Wunschspitzen...wie sehen die aus?

Alles zum Thema Pfeilbau.
Tadamo_Rah
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Beitrag von Tadamo_Rah » 17.01.2006, 14:29

@ Rabe

Den Unterschied zu Deinem zweiten Lösungsansatz seh ich hier nicht. Die Kraft wird zwar nicht direkt in den Dorn geleitet, aber ich denke doch, dass der Schaft am Übergang von der Spitze zum Holz verstärkt wird. Ich werd das Mal probieren und den Pfeil dann beim nächsten Roven probeschießen. Wenn es noch kalt genug ist, sollten wir schon einige Abpraller an gefrorenen Baumstämmen hinkriegen.

Bei der Wicklung seh ich ehrer das Problem beim ziehen der Pfeile. Die Kante zum Schutz der Wicklung wirkt ja nur in eine Richtung. Und das Loch im Ziel steht ja auch unter Spannung.

Vieleicht muss die Spitze einfach eine längere Hülse haben (aber da warst Du (und Legolas ;-) ) ja auch schon).

Uli

Shagrath
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Beitrag von Shagrath » 17.01.2006, 17:30

Wieso kauft ihr euch keine Feldschmiede und versucht, euch mittelalterliche Spitzen herzustellen??? Das ist mit etwas Übung und Selbstversuchen sicher nicht allzuschwer. Es gibt genug Bücher und Material im Internet.

Wenn ihr schon gewandet seid, könntet ihr versuchen die Spitzen zu verkaufen. Es gibt sicher Leute, die diese Arbeit schätzen und sicher gut dafür bezahlen.

Bard
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RE: Titanspitzen

Beitrag von Bard » 17.01.2006, 17:33

Original geschrieben von Rado

@PunktDE:Wenn ich mir irgendwann mal meinen großen Traum von einem über 100Ibs ELB erfüllt habe,will ich ihn an einer 3mm Stahlplatte ausprobieren lassen.
Dafür brauche ich Spitzen die das schaffen.
Also wenn hier mal eine Sammelbestellung für Titanspitzen stattfindet,würde ich gern auch so 10Stück haben wollen.Simple Fieldbodkinform reicht da glaub ich aus.(?)
Oder kann mir hier jemand auf die schnelle erklären wie man herkömliche Spitzen mit simpelsten Mitteln(vieleicht Gasschweißgerät) härten kann,damit sie Stahlbleche in dieser Stärke knacken?Wäre natürlich authentischer.
Hab da was von mehrmaligem erhitzen und schockartig abkühlen gehört,doch klingt mir das zu simpel.
Gruss
Rado




So simpel is es aber, fast zumindest, denn sinnvoll Härten lässt sich Stahl erst ab so ca 0,4 % Kohlenstoffgehalt und je nach Stahlsorte und C-Gehalt gibts da noch ne Menge zu beachten. Und erhitzt wird nur einmal und dann abgekühlt. Wenn anschliessend nochmal "leicht" angewärmt wird nennt man dieses Anlassen. Das Anlassen dient dazu dem Stahl die Sprödigkeit zu nehmen und die Härte aufs gewünschte Maß zurüchzubekommen. Red mich in Neubrunn mal wegen gehärteter Bodkins an,falls du dort bist.... ich hab da eh noch n Hühnchen mit dem Drachen zu rupfen. und nochwas gehärteter Stahl eignet sich für deinen Beschussversuch sicher einiges besser als Titan

Original geschrieben von ravenheart

...wobei gerade DIESE Spitzen mich im Film "geärgert" hatten! Als Spitzen für Kampfzwecke (und so wurden sie ja anscheinend eingesetzt) sind sie nämlich ziemlich ungeeignet, oder?

Rabe



Mal davon abgesehen dass die sehr lang sind und somit an nem zu harten Ziel leicht verbiegen können diese "Elbenspitzen" scheint mir die Form Ideal gegen Kettenpanzer. Und das leicht verbiegen ist auch relativ, ich schätze! dass bei nem Steintreffer jeder zweite Pfeil brechen würde und bei den anderen die Spitze voren krumm wird. Natürlich wären vierkantige Bodkins mit scharfen Kanten noch nen Tick besser (vor allem gegen Plattenpanzer) aber ich halt die Dinger für durchaus "kriegstauglich"


MfG Bard
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Rado
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Bodkins

Beitrag von Rado » 17.01.2006, 19:59

@Bard:Werde in Neubrunn wohl nicht dabei sein. :-(
Aber sag mir was du dafür haben willst und ich schicks dir.Kann mit Edelholzabschnitten dienen oder einfach nur money.
Gruss
Rado

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Ravenheart
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RE: RE: Titanspitzen

Beitrag von Ravenheart » 18.01.2006, 09:26

Original geschrieben von Bard

Mal davon abgesehen dass die sehr lang sind und somit an nem zu harten Ziel leicht verbiegen können diese "Elbenspitzen" scheint mir die Form Ideal gegen Kettenpanzer.


Klares "Nein"! Dagegen spricht nämlich die Verdickung kurz vor der Mitte! Einen Pfeil "gegen Kettenhemden" so zu bauen, dass er eine "Eindringbremse" hat, wäre ziemlich unsinnig, oder?
:o

Rabe

Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 18.01.2006, 10:43

@ Bard
Ich weis nicht was Du unter "sinvollem" Härten verstehst, aber ab 0,15 % gib es auch schon eine harte Oberfläche die ausreichen sollte. Im Moment habe ich 5 Stck aus C25 in Arbeit. Schön Kirschrot geglüht und in Wasser abgeschreckt sollten die HRC 55 haben bei 0,5 mm Dicke, ich schätze das reicht.

@ Rado
zu 3mm Blech....Ich habe am Wochenende einen Pfeil mit Bodkin gebaut, aber noch nicht ausprobiert, Bilder und Bericht folgen.

Gruß
K-H

Bard
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Beitrag von Bard » 18.01.2006, 12:10

@Rabe: Die Elbenspitze hat an der Verdickung geschätzte 6- 7 mm Durchmesser und der Spitzenwinkel erscheint mir leicht flach genug um für ein leichtes Eindringen zu sorgen.
Dass für "Kriegszwecke" ein Bodkin mit drei oder vier scharfen Kanten noch besser geeignet wäre ist logisch.

@ K - H: Wenn du vom Fach bist kannst du mich gern berichtigen, mein Wissen ist nur Theorie ausm Meisterkurs. Aber nach allem was ich weiss, kann man einen Stahl ab 0,2% C auch nur dann härten wenn man ihn vorher aufkohlt (Anreichern der Randschicht mit C) und erhält dann eine harte äußere Schicht. Stahl mit 0,15 Kohle ist definitiv nicht ohne weitere Massnahmen härtbar, wenns so wäre hätt ich täglich massive Probleme mit Härterissen beim Schweissen in der Arbeit. Und mit ner Harten Oberfläche allein ist es sicher nicht getan wenn du nen Bodkin duch ein 3er Blech jagen willst. Ich würd da schon die vorderen 5 - 6 mm der Spitze durchhärten und als Ausgangsmaterial C 45 oder ne alte Feile nehmen.


MfG Bard
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Trebron
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Etwas für die "Metallurgen"

Beitrag von Trebron » 18.01.2006, 12:25

Wie Bard schon geschrieben hat, ist "Stahl" härtbar ! Was nicht Härtbar ist, ist Eisen mit einem zu niedrigen Kohlenstoffanteil ( unter o,6 % )

Wie Bard schon geschrieben hat, kann Eisen durch "aufkohlen" oberflächlich gehärtet werden.
Dazu gibt es zum Beispiel HÄRTEPULVER

oder das hier
Goggle: Härtepulver eingeben .........

Es gibt zwar noch andere Methoden, aber die sind nicht so einfach ! :D


metallische Grüße

Trebron
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Bard
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RE: Etwas für die "Metallurgen"

Beitrag von Bard » 18.01.2006, 17:25

Original geschrieben von Trebron

Wie Bard schon geschrieben hat, ist "Stahl" härtbar ! Was nicht Härtbar ist, ist Eisen mit einem zu niedrigen Kohlenstoffanteil ( unter o,6 % )

Wie Bard schon geschrieben hat, kann Eisen durch "aufkohlen" oberflächlich gehärtet werden.
Dazu gibt es zum Beispiel HÄRTEPULVER

oder das hier
Goggle: Härtepulver eingeben .........

Es gibt zwar noch andere Methoden, aber die sind nicht so einfach ! :D


metallische Grüße

Trebron



EINSPRUCH: Eisen ist eine chemisch reine Substanz die nur sehr aufwändig herzustellen ist. Alles! das was umgangssprachlich als "Schmiedeeisen " bezeichnet wird ist ein Stahl.
Stahl hat im Gegensatz zu Eisen einen Kohlenstoffanteil zwischen 0,02 und 2 %. alles was über 2 % Kohle ist, ist Guss.
Der meistverwendete Baustahl S 235 ("Schmiedeeisen") darf nach Norm maximal 0,15 % C enthalten, was wichtig ist für die Schweisseignung des Stahls. Ein Stahl mit 0,6 % Kohlenstoff (C 60)ist härtbar und wäre eine gute Wahl für eine Messerklinge.
Aufkohlen um die Randschicht verschleissfest zu machen geschieht im grosen Stil nicht mit Pulver sondern durch mehrstündiges glühen in kohlenstoffhaltiger Atmosphäre.


Besserwisserische Grüsse Bard ;-)
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Wittiko
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Beitrag von Wittiko » 18.01.2006, 22:26

Bard,

Du Besser-wisser, stimme Dir in den meisten Punkten zu. Allerdings kann man tatsächlich in Pulvern, Gasen und sogar Salzbädern aufkohlen. Denke, jetzt habe ich Dir den Besserwisserpunkt wieder abgeluchst ;).

Alle,

Im "Lehrbuch der Anorganischen Chemie" ist der Grenzwert für die Härtbarkeit von unlegiertem Stahl 0,4 %. In der Stahlliteratur habe ich tatsächlich auf die Schnelle keinen Wert gefunden.

Karl-Heinz,

im Stahlschlüssel Taschenbuch steht tatsächlich eine Härtetemperatur für C25 von 860-900 °C, leider kein Wert für die Ansprungshärte. Da Kirschrot mit 780 °C gleichgesetzt wird, liegst Du also deutlich unter der erforderlichen Temperatur und wirst keine Härte erzielen ("Hellrot" - "Gut Hellrot" 850-900°C ;) ). Allerdings zweifle ich ebenfalls an den 55 HRC für C25 ohne Einsetzen, bis ich es in der Literatur besser gelesen habe. Gibt da eine Schätzung: erreichbare Höchsthärte = 35+50*C-Gehalt in Masse% +/- 2 (HRC). Komme da bei C 25 auf 45,5 - 49,5. Und das ist der theoretische Idealfall.



Meine Idee für gehärtete Spitzen wäre ebenfalls C 45, weil man bei der Wärmebehandlung nicht viel falsch machen kann. Mein Meißel aus C 45 trennt Baustahl kalt ohne Macken zu bekommen, ist also absolut qualifiziertes Material für Spitzen ;). Aber ist die Spitzengeometrie nicht genauso wichtig?

Wer ans selbermachen gehen will, könnte auch gut auf alte Autofedern ausweichen, die haben ja bereits einen runden Querschnitt und sind im allgemeinen gut härtbar. Alte Feile wäre von der erreichbaren Härte her der Overkill hehe.

Meine Wunschspitzen sind übrigens aus hartem Stein. 8-)

Trebron
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Begriffe Stahl - Eisen

Beitrag von Trebron » 19.01.2006, 07:41

Hi Bard,

hast ja gerade den Meister gemacht, das gelernte ist noch alles "frisch".
bei mir sind schon 40 Jahre vergangen :-(
Damals habe ich es so gelernt, wie ich geschrieben habe :o meine ich jedenfalls :D

Hab nochmal in meinem alten "Prüfungsbüchlein" nachgeblättert.

Hast recht, aber da steht auch: "Stahl ist alles ohne Nachbehandlung schmiedbare EISEN"

Das mit dem Härtepulver gab es aber auch damals schon und meine Links kommen nicht von irgendwo. Ich hab auch noch welches !!

Es ist mir mittlerweile auch bewußt, dass es heute Stahlsorten /-arten gibt, da hat man damals nicht von geträumt.

aufgeklärte Grüße

Trebron :D
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geomar
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Beitrag von geomar » 19.01.2006, 08:41

Kinners,
es liegt mir wahrlich fern, euere Fachdiskussion über Metallurgie zu unterbinden, aber eigentlich ging es in der Ausgangsfrage dieses Threads um das Design von Spitzen und nicht um deren Konsitenz... ;-)


Ein klein wenig "vom Thema abweichen" hat ja noch keinem Thread geschadet, aber wenn ihr euere Ausbildungstände weiter austauschen und vertiefen möchtet, würde ich das Eröffnen eines neuen Threads unter passendem Namen empfehlen - hätte auch den Vorteil, dass man bei späteren Debatten/Fragen zum Thema besser einen Verweis basteln kann.

vielen Dank für Euer Verständnis!
"I wish, I´d more nice things to say - but I was born not to lie" (Ben Cooper aka Radical Face)

Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 19.01.2006, 15:20

@ Geomar
Kannst Du den Kram unter einen neuen Header schieben? Da ich noch was dazu schreiben möchte und auch sehe, das es hier abdriftet.

Danke
K-H

Edit:
Vielleicht unter
Stahlspitzen - härten

[navy]Dein Wunsch sei mir Befehl!
Weiter geht die Fachdiskussion um Metallurgie in diesem Thread

Stahlspitzen - härten

geomar[/navy]

wilfried
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RE:

Beitrag von wilfried » 28.01.2006, 19:45

Original geschrieben von ravenheart

@Tadamo_Rah:

Das löst das Problem (Zugkräfte an der Außenseite) eben NICHT! Das Bohren ist überhaupt kein Problem, hab ich schon "frei Hand" hinbekommen! Dieser ist z.B. so gemacht:

Bild

Richtig, ohne Wicklung bringt das nix, aber ist das ein Problem?

Als Sicherung gegen Wegfliegen (falls man sich damit begnügt, ICH will mehr, hihi) würde ich keinen Nagel nehmen (zu schwer), sondern einen beigsamen Kunststoffstab!

Rabe


Ich habe die Spitze auch so hin bekommen - bohren mittig ist kein allzugrosses Problem.

Wilfried

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