leider gibt es keine richtige" Built Along" Geschichte über den Pfeilbau.
Ich hielt es für nicht so wichtig, weil schon so viel darüber geschrieben wurde. Trotzdem versuche ich's mal.
Allerdings habe ich nur Bilder gemacht von der Ernte und den fertigen Pfeilen.
Also:
zuerst muß der Bambus geerntet werden. Zweijährige Halme der Sorte "Pseudosasa Jaonica" eignen sich am besten. Das ist Japanischer Pfeilbambus und wächst bei mir im Garten. Das Zeugs ist winterhart. Achtung es bilden sich starke Wurzeltriebe. Eine Rizomsperre ist da angebracht.
Ich schneide die Stengel alle ab. Das Kleinzeug kommt in den Kompost.
Die Stengel so um 3 mm Durchmesser lege ich beiseite für die Herstellung von Minipfeilen.
Für die richtigen Pfeile nehme ich alle Halme mit Durchmesser 7 - 10 mm.
Die werden dann auf Länge geschnitten und zwar da wo der Durchmesser sich am besten eignet. In meinem Fall bevorzuge ich 30" weil ich wohl 29" ausziehe.
Ich habe dann verschiedene Pfeilrohlinge.
Welche die von 7 auf 10 mm in der Dicke steigen
und welche die von 7 auf 8 mm steigen
Welche die von 8 auf 9 mm steigen oder fast durchgehend so etwa 8 - 9 mm sind.
Dann fängt das Richten an. Ich verwende die Heißluftpistole. Ich richte immer nur einen Teil des Schaftes und nehme dann den nächsten Pfeil. So geht das reihum bis alle Schäfte fast ganz gerade sind.
Dann liegen die Dinger in der Sonne oder regengeschützt zum Trocknen.
Dabei verziehen sie sich wieder und werden anschließend wieder gerichtet. Die eventuellen Buckel an den Nodien mache ich gezielt warm um sie dann unter Druck und hin- und herrollen etwas zu egalisieren.
Man muß den Bambus so heiß machen, daß man ihn gerade noch für 3 Sekunden anfassen kann, dann ist er weich genug.
Ich benutze ein rundes Holz, mein Knie, manchmal auch die Tischkante oder ein Stück Holz mit nem Loch drin um die Schäfte zu biegen.
Wenn die Schäfte dann nicht mehr grün sind und wie trockener Bambus aussehen geht es weiter.
Dann klebe ich in alle Schäfte unten und oben, oder vorne und hinten einen 30mm langen Hartholzbolzen ein. Das Anpassen der Durchmesser für diese Bolzen ist eine scheiß langweilige Fummelei aber leider notwendig.
Ab dann ist es einfach. Anspitzen und Spitze aufkleben oder schrauben, ich bevorzuge Schraubspitzen. Nocke auch anspitzen und Noche aufkleben oder aber Selfnock einsägen, runden und glätten.
Jetzt wird er Schaft noch mal mit Smirgelpapier bearbeitet. Die an den Nodien befindlichen unansehnlichen Vertiefungen und Rillen egalisiere ich mit Epoxi. Danach noch mal alles schön beischleifen. Dann wird auch diese Stelle mehr oder weniger schön rund und das kommt der Aerodynamik des Pfeiles sehr zu Gute.
Ich nenne das den Schaft "Schönen" (Macht man ja auch mit Wein, der wird auch geschönt, sonst isser ungenießbar)
Jetzt wir der Schaft lackiert. Ich benutze dafür "G4 von Voss Chemie". Damit lackiere ich auch meine Bögen. Ich benutze das Zeugs generell für alles wes ich vor Feuchtigkeit schützen will, auch Metall. Man könte damit sogar die Federn einpinseln. Die werden dann aber ähnlich wie mit Plastik überzogen.
(Muß ich, jetzt wo mir das gerade einfällt, unbedingt mal ausprobieren. Hat also was für sich wenn man eine Geschichte schreibt und die Fantasie ihre Blüten ntreibt)
Ja, und jetzt Federn aufkleben, an beiden Enden wickeln, bei Selfnocks auch die Nockwicklung anbringen, und die Wicklung wieder lackieren oder mit wasserfestem Holzleim imprägnieren.
Ich wiege dann noch die fertigen Pfeile und schreibe das Gewicht drauf.
Ich habe bei der Tour 12 Pfeile mit geklebter Stahl-Feldspitze(100grn) und Plastiknocke gebaut,
und 6 Sück mit Mesing-Bulletspitze(125grn) und Selfnock und 6 Stük mit geschraubter Stahl-Feldspitze(125grn)
Fertsch. Alle ins Kill. Meine Erfolgsquote liegt bei 10 m bei 25 - 30 %. Ich muß noch viiiiieeel üben.