OnewayBrush - Ein 10 Minuten Projekt
Verfasst: 15.03.2015, 16:13
Wer kennt das nicht. Es ist schnell mal eine Kleinigkeit zu lackieren. Also Pinsel zur Hand und los geht’s.
Ja Pinsel sind eine feine Sache. Aber sie haben, wenn man sie öfters benutzen will, einen lästigen Nachteil: Man muss sie nach der Arbeit auswaschen, sonst sind sie am nächsten Tag steinhart. Und wenn man mit lösungsmittelhaltigen Lacken arbeitet kostet die Verdünnung auch noch ordentlich Geld.
Ein fauler aber erfinderischer Mensch, wie meiner einer, muss da Abhilfe schaffen.
Was brauchen wir?
2 Leisten (ca. 4x20x150mm), einen alten Fahrradschlauch, ein Stück Schaumgummi, eine Raspel oder grobe Feile
ein scharfes Messer, ein wenig Schleifpapier. Statt dem Fahrradschlauch geht natürlich auch jedes andere starke Gummiringerl.
Der Schaumgummi soll möglichst feinporig sein und kann zum Beispiel, wie bei mir, aus einer alten Matratze stammen.
Sinn dieser Anleitung ist es jedenfalls, Altmaterial zu verwenden und nicht neues einzukaufen.
Als erster Schritt werden zwei Leisten an einem Ende schräg gefeilt.
Das ist zwar nicht unbedingt notwendig, aber es sieht besser aus und man weiß später, wo beim Pinsel vorne ist.
Außerdem sind alle scharfen Kanten mit dem Schleifpapier abzurunden.
Als nächstes ist der Schaumgummi in passende Form zu bringen. Hier stellt sich die Frage, welche Größe denn der zukünftige Pinsel haben soll und wie viel Lack man auftragen will.
Ich brauche meist einen Pinsel mittlerer Größe, also mit ca. 3cm Breite. Das ist z.B. ideal um Pfeile zu lackieren, weil sich der Schaum fast um den halben Pfeilschaft schmiegt.
Wer einen größeren oder kleineren anfertigen will, muss also die Abmessungen (auch die der Leisten) anpassen.
Wichtig ist nur, dass der Schaumgummi nicht mehr als 2-3mm seitlich über die Leisten raus ragt.
Ich schneide also ein ca. 1cm dickes Stück von dem Schaumklotz ab und teile diesen in Streifen die ca. 5mm breiter als die Leisten sind. Die Länge sollte ungefähr 3 mal die Leistenbreite sein. Ok, jetzt kann ich es ja zugeben. Ich hab nicht nur Handwerkszeug verwendet, sondern den Schaumgummi mit der Bandsäge und einem Messerband geschnitten (weil ich immer gleich mehr solche Schaumstücke vorbereite).
Jetzt brauchen wir noch Gummiringe. Fahrradschlauch nehme ich deswegen gerne, weil man sich daraus beliebig starke Ringe herstellen kann. Gekaufte Büro-Gummiringe sind meist relativ schwach und man bräuchte für den nächsten Schritt mehrere davon. Ein Ring wird ca. in der Mitte und der andere am stumpfen Ende der beiden zusammen gelegten Leisten platziert. Deswegen sollten jetzt, wie zuvor erwähnt, die Längskanten bereits gut abgerundet sein, weil sonst der Gummi eventuelle zerschnitten werden könnte.
Außerdem soll der Mittlere ja auch noch verschoben werden.
Der wichtigste Trick an diesem Pinsel, ist das Umbiegen des Schaumgummis. Das hat mehrere Gründe. Zum Einen bringt es etwas mehr Stabilität in den Schaum und zum Anderen franst der Schaum weniger schnell aus.
Lasst den Schaum nur ganz wenig über die Leisten überstehen! Speziell bei Lösungsmittellacken quillt der Schaum noch auf und würde dann zu labbrig.
Wenn dann der mittlere Gummiring Richtung Schaumgummi geschoben wurde (rechtes Bild), dann ist der Schaum perfekt fixiert und der Pinsel ist einsatzbereit.
Natürlich würde ich damit kein Garagentor lackieren oder ein allerletztes Finish auftragen, aber für"Quick & Dirty" Lackierungen (z.B. Um mit den ersten Lackschichten nur die Poren zu füllen) ist das der ideale Einweg-Pinsel.
Ihr werdet euch jedenfalls wundern, wie gut dieses einfache Gadget funktioniert.
Falls die Flächen zu groß sind und sich der Schaum vorzeitig aufzulösen beginnt, wechselt Ihr den Schaumgummi einfach aus.
Und jetzt kommt der Teil für die Faulen. Wenn man mit der Lackiererei fertig ist, wird der mittlere Gummiring zurückgeschoben und das Stückchen Schaumgummi einfach in den Mülleimer entsorgt.
Kein lästiges Pinselauswaschen mehr.
Damit die Leisten, die natürlich wieder verwendbar sind, nicht zusammen mit den Lackresten verkleben, lässt man sie einfach mit einem Stück Restholz in gespreizter Stellung trocknen.
Viel Spaß beim Nachbauen und Experimentieren wünscht Euch
Klaus
Für die, die sich sowas ausdrucken wollen, gibt's das Ganze auch als PDF.
Ja Pinsel sind eine feine Sache. Aber sie haben, wenn man sie öfters benutzen will, einen lästigen Nachteil: Man muss sie nach der Arbeit auswaschen, sonst sind sie am nächsten Tag steinhart. Und wenn man mit lösungsmittelhaltigen Lacken arbeitet kostet die Verdünnung auch noch ordentlich Geld.
Ein fauler aber erfinderischer Mensch, wie meiner einer, muss da Abhilfe schaffen.
Was brauchen wir?
2 Leisten (ca. 4x20x150mm), einen alten Fahrradschlauch, ein Stück Schaumgummi, eine Raspel oder grobe Feile
ein scharfes Messer, ein wenig Schleifpapier. Statt dem Fahrradschlauch geht natürlich auch jedes andere starke Gummiringerl.
Der Schaumgummi soll möglichst feinporig sein und kann zum Beispiel, wie bei mir, aus einer alten Matratze stammen.
Sinn dieser Anleitung ist es jedenfalls, Altmaterial zu verwenden und nicht neues einzukaufen.
Als erster Schritt werden zwei Leisten an einem Ende schräg gefeilt.
Das ist zwar nicht unbedingt notwendig, aber es sieht besser aus und man weiß später, wo beim Pinsel vorne ist.
Außerdem sind alle scharfen Kanten mit dem Schleifpapier abzurunden.
Als nächstes ist der Schaumgummi in passende Form zu bringen. Hier stellt sich die Frage, welche Größe denn der zukünftige Pinsel haben soll und wie viel Lack man auftragen will.
Ich brauche meist einen Pinsel mittlerer Größe, also mit ca. 3cm Breite. Das ist z.B. ideal um Pfeile zu lackieren, weil sich der Schaum fast um den halben Pfeilschaft schmiegt.
Wer einen größeren oder kleineren anfertigen will, muss also die Abmessungen (auch die der Leisten) anpassen.
Wichtig ist nur, dass der Schaumgummi nicht mehr als 2-3mm seitlich über die Leisten raus ragt.
Ich schneide also ein ca. 1cm dickes Stück von dem Schaumklotz ab und teile diesen in Streifen die ca. 5mm breiter als die Leisten sind. Die Länge sollte ungefähr 3 mal die Leistenbreite sein. Ok, jetzt kann ich es ja zugeben. Ich hab nicht nur Handwerkszeug verwendet, sondern den Schaumgummi mit der Bandsäge und einem Messerband geschnitten (weil ich immer gleich mehr solche Schaumstücke vorbereite).
Jetzt brauchen wir noch Gummiringe. Fahrradschlauch nehme ich deswegen gerne, weil man sich daraus beliebig starke Ringe herstellen kann. Gekaufte Büro-Gummiringe sind meist relativ schwach und man bräuchte für den nächsten Schritt mehrere davon. Ein Ring wird ca. in der Mitte und der andere am stumpfen Ende der beiden zusammen gelegten Leisten platziert. Deswegen sollten jetzt, wie zuvor erwähnt, die Längskanten bereits gut abgerundet sein, weil sonst der Gummi eventuelle zerschnitten werden könnte.
Außerdem soll der Mittlere ja auch noch verschoben werden.
Der wichtigste Trick an diesem Pinsel, ist das Umbiegen des Schaumgummis. Das hat mehrere Gründe. Zum Einen bringt es etwas mehr Stabilität in den Schaum und zum Anderen franst der Schaum weniger schnell aus.
Lasst den Schaum nur ganz wenig über die Leisten überstehen! Speziell bei Lösungsmittellacken quillt der Schaum noch auf und würde dann zu labbrig.
Wenn dann der mittlere Gummiring Richtung Schaumgummi geschoben wurde (rechtes Bild), dann ist der Schaum perfekt fixiert und der Pinsel ist einsatzbereit.
Natürlich würde ich damit kein Garagentor lackieren oder ein allerletztes Finish auftragen, aber für"Quick & Dirty" Lackierungen (z.B. Um mit den ersten Lackschichten nur die Poren zu füllen) ist das der ideale Einweg-Pinsel.
Ihr werdet euch jedenfalls wundern, wie gut dieses einfache Gadget funktioniert.
Falls die Flächen zu groß sind und sich der Schaum vorzeitig aufzulösen beginnt, wechselt Ihr den Schaumgummi einfach aus.
Und jetzt kommt der Teil für die Faulen. Wenn man mit der Lackiererei fertig ist, wird der mittlere Gummiring zurückgeschoben und das Stückchen Schaumgummi einfach in den Mülleimer entsorgt.
Kein lästiges Pinselauswaschen mehr.
Damit die Leisten, die natürlich wieder verwendbar sind, nicht zusammen mit den Lackresten verkleben, lässt man sie einfach mit einem Stück Restholz in gespreizter Stellung trocknen.
Viel Spaß beim Nachbauen und Experimentieren wünscht Euch
Klaus
Für die, die sich sowas ausdrucken wollen, gibt's das Ganze auch als PDF.