Pfeilbau

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Nick sucht Langbogen
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Pfeilbau

Beitrag von Nick sucht Langbogen » 19.05.2007, 21:14

Hallo, ich habe vor dass ich ein paar Pfeile baue. Jetzt hätte ich aber noch einige Fragen... ;D
1. Welche Spitzen sind besser, Schraub-oder Klebespitzen? Und wie befestigt man Schraubspitzen? Kann man die einfach auf den Schaft aufstecken/-schrauben? ???
2. Was ist am besten zum Befestigen der Federn geeignet? Tape oder Kleber...?
3. Ich muss mich zwischen Zedernschäften und Fichtenschäften entscheiden...Die Fichtenschäfte sind billiger, rentiert sich der höhere Preis für die Zedernschäfte?
Hoffe auf Antworten, Nick :)

NORBERT SCHLIEBENER
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Re: Pfeilbau

Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER » 19.05.2007, 21:40

Spitzen der Firma TOPHAT,
kleben und schrauben :)

Kleber
Norbert Schliebener,
Trainer A des DSB

Matthias Herp
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Re: Pfeilbau

Beitrag von Matthias Herp » 20.05.2007, 13:41

Hallo Nick!

zu 1. Es funktionieren beide Spitzenarten sehr gut, es kommt nur darauf an, was du lieber verwendest. Die Klebespitzen sind billiger. Aber man braucht Hitze um die Spitzen wieder zu lösen (Bunsenbrenner). Die Schraubspitzen kann man mit einer Flachzange auf den Schaft schrauben.
Bei den Schraubspitzen kann es vorkommen, dass der Schaft etwas zu dick ist (Fertigungstoleranz) und vor der Verwendung etwas komprimiert werden muß (Mit hartem Gegenstand auf flacher Auflage rollen, oder GEFÜHLVOLL mit der Flachzange rundherum ETWAS zusammendrücken.)
Du kannst dann die Spitzen auch mit einem Akkuschrauber auf den Schaft schrauben.
Meines Erachtens ist es wichtig, dass die Spitze eine lange Hülse zur Aufnahme des Schafts hat. Ich hatte den Eindruck, dass bei kurzen Hülsen die Bruchgefahr direkt hinter der Spitze viel höher ist.
Ich habe mit den Tophat-Schraubspitzen recht gute Erfahrungen gemacht.

2. Auch bei den Feder ist es von deinem persönlichen Eindruck abhängig. Das Tape geht schneller, der Kleber ist vermutlich billiger.
Ich hatte mit doppelseitigem Klebeband das Problem, dass sich die Feder wieder gelöst hat, aber Fletchingtape soll besser sein.
Mit Uhu Hart halten die Federn sehr gut, es kann aber passieren dass überflüssiger Kleber entlang des Federkiels herausquillt und nicht schön aussieht.

3. Früher hatte ich immer Zedernschäfte, dieses Jahr habe ich erstmals Fichte ausprobiert. Mein Eindruck ist, dass die Fichtenschäfte gerader sind und sich auch nicht so schnell verziehen. Sie kommen mir auch geringfügig stabiler vor.
Vom Pfeilflug selbst habe ich keine Unterschiede bemerkt.
Die Zedernschäfte riechen aber viel besser. Man kann unter Umständen schon riechen, wenn ein Pfeil angeknackst ist. ;-)

Viel Spass beim Basteln und liebe Grüße,
Matthias

Tobias Christian
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Re: Pfeilbau

Beitrag von Tobias Christian » 20.05.2007, 22:05

Hallo,
ich kauf seit längerer Zeit nur noch Zeder, da es mir einfach mehr Spaß macht, mit dem Zeug zu arbeiten. Ich habe auch das Gefühl, dass sie etwas besser fliegen, da sie ein bisschen schwerer sind.
Meine Schäfte waren bis jetzt immer 1a gerade, ansonsten habe ich einfach einen anderen genommen.

Grüße

Tobi

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Ravenheart
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Re: Pfeilbau

Beitrag von Ravenheart » 22.05.2007, 10:49

Vorweg: Bei der Ausrichtung des Pfeils bitte unbedingt auf die richtige Lage der Maserung achten!
Wenn man längs über den Schaft peilt, erkennt man die "Flammen" der schräg angeschnittenen Ringe; Der Schaft muss so herum "eingebaut" werden, dass die oben liegenden Flammen zur Spitze zeigen!
Grund: Sollte er im Abschuss mal brechen, geht dann die Spitze nach oben weg und nicht zur Hand.

Als Federkleber schwöre ich auf Pattex-transparent! Auf Feder aufstreichen und schnell mit Feder-Klammer aufsetzen, mind. 7 - 8 Min. trocknen lassen, noch mal festdrücken - sitzt.
Hervorgequollene Kleber-Reste lassen sich, wenn die letzte Feder drauf ist und der Kleber noch mal 10 Min. nachgetrocknet ist, mit einer Kunststoff-Bürstenscheibe in Bohrmaschine oder Dremel einfach "wegbürsten" (natürlich Laufrichtung nach hinten!)...

Schraubspitzen: Ich schraube sie auf, indem ich die Spitze in den Schraubstock spanne und den Schaft reindrehe. Vorher einen Tropfen Pattex rein, dann sitzen sie zuverlässig! Vorsicht aber: Nur bis zum Anschlag drehen, nicht drüber weg!

Klebespitzen: Aufkleben mit Heißkleber! Spitze innen leicht mit Sandpapier drehend anrauen, dann Spitze in Schraubstock, 1/2 Erbsengröße Heißkleber mit Schere abschneiden und rein, mit Heißluftpistole erhitzen, auch zum Schluss kurz das angespitzte Schaftende, dann Schaft reindrehen (>verteilen), Spitze aus Schraubstock lösen und noch unter Spannung gegen ein Holzstück (bei mir: Kante der Werkbank) drücken, bis die Spitze kalt genug zum Anfassen ist...

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 22.05.2007, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.

Tobias Christian
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Re: Pfeilbau

Beitrag von Tobias Christian » 22.05.2007, 12:39

Hallo,
spitzenmontage.
http://www.youtube.com/watch?v=hUOlUiqF8Rk
Vielleicht hilfts.

Grüße

Tobi

Boettger
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Spitzen aufschrauben

Beitrag von Boettger » 22.05.2007, 12:41

Nur um es mal erwähnt zu haben:
Ich schraube die Spitzen einfach mit der Hand auf.  ;D
Geht genauso.

mfG

PS: grauenhafte Smilies !!  ::) :P :'( ::)

Nick sucht Langbogen
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Re: Pfeilbau

Beitrag von Nick sucht Langbogen » 24.05.2007, 14:56

Hallo, erstmal danke für die vielen Antworten! :) Ich habe jetzt das zeug zum Pfeilbau erhalten...Ich habe übrigens Kleber und Tape bestellt... ;D
Beim Tape gibt es aber ein kleines Problem. Also, wenn ich das Tape auf die Feder klebe, kann ich die Feder nicht am Schaft befestigen, weil das Tape irgendwie nur auf einer Seite klebt!!???! ??? Bin ich zu blöd, oder ist das Tape einfach eine Fehlproduktion...?
Hoffe auf schnelle ;D Antworten, Nick

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Ravenheart
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Re: Pfeilbau

Beitrag von Ravenheart » 24.05.2007, 15:28

Das Tape müsste eigentlich ein doppelseitiges Klebeband sein, das natürlich eine einseitige Schutzfolie drauf hat, sonst würde es ja aufgerollt mit sich selbst verkleben!
Also müsstest Du NACH dem Aufkleben auf die Feder den Schutzstreifen abziehen, dann sollte auch die Seite kleben.

Rabe

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Re: Pfeilbau

Beitrag von Nick sucht Langbogen » 25.05.2007, 17:33

Oh bin ich dumm....*schäm* Ja hätte man ´sich ja wirklich denken können...
Jetz hätte ich allerdings nochmal eine Frage, (wahrscheinlich eine genauso dumme wie die vorige ;D).
Habe mir ja Holzschäfte gekauft, diese sind allerdings zu lang. Jetzt meine Frage: Kann ich die Schäfte einfach per Laubsäge etc. kürzen und muss ich dabei etwas beachten, z.B den Verlauf der Holzfasern? Ach ja man kann schon erst die Spitze und die Nocke befestigen und danach erst befiedern oder?
Viele grüße, Nick :)
Zuletzt geändert von Nick sucht Langbogen am 25.05.2007, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Pfeilbau

Beitrag von Der_Iwan » 25.05.2007, 18:16

Wenn du ein Befiederungsgerät benutzt, dann musst du sogar erst die Nocke aufsetzen. Wann du die Spitze dran machst ist eigentlich völlig egal.
Beim Ablängen (Kürzen) musst du nichts beachten. Außer natürlich dass du einen geraden Schnitt machst, aber darauf wärst du auch allein gekommen, oder? ;D

LG Iwan
Zuletzt geändert von Der_Iwan am 25.05.2007, 18:19, insgesamt 1-mal geändert.

Lord Bane
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Re: Pfeilbau

Beitrag von Lord Bane » 25.05.2007, 19:38

In Sachen Bruchresistenz sind Kiefernschäfte sehr gut (zumindest meine mit 11/32"). Ich klebe die Federn auch auf, allerdings gibt es zum Thema Befiederung einen eigenen Thread. Zu Rabe könnte ich noch hinzusetzen, dass man auch Ponal blau verwenden kann und anstelle der Zwingen 2 bis 3 Hilfsknoten als provisorische Trocknungsfixierung. Wenn der Holzleim kurz angetrocknet ist (knapp 1/2 bis 1 min), dann kannst du die Feder gut richten.
Ich bin Star Wars Fan. Der Name "Lord Bane" leitet sich von einem Lord der Sith ab, n?mich von "Darth Bane". Dieser F?hrte das "immer nur 1Meister-1Sch?ler-System" ein bei den Sith.

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Ravenheart
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Re: Pfeilbau

Beitrag von Ravenheart » 28.05.2007, 00:58

@Nick: Reihenfolge des Pfeilbaus (my way):

1. längs über den Schaft peilen, und zwar von beiden Enden, um zu sehen, ob ein Ende krumm ist (was in ca. 50% der Fälle der Fall ist!!)

2. Auf das gerade Ende die Spitze aufsetzen,

3. Nach "Schablone" (=Alu-Winkelleiste mit entspr. Markierungen) nun die richtige Länge herstellen (Spitze an Markierung anlegen, am Ende der Aluleiste absägen, Feinsäge oder japanische Säge),

4. anhand der Maserung (Flammen oben nach vorn zeigend) Seite der Cockfeder bestimmen

5. Je nach Pfeiltyp Selfnock einsägen oder anspitzen und Nocke aufkleben

6. Federn aufkleben.

Rabe

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