Zwingen reparieren

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Brucky
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Zwingen reparieren

Beitrag von Brucky » 25.02.2007, 12:26

Hallo zusammen,

einige meiner Zwingen (Tischler- / Schreinerzwingen) lassen sich nicht mehr richtig festschrauben, bzw lösen sich nach sehr kurzer Zeit wieder
Kennt jemand von Euch einen Trick wie man das verhindern /reparieren kann?
Das Problem ist, das die Stelle an der die Zwinge in der Länge verstellt wird, der Querriegel sich immer wieder lockert

Ich habe schon probiert etwas beizulegen, aber das hat nicht wirklich etwas gebracht (rutscht immer wieder heraus)

Es handelt sich um Tempergusszwingen, soviel ich weiß kann man das Material nicht Schweißen

weiß jemand Rat?

Danke schonmal, Brucky
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Squid (✝)
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Beitrag von Squid (✝) » 25.02.2007, 13:01

Aufrauhen?
Der Schaft der Zwinge an dem der Pinökel rauf- und runterrutscht is ja auf der Rückseite üblicherweise etwas aufgerauht. Vielleicht kann man das mit ner Feile verstärken?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Beitrag von wedumir » 25.02.2007, 13:07

Ich tippe darauf, dass die Kante im "Auge" des Querstückes, die sich am langen Zwingenschaft durch verkanten festkrallen soll, rund geworden ist. Dann rutscht das einfach ab.

Falls das stimmt, dürfte eine Reparatur aussichtslos sein.
Gr??e vom Waldschrat

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Beitrag von Meister Fix » 25.02.2007, 14:30

Ich kenne zwei Möglichkeiten der Reparatur

Erste Möglichkeit:
Reparatur mit „Haftstahl“

Haftstahl ist eine Art metallischer Kleber, hat eine Druckfestigkeit von ca. 1100 kg/cm³ und kann nach dem Aushärten wie Metall bearbeitet werden (Bohren, Feilen, Gewindeschneiden usw. und ist beständig gegen Öl).
Haftstahl bekommst man meist beim Zubehörhandel für Autos. Kosten ca. ab 10 €, Internet, Versandhandel für Autozubehör, evtl. auch bei einer Autowerkstatt oder bei O

Nimm die Zwinge und entferne unten an der Gleitschiene ( Führung an welchem er Querriegel verschoben werden kann) das gestauchte Metall (dient dazu, dass der Spannarm nicht von der Gleitschiene rutscht).
Ziehe den Spannarm von der Gleitschiene und gib in das Führungsloch des Spannarms ein wenig Haftstahl. Der Haftstahl muss aber vorher Gebrauchsfertig angemischt werden
Nach dem Aushärten versuche den Spannarm in die Gleitschiene zu stecken. Sollte dies nicht gehen, einfach das Führungsloch mit einer Feile leicht ausfeilen. [red]Aber Vorsicht nicht zuviel ausfeilen, sonst hast Du das gleiche Problem wie vor der Reparatur.[/red] Damit der Spannarm künftig nicht von der Gleitschiene rutscht, bohre unten am Ende der Gleitschiene ein Loch und stecke eine Schraube durch. Fertig.

Zweite Möglichkeit:
Für die Geiz-ist-Geil-Fraktion oder die Schwäbische Methode (Weil`s nix koscht) :D

Drehe die Gewindespindel bis ca 5mm Rest zu und schiebe den unteren Spannarm zum oberen Spannarm bis die Druckplatte am oberen Spannarm ist. Bohre ein Loch durch den Spannarm (Spannarm mit der Gewindespindel) und der Gleitschiene. Verschiebe den Spannarm soweit, bis die Druckplatte an der Gewindespindel am eben gebohrten Loch ist. Bohre dann erneut ein Loch durch die Gleitschiene (Loch im Spannarm als Führung benutzen) Wiederhole dies bis zum Ende der Gleitschiene. Vergiss bitte nicht nach dem bohren die Grade an der Gleitschiene zu entfernen.
Wenn Du jetzt was Spannen willst, nur noch einen Splint oder Nagel durch das Loch stecken und die Zwinge hält.

Die Gefahr bei der 2. Möglichkeit ist, dass durch die Bohrungen die Stabilität des Spannarms nicht mehr so gut ist und dieser nicht zu fest zugezogen werden sollte.

Eine Reparatur lohnt meist nur bei sehr teuren Zwingen, wenn überhaupt.

Bei Risiken und Nebenwirkungen hilft kein Arzt und auch kein Apotheker sondern der Alteisenhändler. ;D :bash

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 25.02.2007, 14:45

@Meister Fix: Gute Ideen! Danke fürs Einstellen!

:-)

3. Möglichkeit: Das Auge, wo die Gleitschiene durchläuft mit einem Gasbrenner warm machen, (dunkelrot reicht) und mit einem kräftigen Hammerschlag zusammenstauchen. Vorsicht, nicht zuviel. Dadurch wird das Loch wieder verengt und die Gleitschiene kann sich wieder verkanten. Hab ich zweimal mit Erfolg durchgeführt.

Bard
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Beitrag von Bard » 25.02.2007, 19:42

Gib mir die Zwingen mal bei Gelegenheit mit oder komm mich besuchen - Guss ist zwar lästig zu schweißen, aber mit der richtigen Elektrode ist da schon was zu machen...

@ Snake-jo: Schön wenns bei dir geklappt hat, aber vom warm machen und stauchen rate ich dringend ab - Temperguss ist zu spröde, selbst wenn er glüht und wenn die Zwinge bricht ist sie nicht nur ausgelutscht, sondern komplett im ***.


MfG Bard
Wir sind nicht auf der Welt um so zu sein wie Andere uns haben wollen

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!

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Brucky
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Beitrag von Brucky » 26.02.2007, 00:09

Danke für die Tips

Es handelt sich um Zwingen im mittleren Preissegment ( ca.10 Jahre alt), also keine Billigheimer (hätte ich mir gar nicht gekauft) aber auch keine Bessey

ich werde mal die 1. Möglichkeit von Meister Fix mit dem "Haftstahl" ausprobieren, hört sich sehr gut an

Methode 2 scheidet bei mir aus, da es sich um 4 Zwingen 120 X 800 und 2 Zw. 100 X 600 handelt
(zuviele Löcher und ich habe keine Standbohrmaschine)

Warmmachen werde ich trotz Bedenken Dritter (@ Bard ;-) ) mal probieren

Michi, ich melde mich

Ich werde berichten was wie funktioniert

Danke noch mal allerseits
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Beitrag von Ravenheart » 26.02.2007, 10:41

Bei mir hat bisher ein "Nachschärfen" der Zahnung auf dem Rücken des Schaftes immer genügt! Dremel oder Dreikantfeile...

Rabe

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Re: Zwingen reparieren

Beitrag von Brucky » 20.12.2007, 00:48

ist zwar schon ne weile her, darum nen ich es mal "Dauertest"

Die Methode mit dem Haftstahl hat bei mir nicht funktioniert,
das Marerial ist trotz solgfältiger vorbehandlung bald wieder rausgefallen

Die Methode mit dem Warmmachen hat echt gut funktioniert und hält dauerhaft einiges aus
man braucht allerdings einen ordentlichen Brenner, meinem Bunsenbrenner ist ein bisschen die Puste ausgegangen
hier nochmal Danke an unseren Bard
Der Guß aus dem die Zwinge ist, ist offensichtlich recht gut

was auch ganz gut funktioniert, ist eine Schraube am unteren Ende des Auges 
einzubauen, dazu wird zuerst der Bügel von der Schiene Abgenommen, evtl muß man die Laufschiene unten etwas abfeilen
dann bohrt man am hinteren Ende des unteren Auges ein Loch, ca, 1 cm tief
Wenn das Loch gebohrt ist, schneidet man ein Gewinde ein, und setzt eine Schraube ein, Bügel wieder auf die Laufschiene stecken, fertig
die Schraube soll natürlich nicht zu groß (Bügel kann ausreißen)
und nicht zu klein sein (wirkt nicht
gut , nutzt sich schneller ab)
Die Schrauben muß man der Zwinge angepasst Dimensionieren, deshalb habe ich bewusst auf Maßangaben verzichtet

man kann das Loch so bohren, daß das Gewinde in die Laufschiene greift (Madenschraube verwenden)
oder wenn man hinten noch genug Platz hat kann man das Loch weiter hinten Bohren und nimmt z.B. eine Inbusschraube (der Kopf der Schraube blidet das Widerlager an der Laufschiene)

Die Methode mit der Schraubenlösung ist gar nicht so Arbeitsintensiv wie es sich im ersten moment vielleicht liest
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Re: Zwingen reparieren

Beitrag von Christopher » 20.12.2007, 08:21

Gena das gleiche hatte ich da zweimal mit meim Schraubstock...

Weiß jemand woran das liegen könnte? zu harte Belastung, dass der vllt. zum Bearbeiten mit dem Ziehmesser nicht geeignet war? :-[

Hoffe ich krieg zu Weihnachten nen Neuen...  :P ;D
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