Südamerikanischer "Fischpfeil"

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Gornarak
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Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Gornarak » 27.12.2015, 17:55

Oma trennt sich nach und nach von ihrem Kram und dabei ist ein Pfeil bei mir hängengeblieben. Sie hat in den Fünfzigern einige Jahre in Bolivien verbracht und das gute Stück von einem Freund der Familie bekommen, der es "aus dem Djungel" mitgebracht hat. Genausogut kann es einfach nur Tourinap sein, aber ich dachte, ich lass euch mal dran teilhaben.

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Coal
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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Coal » 27.12.2015, 19:10

Da ein Fischpfeile wegen der Lichtbrechung an der Wasseroberfläche normalerweise mehrere Spitzen hat, finde ich das Teil sehr interessant.
Wer nur einen Hammer hat, für den schaut jedes Problem aus wie ein Nagel.

Hake
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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Hake » 27.12.2015, 19:18

Coal hat geschrieben:Da ein Fischpfeile wegen der Lichtbrechung an der Wasseroberfläche normalerweise mehrere Spitzen hat, finde ich das Teil sehr interessant.


Das stimmt. Um eine grössere Fläche abzudecken.Ich hab auch mal einen Fischspeer gebaut.

Wie gross ist der denn?

Gornarak
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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Gornarak » 27.12.2015, 19:31

Fischpfeil hab ich ihn nur genannt, weil ich mir nichts besseres vorstellen konnte. Überliefert ist das nichts. Deswegen ja auch in Häkchen ;)
Länge über alles ist etwa 60 Zentimeter.

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Snake-Jo
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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Snake-Jo » 28.12.2015, 09:56

Nö, der ist Original und mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fischpfeil. Die Indonesier machen ähnliche Pfeile. Mehrspitzigkeit ist kein Kriterium. Es gibt verschiedene Ausführungen.

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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von NormChaos (✝) » 28.12.2015, 13:03

Hi,

hmmmm....mal ne Frage in die Runde.. warum wirkt der auf mich nach der Widerhaken-Spitze krumm angespleisst ??

..soll so der Brechung an der Wasseroberfläche entgegengewirkt werden ?? ???

Dann hätte man aber nur ein sehr enges Schußfenster (bezüglich Tiefe und horizontale Position des Fisches zu einem Selbst) in dem man überhaupt trifft ?
Die Winkel ändern sich doch permanent wenn der Fisch näher kommt oder weiter weg schwimmt. Und dazu kommt noch die Tiefe. Oder versteh ich das falsch ?? ::)

Wenn der original ist, wie ist den dann die Technik dazu ?? Wie wurde oder wird der benutzt ?

oder hab ich einfach n knick in der optik und der ist garnicht krumm ?? ;D
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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Heidjer » 28.12.2015, 17:47

Ich vermute mal wild drauf los, die Spleissstelle der Spitze hat in 50 Jahren nicht immer sachgerechter Lagerung eine Krafteinwirkung erfahren, daher der Knick. ;)

Benutzt wurde er wie jeder andere Pfeil auch, aus dem Boot (Kanu oder Einbaum) heraus möglichst steil nach unten, darum auch keine Federn, die machen an so einen Pfeil keinen Sinn.


Gruß Dirk
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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Zoffti » 28.12.2015, 22:38

Hübsch die Spitze! Hab hier in Basel im Ethnologischen Museum eine reiche Variation solcher Spitzen gesehen.
Waren allesamt von ein und dem selben kleinen Indianerstamm im Amazonasgebiet - genauen Namen von denen hab ich vergessen - jeder Pfeil war komplett anders, aus unterschiedlichstem Material -mal ein- mal dreispitzig - je nach Gusto und Geschick des Erbauers. Die Pfeile waren teilweise 1,30m lang - nicht viel kürzer als der dazugehörige Bogen. Diese Pfeile hatten allerdings Federn - meistens Papagei, Ara und so was… das könnte aber auch blosser Schmuck gewesen sein.
Gab sogar einen alten Film, wie sie mit Pfeil und Bogen tanzen und leider nicht wie sie jagen damit…..Tanzen - ts ts ts So langweilig…
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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Snake-Jo » 29.12.2015, 08:36

Zoffti hat geschrieben: wie sie mit Pfeil und Bogen tanzen und leider nicht wie sie jagen damit…..Tanzen - ts ts ts So langweilig…


OT: Mmmh, wohl noch nie Paartanz gemacht? Oder Rock´n Roll? Was ist daran langweilig? Soll ja auch zu 76% den Alzheimer beeinflussen. ;)
Zu den Pfeilen: Ja, die Formgebung der Spitzen ist individuell verschieden. Die Länge von teilweise 130 cm ist für Fischpfeile typisch, eine Befiederung nicht. Hier ist eine Spitze aus meiner Sammlung.

Mentawei-Pfeil.jpg

Mentawei, Sumatra

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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Zoffti » 29.12.2015, 11:49

@ Snakes OT: Selber tanzen is sehr lustig, stimm ich zu - andern dabei auf Film zukucken, nicht so…. Von der gefilmten Jagd hätte ich mir einfach ein paar neue Kenntnisse versprochen.. schliesslich will man ja was lernen… Drum die ganze ellenlange Footage angeschaut - nichts - nur Indianer Chorus Line…

OT aus: Was ham se denn da um die Spitze gewickelt die Mentawei? Giftsumach? Nen Schutz? Ne Zier?
LG
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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Snake-Jo » 29.12.2015, 12:45

@Malerin: Ja, das ist wohl eine Wicklung, die die Giftstoffe (in der Regel so eine sirupartige Paste) besser halten soll.
Ich habe Gleiches bei Blasrohrpfeilen gesehen.

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Re: Südamerikanischer "Fischpfeil"

Beitrag von Zoffti » 29.12.2015, 13:17

Uuuuh - nasty! Vor allem wenn man die Reste von der Paste die im Fisch geblieben ist nachher mitisst…
;D Siehe auch: Sterben für Anfänger: "Wy is everything so f***ing green!!"
Gruss
Lena
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