Schaft behandeln: Leinöl vs. Lasur

Alles zum Thema Pfeilbau.
PeLu
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Schaft behandeln: Leinöl vs. Lasur

Beitrag von PeLu » 20.10.2002, 15:33

Jetzt habe ich doch tatsächlich das ganze Wochenende Pfeile gebaut (danke nochmal an Henning, die Videos haben es voll gebracht). Und dabei konnte ich dann auch erfolgreich experimentieren: Mit der von mir schon an anderer Stelle beschriebenen Holzlasur "Bondex" (farblos) lässt sich exakt derselbe optische Eindruck erzielen wie mit mehrfachen (Lein-)Öl-Behandlungen des Schafts. Die Pfeile sind jedoch wesentlich unempfindlicher gegen Feuchtigkeit und brauchen nicht nachbehandelt zu werden. Ausserdem Also insbesondere dann eine echte Alternative, wenn es um historisch authentisches Aussehen geht. Ausserdem hält UHU hart auf der Lasur absolut super.

Ich habe die Schäfte einfach in mein "Lackierrohr" mit Lasur gestellt (zuerst das eine Ende für 10 Minuten, dann das andere), damit sich das Holz ein wenig voll saugen kann. Anschliessend wird der Schaft dann mit einem Lappen o.ä. abgewischt, damit sich keine dicke Lackschicht oder gar Nasen bilden können. Nach etwa 4-5 Stunden Trockenzeit kann man den Schaft dann befiedern und cresten.

PeLu
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Beitrag von PeLu » 28.10.2002, 18:18

Wer von Euch hat schon einmal Schellack fürs Finish ausprobiert? Ist die Schellacklackierung auch für die Federwicklung tauglich? Bevor ich nun in den Baumarkt renn und 15€ für etwas ausgebe was absolut nichts taugt.....

Curtis
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Beitrag von Curtis » 30.10.2002, 09:06

@ Tron,

hast du das Cresting dann auch noch mit Bondex fixiert?
Was für eine Art Farbe hast du benutzt?
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Frank
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Beitrag von Frank » 30.10.2002, 11:57

@ Unicorn
habe gestern mal Pfeile mit Schellack behandelt. Man braucht mehrere Schichten, um einen Schutz des Crestings vor Abrieb zu haben und Schellack glänzt natürlich ordentlich.
Ich hab Schellack mit dem Tuch aufgetragen, eine Wicklung saugt das sofort ein - hier müsste man wohl einen Pinsel benutzen.
Fazit: geht, gefällt mir aber nicht (jedenfalls nicht für Pfeile).

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Beitrag von Juergen Becht » 30.10.2002, 12:21

Ich hab meine Pfeile ne Zeit lange mit Ballenmattierung (auch so ne Art Schellack) behandelt mittlerweile bin ich auf ganz normales Bohnerwachs aus dem Supermarkt umgestiegen.
Ist meines Erachtens die beste Lösung, da das Holz durch das Wachs ne Art Imprägnierung erhält. Ist ausserdem auch billiger als der Schellack.

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Beitrag von Juergen Becht » 30.10.2002, 13:08

Speziell Zedernschäfte (nicht gebeizt) bekommen durch ihren Eigenölanteil eine sehr schöne Oberflächte wenn man sie mit Bonerwachs behandelt.

Bei Bohnerwachs muss man die Schäfte jedoch von Zeit zu Zeit nachbehandeln. Ausserdem ist es ratsam, die Pfeile sofort nach dem Schiessen gründlich mit einem feuchten Tuch abzuwischen, da ansonsten  Schmutzwasser in den Schaft eindringt und eine unschöne Färbung hervorruft. Bei lackierten Schäften muss man sich da nicht so sehr beeilen.

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Beitrag von Juergen Becht » 30.10.2002, 22:53

@ Curtis:

Fürs Cresting habe ich ganz normalen Kunstharz- oder Acryllack verwendet, und das hält sehr gut. Ein Überlackieren ist möglich, aber nicht erforderlich.

kuggy
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Beitrag von kuggy » 30.01.2003, 17:10

...beizen und mit einem schnellschleifgrund (zb von clou-----verträgt sich auch mit uhu hart) behandeln. cresting drauf. und nochmal clou mit 00-wolle abziehen und wachsen......

glanz und schutz ohne ende..
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Beitrag von Archiv » 04.02.2003, 21:18

Habe die Pfeile bisher mit wasserlöslichen Farben, meistens mittels Airbrush verziert. Anschliessend mit Nitrohartgrund vorbehandelt und anschliessend 3-4 mal in 30% verdünntem Seidenmatt-Kunstharzlack getaucht (Tauchrohr). Nach jedem Lackiervorgang mit Stahlwatte angeschliffen.
Habe die letzten Pfeile mittels DD-Lack (ist ein sehr harter 2-Komponenten-Lack) anstelle des Kunstharz-Lackes behandelt. Schreiner verwenden diesen Lack für Tischoberflächen.

Die Verwendung irgendwelcher Oele hat nach meiner Ansicht für einen Pfeil der geschossen wird nur Nachteile: ist hygroskopisch, schlechter Haftgrund für Klebstoffe (ob Cyanoacrylat oder Epoxydklebstoffe: der Untergrund muss immer Fettfrei sein). Für die "Ausstellung" ist er sicher sehr schön.

Lasur ist je nach Qualität nicht genügend Wasserabstossend. Gerade bei vielen Baumarktqualitäten ist diesbezüglich Vorsicht geboten.

Harbardr
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Beitrag von Harbardr » 04.02.2003, 23:30

@ hi
kann ich nicht nachvollziehen. Schäfte behandle ich mit Naturöl-Siegel (Parkettbodenöl auf Leinölbasis), das wasserbeständig ist. Die Oberfläche härtet aus u. ist FETTFREI.
Befiedern tu ich nach dem Ölen, dabei hab ich noch nie bemerkt, dass sich Federn, aufgrund fehlerhaften Abbinden des Klebers, vom Acker machen.
Doch sei mir eine Frage erlaubt: Schäfte absolut wasserfest mag ja optimal sein, u. die Federn???
Wenn die Wasser "geleckt" haben fligt der Pfeile eh wie'n nasser ack. ;-)

Für mittelalterliche Pfeile sollten nicht unbedingt Lacke genommen werden, obwohl ich hier den Begriff "A" nicht sonderlich hoch ansetze.

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Beitrag von Archiv » 05.02.2003, 06:55

Ich öle meine Pfeile nach dem Befiedern, weil ich den ganzen Befiederungsbereich inkl. Wicklung mit einem dünnen Knochenleim überziehe.Da brauche ich den Schaft dan nur noch unterhalb der Befiederung zu ölen.Ich benutze reines kaltgeprestes Leinöl aus der Apotehke ist zwar teurer aber etwas dünner als die Firniss ausem Baumarkt.Nachteil ist noch das man das regelmässig wiederholen muss aber man braucht nur eine sehr geringe menge davon.Für Bögen nehm ich wieder Leinölfirniss, weil die im Holz etwas aushärtet und schneller nachdunkelt.
Aber ich denke gerade in diesem Bereich hat so jeder seine eigenen kleine Hausmittelchen und erfahrungen aber auf (ich sage mal )Authentische Pfeile die nicht aus dieser zeit stammen:-) gehöhrt kein Lack egal im welcher form.Wenn ich normale Pfeile baue, so für Otto normal, dan mach ich da auch Lack drauf schon alleine weils schön glänzt.

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Beitrag von Archiv » 05.02.2003, 19:39

@ Henning
Naja, kann ja sein, dass ich da etwas falsch verstehe: wenn der "autentische" mittelalterliche Pfeil aus einem Schaft vom Bogengeschäft, die Spitze CNC gefräst wurde, die Federn mit modernem Klebstoff befeststigt sind und Kunstfasern für das Wickeln verwendet wird, so habe ich auch keine Hemmungen mehr, das Ganze zu Lackieren. (:-))
Ob mit oder ohne Lack ist wohl eher eine Frage der Philosophie oder der Verwendung (Ausstellung oder Schiessen etc.)

@Harbardr
Ein Nachbar ist Bodenleger mit Spezialgebiet Parkett. Habe mit ihm letzthin über die Qualitätsunterschiede zwischen Parkettbodenöl und Siegel (also Lack) diskutiert. Mal die Philosophiefrage ausgeklammert, so schneidet Naturöl offenbar schlechter und sollte periodisch wieder aufgetragen werden. Werde ihn morgen nochmals nach seiner Meinung fragen.

Nasse Federn trocken problemlos- aber mach mal einen Holzstab nass und schau was passiert wenn er trocknet...

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Beitrag von DerBoeseWolf » 06.02.2003, 02:05

@Harbardr & Henning
Also bis dato hab ich meine Pfeile immer Lackiert
aber das mit dem Leinöl und dem Parkettbodenöl
hört sich gut an ...gibts da ne besondere qualität oder
markenware.....die wüsste ich dann gerne .....

@Henning
Dein tip mit dem Cutter geht gut.....musste mir nur formen
aus metall schneiden, da ich leider merkten musste
wie scharf Cutter sind...autsch
Ein guter Pfeil ist ein verdammt hartes st?ck arbeit

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Beitrag von Archiv » 06.02.2003, 14:56

@hi
ich baue keine autentischen Pfeile :-))Ich versuche mich immer gegen diesen Begriff zu wehren, ich mag ihn nicht.
Aber ich fertige die, soweit es halt bis auf die Spitze geht, Traditionel. Also mit Knochenleim,Leinen oder Baumwollgarn,Wachse, Leinöl.
Bei den Spitzen ist es halt so.Viele Vereine oder Veranstalter elauben es halt nicht das man die Scheiben mit mehrschneidigen Spitzen quält.
Und da regelt dan die Nachfrage das Angebot bei mir.

Harbardr
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Beitrag von Harbardr » 06.02.2003, 15:25

@DerBoeseWolf

wenn'de im Baumarkt schaust, wirste das Pakettbodenöl sicher finden, wobei es der Marken viele gibt.
Ich hol mir so einmal im Jahr eine 750 ml Dose im örtlichen Holzhandel (die,die auch  Parkett verkaufen) u. hab so auch gleich Fachpersonal zum Fragen.

Den "A" Pfeil gibt's eh nicht!, aber ich versuch möglichst mit natürlichen Mittelchen zu arbeiten. Wenn das nicht möglich, oder sinnvoll, dann "verstecke" ich solche Materialien, muss ja nicht schon beim ersten Hinschaun'  die "Moderne" in's Auge fallen ;-)

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