Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
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walta
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Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von walta » 22.12.2012, 08:03

Im Mittelalter herrschte einstmals im nördlichen Afrika, dem sogenannten Magreb, eine Kriegerkaste. Diese war berühmhmt und berüchtigt für ihre Bogenschiesskünste. Die legten zwar den Pfeil auf der falschen Seite auf und zogen ihre Bögen viel zu weit aus (bis zum Ohr) konnten aber trozdem sehr genau schiessen und vor allem sehr weit. Es gibt Berichte das sie bis zu 800 Meter weit schiessen konnten. Der Grund für diese Weite, so weiss man inzwischen, war nicht nur die seltsame Schiesstechnik sondern auch die besondere Art und Weise wie sie ihre Pfeile hergestellt haben. Diese waren vorne und hinten dünner als in der Mitte. Um diesen hochpräzisen fliegenden Tod herstellen zu können bedienten sie sich eines Werkzeuges welches erst durch jahrelange Forschung nachgebaut werden konnte: der Hobellade.

Das Forscherteam 1000KW (Klaus und Walta) hat es sich zur Aufgabe gemacht dieses sagenumwobene Werkzeug zu rekonstruieren.

Hier präsentiern wir euch die Hobellade der Janitscharen, nachgebaut nach nicht zuverlässigen Quellen und nach Beschreibungen von gewöhnlich nicht sehr gut informierten Quellen. Gebaut aus nicht originalgetreuen Materialien und mit nicht originalen Werkzeugen.

lade 1.jpg

lade 2.jpg

lade 3.jpg


Noch ein paar technische Details: Die Lade besteht aus Rumfort Aluwinkel (ca. 4x2) und Rumfort Nussholz und Rumfort Kunstharzplatten, ein paar M4 Flügelmuttern und Gewindestangen. Lang ist das ganze ca. 50cm und die Breite ergibt sich aus dem verwendetem Hobel (ca. 6cm), entweder ein Balsoholzhobel oder ein Stanley Nr. 5. Die Auflageschiene kann man umdrehen und entweder mit oder ohne Nut verwenden.

Auf alle Fälle
Frohe Weihnachten Jantischar, wünschen dir Klaus und Walta.

walta
PS.:auf welche Art und Weise soll die Lade zu dir wandern?

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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von acker » 22.12.2012, 09:00

Feines Teil :)
Da will ich dann aber unbekannte Weiten sehen ;)
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

Johael
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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von Johael » 22.12.2012, 09:47

Wie wäre es mit einem Build-Along? Ich finde das Teil super und hab mir auch schon Gedanken gemacht wie man so etwas bewerkstellen könnte, bin aber einfach nicht draufgekommen. Walta und Klaus, ihr seid einfach super, die ganzen Werkzeuge die ihr vorstellt - Respekt!
Johael

EddieDean

Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von EddieDean » 22.12.2012, 09:48

Nach fünf Minuten der inneren Einkehr, muss ich die Frage stellen walta. :o


Ist diese Hobellade wirklich für mich?


Gruß
Stephan

P.S Wie kommst du auf Nordafrika?

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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von walta » 22.12.2012, 11:48

Yup - ich hab doch gesagt das ich vielleicht eine Idee habe.

Auf die Janitscharen in Nordafrika (Magreb - die Gegend Marokko/Algerien) bin ich gestossen beim lernen für Geschichte. Bei einem Vortrag von einem Geschichtsprofessor hat der das mal erwähnt. Ich kann dir die Stelle raussuchen und schicken - ist eine Audio Datei.

walta

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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von kra » 22.12.2012, 11:52

Janitschar hat geschrieben:...
P.S Wie kommst du auf Nordafrika?


Aus der Sicht von Österr.... - alles was südlich von Rom liegt ;D ;D ;D (duckundweg)

Aber im Ernst - ein tolles Teil.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von eddytwobows » 22.12.2012, 12:05

Schönes, nützliches Teil... :)

Dem allgemeinen Aufruf (oder war das schon ein Aufschrei... ;) :D ?) nach einem Buildalong oder einer detaillierten
Baubeschreibung (Stichwort Höhenverstellung; bin mom. zu faul, zum drüber Nachdenken... ;) ) schließe ich mich mal an... ;)

BITTEBITTEBITTEBITTEEEEEEEÄÄÄÄÄÄÄ....!!!!! ;D ;D

OT...:
Hmmm, Janitscharen... kenn ich nur aus "Age of Empire" und einer N24 Doku, Wikingerneee, Türken vor Wien, als Elitetruppen des Sultanats xy, hauptsächlich wohl rekrutiert aus im Balkanraum gefangengenommenen Jugendlichen...
Als direkter Nordafrikanischer Volksstamm war mir neu, danke für die Info... ;) :D :) :)

OT end...

LG
etb
Das Volumen einer Minute ist gleich Universal ist gleich die liegende Acht. A. Be.
Die Perversitaet des Universums strebt einem Maximum zu.
Alles was schiefgehen kann wird auch zwangslaeufig schiefgehen. Larry Niven

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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von Broken Bodkin » 22.12.2012, 12:29

Joa schönes Teilchen. Ich schließe mich dem Aufschrei nach einem Buildalong an.
OT: Ich kannte die auch nur aus ner Doku und aus Medival II Total War .Das sind klasse Bogenschützen. Die haben doch tatsächlich einen Ansturm der Maurischen Kamelreiter die mit einem Jezail bewaffnet waren niedergeschlagen.
Gruß, Marc

In hoc signo vinces

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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von Pfannenschupfer » 22.12.2012, 13:47

Perfekte Lade sowas suchte ich schooooooooooon lange.


Schließe mich dem Wunsch der anderen nach einer Bauanleitung an.

Grüße aus dem Süden

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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von walta » 22.12.2012, 14:42

Buildalong - eigentlich ergibt das eine das andere - man schaut was man für einen Hobel hat und welche Winkel so rumliegen und schraubt das ganze zusammen. Aber ich werde mal schauen ob ich einen Plan zeichnen kann.

Und die Janitscharen - nun - ich werd mir die Stelle noch mal raussuchen. Aber es ist ein bischen so wie die Hobellade - ich bin eine für gewöhnlich nicht gut informierte Quelle :-)

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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von klaus1962 » 22.12.2012, 15:54

Janitschar hat geschrieben:Ist diese Hobellade wirklich für mich?
Ja genau ! Und ich wünsch Dir auch ein frohes Fest. :)

Kurz zur Entstehungsgeschichte.
Vor ca. 3 Wochen kam walta zu mir, weil er eigentlich ein Nußkantel für den Bau einer Ukulele brauchte.
In der Hand hatte er einen 20x20mm Aluwinkel aus dem Baumarkt und ein Stück einer stabverleimten Buchenholzplatte (Küchenarbeitsplatte).
"Was hast denn damit vor ?", war meine erste Frage.
"Ich bau eine Hobellade zum Pfeile barreln", meine Walta.
Darauf ich: "Wieso denn mit einer Hobellade, das geht doch mit einer Schleiflade viel schneller ?"
Da erklärte mir walta: "Na die ist ja auch nicht für mich, sondern für den Janitschar, weil der keinen Staub verträgt."
"Na wenn das so ist, dann geh' ich mal schnell ein wenig Material suchen, weil mit dem was Du da mit hast, wird das nix !"

Ca. eine 3/4 Stunde später waren dann alle Teile (Alu,HPL,Nußleiste) gefunden und zugerichtet.
Zusammengebaut (Löcher gebohrt und die Schraubverbindungen hergestellt) hat sie dann walta an den darauffolgenden Wochenenden.

Tja, und jetzt ist das Ding fertig. Und wir hätten nicht im Traum daran gedacht, hierfür eine Buildalong zu machen, weils eigentlich nichts besonders neues oder schwieriges war.

Wenn dennoch Interesse für eine Bauanleitung besteht, müßten wir noch eine bauen. Dann sollte sich aber jemand "opfern", der dann so eine Hobellade brauchen kann.
Als bekennende Werkzeugmaschinenbenutzer und Staubproduzenten haben walta und ich für so ein "Handwerkzeug" keine Verwendung. ;) ;)

Gruß
Klaus

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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von deckelsmoog » 22.12.2012, 16:21

Ich opfere mich gerne, bin sozusagen Vorzeigevictim...HiHi.
Also, wenn sich kein Besseres Ofer findet............... ;D
Leider im Moment selten online, weil viel weg, ohne zugriff auf Rechner,
aber so eine Gelegenheit kann ich mir nicht entgehen lassen.
L.G. deckelsmoog



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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von kra » 22.12.2012, 17:15

Mal ne Frage an die beiden Teckies - Im Verlauf des Barrelns/Taperns wird der Schaft an einem (oder beiden) Enden dünner und liegt somit nicht mehr in der V-Nut auf. Wenn jetzt Druck beim hobeln drauf kommt verbiegt er sich ein wenig und der Taper ist nicht mehr symmetrisch bzw. es ergibt sich nichtlineare Verjüngung. Im schlimmsten Fall weicht der Schaft am Ende ganz aus.

Wäre es nicht besser, den Schaft vorne anzuspitzen und in einem Konus zu fixieren? Dann biegt er sich zumindest nicht mehr ganz frei durch.

Paranoia oder berechtigt?
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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von klaus1962 » 22.12.2012, 18:35

@Kra
Als einer beiden angesprochenen Teckies :D ,
kann ich Dir darüber leider keine Erfahrungswerte liefern, da ich das Ding nicht ausprobiert habe.
Zugegeben, ich habe keine Vorstellung, wie man damit arbeitet. Ich habe nur dabei geholfen, diese Hobellade nachzubauen.
Walta hat sie ausprobiert und wird sicher mehr dazu sagen können.
Aber da es sowas scheinbar sogar zu kaufen gibt, wird's wohl irgendwie klappen. ::)

Aber Deine Überlegungen klingen logisch.

Gruß
Klaus

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Re: Hobellade der Nordafrikanischen Elitekrieger ;-)

Beitrag von Meckimac » 22.12.2012, 19:17

@Kra
das Ding funktioniert aber das Schaftmaterial ist schlechter geworden, sodass man jetzt schnell in die Maserung hobelt und große Späne ausreissen. Ramin lasst sich zu Beispiel schlecht bis gar nicht hobeln. Ich nehme jetzt die Schleiflade, weil es wesentlich schneller geht. Bei der Hobellade muss ich am Ende auch schleifen.
Gruß

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