Neuer Taper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

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killerkarpfen
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Neuer Taper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von killerkarpfen » 06.03.2016, 21:40

Ich wollte mir eine Vorrichtung zum abfräsen von Pfeilschäften bauen,mit einer Schablone die den Abtrag verändert. So möchte ich rationell Schäfte tappern können.

Die gebräuchlichen Lehren mit Sandpapier zum tappern der Schäfte benutze ich auch. Die sind aber in ihrer Handhabung fummelig. Also sinnt es mir nach einer de Luxe Variante mit einer Oberfräse.



Alles soweit so gut es wird.
1TAPPER 013.jpg

1TAPPER 009.jpg

Nur bin ich vom Endergebnis enttäuscht. Die Oberfläche ist ganz rauh wie mit einer Raspel zubereitet und es bilden sich Windungen.
1TAPPER 003.jpg

1TAPPER 016.jpg

In den Y.T. Filmchen kann man solche Apparate sehen. Die liefern jedoch Oberflächen so glatt wie ein Bapypo.
Was läuft da Falsch oder habe ich wieder einmal ein Perpetuum Mobile erfunden.

Der Fräser ist nicht der Neuste sieht aber noch gut aus, ein HSS Schaftfräser für Metall :-\ Liegt es daran?
16000 U/min
Der Schaft wird mit einer ganz normalen Bohrmaschine angetrieben.
Zuletzt geändert von killerkarpfen am 07.03.2016, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Coal
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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von Coal » 06.03.2016, 22:18

Schaut mir nach Ratterspuren aus. Möglicherweise ist der Schaft während des Fräsvorganges in Schwingungen geraten.
Grüße
Coal
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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von max2 » 07.03.2016, 06:37

Dreht die Fräse richtigrum?

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derMaddin
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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von derMaddin » 07.03.2016, 07:09

Oberfräsen drehen ja üblicherweise nur in eine Richtung. Das wird schon passen.
Ich habe mir eine ähnliche Frässtation gebastelt. Leider ist das Ergebniss darauf auch eher unbefriedigend. Aber nur deshalb weil ich in der Konstruktion einen Fehler eingebaut habe. Solche Ergebnisse wie bei dir hatte ich wenn der Schaft rechtsrum drehte. Wenn du die Bohrmaschine im Linkslauf drehen lässt, wird es besser.
Es grüßt
Martin
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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von klaus1962 » 07.03.2016, 11:14

Interessantes Projekt. :)
Aber leider kann ich die Funktionsweise Deiner Apparatur nicht wirklich erkennen und deshalb nur Vermutungen anstellen.

Mir sieht das am ehesten danach aus, dass der Schaft im Bereich des rotierenden Fräsers nicht stabil genug geführt wird.
Aus Deiner Bauskizze (die ich nur schwer entziffern kann) entnehme ich, dass da irgendwelche Spiralfedern den Schaft auf seinem "konischen" Weg halten sollen. Vielleich sind diese zu schwach und das ganze System gerät in Schwingungen.

Auch die Ausrichtung des Fräskopfs auf die exakte Fräskontur könnte ein Rolle spielen. Ein paar 1/100 zu viel von der Soll-Kontur und der Schaft hat Spiel in der Führung nachdem der Fräser seine Arbeit gemacht hat.
Den von Dir gezeigten Effekt hatte ich immer dann auf meiner Schaftfräse (siehe HowToBoard), wenn der fertige Schaft im Auslaufloch zu viel Spiel hatte, weil der Fräskopf zuviel abgefräst hatte.

Gruß
Klaus

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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von Snake-Jo » 07.03.2016, 14:05

Ich kann mich den Antworten nur anschließen: Das sind Schwingungs-Kerben. Passiert ebenso auf der Drechselbank, wenn das Werkstück zu lang ist oder schlecht gefasst wurde. Bei den dünnen Schäften ein häufiges Problem.
ich würde bei sowas immer einer präzisen Schleifvorrichtung gegenüber dem Fräsen den Vorzug geben.

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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von Squid (✝) » 07.03.2016, 15:21

Mal was anderes: Wollen wir uns nicht allgemein einer korrekten Orthographie bedienen obwohl die Bogensprache nun einmal gelegentlich ein übles Dinglisch ist?
Die Pfeile sind ja nicht aus dem Hause Derrick - vulgo Horst Tappert - der sowieso nur wenig geballert hat, sondern aus dem englischen Hause taper, wobei das Adjektiv "tapered" soviel bedeutet wie
- konisch
- kegelförmig
- angeschrägt
- sich verjüngend

Das ist auch ganz gut für die Forensuche, denn eine (dt. gesprochen) Tapperfräse kennt niemand.
Eine (engl. gespr.) Täiperfräse löst doch den einen oder anderen Wiedererkennungswert aus.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von Robinie Jörg » 07.03.2016, 15:52

Ich habe mich auch schon mit dem Thema beschäftigt und ich würde auch auf ratter bzw Schwingungen tippen.

Du musst dem Fräser gegenüber eine Abstützung machen.

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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von klaus1962 » 07.03.2016, 15:59

Was mir noch eingefallen ist, weil das Muster gar so regelmäßig ist:
Die Schneider der Fräser für Metall haben im Gegensatz zu denen von Holzfräsern (für Oberfräsen) immer einen mehr oder weniger straken Drall.
Was für Metall vorteilhaft ist, ist für Holz eher ungünstig. Durch die faserige Struktur des Holzes und Drall kann der Schaft auch in axial zum Fräser gehoben werden und im ungünstigsten Fall auch in diese Richtung schwingen.

Gruß
Klaus

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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von killerkarpfen » 07.03.2016, 20:12

Es war ein langer Tag heute. Endlich kann ich mich wieder dem Thema annehmen.
Entschuldigung Dr. Squid für die schlechte Orthographie ich gelobe Besserung :-\ Wenn das alleine bereits mein Problem beheben würde...

Das Prinzip der Apparatur ist eigentlich einfach. Der Fräser ist fixiert und die Führung des Holzschaftes wird mit einer Schablone entsprechend vom Fräser weggedrückt. Die Aluschiene die auf dem 2. Bild unterhalb des Schaftes zu sehen ist, ist die Schablone. Diese wird mit dem Schaft eingestossen und verändert so den Abtrag bis die Führung den Holzschaft völlig vom Fräser abhebt.

Übermässige Schwingung könnte sicher ein Grund sein. Das Teil macht ganz schön Lärm und mit der Grundplatte zusammen ist es kaum zum aushalten. Ich dachte da erst an Eigenfrequenzen der Grundplatte als an Schwingungen im Fräser. Der Motor ist auch nicht mehr der jüngste vielleicht haben die Lager auch schon Spiel.

Der Fräser kann durchaus bereits zu stumpf für die Holzbearbeitung sein. Nur, dass die Oberfläche weiter hinten auch noch angefressen wird deutet eher auf Vibrationen hin.

Der Holzschaft wird nach dem Abtragen nicht mehr geführt. Das heisst die Führung ist schon noch vorhanden aber der Schaftdurchmesser füllt da nicht mehr aus.

Die Idee die Bohrmaschine einmal nach links laufen zu lassen werde ich jetzt noch ausprobieren.
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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von Robinie Jörg » 07.03.2016, 20:19

Warum willst du das eigentlich unbedingt fräsen ?

Die meisten machen das mit einer Schleiflade.

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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von killerkarpfen » 07.03.2016, 20:55

Eine Schleiflade oder eine Art wie dieses Teil habe ich auch. Nur darin verklemmt sich der Schaft immer wieder, oder die Schaft - Aufnahme rutscht durch, dauerndes Wechseln der Schleifmittel usw.
Dagegen möchte ich mir zur seriellen Fertigung ohne Aufwand eine Luxusvariante bauen. Dass ich in einem Zug eine Seite des Pfeils fixfertig hinbekomme. Schaft wenden und feddisch.
Ebenso habe ich mir eine höhere Präzision der Schaftform vorgestellt. Eben gebarrelt und nicht geta(p)pert.
Im Endeffekt sollte mit dem Austausch der Schablone jede Schaftdicke und Form möglich sein.
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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von Squid (✝) » 07.03.2016, 21:11

Das Problem mag ja durch Orthographie nicht behoben werden.
Aaaaaber ich sehe ein Problem bei dem Gebilde. Zumindest vermute ich das: Der Schaft hat zu viel "Luft". Es macht einen großen Unterschied, ob der Schleifprozess direkt vor der wie auch immer gearteten Spannzwinge statt findet, oder ob der Schaft erst mal 20 cm (oderwieweitauchimmer) weit rumlümmeln kann. Auf diesen 20 cm können sich eigenartige Schwingungen aufbaun.

Siehst du im "Schleif-Nahkampf: Nimm Horn und halte es 5 mm über dem Bandschleifer und du kontrollierst die Sache. Nimm Horn und halte es 20 cm über dem Bandschleifer und das Ding wubbelt wie Dödel hin und her.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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Re: Neuer Tapper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von killerkarpfen » 07.03.2016, 23:04

Ein Versuch die Bohrmaschine rückwärts laufen zu lassen hat nichts gebracht.

Ich vermute das Problem liegt in der Führung des Schafts nach dem fräsen, das ist nicht optimal gelöst.
Dabei ergibt sich das Problem wahrscheinlich erst beim Zurückziehen vom Schaft.
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Re: Neuer Taper-Fräser mit unbefriedigendem Ergebnis

Beitrag von fatz » 08.03.2016, 07:18

Falls das wirklich erst beim Rausziehen passiert:
Die Alu-Leiste definiert den Abstand zwischen Fraeser und Schaft. Laesst du die beim Schaft rausziehen drin oder ziehst du die mit raus? Kannst du die so konstruieren, dass du am Ende noch etwas weiter mit dem Schaft vom Fraeser wegkommst? Dann koenntest du Fraese und Bohrmaschine gemuetlich ausschalten, vor dem Rueckmarsch.
Haben ist besser als brauchen.

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