Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

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killerkarpfen
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Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von killerkarpfen » 24.03.2016, 13:08

Weiss jemand Rat?

Ich habe mir neue Pfeile zum neuen Bogen aus Zedernschäften gebaut. Erst war ich fast am verzweifeln, das neue Material wollte einfach nicht. Ich glaubte wir würden nie zusammen finden. Immer wieder hatte ich Ausreisser im Trefferbild.
Letzten Sonntag auf dem Platz kam ich endlich der Misere auf den Grund.

Einige Pfeile stecken par tout 30cm Tiefer als die anderen in der 20m Scheibe. Interessanterweise stecken die Pfeile relativ identisch in einer Gruppe, die einen am oberen Scheibenrand die anderen in der Mitte. Gewöhnt man sich an die einen so fliegen die anderen zu tief. Ich konnte die Schäfte aussortieren und weiss jetzt von einigen wie sie sich verhalten.
Auf weitere Distanzen wird alles noch extremer. Bei 30m sind es 40cm, bei 40m ist der Unterschied noch grösser.

Wir waren ein paar erfahrene Bogenschützen auf dem Platz und können nicht herausfinden woran dies liegt.
Die Pfeile fliegen gut. Alle Pfeile sind in einem gewissen Toleranzbereich identisch. Anzumerken die Ausreisser sind genau die die auch im mittleren Toleranzbereich liegen. Also nicht die schwereren oder die die im Spine abweichen.

Die Schäfte sind gebarrelt mit Selfnock
Länge 29.5"
Spitze 100 Grain Field
Spine 54# Toleranz +/- 2#
Pfeilgewicht 29 Gramm Toleranz +/- 1.5Gramm
Federn 4.5" Shield eher Flach.
FOC 9.5% 75mm aus der Mitte bei 79cm Länge

Auch am Bogen kann es eigentlich nicht liegen. Der Nockpunkt ist gut die Sehne eingeschossen.
Selfbow Eibe 74", mit 55# @ 28" Auszug ca 28.5 - 29"
Sehne Dacron B50 14 Strang

Ich habe mich auch auf Haltungsfehler kontrollieren lassen. auch daran kann es eigentlich nicht liegen.

Ich suche nach einer Erklärung und kann mir nicht vorstellen woran das liegt. Das Phänomen hatte ich bisher eigentlich nicht. Sicher irgend einer fliegt immer aus einer Gruppe heraus. Aber nicht die einen so und die anderen so.
Habe ich etwas übersehen?
Zuletzt geändert von killerkarpfen am 24.03.2016, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unerkläliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von Sateless » 24.03.2016, 13:46

Wenn es nicht hierdran liegt:
killerkarpfen hat geschrieben:Pfeilgewicht 29 Gramm Toleranz +/- 1.5Gramm


Dann wundert es mich auch.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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killerkarpfen
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Re: Unerkläliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von killerkarpfen » 24.03.2016, 14:36

Sateless hat geschrieben:Wenn es nicht hierdran liegt:


Tut es eben nicht.. wäre ja zu einfach...

Die Tiefflieger sind sogar mittig im Toleranzbereich. Das ist ja das paradoxe an der Sache. Die schwersten und die leichtesten sind schön bei den Pfeilen die am oberen Scheibenrand steckten.

Abgesehen davon kam ich bisher mit grösseren Gewichtsunterschieden sehr gut zurecht. So bei + /- 2,5 Gramm merke ich einen Unterschied, dass die Pfeile auf grössere Distanzen höher oder tiefer liegen. Doch da meine ich eine Hand breit auf 30m aber sicher nicht 40 cm.
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Meier2
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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von Meier2 » 24.03.2016, 18:32

Drei zur Zeit erkennbare potentielle Quellen scheint es zu geben:

- Den Schützen;
- Die Pfeile;
- Den Bogen;

Ich würde an deiner Stelle die Pfeile auf einem anderen, möglichst ähnlichen Bogen ausprobieren, um absolut sicher zu gehen, dass es nicht doch am Bogen liegt.
Dann würde ich einen Kollegen mit diesem anderen Bogen ebenfalls die Pfeile schießen lassen.

Wenn es am Bogen liegen sollte, dann kannst Du dann ja dort auf weitere Fehlersuche gehen, z.B. eine neue Sehne ausprobieren.

Vielleicht helfen Dir diese Überlegungen ja weiter und halt uns hier bitte auf dem Laufenden, dass scheint mir ein interessanter Fall zu sein.

Servus
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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von nocona » 24.03.2016, 18:36

:-\ Messfehler beim wiegen? (Auch wenns unwarscheinlich ist.)

Du könntest mit den Pfeilen nach Neubrunn oder Reutlingen kommen. Und dann da andere Probeschießen lassen.

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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von Sateless » 24.03.2016, 19:29

Wie sind denn die Selfnocks gemacht? Sind die gleichbreit? Klemmen manche vielleicht etwas fester?
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von kra » 24.03.2016, 19:38

wie Sateless geschrieben - ungleiche Selfnocks?

Oder spiel mal etwas mit der Standhöhe, evtl. etwas erhöhen.
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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von Tony65468 » 24.03.2016, 20:21

Hallo Killerkarpfen
Das selbe Problem hatte ich mit meinen gebarrelten Pfeilen auch.
Diese hier viewtopic.php?f=16&t=21614&p=487940&hilit=+pfeile#p487940
und Trotz Plastik Nock.
Habe auch nie herausgefunden warum ich mit denen nicht ein einziges mal eine vernümftige Gruppe hin bekam.
Sondern immer zwei Gruppen.
Habe es aufs barreln geschoben und sie in 2 Gruppen abgegeben. :(
Neue mit 5/16 gebaut ohne Schnickschnack und es hat wieder funktioniert.
Bin aber trotzdem auf eine eventuelle Lösung gespannt.
Hoffe du kommst dahinter!!!
Wünsch dir viel Glück! :)
Grüße Tony

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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von Spanmacher » 24.03.2016, 21:13

Ist Barreln denn überhaupt wirklich vergleichbar machbar? Also technisch machbar.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von killerkarpfen » 24.03.2016, 22:04

Ja - und nein

Ja, die Enden werden von 11/32" auf 5/16" Durchmesser herunter gearbeitet, das sind ca 0,8 mm. Das ist messbar und muss stimmen um Schraubspitzen anbringen zu können.

Nein, weil die Steigung zum vollen Durchmesser mal etwas steiler mal etwas länger sein kann. Je nach Machart hat man einen Kegel mit geraden Flanken oder eben einen konvexen Schaft, fassförmig.

Der Spine nimmt etwa 2 -3# ab. Der Pfeil pendelt durch diese Form schneller aus und stabilisiert sich ein paar Meter früher als mit einem zylindrischen Schaft. Es mag sein, dass der Schaft etwas stromlinienförmiger ist.

Die Gewichtsreduktion dessen was vom Holzschaft abgetragen wird ist minimal, unter einem halben Gramm.

Es mag für viele eine reine Glaubenssache sein. Andere schwören drauf. Ich finde Pfeile aus gebarrelten Schäften fliegen einiges besser.
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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von killerkarpfen » 24.03.2016, 22:14

Die Nocken sind einwandfrei. Die fräse ich auf einer Bohr-Fräsmaschine mit Kreuztisch. Ich habe eine Spannzange aus Kunststoff, so kann ich den Schaft drehen und unter zwei Arbeitsgängen aus der Mitte beide Innenseiten der Nocke ausfräsen.
Abweichungen gibt es dann höchstens beim anpassen auf die Sehne mit Schleifpapier.
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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von Spanmacher » 24.03.2016, 22:23

Mein Gefühl sagt, dass es am Barreln liegt.

Begründen kann ich es nicht.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von Heimwerker » 25.03.2016, 03:37

Hi,
Mess doch mal nach, ob die Pfeile der beiden Gruppen jeweils ähnlich gebarrelt sind. Wenn ja, wird es wohl am Barrel liegen, wenn nicht können wir an andere Stelle weiterforschen.

Mach Späne
Kai
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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von Libelle » 25.03.2016, 10:09

Hallo Killerkarpfen,

ich habe zwar nicht sehr lange Erfahrung im Pfeilbau aber dafür ausgiebige Haltbarkeits- und Belastungstests mit meinen
Pfeilen gemacht. Irgendwie hatte ich auch immer Pfeile im Satz die aus unerfindlichen Gründen aus der Reihe tanzten -
interessanterweise waren diese auch fast immer die welche bei Belastungstests (Beschuss auf Holzplatten) zuerst weg-
knackten...

Daher mein Vorschlag - schiesse mal mit Deinen Pfeilen auf stabile Holzplatten, ich vermute dass die Ausreisser nach zwei
bis drei Schüssen das zeitliche segnen im Gegensatz zu den anderen Pfeilen. (was zwei bis drei Schüsse auf Holzplatten
aushält - hält auch 30 - 40 Schuss Extrembelastung ist meine persönliche Erfahrung)

Sollte dies nicht zu einer Lösung der Frage kommen hilft nur noch die "QuantenTheorie"

Grüsse
libelle

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Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von killerkarpfen » 25.03.2016, 10:17

Den Barrel messen, das wird schwierig, aber ich versuch's.
Scheint mir schon logisch... aber so viel Unterschied kann da nicht sein, zumindest habe ich die Schäfte ja gleich gemacht, so wie immer.

Einen Papiertest habe ich noch nicht gemacht. Bild
Da verspreche ich mir im Moment noch am ehesten weitere Erkenntnisse.
Jupp! auf zum Zeitunglesen! ;D
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