Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

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Daina-Han-Kyu
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Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von Daina-Han-Kyu » 18.05.2015, 21:51

Huhu

kann mir jemand sagen, wie man das nennt, dass die Federn nicht gerade in einer Linie aufgeklebt werden, damit der Pfeil
sich dann dadurch dreht beim Flug?
Ich weiß nicht was ich in die Suche eingeben soll, will aber mal was drüber lesen, ob das sein muss oder ob es auch gerade geht etc.
Vielleicht gibt es auch schon einen Beitrag, wo es darum geht wie stark es die Flugeigenschaften beeinflusst, ob oder wie schief die Federn drauf kleben? Oder ob das alles schon in den Wissenschaftlichen Bereich geht, und beim normalen Schiessen vielleicht gar nicht so auffällt?

Viele Grüße
Das, was du lernst, nachdem du schon alles wusstest, das ist es was zählt - Pat Parelli

Arntus
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Re: Pfiele bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von Arntus » 18.05.2015, 21:57

Hi,

guckstu ma hier:
http://www.trueflightfeathers.com/guide.htm

Wenn Du die Federn gerade aufklebst dreht sich der Pfeil auch im Flug, das liegt an der unterschiedlichen Oberfläche der Federn. Das dauert nur ein paar Meter länger. Wenn Du die gedreht oder schräg aufklebst fängt der Pfeil sich schneller an zu drehen und stabilisiert sich ein bischen früher aber auf Kosten der Geschwindigkeit. Macht aber wohl nicht so viel aus, solange Du keine Weitenrekorde brechen willst. Auf kurze Distanzen ist ein früh stabilisierter Pfeil vielleicht besser.
Ich kleb meine Federn mit leichtem Offset.

lg,
Arntus

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jetsam
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Re: Pfiele bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von jetsam » 18.05.2015, 22:13

Öhm, ich antworte mal so gut ich kann.
Klebe die Federn gerade, also parallel zur Pfeilachse auf. Dann wird sich der Pfeil im Flug schon drehen.
Denn Du warst ja schlau und hast drei gleich gewundene Federn aufgeklebt. Gewunden???
Eine Feder ist in sich selbst nicht einfach völlig gerade, sondern, je nachdem, von welchem Flügel sie kommt, links- oder rechtsgewunden. Wenn wir von rechtsgewundenen Federn ausgehen, was glaube ich statistisch der Standard für selbstgebaute Pfeile ist (die linksgewundenen, wurde mir mal von einem Händler gesagt, werden EHER für fertigverkaufte Pfeile benutzt, die RW EHER lose), sorgen diese durch das Profil, das sie einfach haben dafür, daß die Luft, die an Ihnen vorbeiströmt etwas nach links gelenkt wird, was den Pfeil in eine Rechtsrotation versetzt.
Du kannst die Rotation natürlich noch verstärken, indem Du sie etwas schräg, den Pfeil von Nocke zu Spitze betrachtend, mit dem hinteren Ende nach links versetzt aufklebst. Dadurch würde die Luft linkser strömen und den Pfeil rechtser rotieren lassen. (Neulich eins meiner extrem genauso aufgebauten Frühwerke betrachtend sagte Zwirn sinngemäß, wahrscheinlich hätte ich mir beim Bau auch noch besonders viel gedacht :D :D )
Es gibt Befiederungsgeräte, bei denen der Grad der Schrägheit eingestellt werden kann.
War das ungefähr, was Du wissen wolltest?
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jetsam
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Re: Pfiele bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von jetsam » 18.05.2015, 22:14

Ups, da war jemand schneller. Und klarer. :D
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Re: Pfiele bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von Daina-Han-Kyu » 19.05.2015, 07:59

danke fü die Antworten, das hilft mir weiter! :) :) :)
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Re: Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von killerkarpfen » 19.05.2015, 11:55

Die Bremswirkung von gewunden aufgebrachten Federn ist nicht zu unterschätzen. Schon grosse zu kleinen Federn macht auf weite Distanzen einen erheblichen Unterschied aus, in der Höhe wo sie eintreffen. Mit vier- im Gegensatz zu fünfzoll Federn schlägt ein Pfeil bei mir auf 50m, 60 bis 70cm höher in der Scheibe ein, wenn der unter gleichen Bedingungen abgeschossen wurde.

Weiche Federn die hoch geschnitten sind und schwirren im Flug, bremsen noch viel mehr. Für den Schützen ist das meist kaum zu hören. Es tönt für daneben stehende Zuschauer dafür sehr beeindruckend.

Gewundene Federn bremsen so stark, dass ich sie grundsätzlich in den Flugeigenschaften der Pfeile knapp vor den Flu-flus einordne.
Bild Link zum Originalbild
Auf kurze Distanzen bis etwa 12m sehr praktisch, für Distanzen darüber nicht zu empfehlen.

Gute Pfeile die zum Bogen und zum Schützen passen sollten eigentlich auch ohne Federn gerade aus dem Bogen kommen. Also auf kurze Entfernung von 5m ein einigermassen gutes Schussbild abgeben. So, gut abgestimmte Pfeile brauchen dann auch keine grossartigen Stabilisierungsmechanismen um sauber auf jede Entfernung zu fliegen.
Gemischte Pfeile und Federformen ergeben nie die gleichen Flugeigenschaften. Das ist wohl das Schlimmste was sich ein Anfänger antun kann. Dann weiss der Schütze nie ob die Abweichungen aus den Materialunterschieden oder seinem Können resultieren.
Eppur si muove

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Re: Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von Daina-Han-Kyu » 20.05.2015, 15:40

ah ok, dann sollte ich die dann vll doch gewunden aufkleben, da ich meistens aus kürzerer Distanz schiesse, da ich ein leichtes Zuggewicht hab
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Re: Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von mbf » 20.05.2015, 15:43

Oder eben gerade nicht, da Du Dir somit die Chancen auf größere Entfernungen verbaust! ;)

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Re: Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von shortRec » 20.05.2015, 15:59

Bei leichten Bögen - und den dabei verwendeten leichten Pfeilen - sollte die Bremswirkung der Befiederung möglichst klein sein. So wird der Pfeil nicht unnötig abgebremst und Distanzen jenseits der 25m machen auch noch Spaß.
Daher würde ich die Federn gerade aufkleben. 3" Länge sollte bei weitem reichen.
Ich merke selbst bei meinen ACC in der Halle, dass die kleinen Plastikfedern den Pfeil deutlich abbremsen, wenn sie schräg aufgeklebt sind. Die Federn sind 45mm x 9mm und sind mit ca. 1,5mm Versatz aufgeklebt. Die Pfeile stecken auf 18m eine Handbreit tiefer auf der Scheibe als die mit gerader Befiederung. Die Gruppe mit den graden Federn ist unwesentlich größer.
Zum Bogen: Recurve mit 29" Auszug 37lbs am Finger.

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Re: Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von Galighenna » 20.05.2015, 21:24

Ich täte die Federn auch gerade bei sehr geringen Zuggewichten gerade aufkleben, noch dazu würde ich darauf achten, die Federn nicht zu groß zu machen. Lieber lang und flach als kürzer und etwas höher.

Das wiederum bedingt aber auch das die Pfeile gut auf den Bogen abgestimmt sind, also das sie leicht sind, und vom Spinewert her passen. Solche gut abgestimmten Pfeile brauchen nämlich nur kleine Federn, weil sie von sich aus schon gut fliegen.

Im Ergebnis hast du dann auch bei geringem Zuggewicht flotte Pfeile, mit denen du auch auf die etwas größeren Distanzen ganz gut treffen kannst.

Für meine Freundin habe ich einen 25#er gebaut und auch passende Pfeile dazu. Es war nicht leicht, aber sie fliegen kaum langsamer als meine Pfeile für meinen 50#er, und das Schießen damit macht richtig Spaß, weil man damit auch auf größere Entfernungen genauso gut treffen kann, trotz der "nur" 25#. Die Federn sind gerade aufgeklebt, und das Profil ist etwas flacher als bei anderen Pfeilen.

Kurz zusammengefasst:
Je leichter der Bogen, desto weniger Energie sollte vom Widerstand der Federn aufgefressen werden. Dafür muss der Pfeil aber auch aufwändiger und besser abgestimmt sein.
Je größer du die Federn machst, desto schwieriger wird die Distanz, ganz besonders bei den leichten Bögen. Und wer schießt schon immer auf 5m...? Bereits bei 10-15m merkt man den Unterschied.

Pfeile bauen ist nicht schwer, wirklich Gute dagegen sehr. ;)
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Re: Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von bowa » 21.05.2015, 09:45

ich hab vor nicht allzu langer Zeit meine ersten Carbonis gebaut. Die Ferdern hab ich auch leicht "schräg" aufgeklebt. Aber halt nur so schräg wie es ein Cartel Befiederungsgerät hergibt. Das ist nicht viel, aber gefühlt macht es nur die Stabilisierung schneller. Der Geschwindigkeitsunterschied fällt da nicht ins Gewicht. Zumindest nicht auf relativ kurze Entfernungen -30m. Alles nur gefühlt also nicht gemessen.
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Re: Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von Daina-Han-Kyu » 21.05.2015, 09:56

ah ok, ich dachte nun, da ich ja auf kürzere Entfernungen schiesse, soltle ich das mit dem besseren Stabilisieren ausnützen. aber wenn das dann auf Geschwindigkeit geht, mach ich sie doch lieber gerade :)
Vielen Dank für die Hilfe.

nun hab ich gleich nochmal eine Frage, wenn die Pfeile verbogen sind, kann man die evtl nass machen und einspannen, und dann sind die wieder gerade, wenn sie getrocknet sind? Oder wie macht ihr das?
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Re: Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von Rotzeklotz » 21.05.2015, 10:08

Ich hätte es mit trockener Hitze versucht, also z.B. über ein Teelicht halten und vorsichtig begradigen. So werden unter anderem auch Pfeile hergestellt, wenn man dafür nicht auf gekaufte Schäfte zurückgreifen möchte. Aber obacht: Ich habe keine Erfahrungswerte, was die Sicherheit betrifft! Ich bin da übervorsichtig, wenn sich ein Pfeil zu sehr verbogen hat, wandert er nach der Leichenfledderung zum Brennholz ;)

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Re: Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von Sateless » 21.05.2015, 10:16

Du schießt auch ein geringfügig anderes Zuggewicht und Pfeilgewicht, und kämpfst nicht damit, dass deine Pfeile überhaupt in der Zielscheibe stecken bleiben, Bowa! ;)
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Pfeile bauen: "gedrehte" Federn?

Beitrag von Daina-Han-Kyu » 21.05.2015, 10:17

wie meinst du das, Sateless?
:D
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