Pfeilbruch - Vorschäfte

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christian1
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Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von christian1 » 10.12.2012, 10:28

Schönen guten Tag zusammen!

Am Wochenende haben meine Frau und ich ein schönes Turnier geschossen. Schön, bis auf die Tatsache dass wir zusammen so an die 12 Pfeile geschrottet haben. Wir beide schießen Holzpfeile mit Vorschäften aus Zwetschken- und Mahagoniholz und beim Turnier waren die Temperaturen zwischen minus 6 bis minus 4 Grad. Ein Schuß daneben in die gefrorene Erde oder vielleicht auf einen kleinen Stein oder einen Baumstumpf - Peng und der Pfeil war ab.
Wie es sich für gute Vorschäfte gehört, brachen sie nicht hinter der Spitze. Was mir aber zu denken gibt, ist die Tatsache, dass fast alle (bis auf einen, der in der Mitte brach) genau im Übergang vom Vorschaft in den Fichtenschaft (teilweise fast wie geschnitten) brechen. Meine Frau hat Pfeile mit R/T Spleiß und ich Pfeile mit 4-fach Spleiß. Bei beiden Spleißarten liegt die Bruchstelle fast genau im Übergang.
Hat das jemand von euch auch schon einmal beobachten?
Ist das immer so, das Pfeile mit Vorschaft am Übergang brechen? Wenn ja, kann ich keinen wirklichen Nutzen (außer der Optik) für Vorschäfte erkennen.
Könnte es vielleicht mit der Verklebung (ich klebe mit Ponal Weißleim wasserfest) zu tun haben?

Für Anregungen oder Erfahrungen von euch wäre ich sehr dankbar
LG
Christian

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MoeM
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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von MoeM » 10.12.2012, 10:52

Mach doch mal ein Bild....
Grüße Moe

Bogensport Bernhard
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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von Bogensport Bernhard » 10.12.2012, 11:07

Hallo Christian,

das ist genau die gleiche Erfahrung, die ich mit meinen Fichtenschäften auch gemacht habe. Bei Temperaturen unter Null reichen minimale Fehltreffer und der Schaft bricht. 11/32 sind etwas robuster als 5/16... meine Frau hat es vor Jahren mal geschafft ihr gesamtes Arsenal in einem Turnier zu schrotten. Teilweise sind die Schäfte beim Auftreffen auf das Tier gebrochen. Da hatte es aber auch minus 15 Grad an dem Tag.

Gruß,
Bernhard

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christian1
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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von christian1 » 10.12.2012, 14:59

Hallo!
@MoeM
Fotos sind derzeit leider nicht mehr möglich, weil ich die Pfeile zum reparieren bereits wieder abgeschnitten habe. Werde das nächste mal werde ich daran denken - denke das wird nicht so lange auf sich warten lassen.
@ Bogensport Bernhard
Ja richtig, meine Schäfte sind auch 5/16 und gehen sehr leicht zu Bruch wie du sagst schon beim kjleinsten Fehltrefffer.

Hat schon mal einer die Vorschäfte mit Epoxy verklebt und damit Erfahrung wie sich das auswirkt?

LG
Christian

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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von konni1960 » 10.12.2012, 15:11

hallo christian !
wirklichen nutzen sehe ich bei gespleisten schäfften auch nicht ,
nur das in der optik super aussieht !
ich klebe mit 2 minuten epoxy von uhu !
ich schieße omentan nur auf scheiben , ist mir noch keiner gebrochen ,ausser beim anschrauben der schraubspitzen hab ich den schaft am spleisübergang abgetreht!
muste zum erstaunen feststellen das das sehr schnell geht !
übergang ist und bleibt eine schwachstelle meiner meinung !
lg. konni
Merkt's euch Schützen, auch fürs Leben: Leicht verfehlt der Mensch sein Glück! Ist der Schuß erst abgegeben, holt ihn keiner mehr zurück!

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MoeM
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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von MoeM » 10.12.2012, 15:16

Hat eig. schon jemand, gespleißt oder ned, Schäfte in GfK Gewebeschlauch einlaminiert?
Grüße Moe

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Idariod
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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von Idariod » 10.12.2012, 16:11

Entschuldigung wenn ich hier vorlaut werde, aber ist der Sinn eines Spleiß nicht, dass man einen gebrochenen Pfeil wiederbelebt? Ergo, Pfeilbruch hinter der Spitze, man will den Pfeil aber nicht ganz aufgeben, schneidet ab, spleißt einen Vorschaft rein, das Teil fliegt wieder? Oder ist der Spleiß wirklich da, um eine Sollbruchstelle zu bilden?
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von konni1960 » 10.12.2012, 18:08

hallo !
meiner meinung nach beides !
lg. konni
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Windmann
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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von Windmann » 10.12.2012, 18:53

Im Winter bei Minusgraden verwende ich Pfeile, die langsamer fliegen. Das hilft gegen Schaftbruch. Die Aufschlagenergie darf einfach nicht so hoch sein. Daher sind die Federn eher größer, wenn das Wetter meinen Atem gefrieren lässt.
Durch meinen langen Auszug besitzen viele Sets bei mir einen Vorschaft, der was um die 24cm Länge aufweist. Ich habe schon viele Holzsorten dabei ausprobiert, aber DEN Vorschaft nicht gefunden. Jedes Holz hat seine Eigenheiten.
Was die Bruchstellen anbelangt, die variierten. Ich kann bei mir nicht sagen, dass sie unbedingt an der Fügestelle brachen.

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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von Neugier » 10.12.2012, 19:04

Ich kleb wenns halten soll mit Uhu endfest. Den kann man noch ein bischen föhnen. Die schnellen sind nicht so gut. Mir ist noch nie ein Spleiß abgebrochen. Hab aber auch wenig Erfahrung mit tiefen Temperaturen. Mit Weißleim arbeit ich jeden Tag da gibt es nie Probleme. Die Vorraussetzung ist aber dass alles sauber passt und er bracht Druck damit es hält. Für Bögen hab ich aber das Gefühl dass Epoxi das richtige ist.
Ich les hier immer die Berichte mit Weißleim und denk das probier ich auch mal, aber bisher bin ich da immer auf Nummer sicher gegangen.
Grüße
Das ist schon ein Mist wenn die aufwendigen Pfeile kaputt gehen. Da könnte man platzen.Ich kann das gut nachvoziehen.

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walta
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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von walta » 10.12.2012, 21:55

Wenn ein Spleiss an der Verbindungsstelle bricht deutet das eher auf einen Klebefehler hin. Das unangenehme bei normalen Leim ist, das die Leimflächen genau, wirklich ganz genau, zueinander passen müssen. Leim ist nicht lückenfüllend. Wenn die Klebeflächen aber genau zueinanderpassen ist ein festes zusammenpressen nicht notwendig und dadurch kann die Leimfuge auch nicht aushungern.
Bei nicht genau passenden Leimflächen kann man Fugenleim verwenden - der ist leicht Spaltfüllend und wasserfest.

Das nächste Problem beim Leim ist auch die Feuchtigkeit - Leim löst sich wenn er nass wird - Lösung wäre ein Wasserfester Leim.

Wie sich Leim bei Kälte verhält weiss ich leider nicht genau.

Vorschäfte halten schon eine Menge aus. Bei den extra starken Bögen wurden Vorschaft-Pfeile verwendet und das hatte auch seine Gründe. Sind halt mehr Aufwand beim machen.

walta

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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von christian1 » 11.12.2012, 09:53

Tag zusammen!
Habe ein Nach drüber geschlafen und werde vielleicht versuchen die Schäfte in diesem Bereich etwas zu verstärken.
Gedankenansätze:
-) Umwickeln mit durchsichtiger Folie wie Aerrow Wraps - wäre die einfachste Möglichkeit wenn die Folie hält
-) Mittig von vorne durch den Schaft ein 2-3mm dickes 10 cm langes Loch bohren und einen Alustab einsetzen - muß aber erst mal schauen ob es einen solchen Bohrer und so dünne Alustäbe gibt

@konni
Ja sehe das auch so, das der Übergang die Schwachstelle ist, weil der Vorschaft selber ist ja hart und dort ist mir auch noch nie einer gebrochen - wenn ich die Scheibe treffe halten sie eh aber wehe wenn nicht und bei Kälte.

@ MoeM
So ein GFK-Schrumpfschlauch (denke das du sowas gemeint hast) wäre sicherlich das Optimum nur habe ich leider noch keinen transparenten gefunden

@Idariod
Das siehst du richtig aber ich dachte immer man macht gespleißte Vorschäfte auch zu dem Zweck, das die dann doch etwas länger halten. Ich hatte an dem Wochenende das Gefühl, dass sie fast schneller und öfter gebrochen sind als ohne Vorschaft.
Und beim Wiederbeleben eines Pfeiles ist es egal ob ich den Vorschaft neu aufsetze oder einen reinen Fichtenschaft mit einen Fichtenspleiß versehe - die Arbeit ist die gleiche.

@windmann
Meine Spleiße haben eine Länge von ca. 17 cm. Die meisten sind eben genau an der Übergangsstelle in den Fichtenschaft gebrochen - d.h. bei der Bruchstelle des 4 fach Spleißes sieht man die unbeschadete Grundfläche (Kreuzforn 1mm dick) des Fichtenschaftes oder anders sie sind genau da gebrochen wo die Einschnitte vom Vorschaft enden. Was mir komisch düngt ist, das eben auch R/T Spleiße auch in dem Bereich brechen obwohl die ewigentlich "verzahnt" ineinander gehen.

@Neugier
Gegen 2K Kleber zu verkleben habe ich mich bis jetzt noch immer gewehrt, da es schon mit Weißleim viel einfacher geht. Druck, denke ich habe ich genug - ich umwickle alles schön fest mit einen Nylonschnur.

@walta
Ich befürchte mit Klebefehler oder "verhungerte Fuge" hast du auch recht und zwar ist daqs Problem genau die "Grundfläche - ist ein Kreuz +" des Fichtenschaftes und nicht die Seitenflanken. Fugenleim wäre da siche Sinnfoll. Muß aber leider gestehen, das ich sowas noch nie gesehen habe und wo ich den herbekomme. Mein Tischler meint das jederr Holzleim nicht fugenfüllend ist. Also wenn du eine Link hast wo man sowas bekommt - Danke

LG
Christian

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Neugier
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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von Neugier » 11.12.2012, 10:33

Hallo Christian
Vor ein paar Jahren hab ich an einer Jacht mitgebaut. Da hab ich als Kleber einen Pu Kleber von Kleiberit verarbeitet. Der hatte einen Anteil an Glasfaser und auch eine besondere Statische Zulassung weil er auch an nicht optimalen Leimstellen noch eine gute Haltbarkeit hat. Ich glaube die Nummer war 510. Ich wollte den schon mal nachkaufen weil es wirlich ein höllenkleber war.
Extrem zäh. Wenn der irgendwo rausgequollen ist war es echt schwer den abzuschleifen. Das Holz daneben immerhin auch ein gutes Mahagoni ging wesentlich leichter weg. Nur die normalen Händler haben den nicht lagermäßig und versuchen dann immer den 501 an den Mann zu bringen. Der taugt aber im Verhältniss gar nichts.
Ich hab Ihn Nie zum Bogenbauen eingesetzt. Die Dosen halten auch nicht ewig.ca. 1Jahr wenn gut geschlossen.
Ich hab auch immer eine Hemmschwelle jetzt den Kleber anzurühren.
Aber wenns die beste Lösung ist muss es halt sein. Wenn du dann eine Wicklung oder sonst was machst ist auch der gleiche Aufwand. Und der Pfeil wird schwerer.
Zu der Idee mit dem Alustab möchte ich auch noch was sagen.
Oft gibt es die Idee Holz durch Metall zu versteifen. Das funktioniert genauso wenig wie wenn man eine zu schwache B50 Sehne mit ein paar Fäden FF verstärken will. Oder ein Stahlseil durch ein Kunststoffseil.
Grüße
Matthias

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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von walta » 11.12.2012, 11:29

Fugenleim wird verwendet bei Parkettböden. Die Tube stand im Baugeschäft herum und auf der stand: Wasserfest, leichte Spaltfüllend, flexibel - tja, da dachte ich mir das passt doch optimal für unsere Zwecke :-)
Durch die Erfindung des Klick-Systems ist er leider immer seltener zu bekommen :-(

Walta

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Re: Pfeilbruch - Vorschäfte

Beitrag von christian1 » 11.12.2012, 13:31

Mahlzeit!
Danke einmal für eure Antworten. Die Idee mit dem Alustab habe ich nach einer Nachdenkphase in der Mittagspause auch verworfen, weil 1: zu Schwer und zu viel Aufwand beim Herstellen (Loch genau mittig bohren, mind, 10cm lang usw.), 2: weil ich keine passenden Alustäbe udn Bohrer gefunden habe und 3: weil, sollte der Pfeil doch einmal brechen oder aufsplittern, kann man den Schaft nicht mehr nachfräsen oder mit jedem Fräskopf nur einmal.
Bei der ersten Variant wurde mir gesagt, das es keine Folie gibt, die wirklich gut auf Holz - auch wenn lackiert - hält. Diese Folien sind alle für Metall und auf Autolackierungen gemacht.
Also werde ich Tests mit 2K Kleber starten und, sollte ich einen bekommen, auch mit Fugenleim.
LG
Christian

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