Werkbank für Lederarbeiten

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
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tarek
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Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von tarek » 29.08.2012, 02:48

Moin Leute,

Ich wollte mir endlich mal ne kleine Werkbank für die ganzen Lederarbeiten bauen und wollte euch fragen, auf was ich da so achten sollte oder ob ihr Tipps im Bezug auf Höhe, Tiefe etc habt. Besonders die Höhe beschäftigt mich iwie. Ich arbeite da ja eher im Sitzen und da sind die SChreibtisch-typischen 70 cm eigentlich viel zu hoch. Gibt ja genug Lederprofis hier im Forum, also her mit den Tipps :D

Danke schonmal, Tarek

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Firestormmd
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Re: Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von Firestormmd » 29.08.2012, 07:25

Das Einzige, was ich mir wünschen würde, wären ein paar Löcher in der Werkplatte, wo man mit einer Ahle durchstechen kann. Ansonsten würde ich zum Punzieren sogar die Platte auf 90cm machen, damit man sich nicht so runterbücken muss. Eine schöne Schreibtischlampe, die man ordentlich verbiegen kann, kann auch nicht schaden.

ich würde mir mal die Arbeitstische in eine Sattlerei o.ä. anschauen. Die arbeiten seit Jahrhunderten mit Leder und ich denke, dass deren Arbeitstische mittlerweile optimiert sind.

Grüße, Marc
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GunDog
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Re: Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von GunDog » 29.08.2012, 07:43

Ich hatte das Vergnügen Manfred Reitz live zu erleben. (Ma-Re Design. http://www.ma-rei.com/). Verschiedene Werkbänke plus eine schöne alte Nähmaschine zum Leder nähen.

Ich mache jetzt nicht viel mit Leder , habe einfach eine meiner Werkbänke aus mehreren parallel liegenden KVH-Hölzern (6x12cm) mit Abstand dazwischen gebaut. Dadurch kann ich mit der Handkreissäge,Stichsäge quer sägen ohne in den Tisch zu sägen. Ich kann überall etwas mit Schraubzwingen festspannen. Ebenso sind diese Hölzer als Opferhölzer gedacht. Mal ne Loch drin bohren oder diagonal sägen.. etwas festspaxen. was solls. Alle paar Jahre werden die umgedreht, umgeschwenkt und gut ist. Brauche ich ne plane Oberfläche kommt eine Betoplanplatte oben drauf gelegt. Was besseres kann ich mir nicht mehr vorstellen.

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walta
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Re: Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von walta » 29.08.2012, 07:52

Zur Lampe: schaut euch die mal an:
Jansjö Lampe
noch flexibler geht's fast nicht mehr :-)

Und wie hoch der Tisch sein muss hängt von deiner Grösse ab. Eher ein bisschen zu hoch wählen und eine Zeitlang ausprobieren - abschneiden geht immer noch und die meisten Tische sind eher zu niedrig gemacht als zu hoch.

walta

Onslow Skelton
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Re: Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von Onslow Skelton » 29.08.2012, 08:33

Hallo Tarek,

auch wenn du viel im sitzen arbeiten willst/musst wirst du auch immer mal wieder einige dinge im stehen machen wollen/müssen. Du solltest die Werkbank also so dimensionieren das du auch stehend vernünftig arbeiten kannst.
Die Sitzhöhe kannst du mit einem höhenverstellbaren Stuhl ausgleichen. Glaub mir du wirst dich grün und schwarz ärgern wenn du das Ding nicht hoch genug machst. Zum beispiel schweres Leder zuschneiden in zu gebückter haltung macht nicht wirklich Spaß. ;)

Ich habe früher viel Drachen gebaut. Da sitzt man viel, gerade beim nähen und steht aber auch öfters mal. Die Höhe meines Arbeitstisches hatte ich damals von einem Proffesinellen Näh- und Zuschneidetisch, wie ihn Schneider benutzen, abgenommen.
Leider weiß ich die genauen Maße nicht mehr da ich den Tisch schon einige Jahre nicht mehr habe. Am besten mal Googeln.


Gruß,
Frank
Ich bin nicht auf der Welt um zu sein,
wie andere mich gerne hätten!

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Yayci
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Re: Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von Yayci » 29.08.2012, 10:06

Hallo Tarek!

Prima Gelegenheit, sich über die ideale Werkstatt Gedanken zu machen...

1. Beim Arbeiten mit Leder und beim Pfeile bauen hab ich die Erfahrung gemacht, dass man besser zwischen Sitzen und Stehen abwechselt. Jedes für sich wird auf die Dauer unbequem, und speziel dauerndes Sitzen ist richtig unbequem, hat mir mal ein Arzt erklärt. Rippen drücken auf die inneren Organe, Wirbelsäule legt sich in Sorgenfalten... Beim Stehen verbrennt man sogar mehr Kalorien - steh dich gesund! ;D Im Stehen kann man auch besser Kraft aufwenden, zB beim Zuschneiden und Löcher stanzen. Also entweder man hat eine Werkbank mit zwei verschieden hohen Platten, oder zwei Werkbänke.

2. Wenn das nicht geht, wäre ein verstellbarer Stuhl die Lösung. Wenn du viel Zeit in der Werkstatt verbringst, investiere in einen guten, ergonomischen Stuhl mit einer Lehne, die den Rücken gut stützt. Ein Stuhl ohne Rückenlehne oder sogar einer dieser Sitz-Bälle währen auch denkbar, aber zumindest ich neige bei sowas zum Vornüber-Fallen.
Reines Nähen geht im Sitzen besser. Ich mach es mir zum Nähen kleinerer Teile oder wenn die Löcher schon vorgestanzt sind sogar richtig bequem, weg von der Werkbank und ab in den schwedischen Schwingsessel, mit Knietablett. ;)

3. Unterlage: Auf die Oberfläche meiner Werkbank würde ich eine Schneidmatte legen, auf Holzplatten hängt man doch manchmal mit dem Messer fest beim Zuschneiden.

4. Ordnung: Ich selber bin ein fürchterlicher Chaot, mein ganzes Zeug liegt immer in einer Art Schutthalde auf der Werkbank - obwohl ich eine ganze Wand voller Haken und Halterungen habe, wo das ganze Werkzeug etc. eigentlich hängen sollte. Am Besten ist die "Aufbewahrungs-Wand" direkt über der Werkbank, dazu vielleicht Schubladen für Material und Kleinkram unten drunter....

Ach so, noch 'ne Idee. Sattler sitzen bei der Arbeit auf dem "Nähross", vielleicht wär das eine Alternative. Könnte man bestimmt auch selber bauen. Im Internet gibts haufenweise Abbildungen.

Dann frohes Schaffen,
Yayci
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Netzwanze
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Re: Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von Netzwanze » 29.08.2012, 12:36

Stuhl:
Ich habe mir einen speziellen Sitz-Stehstuhl gekauft.
http://www.bsg-baugeraete.de/artikel.php?artnr=4016849433882
(das ist jetzt nur ein Beispiel; ich weiß jetzt gerade nicht, woher ich ihn habe)

Damit kann man an einer normalen Arbeitsplatte (die zum Stehen ausgelegt ist) im Sitzen arbeiten.
Der Fußring ist dabei sehr hilfreich. Eine Rückenunterstützung hat das Teil auch. Auch kann man sich gut im Stehen an den Stuhl lehnen.
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tarek
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Re: Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von tarek » 29.08.2012, 14:57

Wow ! Erstmal Danke für die vielen schnellen Antworten :) auf FC is halt immer noch Verlass :D Werde den Tisch nun wohl auf Küchen-Arbeitsplattenhöhe bauen und unten einfach nen Rundholz zwischenschrauben zur Fußablage. So kann ich mit nem Barhocker dann vll schon vernünftig sitzen wenns sein muss. Zum vorstechen der Löcher per Ahle hatte ich bisher immer 2 sone Kork-Untersetzer zusammengeleibt und die druntergelgt. Vielleicht baue ich ne Aussparung in den Tisch ein und spannen Maschendraht oder ähnliches drüber zum Vorstechen.

Son Nähross ist halt recht groß und würde in meiner Studentenbude doch ne menge Platz nehmen.. Vielleicht baue ich mir nochmal nen Nähkloben als kleine Variante des Ganzen :D Oder ne Vorrichtung für den Tisch zum Einspannen des Werkstücks.. mal sehen. Ich steche eigentlich immer alles mit der Ahle vor bevor ich es Nähe.. Habe schon oft gelesen, dass es sauberer wäre das Stechen und Nähen gleichzeitig zu machen. Da wäre n Nähross natürlich schon das Optimum.. Mal sehen wies wird und dann kann ich ja immernoch aufstocken. Danke schonmal :)

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corto
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Re: Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von corto » 29.08.2012, 15:08

Mensch Yayci das macht mir ja Mut, ich dachte schon ich wäre der einzige der nicht fähig ist eine werkstatt nicht zuzumüllen.

ich hab leider keinerlei fähigkeiten im Lederverarbeiten - wie man an meinen Köchern unschwer sieht. ;D
ich habe keine Lösung und bin Teil des Problems -
aber bei geistlos rezipierten viralen Kampfbegriffen gegen Humanismus und Menschlichkeit geht mir der Hut hoch !

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Yayci
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Re: Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von Yayci » 29.08.2012, 17:48

@Tarek: Hatte grad noch 'ne Idee. Wenn es dir an Platz mangelt, warum baust du dir keinen "Werkbank-Aufsatz" für auf den Küchentisch (oder Esstisch...)? Ich stelle mir da eine Art flache Kiste vor, die man auf einen bestehenden Tisch stellt und diesen damit auf Werkbankhöhe erhöht. Obendrauf, quasi als Deckel, kommt eine dickere Platte, mit Ausparung zum Löcher stechen, Schneidauflage, allen Schickanen eben. Die Platte könnte man mittels Angeln als Deckel gestalten und unten einen Boden, dann dient das ganze Ding gleichzeitig als Aufbewahrungs-Kasten für Werkzeug und Material. Kannst du dir's vorstellen?

@Corto: Meine Werkstatt spottet jeder Beschreibung, da drinn sieht's aus wie im dritten Kreis der Hölle. Ich hab da im Gegensatz zu Tarek nämlich zuviel Platz. Wenn ich da endlich mal Ordnung schaffen würde, wär das eine archäologische Ausgrabung.... :P --- Hast du deinen flotten Rucksack-Köcher selbst gemacht??
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Koalabär
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Re: Werkbank für Lederarbeiten

Beitrag von Koalabär » 31.08.2012, 19:14

wen du dich für ein Nähkolben interessirt da gibt es auch welche die so zwischen die beine geklemmt werden ich hab einen bekannten der will so ein Teil loswerden wen du interesse hast frag ich noch mal nach.
Aber du müsstes bis mindersten bis zum 13 . 9 warten.

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