DIY Chonograph

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
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maruk
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DIY Chonograph

Beitrag von maruk » 03.03.2013, 22:38

Hallo zusammen!

Ich fang mal vorne an:
Ich saß also im Stau auf der Heimfahrt vom Büro und sinnierte über meinen neuen Bogen und dass er sich recht schnell anfühlte.
So schnell, dass mich interessierte, wie schnell den wirklich. Also mal durch nen Chronographen schiessen, klar, woher nehmen?
Kaufen war natürlich nich, das verbieten Geiz und Bastlerehre. Also den Entschluss gefasst, nen Chronographen selbst zu bauen und den Rest des Staus Lösungsdesigns im Kopf durchgegangen. Lichtschranken waren schnell raus, das ist mir zu viel Aufwand. Schall könnte gehen, also die Zeit zwischen Ablass und Treffer messen usw. Ginge ja mit dem Rechner ganz einfach. Durch zwei Blatt Seidenpapier durchschießen, mit Mikros am Papier und das Ganze per Script automatisiert errechnen lassen? Genau mein Ding.
Also zuhause angekommen mal Tante Google gefragt und alles wieder umgeschmissen ;)
Die Jungs und Mädels von archerytalk haben das alles schon durchgespielt wie ich herausgefunden habe.
Die Idee ist folgende: Man schieße eine magnetisierte Pfeilspitze durch zwei Luftspulen im definierten Abstand. Die Pfeilspitze induziert Strom in den Spulen und die so aufgezeichnete Kurven muss man nur messen, bzw. einen definierten Punkt, wie zB das durchkreuzen der Nulllinie dazu nutzen, die Zeit zu stoppen. Ergo, wir haben die Zeit und wissen den Abstand der Spulen. Noch dazu gibt es eine schöne Software aus dem at-forum, die das Ganze auch noch selbstständig rechnet.
Hier der Link zur Diskussion über den diy-chrono:
http://www.archerytalk.com/vb/showthread.php?t=1462291&page=10
Lest den mal durch, das erklärt das besser als ich das kann.

und hier die Software:
http://www.archerytalk.com/vb/showthread.php?t=1485256

So, und hier noch mein Setup:
chronotunnel.jpg


Das Ist nur ne Acrylglasfolie, zum Tunnel gerollt und auf eine Leiste genagelt. Länge 25 Zoll, Durchmesser ca 20 cm.
Den Rand habe ich mit der HLP heiß gemacht und mit der Hand nach außen gebogen. Das gibt Stabilität und erzeugt eine Rinne hinter dem Rand, die dien Draht aufnimmt.
chronotunneldetail.jpg


Die Spulen sind aus 0,3mm Lackdraht gewickelt, 50 Wicklungen vorne im Uhrzeigersinn, Draht nach hinten geführt, 50 Wicklungen im Uhrzeigersinn und den Draht wieder zurückgeführt. Dann die beiden Drahtenden an ein Audiokabel gelötet.

Also, das Ganze dauert keine 45 Minuten und macht echt Spaß!
Würde mich freuen, wenn das mal jemand nachmach tund die Ergebnisse mit nem "echten" Chronographen vergleicht.

Viel Vergnügen,
Marc
Zuletzt geändert von maruk am 04.03.2013, 07:22, insgesamt 1-mal geändert.

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acker
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Re: DIY Chonograph

Beitrag von acker » 03.03.2013, 23:12

Nicht übel wenn es funktioniert :)
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: DIY Chonograph

Beitrag von the_Toaster (✝) » 04.03.2013, 00:49

Wenn die Spulen mit einem Wechselfeld beschickt werden, dann brauchen die Spitzen nicht mal magnetisiert zu sein. Nur metallisch müssen sie sein.
Mit Hilfe von Meßbrücken lassen sich dann die Induktionsänderngen detektieren.
Ist elektronisch etwqs aufwändiger, ha aber den Vorteil, dass mit normalen Pfeilen geschossen werden kann, egal ob Eisen, Alu oder Messingspitzen.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Re: DIY Chonograph

Beitrag von Fenrisulfir » 04.03.2013, 00:50

Das ist furchtbar interessant! Leider sind deine Links kaputt :(
Grüße
Danny

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maruk
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Re: DIY Chonograph

Beitrag von maruk » 04.03.2013, 07:23

Ups, sorry, habs gefixt.

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Re: DIY Chonograph

Beitrag von Inopel » 04.03.2013, 07:32

oha, das nenne ich mal eine idee. halt euns auf dem laufenden. wenns klappt wäre es ja richtig prima :)
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Re: DIY Chonograph

Beitrag von flintibabe » 04.03.2013, 08:46

Hallo Maruk!
Tolle Idee, und noch toller wäre es, wenn eine Bauanleitung dabei raus käme! ;)
Und wenn die Idee von the_ Toaster mit eingearbeitet würde... :)
Ich werde das auf alle Fälle mal sehr aufmerksam verfolgen!
Glück Auf,
Karschti

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Re: DIY Chonograph

Beitrag von klaus1962 » 04.03.2013, 09:11

Sieht nach einer tollen Idee aus. :)
Aber bei archerytalk kann man als Nicht-Member leider keine Bilder anschauen oder was downloaden. :-\

Gruß
Klaus

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maruk
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Re: DIY Chonograph

Beitrag von maruk » 04.03.2013, 10:05

Oha, dass man nicht mal Bilder sehen kann hab ich garnicht bemerkt.
Ich hab mal die dortigen Autoren angeschrieben und gefragt, ob ich die Bauanleitung und die Software hier posten darf.
Was an "hardware" zu bauen ist, hab ich ja schon kurz beschrieben, mehr ist da eigentlich nicht. Wenn ich mal einen neuen Chrono baue, mache ich mal zwischendurch Bilder.
@Inopel: Es funktioniert. Is ja auch recht simple Technik. Das Problem ist, die richtige Abstimmung zu finden. Da das Ganze ja unverstärkt und ungefiltert läuft ist der Rauschabstand des Signals erbärmlich. Die Luftspulen sind prima Antennen für alles mögliche. Das führt dann zu viel zu viel Fehlmessungen, sprich nicht verwertbare Signale oder falsch interpretierte Signale. Ich werde versuchen, mit Abschirmung noch etwas zu erreichen, muss nur ein Wenig experimentieren. Auch sollte man den Durchmesser der Spulen so klein wie möglch halten. Ich war mit fast 10" zu ängstlich.
Toasters Idee, quasi Metalldetektoren zu bauen halte ich für sehr vielversprechend. Mein Vater (ehem. Elektrotechniker) hat so etwas auch sofort vorgeschlagen. Ich versteh aber zu wenig davon. Einen Bausatz würd ich aber sofort nachlöten, wenn sich also jemand berufen fühlt... ;)

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Re: DIY Chonograph

Beitrag von walta » 04.03.2013, 11:26

Die Grundidee einer Messung über ein "Audiosignal" ist alt. Sowas gibt es auch als App fürs Telefon.

Die Idee 2 Spulen selber zu wickeln und darüber zu messen finde ich toll!

Die Grundidee vom Toaster über Wechselspannung zu arbeiten verstehe ich theoretisch, kann aber leider in der Praxis nicht helfen - ich brauch dringend ein Oszilloskop ;-(

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Re: DIY Chonograph

Beitrag von Galighenna » 04.03.2013, 12:00

Jau die zwei Spulen sind eine gute Idee. Allerdings gilt: je mehr Wicklungen, desto besser das Signal. Der Draht darf dabei beliebig dünn sein, denn es kommt nur auf die Spannung an. Zum Messen nimmt man dann einen Operationsverstärker, die haben einen sehr sehr hohen Eingangswiderstand.

Die Spulen mit einer Wechselspannung beschicken ist auch keine schlechte Idee. Hohe Frequenzen sind da von Vorteil, die bewirken eine bessere Kopplung und sorgen für einen niedrigen Spulenstrom.

Um sowas richtig gut bauen zu können braucht man aber wirklich ein Oszilloskop, sonst kann man sich nicht anschauen was beim Pfeildurchflug genau passiert. Achja, es sollte ein Speicheroszi sein...

Ich wünsche viel Spaß beim basteln, und ich hoffe auf eine ausführliche Berichterstattung. Bin selbst sehr Elektronik-Interessiert.
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Re: DIY Chonograph

Beitrag von mbf » 04.03.2013, 12:23


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Re: DIY Chonograph

Beitrag von Galighenna » 04.03.2013, 12:39

Ha, super! Das ist ja quasi fast direkt zum Nachbauen. Danke! Habs mir gleich mal gespeichert.
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Re: DIY Chonograph

Beitrag von Arry » 04.03.2013, 14:32

Galighenna hat geschrieben:Bin selbst sehr Elektronik-Interessiert.

Ja das merkt man, Respekt!
Wenn ich groß bin, will ich ne richtige Werkstatt.

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Lucky Luke
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Re: DIY Chonograph

Beitrag von Lucky Luke » 04.03.2013, 14:45

Wie hast du eine magnetisierte Spitze hinbekommen?
Einfach eine Eisenspitze mehrmals über einen Magneten gestrichen, oder hast du einen richtigen Magneten irgendwie am Pfeil befestigt?

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