Pfeilschäfte und Spinewert

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berserkerzorn
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Re: Pfeilschäfte und Spinewert

Beitrag von berserkerzorn » 29.08.2010, 12:42

Hallo

Da Gestern der Schreiner geschlossen hatte machte ich die Federn von meinen alten Pfeilen ab und Schoss damit. Die Pfeile machen die verücktesten sachen, nach dem Schuss fliegen sie manchmal steil in den Boden oder fliegen in hohen Bogen über die Scheibe. Sind die Pfeile jetzt zu Steif oder zu weich?

Dachs
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Re: Pfeilschäfte und Spinewert

Beitrag von Dachs » 29.08.2010, 12:45

Abweichungen in der Vertikalen hängen mit dem Nockpunkt zusammen.

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walta
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Re: Pfeilschäfte und Spinewert

Beitrag von walta » 29.08.2010, 13:09

Oder am Gewicht oder am Ablass.
Wenn der Spine nicht passt stecken sie nicht gerade in der Scheibe sonder nach links oder rechts geneigt oder sie stecken links oder rechts vom Ziel.

grüsse
walta
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bei dem meistens der schütze schuld ist wenn der pfeil nicht trifft :-)

orang utan klaus
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Re: Pfeilschäfte und Spinewert

Beitrag von orang utan klaus » 05.09.2010, 17:34

Dachs hat geschrieben:...
Nun schieße auf ein großes Ziel in ungefähr 15m Abstand.
Alle folgenden Aussagen gelten für Rechtshänder- bei Linkshänder ist alles umgekehrt gültig.
Wenn nach dem Abschuss die Pfeilspitze links der Nocke ist, dann ist der Pfeil noch zu steif.
...
Nach dem Abschuss ist die Pfeilspitze rechts der Nocke. Dann ist der Pfeil zu weich.
...


Welcher Fall trifft zu wenn der Pfeil wedelt auf dem Weg zur Scheibe? Wie kann man sicher bestimmen ob zu weich oder zu steif?
Folgender Fall tritt bei mir auf:
Bogen ist dieser hier viewtopic.php?f=15&t=13599 und hat gemessen 27# bei 28". Pfeile sind Fichterunddübel ausm Baumarkt, 8mm Durchmesser und nach Gefühl sehr unterschiedlich im Spine. 100Grain Klebespitze. Scheibenabstand 15m.
Beim Abschuss der Pfeile biegen diese sich zunächst deutlich um den Bogengriff herum und zeigen stark nach rechts nach etwa 5 Metern Distanz, danach ändern sie die Richtung und landen mit der Spitze nach links zeigend bei 15 Metern in der Scheibe. Also quasi S-förmige Flugbahn. Und alle haben die gleiche Einschlagrichtung, mit der Spitze links der Nocke, ganz egal wie weich oder steif sich der einzelne Pfeil anfühlt. Sind diese Pfeile jetzt alle zu steif für den Bogen oder doch zu weich und werden nur durch die Federn korrigiert? Wenn ich näher an die Scheibe gehe sieht das Ergebnis ja genau umgekehrt aus.

Dachs
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Re: Pfeilschäfte und Spinewert

Beitrag von Dachs » 07.09.2010, 21:42

Es zählt das was unmittlbar nach passieren des Bogens geschieht.
Deine Pfeile sind deutlich zu weich.
Das Zurückpendeln deiner Pfeile beruht auf der Tatsache, dass die am Pfeil vorbeiströmende Luft an seinem leichteren - hinteren - Ende relativ zum Gewicht stärker als an der Spitze angreift und so das Pfeilende zurückdrückt.
Gruß
Dachs

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Re: Pfeilschäfte und Spinewert

Beitrag von orang utan klaus » 12.09.2010, 17:08

Ok, danke für die Antwort. Dann werde ich demnächst steifere Pfeile mit dem Bogen schießen und sehen was dabei rauskommt.

Ich schlussfolgere also (bitte korrigieren wenn ich falsch liege):
Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen sollte man also möglichst nah am Ziel stehen und bekommt bei einer weiteren Entfernung möglicherweise genau falsche Resultate. Zum Papiertest habe ich eine Angabe von 2 Metern Abstand gefunden. In diesem kurzen Abstand würden meine Pfeile dann alle nach rechts zeigen.

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Re: Pfeilschäfte und Spinewert

Beitrag von Atheos » 12.09.2010, 19:52

Hallo,

nein nein, das hast du , denke ich, falsch verstanden. Die ersten Bewegungen, die dein Pfeil nach dem Abschuss macht, solltest du nur beachten, aber meines Wissens sollte die Scheibe mindestens 5m weit entfernt sein.


LG, Atheos

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Re: Pfeilschäfte und Spinewert

Beitrag von Artifex » 12.09.2010, 21:09

Hi,

Ein zu weicher Pfeil biegt sich beim Abschuss einfach zu viel. Er kann ja nur nach rechts weg da er sonst seinen Biegebauch gegen den Bogen drücken müsste. Beim zu steifen Pfeil biegt er sich zu wenig und da beim Bogen ohne Schussfenster der Pfeil ja ein wenig schief nach vorne zeigt geht der Pfeil auch mehr in diese schiefe Richtung. Das ist beim Rechtshandschützen nach links weg.
Klar torkelt der Pfeil hin und her, drum würde dich die Distanz eher kurz halten um diese Vorzugsrichtung herauszufinden. Den Einfluss der Federn kann man denke ich nicht ganz vernachlässigen - drum wäre vielleicht mal ein Rohschafttest nicht schlecht. Hier hat man zumindest diesen Einfluss nicht. Hier kann die Distanz auch größer sein. Grundsätzlich sollte auch ein unbefiederter Pfeil schon eine schöne Flugbahn haben. Torkelt der schon, dann werden die Federn auch nicht mehr alles abfangen können.

Thema Baumarktschäfte.
Nun, ich hatte mal die Möglichkeit, sehr sehr günstig an größere Mengen solcher 8mm Fichtendübel heranzukommen Es waren um die 80-90Stk. und der Spinewert ging von ca. 20 bis 80 rauf. Der Großteil lag im unteren Bereich, sehr wenige kamen über 50.
Das Problem bei den Baumarktschäften ist daß man da mal erst grade Stecken finden muss die dann auch noch einigermaßen eine schön verlaufende Maserung haben. Ist das nicht der Fall hat der Pfeil mal eine super Sollbruchstelle - auch wenn er dann über eine längere Distanz bricht und wieder leicht verleimt werden kann ist das eine Gefahr für die Hand.
Konklusio war - müsste man die Fichtenschäfte zu regulären Baumarktpreisen kaufen ist kein bis nur ein kleiner Unterschied im Preis zu echten Pfeilschäften. Ein wirklich großer Unterschied ist aber in der Qualität. Ich bin mir nicht sicher ob man sich hier was gutes tut wenn man an diesem Punkt spart. Für mich war es nur ein Experiment denn von den vielen Schäften waren vielleicht 20Stk. dabei die meinen Spine hatten. Wirklich durchgehend tolle Maserung ohne Schwäche hatte aber kein einziger.
Grad am Anfang ist es wichtig daß man mit Material schießt wo nicht das Material schon das Schussergebnis zu stark beeinflusst. Wie soll man sonst wissen ob der Release nicht passt od. der Pfeil einfach nicht passt.

lg, Artifex

Dachs
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Re: Pfeilschäfte und Spinewert

Beitrag von Dachs » 27.09.2010, 22:03

@ Artifex,
Baumarktschäfte sind ein ganz besonderes Thema.
Da wo ich wohne habe ich bisher nur 10mm Schäfte gesehen. In der Dimension haben die dann ab 70# aufwärts. Die Maserung ist genau wie du beschreibst meist bescheiden. Dennoch schaue ich immer wenn ich im Baumarkt bin bei den Rundstäben mit der Länge 210cm vorbei. Da sind immer so 50 zur Auswahl und die sortiere ich dann durch. Meist finde ich dann 1 bis 3 mit geeigneter Maserung und weil ich nur 26" ziehe bekomme ich dann aus jedem Stab drei Schäfte.
Die passe ich bei Gelegenheit an meine Bögen an, was Rohschaftest und den Einsatz von Sandpapier heist.
Über den Sinn und Zweck eines solchen Vorgehens und dem damit verbundenen Aufwand kann man geteilter Mienung sein, aber die meisten hier könnten sich auch einen Bogen moderner Bauart aus modernen Werkstoffen kaufen.
Gruß
Dachs

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