Schäfte vom Handler extra spinen und wiegen?

Alles zum Thema Pfeilbau.
HZ
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Beitrag von HZ » 03.03.2004, 17:00

Noch ein Punkt:

es kommt auch auf den Bogen an. Ein Bogen mit weit ausgeschnittenem Mittelteil (Center-Shot) wird klaglos Pfeile mit unterschiedlichen Spinewerten sauber gruppieren. Ein über die Hand geschossener Self-bow, Reiterbogen oder Longbow ist viel anfälliger für falsche Spinwerte.

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Beitrag von Archiv » 03.03.2004, 18:53

Also ich halte es bei Bögen, welche nicht durch ein Schußfenster geschossen werden, für ziemlich wichtig zumindest gleiche Pfeile zu haben (Spine und Gewicht). Toleranzen gibt es auch bei diesen gleichen Pfeilen, aber die Toleranzen sollten sich in Grenzen halten (Spine: 2lbs, Gewicht +/- 0,5 Gramm). Ob der Spine dabei nun 100% zum Bogen passt, ist gar nicht so superwichtig (99% reichen schon:) ).
Es gibt Händler (keine Namen), die bieten den Service das spinen und auswiegen für einen Aufpreis zu machen, einige (keine Namen) machen es sehr gut, weil sie eben ihren Beruf ernst nehmen (zumindest habe ich dort immer Topmaterial bekommen, oder die Nachricht, daß eben gerade die gewünschten Pfeile nicht in ausreichender Menge am Lager sind).

Support the good dealer :D

Kettensprenger
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Ich schieße noch nicht gut genug,

Beitrag von Kettensprenger » 03.03.2004, 22:00

um mir die Mühe machen zu müssen, meine Pfeile so genau auszuwiegen und den Spine zu bestimmen. Wäre ich so gut, dass ich zu wirklich zu echten Meisterschaften gehen wollte und würde Holzpfeile schießen, dann wäre das wahrscheinlich eine Selbstverständlichkeit, möglichst gleiche Pfeile zu haben.

Aber solange ich noch bei 2 Stunden schießen mehr als einen Pfeil kaputt mache, lohnt sich die Mühe nicht. Auch das Cresten und Bemalen macht für mich noch kaum Sinn. Es wäre ja nur schade um die Arbeit.

Aber wenn es da heißt, bei einem Bogen, der über den Handrücken geschossen wird, muss man das tun - ok, da weiß ich zu wenig drüber. Ich habe einen Grioffon und da hab ich wirklich eher den Eindruck, wie er weiter oben von Carpenter beschrieben wurde. Hängt dann wohl stark vom Bogen und dem Schußfenster bzw. der Pfeilauflage ab ...
scio nescio

Steinmann

Beitrag von Steinmann » 03.03.2004, 22:19

@ Kettensprenger

Den Griffon hast Du Dir doch aus deshalb gekauft, weil er ein leistungsorientierter und auch leistungsoptimierter Bogen ist. Warum nicht entsprechende Pfeile schießen? Sicherlich kann man mit " einfachen " Pfeilen genausgut schießen wie mit aufwändig verzierten aber die technischen Voraussetzungen müssen passen. Wobei ich auch die Überzeugung teile das der Spinewert bei manchen Bögen ( auch dem Griffon ) nicht so genau sein muß wie bei anderen Bögen. Aber auch hier ist eine Leistungsoptimierung möglich.

komposti
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RE: schäfte

Beitrag von komposti » 18.03.2004, 20:22

Original geschrieben von Nullman

Da ich seit einiger Zeit über einen Spinetester, sowie über eine Feinwaage verfüge, bin ich dazu übergegangen, Schäfte immer in Hunderter Packs (Zeder, Premium)mit dem Nominalspine 25/30 und 35/40 ( beide 5/16tel) zu bestellen, und sie dann zu Hause per Hand zu "gruppieren".
Was ich da an Ausgangsmaterial bekomme ist hanebüchend, schlicht gesagt.
Davon, daß bei den 25/30 allein mindestens 30 Stück unter 23lbs waren (tiefer geht meine Messur nicht) will ich gar nicht reden. Auch die Gewichte untereinander sind so unterschiedlich, daß "einfach so aus dem Regal gegriffene" Schäfte unmöglcih gut gruppieren können.
Hier ein paar Zahlen:
Spine 25/30 ... Gewicht von 224 gn bis 380 gn
Spine 35/40 ... Gewicht von 264 gn bis 372 gn

Ich hab schon richtig Mühe, bei 100 Stk überhaupt mal einen 6er-Satz zusammenzustellen, der von Gewicht und Spine gut zusammen passt.

Soviel von mir

Nullman

P.S.
Ich finde es schon wichtig, daß auch "Anfänger" mit gutem Material schiessen!
jeder vorteil wird mit einem nachteil erkauft.

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RE: schäfte

Beitrag von komposti » 18.03.2004, 21:10

moin,
ich kann dir aus eigener erfahrung nur beipflichten:
wir holzleute werden permanent beschissen. die händler wissen genau, daß, wenn sie einen service anbieten (spinen, wiegen),wir uns das material zum selber machen nicht gönnenwollenkönnen.
also kann keiner konrollieren.
ein beispiel:
ich mußte mir die mühe machen, alle pfeilspitzen nachzumessen,-wiegen, die ich nach maßangabe bestellte. das ergebnis war niederschmetternd, alle drei durchmesser wurden geliefert, die gewichte einer marge und die verschiedener hersteller variierten auch. nur die herstellungstoleranzen kenne ich nicht. bei den schäften mag ich nicht daran denken.
ich bin dazu übergegangen, da ich nimandem mehr traue, mir von mehreren muster zu bestellen und soweit es finanzen, rämlichkeiten etc. zulassen, möglichst alles selbst oder mit freunden zu machen. sogar mein erster bogen war geteilt. ich denke, wenn man einen händler, seines vertrauens gefunden hat, sollte man bei ihm bleiben.(nur schade, daß man alles kontrollieren muß)
aus diesem grund bin ich dafür, ruhig im forum namen zu nennen!
ich bin selbst im technischen fachhandel tätig, habe auch ständig probleme mit meinen lieferanten, aber wenn ich mir solche dinge leiste, ist meine firma und oder ich, "tot" (von wegen der ruf ist versaut). als kunde habe ich das recht, die ware zu bekommen, die ich bestellt habe.
jeder vorteil wird mit einem nachteil erkauft.

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Beitrag von Juergen Becht » 19.03.2004, 08:47

Also, um mal Horsebows Post zu konkretisieren,
und um kein falsches Bild aufkommen zu lassen.
Ich hatte mal bei Hermanski (beim Bogenflohmarkt im Dezember) 22 Schäfte der Kategorie 65-70 lbs. gekauft.
Die Spanne in den Spinewerten ging von 62-85 lbs. Die Ursache ist bestimmt nicht beim Händler zu suchen, da an diesem Tag die Hölle los war, und bestimmt einige Schäfte von hier nach da wanderten.
Zum selbst ausspinen war keine Zeit & kein Platz.

Trotzdem verdient Hermanski mein Vertrauen,
denn als Händler ist er echt O.K.

meine persönliche Meinung:
Wenn ich bei einem Händler Schäfte in der Spinung 65-70 bestelle, dann will ich auch diesen Spine.
Ich persönlich sehe nicht ein, mir 100 Schäfte zu holen, diese dann nochmal selbst auszuspinen, um dann festzustellen das vielleicht ein viertel der Schäfte genau meinem benötigten Spinewert entspricht, der Rest ist dann evtl. unbrauchbar.

Was dann ?
Zurückschicken ?
Ich denke, das die wenigsten Händler das machen würden.

Klar, kriegt man auch einen Pfeil zum fliegen, der nicht ganz dem benötigten Spine entspricht,
nur kann man dann nicht von replizierbaren Schüssen reden.

Für einen Schaft, der sich preislich im Bereich von 1,50 - 3 Öre bewegt, denke ich, kann man schon Qualität erwarten.

Der Pfeil ist nach wie vor das A & O beim Bogenschiessen.
Wer seine Pfeile optimal auf seinen Bogen abgestimmt hat, weiss was er daran hat, wenn ein Pfeil wie der andere fliegt.

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Beitrag von kra » 19.03.2004, 09:56

ich habe da gute Erfahrungen mit Whitewood.de gemacht.
Allerdings habe ich die Schäfte (65/70#, Kiefer) nach gleichem Gewicht (gramm) auswiegen lassen. Kostet ein paar wenige ct. extra, aber ist es wert.
Beim Spine nachmessen lagen ca. 2/3 bei 68# (+-1) und ca. 5 "Ausreisser"bei 70-72#.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Beitrag von horsebow » 19.03.2004, 10:29

Wie Juergen schon richtig sagt, um kein falsches Bild aufkommen zu lassen:
Ich hoffe, daß niemand meinen post so verstanden hat, daß die Schäfte vom Hermanski im spine zu stark variieren! Ich kaufe inzwischen fast ausschließlich bei Bogensport Hermanski in Alzey und bin mit Qualität und Service sehr zufrieden! Außerdem finde ich die Option, im Laden kostenlos seine Schäfte selbst ausspinen zu können, einen tollen Service.
Das Problem ist, daß maschinengespinte Schäfte sehr stark streuen, das heißt, daß die Hersteller Schäfte mit einer bestimmten Spinegruppe (z.B. 50-55lbs) in den Handel bringen, die nicht stimmt! Und ich denke auch, daß ich für mein teures Geld verlangen kann, daß das drin ist, was draufsteht! Auch ich habe keine Lust, 100 Schäfte zu kaufen, um zu Hause feststellen zu müssen, daß nur ein Bruchteil davon die Eigenschaften aufweist, die ich eigentlich verlangt und bezahlt habe.

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

Alphastern

Fragen über Fragen

Beitrag von Alphastern » 23.03.2004, 17:01

Gesetz dem Fall ich lege mir nen Spinemesser zu (würde sich lohnen bei bald drei RB´s im Haus) und ich stelle fest die gelieferten Schäfte liegen völlig daneben. Kann ich die zurückgeben und sagen lieber Händler xyz, die stimmen nicht bitte umtauschen??

Hat da jeamnd Erfahrung? Oder sollte ich dann besser mehr Geld ausgeben? Oder alle paar Monate ne Pilgerfahrt nach Alzey machen??

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Markus
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Zurückgeben geht immer

Beitrag von Markus » 23.03.2004, 17:13

Hallo Alphastern,

wenn ich die deutsche Gesetzgebung richtig verstanden habe, kannst Du unbenutzte Ware innerhalb einer Frist immer zurückgeben, musst halt evtl. Versandkosten selbst tragen. Und da liegt m.E. der Hase im Pfeffer. Wenn Du ein Sortiment per Paket bestellt hast und z.B. zehn Schäfte zurückschicken willst, dann lohnt sich das nicht wirklich.
Bei drei unterschiedlich starken Bogen wirst Du fast immer den passenden Bogen zum Pfeil finden und wenn alles nichts hilft, dann in entsprechenden Spineabstufungen sammeln und hier im Forum oder auf einem Turnier etc. zum Verkauf anbieten.

Wenn Du allerdings die Möglichkeit hast, Dir Deine Pfeile umsonst beim Händler auszusuchen und zu spinen, dann tu es.

Und eines am Rande: ich kann und will Deinen Schießstil nicht beurteilen, aber m.E. sind 5 lbs im spine rauf oder runter egal, wenn der Ablass nicht stimmt. Also zuerst auf eine gute Technik achten und dann an den Pfeilen drehen. Was nicht heissen soll, dass es völlig egal ist, welchen spine die Pfeile haben.

Gruß,
Markus
Arroganz ist der Tod der Kunst.

Alphastern

@ Markus

Beitrag von Alphastern » 23.03.2004, 22:45

5 lbs sind wirklich egal. Aber wenn es schon Variationen von 10 lbs sind, dann macht es m.E. schon was aus, was ja auch die Vorposter schon sagten.
Ich habe auch heute Abend erfahren das ein Vereinskamerad solch ein Gerät hat und von ihm kann ich auch Schäfte bekommen da er in grossen Mengen kauft. Ich denke ich wende mich erstmal an ihn für den Anfang ;-)

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Beitrag von locksley » 23.03.2004, 23:48

Ohne den Sevice von Hermanski schmälern zu wollen. Kann ich als Händler erwarten, daß ein Kunde, der Bereit ist für ein Stück Holz 1,50 Euro zu zahlen, und sich selbst die Mühe macht die schäfte auszusortieren, oder spinen?

Ich erwarte eigentlich. daß ich die Ware, die ich bestellt habe auch erhalte, +/- 5#, die m.E. auch nicht wirklich Auswirkungen haben, wenn ich mich als Fehlerquelle mit einschliesse.

Dieser Service sollte selbstverständlich sein.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Alphastern

@ Locksley

Beitrag von Alphastern » 24.03.2004, 00:56

Das dachte ich irgendwie auch, bin jetzt total verunsichert das meine bisher gefertigten Pfeile auch ungefähr dem entsprechen, was ich lt. Kassenbon gekauft habe. Aber wenn ich das in dem Thread so lese bin ich doch verwirrt. :wacko :wacko

Alphastern

Spinen

Beitrag von Alphastern » 27.03.2004, 21:30

Ich habe mal meinen Händler (HK-Bogensport in Laudenbach) zu dem Thema interviewt, er meinte er stelle jedem Kunden gerne seinen Spinemesser zur Verfügung, da auch er sich nur drauf verlässt / verlassen kann das die Industrie das Richtige in die Kartons legt. Er schafft es zeitlich nicht die Schäfte zu spinen, nur auf explizieten Wunsch bei Kundenpfeilen, ansonsten ist es einfach unbezahlbar und zeitlich nicht zu schaffen.
So werden die anderen Händler auch denken, aber mir genügt es bei meiner Pfeilmenge, wenn er mir seinen Spinemesser hinstellt.

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