Ein Trommelschleifer muß her

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
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luetze
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Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von luetze » 07.12.2014, 20:53

Alles fing damit an das ich meine Frau überzeugen wollte einen Glaslangbogen zu schießen da sie nicht über den Handrücken schießen möchte. Dadurch ist sie beim Turnier also aus der Primitivbogenklasse raus und muß zu den Langbögen mit Glas. Mit ihren 30#@26" wäre sie mit einem Glasbogen besser dran als mit einem Holzbogen. Bessere Wurfkraft mit leichteren Pfeilen machen sich bei größeren entfernungen halt besser da sie ja gegen Glasbögen antritt. Ihr Kommentar, nein ich schieße nur selbstgebaute von dir keine gekauften.
Also was soll ich sagen jetzt habe ich auch noch den Glasbogenvirus und dazu braucht man ja auch so einiges. Für die Laminate ging ja noch der Bandschleifer. Aber fürs Griffstück?
Also auf dem Schrott ein paar Profile und in der Bucht einen Motor - 20 mm Welle - passende Stehlager - Riemenscheibe mit Taperspannbuchse und nen Passenden Riemen. Schweißgerät aus dem Schrank und einen Rest Farbe und los geht´s.
Ist noch nicht ganz fertig, aber habe schon mal probiert und bin voll zufrieden. Es fehlen noch ein passender Schalter, eine Halterung fürs Saugerrohr und an den Seiten ein paar Winkeleisen mir Langloch für den Längsanschlag damit die Zwingen wegkommen.
Später lässt sich noch eine Welle mit Aluzylinder nachrüsten. Im Abstand passend zu einem Banschleifer Band erhält man dann einen kleinen Kantenschleifer.
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SchmidBogen
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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von SchmidBogen » 08.12.2014, 01:10

Ich glaube dieses Wochenende war wohl ein Wochenende ganz im Zeichen von Bauen und Erfinden. :)
Sehr Schick geworden dein Trommelschleifer. :D

Ich habe mir Heute ein kleines Gadget für mein Handbandschleifer gebastelt:

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Ist noch nicht ganz fertig, aber funktioniert bereits einwandfrei und lässt sich sehr genau einstellen. :D
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luetze
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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von luetze » 08.12.2014, 01:43

Oh sehr schön. Bei meinem Bandschleifer ist die vordere Umlenkrolle auch zu zwei drittel verkleidet weshalb ich schlecht Radien schleifen kann. Bei deinem scheint das kein Problem zu sein.
Dich hat wohl auch das Glasfieber erwischt? Hast du schon eine Form gebaut ?

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achtel
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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von achtel » 08.12.2014, 08:02

Der Trommelschleifer gefällt super! Vor allem die "simple" Anordnung von Motor und Welle laden quasi zum nachbauen ein.
Was ich mir noch besser vorstellen würde, ist eine Arbeitsplatte mit festerer Oberfläche, zb. nen Reststück Küchenarbeitsplatte mit Schichtstoff oder irgendwas aus Metall. Bei der Spanplatte haette ich bedenken wegen Anfälligkeit auf Feuchtigkeit, Durchbiegen, Verschleiß.

liebe Grüße und viel Spass beim Laminieren

achtel

p.s.: weil du wegen Form fragtest: solltest du die Kontur mit deinem Trommelschleifer vollenden wollen, würde ich dir zu beiden Seiten eine feste Auflagefläche, mindestens so lang wie die Form wird, empfehlen.

edit: wie spannst du eigtl. den Riemen? Langlöcher in der Motorhalterung? Ist auf den Bildern leider nicht so gut zu erkennen.

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Holzbieger
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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von Holzbieger » 08.12.2014, 08:33

achtel hat geschrieben:Was ich mir noch besser vorstellen würde, ist eine Arbeitsplatte mit festerer Oberfläche, zb. nen Reststück Küchenarbeitsplatte mit Schichtstoff oder irgendwas aus Metall. Bei der Spanplatte haette ich bedenken wegen Anfälligkeit auf Feuchtigkeit, Durchbiegen, Verschleiß.


Mein Material der Wahl bei für solche Anwendungen - Siebdruckplatte. Eben, gerade, wasserfest verleimt, eine glatte und eine rauhe Oberfläche. Bekomme ich bei meinen örtlichen Baumärkten wie ich möchte zugeschnitten.

Gruß
Roland
- Es ist besser ein gute Entscheidung rechtzeitig zu treffen als eine sehr gute zu spät.
- Ancora Imparo

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SchmidBogen
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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von SchmidBogen » 08.12.2014, 09:23

Was zum Tunen braucht man immer. Ich glaub Luetze und ich haben einfach bisschen Reste-verwertet zum ausprobieren. :D
Aber danke für die Tipps mit den Sieb-Druck-Platten. :)


Ehm @Luetze:

Ja, obwohl ich noch nie Glaslaminate gebabscht hab bis jetzt. Bin mich eher an Vollholz Bambuslaminat Bögen am versuchen. :)
Glaslaminate werden aber noch kommen.

Die Form mache ich aus Aluminium-Leisten, so kann ich immer was verändern und ist transportabler in meiner kleinen bescheidenen Werkstatt. Zumal der Heizungsraum daneben nicht gerade gross ist. :D
Vielleicht werde ich mir aber später mal eine feste Form zulegen. :)

Hast Du schon eine Form gebaut? Was machst als erstes? Langbogen oder Recurve?
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klaus1962
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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von klaus1962 » 08.12.2014, 15:09

Schöne Sachen, die Ihr da baut. :)

@Luetze
Wieviel Watt hat den Motor ?
Sieht mir nach 1-Phasen 230V Motor aus.
Hoffentlich ist der nicht zu schmalbrüstig. So eine Schleifwalze bremst ganz schön.

Außerdem würde mich Deine Schleifwalze interessieren (Nahaufnahme). Ich finde, die Walze bzw. die Papierklemmung ist am schwierigsten zu bauen.


Gruß
Klaus

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luetze
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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von luetze » 08.12.2014, 21:03

Schön das das gute Stück Interesse weckt, und danke für die Anregungen.

Also mit der Siebdruckplatte habt ihr absolut Recht. Die Spanplatten hatte ich halt gerade da und mussten so als Prototype herhalten. Damit wenig Schleifstaub auf das Lager durchs Loch fällt hat die 22 mm Grundplatte nur ein ca. 25 mm Loch, und darauf habe ich noch eine 10 mm Platte mit einem 67 mm Loch. Die Welle und der Zylinder sind so ausgerichtet das der Zylinder ca. 7mm in der 67 mm Bohrung versenkt ist. So lässt sich das Werkstück ohne Rand am unteren Ende Schleifen und es fällt fast nichts durch. Wenn es nötig wird werden die Platten dann ersetzt.
Achtel, die Form ist schon fertig, habe gestern noch ein Glaslaminat aufgeklebt und nun ist sie bereit. Habe die Form mit der Stichsäge ausgeschnitten und dann auf einer großen Platte am Festmontierten Bandschleifer geschliffen. Der Trommelschleifer war noch nicht fertig. Den Riemen spanne ich mit einer Schraube, siehe Bilder.
Klaus, du hast recht, 1 Phasen 230 V, 1400 Umdrehungen, 350 Watt Motor. Ich kann mit der Hand an der Welle den Motor Stoppen aber mit dem 60 mm Zylinder und Moderatem Vorschub schleift er prima bis 0,5 mm Abtrag. Zum Glück , sonst hätte ich ein Problem. Für eine Aufrüstung mit zweiter Welle als kleiner Kantenschleifer muß aber was Stärkeres her, so 900 bis 1200 Watt.
Der Zylinder hat 60 mm Durchmesser ist 100 mm Hoch und mit 10mm Schraube an der Welle Befestigt. Das SchleifPAPIER ist nur mit doppelseitigem Klebeband ohne Klemmnut befestigt und funzt.
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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von luetze » 08.12.2014, 21:10

Fast vergessen. SirNicholas, zuerst mal Langbogen zum Test. Form ist fertig, werde aber dann vielleicht einen extra Baufred aufmachen und dann dort mehr zur Form und Bogenbau berichten und allen Löcher in den Bauch fragen ;) ;D

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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von klaus1962 » 09.12.2014, 09:17

luetze hat geschrieben:Klaus, du hast recht, 1 Phasen 230 V, 1400 Umdrehungen, 350 Watt Motor. Ich kann mit der Hand an der Welle den Motor Stoppen ....
Mir kam der Motor deshalb so bekannt vor, weil genau so einer in meiner Billig-Standbohrmaschine eingebaut ist. Den kann auch ein 35mm Forstnerbohrer wunderbar zum stehen bringen.
Ein 3-Phasen Motor zum Austausch liegt schon lange zu Hause. Aber ich schieb es immer wieder auf, die kleine Maschine umzurüsten, weil ich, wenn's drauf ankommt, dann zur "Großen" gehe. ;)

Tip: Wenn Du "aufrüstest", dann schau Dich nach was 3-phasigem um. Die haben bei gleicher Aufnahme-Wattzahl erheblich mehr echte Power.

Ansonsten, mach weiter so. ***Daumen hoch***

Gruß
Klaus

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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von SchmidBogen » 09.12.2014, 13:15

Hmmmm.... doppelseitigem Klebeband sagst Du? Irgendwo hat mein Schwiegeropa vielleicht auch noch so ein Zylinder-Aufsatz für die Tischfräse bei seiner 5 in 1 Kombi-Maschine. Dann probier ich das doch auch mal aus mit dem Doppelseitigen Klebeband und bisschen Schleifpapier. :D
Irgendwie möchte ich nicht 200 Euronen für ein Original-Zyliner ausgeben, da kann ich mir gleich ein Profi-Dremel Set kaufen. :-\

Oh mann diese Anschaffungen für den Laminatbogenbau ist unglaublich. :D Dafür kommt endlich der komplette Maschinenpark zum Einsatz wo in der Werkstatt herumsteht. :D
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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von luetze » 09.12.2014, 15:41

Klaus, danke für die Informationen, das wäre meine nächste Frage gewesen. Habe nämlich in der Einbaugröße nichts kraftvolles mit 1Phasenmotor gefunden. Bleibt die Power auch wenn man den mit Kondensator auf einer Phase laufen lässt, oder besser auf Drehstrohm. Kraftdosen sind in der Werkstatt vorhanden. Dann sollten ja 500 bis 750 Watt reichen.
SirNicholas, das mit dem Klebeband habe ich auch nur im Netz gefunden. Mann darf halt nicht stossartig ansetzen, wenn man dann den Stoß erwischt reist es schon mal. Aber bei 1400 U/min und etwas Gefühl kein Problem. Den Zylinder habe ich mir drehen lassen aus nem Alu Rundmaterial aus der Bucht.

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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von klaus1962 » 10.12.2014, 13:44

luetze hat geschrieben:Bleibt die Power auch wenn man den mit Kondensator auf einer Phase laufen lässt, oder besser auf Drehstrohm. Kraftdosen sind in der Werkstatt vorhanden. Dann sollten ja 500 bis 750 Watt reichen.
Ein echter Elektriker könnte Dir das wahrscheinlich besser erklären***). Bei der Verwendung mit Kondensator wird dem Motor ja sozusagen nur ein mehrphasiger Strom "vorgegaukelt". Soll heißen: durch den Kondensator wird für die 2.Phase (oder evtl. auch dritte) die eine vorhandene etwas zeitversetzt. Das ist aber bei weitem nicht das gleiche wie echter Drehstrom.
Es gibt zwar elektronische Schaltungen (zB. Frequenzwandler, FU) die aus einer Phase von 230V/50Hz drei Phasen (sogar mit änderbarer Frequenz) erzeugen. Die sind toll, aber alles andere als billig.
kurze Antwort:
- wenn Du Drehstrom hast, verwende ihn !
- 750 Watt (besser 1kW) sind sicher ausreichend, mehr geht immer, nur mehr als 2,5kW halte ich für übertrieben. Je nachdem was Du machen willst oder was Du günstig auftreiben kannst.
- sieh aber zu, dass Du einen Motor mit ca. 2800 U/min auftreibst. Auf niedrigere Drehzahlen zu übersetzen (kleine Scheibe am Motor, größere auf der Welle) ist für den Motor gesünder als umgekehrt.

Übrigens: während des Baus meines Walzenschleifers hab ich mich etwas schlau gemacht, was die optimale Schleifgeschwindigkeit angeht. Diese sollte je nach Holzart zw. 15 und 25 m/s liegen. Damit kannst Du Dir leicht ausrechnen, welche Drehzahl (bzw Übersetzung) an der Welle in Abhängigkeit vom Walzendurchmesser benötigt wird, wenn Du nur 1440U/min zur Verfügung hast.

***)
Mir hat ein Elektriker mal folgendes Gedankenbild zum Vergleich vor Augen gehalten.
Elektro : Benzinmotor
1 Phase : Einzylinder-Motor : 1 Zündung pro Umdrehung
3 Phasen : Dreizylinder-Motor : 3 Zündungen/Umdrehung
Welcher glaubst Du hat mehr Drehmoment(Nm) bei gleicher Leistung (Watt) und Drehzahl.

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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von luetze » 10.12.2014, 20:49

Klaus, danke für die Ausführungen zum Motor, das hat mir sehr weitergeholfen. Ich mache ja alles selber, aber Elektrik ist nicht meins und deshalb beschäftige ich mich nicht so damit. Das mit der Drehzahl ist auch ein guter Tip, mit 2800 U/min lässt sich auch leichter was kurzes auftreiben, muß ja jetzt drunter passen.
Aber für die ersten Laminate zum Testen reicht er erst mal aus. Habe heute noch ein Laminat auf 4 mm parallel geschliffen und dann noch zwei getapert. Mit 10 mal durchschieben von 4 auf 2 mm ist für den Hausgebrauch ganz pasabel, und das Ergebniss war mehr als zufrieden stellend ;D

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bowa
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Re: Ein Trommelschleifer muß her

Beitrag von bowa » 31.03.2015, 10:58

Gefunden;)

Ich hatte den hier schonmal entdeckt
http://www.free-archers.de/forum/index.php?topic=20014.0

gefiel mir wegen der einfachen Konstruktion ganz gut.
Aber deine ist schon sinnvoller. Eben weil kein Staub direkt in den Motor fallen kann.

Also doch mehr Arbeit :'( ;D

Aber ich hab zumindest alles bis auf die Riemenscheiben und die Welle.
Die Walze dreht mir mein Nachbar.
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die zehnte summt die Melodie von Tetris.

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