TopHat Spitzen

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Bowhunter-HD
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Bowhunter-HD » 03.05.2009, 20:49

Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte trotzdem meine heute ganz frischen Erfahrung mit TopHat Spitzen loswerden.

Ich schieße normalerweise Alupfeile und habe von der Herstellung von Holzpfeilen keine Ahnung, da ich aber schon immer mal Holzpfeile schießen wollte, habe ich mir gestern bei einem Bogenturnier drei Zedernholzschäfte 5/16 dazu Nocks, Federn und drei 3D Stahlschraubspitzen von TopHat gekauft.

Zu Hause habe ich erst versucht, die Spitzen mit bloßer Hand aufzuschrauben, natürlich Fehlanzeige, dann habe ich einen Pfeilzieher zum festhalten des Schaftes und eine Zange zu Hilfe genommen. Ich habe die Spitze dann so weit reinbekommen, daß sich wie ich später feststellte, ca eineinhalb bis zwei Gewindeumdrehungen auf dem Pfeilschaft abzeichneten. Die Spitze ließ sich jedoch keinen Millimeter weiter drehen und es fehlte noch ca. ein Zentimeter. Ich habe die Sache dann abgebrochen, und heute am zweiten Turniertag den Händler gefragt, was ich falsch mache. Ich bekam dann auch den Rat, die Schaftspitze durch rollen mit etwas Hartem zu komprimieren. Gesagt getan. Habe mich schon gefreut, weil die Spitze dann wirklich leichter raufging, sie wurde jedoch nicht fest. Ich konnte die Spitze dann auch mit etwas Kraft einfach wieder vom Schaft abziehen, mit heraus kam Sägemehl. Das Gewinde hatte den Schaft innen 'abgefräst'. Vielleicht war die Komprimierung zu Stark, so daß das Gewinde nicht mehr richtig fasste.

Ich habe dann mit einem zweiten Schaft das Ganze nochmal probiert, diesmal etwas weniger komprimiert. Das Ergebnis war wieder so, wie am Tag zuvor, daß ich die Spitze nicht weit genug auf den Schaft drauf bekam. Als ich den Schaft dann mit einer Zange festhielt und die Spitze ebenfalls mit einer Zange weiterdrehen wollte, brach der Schaft.

Für mich ist das Thema TopHat damit beendet. Ich frage mich, weshalb TopHat-Spitzen allerorts so gelobt werden. "Einfach aufschrauben" ist ja wohl ein Witz.

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Atheos
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Atheos » 03.05.2009, 22:14

Also, wenn's schnell gehen soll komprimier ich die Schäfte einfach mit der Kombizange.

Ja, das ist brutal und gibt ordentliche Riefen, die natürlich Schwachstellen sind, aber bisher ist mir noch keine Spitze vom Schaft gegangen. Leider ist trotzdem so mancher Schaft von mir gegangen! ;)

LG, A.
Das Bogenschießen war so einfach, bevor wir alle anfingen nachzulesen, wie wir es tun sollen.

frei nach Ben Wyld

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Quercus
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Quercus » 04.05.2009, 15:59

Ich finde die TH Spitzen sehr praktisch, wenn es mal schnell gehen soll. Der Preis ist dafür natürlich etwas höher. Mich stört aber beim Wiederverwerten der abgebrochenen Spitzen, daß man die Schaftreste sehr schwer herausbekommt. Ich nutze normalerweise die Spitzen von Bodnik. Wenn die abgebrochen sind, kann ich sie kurz erhitzten und dann die Reste, in die ich vorher eine Schraube gedreht habe einfach herausziehen. Notfalls auch Ausbohren. Bein TH geht das nicht. Hat da jemand noch einen Tipp?

QS

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Wilfrid (✝)
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 04.05.2009, 16:27

Länger erhitzen, dann gehts genauso!
Ausbohren geht auch, ist aber nicht ohne, die Spitze könnte kaputtgehen.
ja und draufschrauben mit Akkuschrauber oder Bohrmaschine,ganz vorn den Schaft ETWAS dünnerschleifen, fase dran wie man so sagt
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
Der schönste Pfeil ist der im Centerkill

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Quercus » 05.05.2009, 11:37

@Wilfried - Werde es mal mit längerem Erhitzen probieren. Beim Ausbohren hatte ich bisher nicht so schöner Ergbnisse. Das Gewinde ist ja nicht sehr stark und wenn es dann noch beschädigt wird werden die Spitzen nicht gerade länger hatlten.

QS

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von walta » 05.05.2009, 14:47

als grobmotoriker werf ich meine abgebrochenen spitzen einfach ins lagerfeuer (nicht in die mitte sondern an den rand des feuers). aufbohren (ca 5mm bohrer) beschleunigt die sache ungemein.

im holzofen hab ichs auch schon probiert aber da ist es ihnen zu heiss geworden.
grüsse

walta
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von reiterlein » 11.05.2009, 21:50

walta hat geschrieben:als grobmotoriker werf ich meine abgebrochenen spitzen einfach ins lagerfeuer (nicht in die mitte sondern an den rand des feuers). aufbohren (ca 5mm bohrer) beschleunigt die sache ungemein.



... Das ist genial! Da wir immer grillen nach dem Training, ist das echt eine gut durchführbare Variante  ;D...

Grüße

Anette

Sagitta

Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Sagitta » 12.05.2009, 01:29

Ins Feuer werfen tät' ich die nicht, das Metall könnte seine Härte verlieren, oder?
Was sagen die Metallurgen dazu?

Schaftfragmente entferne ich meist, indem ich einen Schraubenzieher in den Holzrest treibe und ihn dann ganz einfach herausdrehe. Sitzt er zu fest, hilft Hitze. Die weitet die Spitze. Auch beim Montieren kann das helfen, wenn der Schaft zu dick oder die Tülle zu eng erscheint. Heiß machen, draufschrauben, abkühlen, fest. Und, ja, die Vorderkante leicht anfasen. Mit dem Konusspitzer , eine oder zwei Umdrehungen, und der Schaft lässt sich noch leichter einschrauben.

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Milky » 12.05.2009, 08:10

Moin Zusammen,

mit den THs habe ich auch so meine Probleme, zumindest wenn´s schnell gehen soll.
In der Werkstatt und mit genug Zeit montiert, sind das klasse Spitzen, die einen Bombenhalt ergeben.

Meine Montagemethode:
erst eine Markierung am Schaft anbringen, damit ich sehe wie weit ich die Spitze aufschrauben muß.
Die Vorkomprimierung wird ignoriert, indem ich die ersten 5mm der Schäfte mit einem Schleifstein anschräge - ganz flacher Winkel.

Demontage:
Wenn der Schaft ohnehin hinter der Spitze gebrochen ist, bohre ich mittig ein 4mm Loch, spanne anschließend die Spitze in den Schraubstock (mit Schutzbacken aus Holz), hämmere einen Schlitzschraubendreher in das Holz und drehe den Schaftrest heraus.
Wenn der Schaft noch heil ist, dann wird die Spitze in den Schraubstock gespannt und mit der Pfeilziehhilfe am Schaft (direkt hinter der Spitze) gepackt und ausgedreht. Wichtig beim Einspannen ist, daß nur das Vollmaterial geklemmt wird und daß Schutzbacken zum Einsatzkommen, sonst muß die Spitze aufwändig instand gesetzt werden oder wandert gleich in die Tonne.

Gruß

Patrick
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Immi
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Immi » 13.05.2009, 09:03

TopHat-Spitzen montiere ich à la Card, soll heißen ich benutze die zur Verfügung stehenden Werkzeuge.
Das Spitzenmontagetool, von Pfeilgeräte Brand erfunden und jetzt in Zusammenarbeit mit TopHat weiterentwickelt ist einfach ein Muss und funktioniert mit allen Schraubspitzen.
Mit einer Zange ist es IMHO immer ein riesen Akt, nutze meine Spitzenzange nur noch unterwegs und auch zum Komprimieren.
Ohne Schaftformer habe ich die Spitzen immer erwärmt und aufgeschraubt, mit einem Pfeilzieher kann der Schaft dabei gut und fest gehalten werden- ohne Pfeilziehhilfe für mich eigentlich nicht zu bewerkstelligen .
Wenn man die komplette TopHat-Werkzeugpalette nutzt geht es am einfachsten also erst Schaftformer dann Gewindeschneider und dann die Spitze mit dem Spitzenmontagetool aufdrehen. Gut der Gewindeschneider ist nicht wirklich notwendig aber vereinfacht die Montage ungemein.
Damit sich die Anschaffung der Werkzeuge wirklich lohnt muss man schon ne Menge Spitzen drehen

Accuschrauber oder der gleichen sind immer etwas risikoreich, die Schäfte sind niemals gleich hart und wenn man nicht gerade ein Profigerät benutzt ist die Rutschkupplung auch nicht gerade feinjustierbar.

Hier gibt es die drei Möglichkeiten:
- Spitze dreht durch- (wobei man dann wieder kleben muss),
- dreht nicht bis zum Anschlag- (was zum Verlust der Spitze bei z.B. Steintreffern führt)
- oder sie passt:)

Grüße Immi
Zuletzt geändert von Immi am 15.05.2009, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
Ein gecresteter Pfeil fliegt nicht besser- er fliegt schöner.
ich bin keine Signatur- ich putz hier nur!
http://www.Ruhrpott-Archers.de

Kistler
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Kistler » 13.05.2009, 11:49

Milky hat geschrieben:
Meine Montagemethode:
erst eine Markierung am Schaft anbringen, damit ich sehe wie weit ich die Spitze aufschrauben muß.


Wird auch so von mir gemacht

Die Vorkomprimierung wird ignoriert, indem ich die ersten 5mm der Schäfte mit Bienenwachs (Sehenwachs) einreibe.

Mit einer Zange aufschrauben. Riefen werden durch Umwicklung mit einem Leder verhindert.

;)

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Sperber
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Sperber » 13.05.2009, 14:19

nach ca. 70 montierten TH´s hier nochmal mein Senf dazu: es geht auch ohne Spezialwerkzeug. Spitze mit Hartgummi-oder dicken Lederbacken in den Schraubstock spannen, nur direkt hinter der Spitze und natürlich nicht zusammenquetschen! Wenn der Schaft ohne viel Kraft und Späne bis zum Gewindeanfang eingeschoben werden kann einfach mit beiden Händen aufdrehen. So hatte ich immer viel Gefühl für den Anschlag. Wenn man aufdreht bevor der Schaft gekürzt wird hat man Reserve falls man uberdreht hat. Treu dem Motto nach gaaanz fest kommt gaaanz loose ;D
Gruß Sperber 
Die Wahrheit ist irgendwo da draussen. (Fox Mulder)

Rabenstein
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Rabenstein » 13.05.2009, 16:01

Ich habe auch sehr gute Erfahrung mit dem neuen Montagetool Brand/Tophat gemacht. Die Spitzen lassen sich wirklich sehr gut aufziehen, jetzt auch zentriert. Je nach chaft ist es aber auch möglich, daß die Spitze nicht so fest sitzt, oder eben das Holz wie weggefräst wird. in solchen Fällen ergänze ich durch Kleber und dann hält es.

Gruß

Rabenstein

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