Englische Besenstiele???

Alles zum Thema Pfeilbau.
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Wilfrid (✝)
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Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Wilfrid (✝) » 11.11.2015, 10:41

Den Whisky gibts, wenn Du mit einem Selfbow 200fps+ schießt, mit 10grpp und 1grpp Sehnengewicht.

Und was die Leistung von Bögen angeht, das ist wie mit den Verbrauchswerten von Autos ....

Sateless
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Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Sateless » 11.11.2015, 11:53

Und es geht schon wieder los ... Angegeben ist die Weite, nicht die Abschussgeschwindigkeit. Dein ewiges behaupten, dass die Abschussgeschwindigkeit in Fuß pro Sekunde gleich der Schussweite in Metern sei, ist und war grober Unfug.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Fitzgerald

Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Fitzgerald » 11.11.2015, 12:49

Ach männer... Bitte bleibt im Thema.
Es geht mir darum, ob es wirklich an dem ist wie in historischen bildern( siehe vorherige post's) eindeutig dargestellt der von den bogenschützen genutzte pfeil - von der Krone oder wem auch immer in Auftrag gegeben so ist das man ihn im Gegensatz zu heutigen " abgestimmten" im spinewert an den bogen angepasste pfeile als sehr dick empfindet.
Und darum ob das in der Nutzung unterschiedlichster pfeilhölzer in Verbindung mit recht unterschiedlicher zugkraft zustande kommt.
A: gab es damals spinewert?
B: welche Hölzer ??
C: sind die uns bekannten Werte zu den pfeilen wirklich bekannt?
D: wie weit trug so ein pfeil/ was war der Abstand in dem er effektiv eingesetzt wurde?
E: Masse oder klasse/ was wissen wir über standart und Qualität ?
Das sind die fragen die ich beantwortet haben möchte.
Mich interessiert nicht was eine Gesellschaft an Vorgaben hat, und ob der bogen laminiert oder selfbow ist. Natürlich ist das heutzutage ein anderer Schnack.
Was wäre aber wenn dirk für uns alle die selben pfeile baut??

Fitzgerald

Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Fitzgerald » 11.11.2015, 13:08

Oder anders?
Blacki baut 100 bögen. Dirk baut 10000 pfeile. Es finden sich 100 mann von uns zusammen. Und die aufgabe ist das jeder von uns einen bögen von bis zu 150 # zwölf mal in der Minute spannen und lösen muss...
Daraus aber resultiert das der pfeil- egal welches zuggewicht der bögen zwischen 80 und 150# belegt funktionieren muss.


Das ist lustig... Sollten wir mal Andenken.
Living History...ich kann mich ja mit dem gedanken anfreunden das einige das schaffen... Morten, dirk, acker, ich, aber jetsam, rabe, erbse... Um mal einige als Beispiel anzubringen..
Sorry ich lach grad fürchterlich. Das schreit nach nem Comic...

Fitz... Der jetzt mal auf den pott rennt.. Wegen feuchtem Höschen...

Sateless
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Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Sateless » 11.11.2015, 13:11

A: Ja klar. Hat man allerdings nicht gemessen. Bei Zuggewichten ü80# wird der Unterschied auch deutlich egaler, als bei 30-50#.
B: Soweit ich weiß: Alles was fliegt. Eiche, Pappel, Esche, Buche. Bin allerdings nicht tief im Thema.
C: Es gab doch "letztens" nen Fund von nem Pfeil in nem Reeddach auf der Insel. Dann kann man die Mary-Rose-Pfeile vermessen, und der Tower hatte doch auch reichlichst eingelagert.
D: Kommt auf den Zweck des Beschusses an. Wenn man nur "nerven" will, oder schlecht Gerüstete als Ziel hat, dann natürlich weiter, als bei Plattenrüstung. Man darf auch nicht vergessen, dass man für die Erasco-Fraktion auch die entsprechenden Dosenöffner bei den Stangenwaffen und so hatte. Ich weiß, ich weiß :D Völlig konkret und noch nie bedacht ^^
E: Fürs Nerven reicht Masse, zum Dosenöffnen hilft klasse. Also beides. Über den Standard der Quali weiß ich nichts. Das heißt aber nada.
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Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Wilfrid (✝) » 11.11.2015, 14:22

Gut, also was ein 100g Pfeil mit nem 70#@28" Flitzebogen auf 33" gezogen, mit nem Stück Blech macht, weiß ich ;-)
Kommt gut, wenn der auch keine 210 m fliegt.

War jetzt Kiefer Kernholz mit Blattspitze.
Und die Pfeile hier haben was...
Ich weiß auch, wie weit 210 m sind, ziemlich sehr weit...

Und wenn die für die Standard entfernung für diese Bolzen die Hälfte nehmen, oder aus der 2 ne 1 machen, glaube ich das sogar.

Fitzgerald

Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Fitzgerald » 11.11.2015, 16:03

Wilfried, auch dich würde ich gern bei den 100 mannen begrüssen. Und dir bau ich statt ner Spitze nen Tacho vorne an. Das dürfte dem Gewicht nicht schaden, und alle hätten wir Klarheit... Lach.

Ich bin da wohl in ein Wespennest getreten...

Gruss fitz

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Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von schnabelkanne » 11.11.2015, 16:06

Die Pfeile von der Mary Rose waren soweit ich mich erinnern kann ca. 70 % Espe und Rest Pappel - sonst keine andere Hölzer.
Gruss Thomas
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Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Sateless » 11.11.2015, 16:43

Hast du dich vertippt, Thomas? In meiner Welt ist Espe ein synonymer Name für (Zitter-)Pappel, und ich könnte mir 70% Esche eher vorstellen, als eine Unterscheidung zwischen Zitterpappel und sonstigen Pappeln.
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Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von schnabelkanne » 11.11.2015, 16:48

@ Sateless - hab die Literatur momentan nicht zur Hand um es zu überprüfen, wenn ich mich aber richtig erinnere stand dort 70% "Aspen" also Zitterpappel, ist aber wie gesagt auf die Pfeile der Mary Rose bezogen.
Gruss Thomas
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Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Wilfrid (✝) » 11.11.2015, 17:01

naja, so 2-3 Schuß würde mein Handgelenk wohl aushalten.
Aber Espe mit ~400 g/l ist deutlich leichter als Esche mit 690 g/l, und als Pfeilholz ähnlich haltbar, und richtig gewählt, leichter als Fichte mit 470g/l

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Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Blacksmith77K » 11.11.2015, 17:42

Espe und Pappel ist richtig, Spezifikation findet man im Netz als Livery Arrow. Birke, Esche etc sind auch dokumentiert. Bei der vorgegebenen Schulterdicke von min. 12,7mm liegt der Spine im Schnitt bei 140lbs bei Espe und Pappel. Esche und Konsorten liegen bei +160lbs
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

Fitzgerald

Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Fitzgerald » 11.11.2015, 17:46

Sehr ihr, das meine ich. Standartisierte/ dimensional angepasste pfeile aus Hölzern die eher minderwertig- in ihrer Beschaffenheit sind zu einem standartpfeil für hohe zuggewichte.
Ist somit die dicke auf den bildern/ der replika rational erklärbar... Oder eben übertrieben und Mythos??
Meine sind ca. 15/16mm dick in der Mitte... Wobei ich mich an den bildern orientierte....
Gruss fitz

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Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Heidjer » 11.11.2015, 18:30

Äh Fitz, 10000 Pfeile aber ohne mich, ich habe mal für ein Forenmitglied über 20 Pfeile am Stück gebastelt, sowas ist Strafarbeit. Mal ein paar Einzelstücke macht ja Spass, aber in Menge, nein Danke. ::)
Leider habe ich keine Bilder von den fertigen Pfeilen, nur ein paar aus der Bauphase, hier mal mein derzeitiges Bildschirmhintergrundbild. ;D
Warbow-Munition 4.jpg

Und während der Bauphase in ihren Versandschachteln, noch ohne Federwicklung.
Warbow-Munition 1.jpg

Warbow-Munition 2.jpg

Warbow-Munition 3.jpg

Die Schaftdicke bei den Pfeilen lag bei 12,7 mm (1/2 Zoll), die Horninlays waren aus heimischen Kuhhorn, kein Büffel.

Zu deinen Fragen.
A. Spine als nackten Meßwert gab es nicht, aber Pfeile die gut aus den Bogen kommen und Pfeile die weniger gut flogen. Erfahrene Bogenschützen können einen Pfeil aber schon recht gut allein beim "Betasten" einschätzen. Bei Kriegsmunition kam es aber auch nicht so genau darauf an, ob der Pfeil super aus den Bogen kommt, die große Feder zieht den Pfeil schon gerade und so ein Pfeil wurde vermutlich nicht oft verwendet. :o
B. Im Prinzip wurden alle Hölzer verwendet die gerade wuchsen und die keinen oder kaum einen wirtschaftlichen Wert hatten oder anders sinnvoller Verwendet werden konnten. Es gibt auch Angaben das Weide, Birke und Hasel neben Pappel und Esche zu Pfeilschäften verwurstet wurden.
C. Es gibt genügend schriftliche Belege für die Anforderungen die, die Arsenal-Aufkäufer hatten und es gibt Fundpfeile.
D. Ich denke das Entfernungen über 200 m (220 Yards) doch die Ausnahme waren, die Cloutentfernung von 180 Yard wird die übliche Trainingsentfernung gewesen sein und ab dieser Distanz werden englische Bogenschützen vermutlich sehr unangenehm sein.
E. Siehe C. alle die Kriegsmaterial einlagerten, wollten kein Geld für Schrott ausgeben, darum gab es für die Arsenalverwalter genaue Anweisungen wie ein Bogenstave, Sehnen oder aber Pfeile beschaffen sein müssen.

Ach, da fällt mir aus aktuellem Anlass noch die letzte Paderbow ein, Morten bestaunt einen Manschu-Kriegspfeil. ;D
Chinesischer Warbowpfeil 1.jpg

Hier im Vergleich zu einen normalen 11/32 Pfeil. ;)
Chinesischer Warbowpfeil 2.jpg



Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

Fitzgerald

Re: Englische Besenstiele???

Beitrag von Fitzgerald » 11.11.2015, 19:17

Danke erst mal für die Zahlreichen Antworten.
Tja was ziehe ich aus all diesen antworten für mich heraus...
Dick waren sie ,die engländer. 12,8 als mehrfach benannter wert. gut,das erklärt die nutzung verschiedener hölzer auf starken bögen.
aber diese gesammtheit eindeutiger darstellungen in verbindung mit den bogenschützen,all den waffen,den "dicken Pfeilen" macht mich dennoch nicht so zufrieden,aber ich versuche jetzt damit zu leben.
Schade dirk das du nicht mitspielst ,das wäre mal ne gaudi geworden.
Ja wie bereits gesagt,vielen dank euch allen für die masse infos.

es grüsst fitz

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