Schleifsteine reinigen ?

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Wakar
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Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von Wakar » 15.09.2007, 14:59

Hallo,

getreu nach dem Motto: Es gibt keine dummen Fragen ....
würde ich gerne Wissen, ob man Schleifsteine reinigen muss ? Hintergrund meiner Frage ist, dass ich mir ein Schärfset von Lansky gekauft habe, mit dem ich mich nun auf "unsere Küchen- und Fahrtenmesser" gestürzt habe, nachdem meine Frau sich über die mangelnde Schärfe ihrer Küchenmesser beschwert hat weil schon seit langem kein Messer- und Scherenschleifer bei uns vorbei kam. Ich hatte zwar erst eine Naßschleifmaschine im Auge, dann aber doch auf Grund fehlender Finanzmittel zum Handbetrieb greifen müssen. Nach den ersten Messer hatte ich aber das Gefühl, das die Steine nicht mehr sauber arbeiten obwohl ich immer gut mit dem mitgelieferten Öl geölt habe - kann das sein ?

Danke für Eure Hilfe ...

Gruß Wakar

Zur Info: ich habe das mitgelieferte Schleiföl verwendet   

Blind Guardian
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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von Blind Guardian » 15.09.2007, 17:04

Hallo,


getreu dem motto was gut ist... muss nicht unbedingt gut sein.

ich benutze zum schleifen der messer mit dem lansky nur wasser. das öl verklebt den stein zusehr. das dieses dann gereinigt werden muss versteht sich von selbst. nur so ohne weiteres kannst du den schleifstein unter wasser nun auch nicht auswaschen. am besten vorsichtig die schleifsteine mit waschbenzin abreiben. nicht den kunststoffgriff da sich sonst auch der kleber lösen könnte. danach viel wasser und die schleiffläche gut abreiben. im schlimmsten fall mit ner drahtbürste drüberreiben. das zumindest bei den groben schleifsteinen bei den feinen wirds weniger nötig sein.

Wittiko
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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von Wittiko » 15.09.2007, 20:43

Wakar,

das mitgelieferte (!) öl sehe ich weniger als Problem, eher die Klingen, die Du geschärft hast. Gerade die üblichen rostfreien Küchenmesser sind eher zäh als hart. Die "Späne" die Du abschleifst, haften stärker an den Schleifkörnern. Oft kann man auch sehen, daß die Steinoberfläche beim schärfen grau wird, Stahlpartikel haften daran.

Obendrein werden stumpfe Schleifkörner schlechter aus der weicheren Bindematrix des Steins herausgebrochen, der Stein stumpft ab.

Wenn meine Wassersteine nicht mehr gut greifen, gehe ich mit einem mittelgroben Schleifpapier (Siliziumkarbid) und Wasser (bei Dir Öl) über die Fläche, um sie wieder zu öffnen. Das kommt beim Schleifen von nicht rostfreien Werkzeugstählen seltener bis gar nicht vor.

menhir
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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von menhir » 16.09.2007, 11:17

Es empfiehlt sich immer seine Schleifsteine regelmäßig abzurichten. Das geht am besten mit Nassschleifpapier (je nach Körnung ein entsprechend feines), dass man auf eine Glasfläche legt und nass macht. Dadurch haftet das Schleifpapier wunderbar (dank der Adhäsion) und man hat eine wunderbare ebene Fläche. Danach ist der Stein wieder wie neu.
Eine andere Möglichkeit ist es einen zweiten Schleifstein zu nehmen, der eine ähnliche Körnung hat und diese dann aneinander zu reiben.

Ein Stein der einmal mit Öl verwendet worden ist, ist allerdings nicht mehr für Wasser zu gebrauchen. Von diversen Chemikalien zur Reinigung würde ich eher abraten.



(Ps: Bei einem Werkzeughändler in Wien sah ich letztens eine Nassschleifmaschine um 14€...  :o )

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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von Ravenheart » 16.09.2007, 20:23

Feine, harte Steine (Arkansasstein) reinige ich mit Wasser, Spüli und Handbürste.

Weichere richte ich mit dem Bandschleifer ab, dann sind sie wieder glatt, gerade und sauber.

Ich schleife übrigens nur trocken!

Rabe

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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von menhir » 17.09.2007, 07:34

Normalerweise wird davor gewarnt Schleifsteine mit Spülmittel zu reinigen... (Steht zB auf der Standart Packungsbeilage zu meinem Lieblings Toishi)

Und grade Arkansas Steine sind zum Schleifen mit Wasser oder Öl ausgelegt  ::)

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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von Ravenheart » 17.09.2007, 08:39

Ich weiß, bin da halt ungehorsam, hihi...

Rabe

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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von Matthias Herp » 17.09.2007, 11:09

Hallo Leute!

Was sind denn die Vorteile von Öl gegenüber Wasser bei Schleifsteinen?

Den einzigen Nachteil von Wasser hatte ich bisher ebi einem Anant-Schweifhobel. Als ich das Metallgehäuse unten planschleifen wollte, gab es sofort einen feinen Rostfilm...
Den kann ich aber dann mit Sandpapier entfernen....

Liebe Grüße,
Matthias

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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von menhir » 18.09.2007, 12:44

Soweit ich weiss is Schleifen mit Öl etwas feiner als mit Wasser.. hab allerdings keine Ahnung warum dies so sein sollte. Ich selber schleif nur mit Wasser. Es eignen sich auch nicht alle Steine für Öl... aber alle für Wasser!

Flugrost kannst du auch entgegenwirken, wenn du nach dem schleifen ein normales Öl (egtl egal welches... alles von japanischem Nelkenöl bis WD-40) aufträgst.


Rabe... ja, jedem das seine  ;)
Aber ich denke mir, die Menschen die derartige Beipackzettel schreiben werden irgendeine Ahnung von dem haben was sie schreiben... vA wenn es von einem nahmhaften Japanischen Hersteller kommt. Und manchmal ist es beim Handwerk halt auch ganz praktisch auf die Erfahrungen anderer zurückzugreifen  ;)

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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von Ravenheart » 18.09.2007, 13:23

Tja, aber wie soll man Erfahrungen machen, wenn man nichts probiert?
;) ;) ;)

Meine:

Arkansasstein mit Wasser:
Schlecht, das Wasser scheint geradezu eine "Gleitschicht" zu bilden, man poliert nur noch, aber trägt nix mehr ab, sprich, die Mikroriefen vom gröberen Stein gehen nicht weg.

Arkansasstein mit Öl:
Geht, aber is ziemlicher "Schweinkram", man saut sich ein.
Mag in nem Steinhalter besser gehen, aber frei Hand unangenehm, außerdem schlecht zu führen, die Steine werden sehr "glitschig".
Nachdem mir dabei einer runter gefallen ist (und das war's dann), mach ich das nicht mehr.

Arkansasstein trocken: geht gut, aber der Abrieb setzt den Stein relativ schnell zu. >
Reinigen mit (einem HAUCH) Spüli + Wasser+Bürste:
Geht hervorragend, der Abrieb geht sehr gut runter und der Stein ist wieder sehr "griffig". Mach ich seit Jahren, bisher keine negativen Auswirkungen.

Hinweis:
Arkansasstein ist NICHT saugend, daher nimmt er kein Spüli auf! Ich denke, das ist der Grund, warum das gut geht.
Bei saugenden Steinen würde ich abraten!

Rabe

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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von buechse82 » 18.09.2007, 14:36

Servus

Also bei Lansky habe ich festgestellt, beim Öl ist weniger mehr. Wie immer eigentlich,

Ich benetze gerade mal meinen Finger, und verstreiche dann diese Menge auf dem Stein. das langt dann für einen Neuschliff bei einen Jagdmesser

Die anderen Steine für mein Schäfterwerkzeug benütze ich ausschließlich mit Petroleum, das lässt meine Eisen nicht rosten, macht aber auch keinen Schmierfilm. Mein  Tyrolith ist mit Wasser wie auch mit Öl wie eine Glasplatte, aber mit Petroleum erzeugt er einen superfeinen Mikroabtrag .

Auch um die Steine zu Waschen nehme ich Petroleum, dazu haben wir in der Werkstatt ein Blechbecken, wo richtig verharzte Bauteile reinkommen, da drin wasche ich die Steine mit hilfe eines Pinsels aus .

Nachteil ist natürlich der Geruch, aber da ich eh jeden  Tag irgent ein Teil in dem Becken waschen muss, habe ich mich daran gewöhnt und für scharfe Eisen tu ich alles.


Ich strahle gerade vor Glück, weil ich meinen Meister überreden konnte, mir ne Tormek-Wasserschleifmaschine in die Werkstatt zu stellen, ein geiles Teil.


MfG Buechse
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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von Wakar » 18.09.2007, 16:29

Hallo,

Danke schon mal für Eure Anregungen. Ich hatte erst auch vor, mein Schärfset d.h. die Steine mit Wasser zu betreiben. Da die Schneide aber beim Schleifen unter dem Stein ist, d.h. durch die Führungsstangen und Messerhalterung bedingt wird mit dem Stein "über Kopf" geschliffen, hat das mit Wasser schleifen leider nicht funktioniert. Das Öl haftet gut an den Steinen wobei ich das Öl auch sehr sparsam einsetze. Ich habe von jemandem den Tip bekommen, das ich die Steine, wenn die sich durch das Öl zugesetzt haben, einfach zum reinigen in die Spülmaschine geben soll (er macht das schon einige Zeit so) - es soll prima funktionierten und die Steine wären dann wie neu - bin ja mal gespannt ....

@ Buechse: So einen spendabelen Meister hätte ich auch gerne ....   

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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von buechse82 » 18.09.2007, 19:13

ha, ich glaube, das ist purer Eigennutz, der weiß ganz genau, wenn ich happy bin, gehts in der Werkstatt vorran, und da ich quasi" die Werkstatt " bin, ist das sehr wichtig.

Außerdem schleife ich ja auch seine Eisen.

Kann ich übrigens empfehlen, das große Tormek-Schleifgerät, schöner Hohlschliff, schön abgezogene Schneide,konstante Winkel, sehr scharf, und selbst die Spiegelfläche lässt sich auf der speziellen Schleiffläche gut vorbereiten. kann ich empfehlen, für jeden der viele Eisen regelmäßig zu schleifen oder nachzuschärfen hat. Hat auch ne Abdrehvorrichtung, somit entfällt da die Reinigung, wenn der mal nich mehr will, dreh ich einfach zwei Zehntel runter.


mfG Sven
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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von Squid (✝) » 19.09.2007, 21:51

Ich bin ein wenig überrascht über den Thread: Ich wusste gar nicht, was für 'ne Geheimwissenschaft das Schleifen ist *g*
Ich hab mit vor vielen Jahren mal - ohne jede Hintergrundinfo - einen sündhaft teuren Arkansasstein gekauft. Der ist jetzt seit bestimmt 10 Jahren für Küchenmesser und das eine oder andere Messer übers Kukri bis hin zum Säbel im Einsatz und hat sich kaum verändert. Ich schleife trocken oder mit Wasser wenns länger dauert, damit der Schneidgrat nicht überhitzt.
Bisher hab ich den Stein mit Wasser + Spüli + Bürste, oder, wenn die Klinge geölt war, mit Spiritus und Haushaltspapier gereinigt. Dass Reinigung nötig war merkte ich immer am "Feeling", wenn die Klinge über den Stein rutschte und nicht schliff. Die Erfahrungen damit sind durchweg positiv...
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 19.09.2007, 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Schleifsteine reinigen ?

Beitrag von menhir » 20.09.2007, 10:15

Du würdest dich wundern, was das tatsächlich für eine Wissenschaft ist...
Ich hab meine Informationen von einer schlappen voll bedruckten A4 Beipackanleitung...

Aber da gibts über 200 Seiten Werke zum Thema  ;)

http://www.dick.biz/cgi-bin/dick.storef ... iew/713554

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