mistverstänsnis vorstellen: Es gibt bekanntlich Selfnocks mit Verstärkungen z. B. aus Horn, die quer zur Nock im Pfeil eingeklebt sind. Diese haben aber nicht die Funktion von Dämpfung, sie dienen zur Stabilisierung der Nock, damit die Flügel nicht wegbrechen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von Rómendacil » 21.03.2013, 13:10

Das dient zur Schockdämpfung für den Pfeilschaft - es dämpft den Schlag der Sehen auf das Holz, damit die Wahrscheinlichkeit verringert wird, dass die Sehen den Schaft spaltet.

So wie hier nur aus Speckstein und eventuell bisschen dünner.

jab2
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von jab2 » 21.03.2013, 13:13

Das Modell Spechsteinnockeinlage erscheint mir vorm Bildlichen Auge wie die Variante Butterkeks
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von Galighenna » 21.03.2013, 13:16

Das ist nicht nötig. Die Sehne steht beim Bogenschießen in dauerhaftem Kontakt mit dem Pfeilschaft. Es gibt daher keinen Schlag, bei dem die Sehne ganz plötzlich den Pfeilschaft in Bewegung versetzen will. Die Sehne schiebt den Schaft einfach nur an, sobald man löst. Da kann und sollte man nichts dämpfen, schließlich soll der Pfeil doch schnell werden. Wenn sich der Pfeilschaft spaltet, war entweder der Pfeil falsch gebaut, der Schaft fehlerhaft, oder man hat zu viel Zuggewicht ohne Wicklung an der Pfeilnocke geschossen. Alles drei sind Baufehler am Pfeil. Diese sind leichter durch eine Wicklung bzw korrekte Pfeilbauweise zu verhindern als durch ein dämpfendes Insert in/an der Nocke.

Edit: Okay es handelt sich um ein Insert... habs gerade gesehen, hab den Link nicht bemerkt ::) Finde ich auch Speckstein nicht sinnvoll, weil das zu schwer ist, und sich nicht dünn genug schneiden lässt um es da rein zu kleben.
So ein Insert dämpft übrigens auch nichts, sondern es verhindert lediglich das sich der Pfeilschaft entlang der Fasern im Holz spalten kann, weil das Insert die Fasern überbrückt und zusammenhält.
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von shokunin » 21.03.2013, 13:34

Speckstein gibt es in verschiedenen Härten - je nach Talk Anteil ist er weicher oder härter.
Wie Kra ja schon angedeutet hat kann man Speckstein etwas härten indem man das im Kristall gebundene Wasser austreibt.

Trotzdem wäre ich sehr skeptisch ob Nocken oder Inserts aus Speckstein halten.
Das Material ist sehr weich (auch "gehärtet"), hat null Elastizität und lässt sich sicher auch nur mässig gut kleben.

Und besser als die gängigen traditionellen Materialien ist es mal ganz sicher nicht ...sonst wäre es eins ;)


Gruss,
Mark
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von Rómendacil » 21.03.2013, 13:42

Na gut, dann versuch ich's besser gar nicht erst. Danke für eure Antworten.

@ Galighenna: Na für mich heißt das dämpfen; nämlich alles, was einen Effekt mindert. Habe "dämpfen" hier also nicht im Sinne von "Schwingungen reduzieren", sondern "Effekt (Belastung auf den Pfeilschaft) reduzieren" verwendet... aber egal. Auch dir danke für deine Antwort.

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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von kra » 21.03.2013, 13:43

Rómendacil hat geschrieben:Das dient zur Schockdämpfung für den Pfeilschaft - es dämpft den Schlag der Sehen auf das Holz, damit die Wahrscheinlichkeit verringert wird, dass die Sehen den Schaft spaltet.

So wie hier nur aus Speckstein und eventuell bisschen dünner.


Dafür gibts bei Selfnocks die Wicklung unterhalb der Nockkerbe. Damit ist mir noch kein Pfeil gerissen.
Dafür braucht mnan keine Dämpfung!
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von Rómendacil » 21.03.2013, 13:48

? Die inlays sind doch eben die aufwendige Alternatvie zur Nockwicklung.

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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von Squid (✝) » 21.03.2013, 14:18

Ich denke, ne Wicklung ist stabiler.
Rein theoretisch kann nämlich auch so ein hartes Insert den Pfeil bei entsprechendem Druck spalten...
Und vor dem Abbrechen / Abspalten der Flügel schützt ein Insert auch nicht.
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Re: Speckstein für Selfnocks?

Beitrag von walta » 21.03.2013, 17:40

Also nur mal zur Erklärung. Nockinserts, so wie die gezeigte, sind erst bei wirklich hohen Zuggewichten empfehlenswert. Bei den Zuggewichten die der Grossteil der Bogenschützen schiesst, so zwischen 25 und 70 Pfund, hat ein Insert eher optische Gründe. Also wenn es dir gefällt dann bau es ein.

walta

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