welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

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Osboan
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welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von Osboan » 20.01.2015, 11:10

Hallo,
habt ihr schon Erfahrungen mit Einschraubspitzen oder Einklebespitzen bei Saplingpfeilen gemacht? Ich benutze bis jetzt normale TopHat Aufschraubspitzen. Dabei muss ich halt immer den Markkanal ausbohren, mit einem passenden Dübel verstärken und dann lange herumschleifen, bis sich die Spitze endlich gut aufschrauben lässt und trotzdem fest sitzt.

Probleme dabei sind erstens, dass ich nicht immer den passenden Dübel zur Hand habe, da muss ich oft schnitzen. Und das schon erwähnte Schnitzen und Schleifen bis die Spitze gut sitzt. Habe nämlich keinen TopHat-Gewindevorschneider :(

Derzeit teste ich gerade Pfeifenstrauch-Schäfte und habe dabei bemerkt, dass diese im Durchmesser des Markkanals, sowie der Wandstärke des Rohrs innerhalb einer Spinegruppe sehr wenig variieren. Bei meinen bisherigen Schäften aus Wolligem und Gemeinem Schneeball variierten diese Merkmale oft sehr stark, weshalb ich immer verschieden dicke Dübelchen einsetzen musste. Auch lag der Markkanal manchmal gar nicht genau mittig, was das Einsetzen einer Einschraubspitze fast unmöglich gemacht hätte (mal abgesehen von den durch die Unwucht auftretenden Problemen im Flugverhalten).

Bei den Pfeifenstrauch-Schäften hatte ich eben jetzt die Idee, dass ich da ja Inserts verwenden könnte. Weiß da jemand von euch, was da empfehlenswert ist? Die Innendurchmesser vorne liegen relativ konstant bei Spinewert 35 bei 4 mm und bei Spinewert 45 bei 5,5 mm. Wie dick sind denn so Inserts? Gibts da irgendwo Datenblätter der Hersteller? Hat jemand von euch andere Ideen? Selbstbau ist eine Option, aber ich brauch ja jetzt schon 2 Stunden pro Pfeil, da sollte es nicht noch langwieriger werden, als es eh schon durch die Schleiferei und Probiererei ist.
Gibt es vielleicht Bambuspfeilschützen, die da Erfahrungen haben, eventuell andere Hersteller als die üblichen?

Freue mich über eure Beiträge, danke :)

Grüße, Oscar
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Benedikt
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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von Benedikt » 20.01.2015, 11:19

Einfach Parallelspitzen nehmen ;)

Der Schaftdurchmnesser wird mit Schleifpapier angepasst, evtl. mit einem Tröpfchen Kleber aufschrauben und fertig.

Gruß,
Benedikt
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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von max2 » 20.01.2015, 12:15

Hallo,

bei Verwendung von Inserts musst du eine Wicklung anbringen, sonst brechen die beim ersten schrägen Treffer raus.
Bei mir war die Wicklung trotz Versiegelung mit Epoxy immer schnell durchgescheuert, deshalb bin ich bei Schraubspitzen geblieben.
Das anpassen mit Schleifpapier sparst du dir, wenn du die Schaftspitze mit Öl in ein passendes Loch in einem Hartholzklotz rammelst, ergibt immer den gleichen Durchmesser, und der Schaft ist komprimiert.

Gruss Max

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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von Dette » 20.01.2015, 12:33

Mit einer Feile verdichten, wie Rabe das mal beschrieben hat fand ich immer sehr einfach. Groß abschleifen musste ich damit noch nicht. Zumindest bei meinen niedrigen Zuggewichten hat das bisher immer super gehalten.

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walta
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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von walta » 20.01.2015, 18:05

Ich verwende normale Spitzen zum einschrauben in ein Insert nur halt ohne Insert und auch ohne Dübel. Ein passendes Loch gebohrt (ich hab mir dafür mal einen passenden Bohrer gekauft, und mit Hanf gewickelt und mit Epoxy gesichert. Wenn die Spitze einen grösseren Durchmesser als der Schaft hat, kann man das mit dem Hanf gut ausgleichen. Und ein bisschen schwarze Farbe rein dann sieht es auch noch ein bisschen nach Pech aus.

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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von Red Rooster » 20.01.2015, 21:21

Hallo Osboan,

Ich habe für meinen letzten Satz Bambuspfeile T-Tip Spitzen verwendet. Sind erhältlich bei Bogenlöwe oder K M Handelswaren. Die liessen sich bei einer 4mm Bohrung recht gut mit Heisskleber in den Bambusschäften arretieren. Es ist allerdings recht anspruchsvoll, die Bohrung zentriert und gerade hinzubekommen. Tip gegen Aufsplittern/Reissen der Schäfte beim Einkleben der Spitzen, die Bohrung ein Wenig tiefer als erforderlich machen, damit der Heisskleber genug Platz zum Ausdehnen hat.

Die ersten hundert Einschläge in verschiedenen Scheiben haben die Pfeile und Spitzen gut überstanden. Erfahrungen mit Holz oder Steintreffern habe ich allerdings noch nicht.

Bei meinen nächsten Versuchen werde ich einfach mal Standard-Schraubspitzen ohne Inserts einkleben. Die Bohrung dann mit zwei entsprechend unterschiedlich weiten Durchmessern.

Viel Erfolg

Peter

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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von Osboan » 21.01.2015, 07:21

Danke für eure Antworten und Tips!
Ja, den Trick mit dem Verdichten kenn ich, der funktioniert gut bei weichem Holz wie Zeder oder Fichte. Bei Saplingen aus Hartholz sind die Erfolge eher bescheiden, sorge mich da sogar, dass die Kompression dem Schaft schaden könnte (auch mit Dübel drin).
@walta: Ja die normalen Insertspitzen mit den 2 verschiedenen Durchmessern sehen auch wieder nach Arbeit aus, da kann ich mir auch nicht ganz vorstellen, dass das bei vielen Pfeilen praktisch ist (Hab keinen Bohrmaschinenständer, ja nichtmal einen Schraubstock zur Verfügung)
Danke Red Rooster, genau sowas hab ich gesucht! Auch der Tip mit dem Heißkleber gefällt mir, kann mir auch vorstellen, die Differenz von T-tip-Durchmesser zum Innendurchmesser des Schaftrohres mit einer Wicklung aus Hanffasern, kombiniert mit Heißkleber zu füllen. Werde das mal testen und mir ein paar von den Spitzen bestellen. Von der Optik her gefallen die mir auch sehr gut.
Hab mich dann gestern auch durchgerungen, auch doch mal das Montageset von TopHat zu bestellen. Hab mir eine Youtube-Demonstration angesehen und kurz nachgedacht, wie viel Zeit ich im Vergleich dazu mit einer einzigen Spitze brauche und die Entscheidung war schnell getroffen :) Jetzt nur noch hoffen, dass der Gewindevorschneider auch mit dem Hartholz der Saplinge klarkommt...

Grüße, Oscar
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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von Onkel Tom » 21.01.2015, 19:10

Saplinge sind meist nicht ganz rund und der Durchmesser stimmt auch nicht immer 100% zum Spine. Da nehme ich gern die konischen Schraubspitzen bei Hartriegel-, Haselnuß- und Schneeballsaplings. Weil auf den Schaft eh ein Konus geschnitten oder geschliffen wird, ist der Schaftdurchmesser für den festen Sitz der Schraubspitzen mMn. zweitrangig und darf auch 0.5mm dicker sein; das Gewinde schneidet sich ja in den Konus und dort hält es. Wenn der Schaft wirklich bis 0.5mm dicker ist, ist die Gefahr geringer, dass die Spitze in der Scheibe stecken bleibt. Irgendeinen Vorschneider verwende ich da auch nicht, Schraubspizte warm machen und den Schaftkonus bissl komprimieren genügt. Mit einer Zange aufgeschraubt halten die Spitzen bombenfest - mehrere 10 000 Schuß.
Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von walta » 21.01.2015, 22:41

So ein Pfeil passt ohnedies in keinen Bohrständer.

walta

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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von Osboan » 22.01.2015, 18:43

Welches Fabrikat nimmst du denn bei den konischen Schraubspitzen?

@walta: stimmt wahrscheinlich :-)
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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von Onkel Tom » 22.01.2015, 19:17

Ich nehme die 3D Spitzen von Beier und eine namenlose Feldspitze. Die sieht aus wie Tophat - weiß aber nicht, ob die auch welche mit konischem Gewinde haben. Da habe ich bisher nur die mit Parallelgewinde gesehen. Parallel mag ich nicht wegen nicht ganz runden Schäften und deren Durchmesserabweichungen.
Wenn du dem Gewinde nicht traust, mach einen Tropfen Kleber mit rein. Mir wäre das aber wie ein Gürtel zum Hosenträger.
Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

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Re: welche Schraub-Pfeilspitzen für Saplinge?

Beitrag von Osboan » 23.01.2015, 23:27

Hmm, ich hab dafür eher bei den konischen das Problem, dass ich den Konus nicht richtig zentriert bekomme, nicht mal bei Zedernschäften... Hab heute das Tophat-Montagetool bekommen und gleich ausprobiert. Der Schaftvorbereiter wäre jetzt nicht unbedingt nötig gewesen, da er auch nix anderes macht, als komprimieren (dachte, der schneidet zu), aber die Gewindeschneider sind genial, weil ich ohne die immer etwas mehr Material wegnehmen musste, damit ich das Gewinde in das Hartholz bekomme. Den Zwischenraum musste ich dann mit Kleber füllen. Jetzt braucht's echt keinen Kleber mehr, das sitzt bombenfest. Werde also mal bei Tophat bleiben, aber die T-Tips werd ich auf jeden Fall ausprobieren. Alleine schon, weil sie mir auch optisch besser gefallen.
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