Weiche Schäfte aus Holz 20/25

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Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Novizin » 19.05.2013, 15:16

Hallo,

für meinen ersten, nicht besonders schönen, aber trotzdem geliebten Bogen möchte ich nun auch passende Pfeile bauen.
Der Spine der Schäfte sollte 20/25 betragen, wobei aufgrund der Griffbreite etc. Richtung 20 (falls möglich auch drunter - habe ich bisher nur nicht gefunden und angenommen, die gibt es auch nicht) bevorzugt wird.

Ich hatte mir zum Testen Fichtenschäfte bestellt, die angeblich auf Gradheit geprüft wurden etc. Da ich kurzum alles etwas merkwürdig fand an diesen Schäften und sie auch sehr leicht (Schuss auf Plane) brachen, suche ich nach einer anderen Bezugsquelle. Habt ihr eine Empfehlung?
(Da ich niemanden schlecht machen möchte und ich auch nicht die große Ahnung habe, möchte ich den bisherigen Händler nicht posten.)


Off-Topic-Frage: Ich hatte die Schäfte geölt und möchte das auch weiterhin tun, aber so recht zufrieden bin ich mit dem Ergebnis nicht. Habe drei Schichten mit Leinölfirnis/Terpentin (4:1) gestrichen, Wasser perlt ab, aber sie kleben. Zu viel Öl? Wie ölt ihr?

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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Fenrisulfir » 19.05.2013, 15:23

Hey,


also ich bestelle mein Pfeilzeug meist bei http://www.pfeilschaft.de/ oder bei http://www.arrow-design-cth.de/

Hatte ich bisher nicht zu beanstanden, aber habe auch bisher keine so weichen Pfeile bestellt. :/
Nehme immer Fichte.

Ich benutze auch immer Leinölfirnis für meine Schäfte, aber ohne Terpentin.
Ich streichel die Schäfte ein und warte bis das Öl eingezogen ist (5-10 min) und dann kommt eine neue Schicht drauf, solange, bis das Öl nichtmehr einzeihen will, dann nehm ich überchüssiges Öl mit einem Küchentuch wieder runter und lass die Schäfte mindestens eine Woche durchtrocknen.

Kleben tun sie bei mir eigentlich nicht.
Grüße
Danny

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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Galighenna » 19.05.2013, 16:02

Das abwischen, nachdem das Öl genügen Zeit hatte ein zu ziehen, ist wichtig, damit die Schäfte nicht kleben.

Spine 20-25 ist extrem niedrig und wirklich das unterste Ende der erhältlichen Spineskala. Bei Treffern sollten die aber trotzdem nicht einfach brechen. :-/
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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von walta » 19.05.2013, 17:44

Zum Spinewert: so niedrige Werte sind schwer zu bekommen. Man kann den dynamischen Spine aber gut über die Länge einstellen. Wenn du als nur z.B. 30/35 er Schäfte bekommst dann mach sie z.B. 10 cm zu lange und Kürze sie so lange bis sie passen.

Zum Öl: Leinölfirnis braucht lange zum trocknen und Leinöl noch um einiges länger. Außerdem sollte man nur ganz dünn auftragen (oder abwischen nachdem Auftragen), einige Tage trocknen lassen (bei Leinöl länger) und danach die nächste Schicht. Mind. 3 Schichten. Terpentin braucht man eigentlich nur wenn das Öl zu wenig flüssig ist.

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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Wilfrid (✝) » 19.05.2013, 18:12

Wenn Du an Weidenschößlinge kommen kannst, so 9-10 mm am dicken Ende, geschält, 28" lang, die haben solch einen Spine

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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von arrowfan » 20.05.2013, 08:52

@ Novizin,

die letzten die du von mir hattest haben folgende Daten:
- 30-35 # , 100 gr. Spitze, 28" lang, Rohschaft 270 +/- 10 gr. bei 32"

Waren die nix ?

Gruß Rolf

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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Novizin » 20.05.2013, 09:44

@ Rolf,

doch deine Pfeile sind super und leben noch alle! Vielen Dank noch mal.
Aber es geht um einen anderen Bogen (selbst gebaut, kein Shelf, 6# weniger), das schießt sich zusammen leider nicht so gut. Und ich wollte nun auch mal selbst bauen, dann lernt man die Arbeit anderer besser schätzen. :)
und auch die Zusammenhänge besser verstehen.

@ Walta
Da selbst die 20/25# ziemlich steif waren, sowohl lang als auch kurz und mit unterschiedlichen Spitzen, werden wohl 30/35# keinen Erfolg bringen.

Ich werde eine der oben genannten Quellen probieren und auch das nächste mal besser ölen. Danke für die Tipps.

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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Mike W. » 20.05.2013, 11:06

20- 25er Spine lang( volle Länge?) zu hart?
Wieviel # hat den der Bogen?
Wieviel Strang hat die Sehne?
Sind evtl. die WAenden zu dick?
Hältst du den Bogen senkrecht?
Wenn nicht in welchem Winkel?

Ich verwende Dungöl. Ich tauche das vordere Ende ein , lasse es etwas abtropfen und ziehe das Öl mit nem Küchentuch möglichst gleimäßig auf den Schaft. Nach etwa 24 Stunden entferne ich was übrig ist mit einem Küchentuch.
Nach 1-2 Tagen werden die Federn geklebt.
Am Ende fette ich sie, bis kurz vor die Federwicklung, leicht ein. Dazu verwende ich eine Mischung aus Bienenwachs, Paraffin und etwas Fett. Nicht zu weich ergibt das eine dünne Schicht die das Pfeilziehen sehr erleichtert.
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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von inge » 20.05.2013, 11:11

Dungöl. Aus welcher Sch....e gemacht?
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Mike W. » 20.05.2013, 11:42

Sorry, Schreibfehler!

Tungöl!
Besser?
Liebe Inge, da du den Fehler gefunden hast, darfst du ihn selbstverständlich behalten! ;D

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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Ravenheart » 20.05.2013, 18:30

wenn's unbedingt Öl sein muss, Danish Oil.
Ich nehme aber nur Acryl-PU-Lack...

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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Galighenna » 20.05.2013, 19:18

Ein Hartöl von z.B. Clou oder ähnliches, funktioniert auch sehr gut. Vorteil: Es trocknet innerhalb von 24h vollständig.

Ich nehme dazu ein Küchentuch, reiße mir da ein kleines Stück ab, durchfeuchte es satt und wische damit ab, so das ordentlich Öl auf dem Holz ist. Dieses zieht dann ein. Dann warte ich 10min (nicht länger!) In der Zeit wird das Öl schon leicht klebrig. Dann sollte alles was noch nicht eingezogen ist, mit dem Rest des Küchentuchs abgewischt werden. 24h warten, vorgang wiederholen. Nach 3 Aufträgen ist der Schaft sehr wasserfest, und fühlt sich dennoch nach Holz an.
Zum Kleben muss man dann allerdings noch mindestens eine Woche warten, damit das Öl wirklich komplett gehärtet hat. Sonst kleben die Federn nicht gut. Sekundenkleber wird außerdem im aushärten gehindert und braucht eher so um 1 Minute, evtl. 2, aber das ist bei allen Ölen und Firnissen so.
Ich benutze deshalb zum Befiedern Uhu-Hart. Der Klebt meiner Meinung nach deutlich besser auf geöltem Holz.

Das sind meine Erfahrungen. Lack geht natürlich auch, und ist deutlich schneller fertig. Allerdings ist es keine alternative, wenn man das "Holzgefühl" und das Aussehen am Schaft behalten möchte.
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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Fenrisulfir » 20.05.2013, 19:41

Galighenna hat geschrieben:
Das sind meine Erfahrungen. Lack geht natürlich auch, und ist deutlich schneller fertig. Allerdings ist es keine alternative, wenn man das "Holzgefühl" und das Aussehen am Schaft behalten möchte.


Der Hauptgrund warum ich nurnoch öle.

Aber Leinölfirnis nervt mich etwas weil es das Holz verfärbt. Meine Fichtenschäfte bekommen dann soeine gelbe Farbe, sollte mal was anderes ausprobieren, vielleicht.
Grüße
Danny

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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Galighenna » 20.05.2013, 19:46

Soweit ich das weiß, verfärben ALLE Öle, nicht nur weil sie selbst leicht gelblich sind, sondern weil Öle beim aushärten zusätzlich weiter vergilben.
Wenn du keinen Gelbton willst, musst du weg vom Öl
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Re: Weiche Schäfte aus Holz 20/25

Beitrag von Novizin » 28.06.2013, 18:03

Danke noch mal für Eure Antworten - nach langer Zeit nun endlich eine Rückmeldung dazu.

Bestellt habe ich bei Superschaft - der Bestellvorgang war etwas behebig, die Schäfte fand ich persönlich (keine Expertenmeinung) sehr gut, zumindest besser als die Testschäfte. Leider bieten sie keine Zeder an.

@Mike: Der entscheidende Tipp kam von dir. Mit 31,5" schießen relativ gerade.

Ich habe die Schäfte mit wasserlösliche Beize von Clou gebeizt und dann mit Leinölfirnis geölt, hat super funktioniert, ich bin sehr zufrieden.

Befiedern an sich ha*** ich. :D

Nun aber geht's an Wickeln. Den Anfang kriege ich gut hin, ich habe auch mittlerweile raus gefunden in welche Richtung man wickeln sollte^^ und die Pfeile werden auch schon weniger struppig.
ABER:

Wie finde ich den die ideale "Steigung" beim Wickeln?
Wie schließe ich das Ende vernünftig ab?

Ich wickle beim Ende derzeit "gegenläufig": also einmal hoch, dann von der Nocken Richtung Spitze Wicklung um Wicklung. Lege dann das Fadenende Richtung Nocke und wickle noch 2-4 Mal, ziehe das Fadenende stramm und schneide es mit einem Nagelknipser ganz dicht über der Wicklung ab. Aber gibt es Optimierungsmöglichkeiten? Die Erklärung im Wiki fand ich ein bisschen umständlich....

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