Ziehklingen

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
GunDog
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Ziehklingen

Beitrag von GunDog » 03.12.2009, 07:53


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Thomas of hookton
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Re: Ziehklingen

Beitrag von Thomas of hookton » 03.12.2009, 07:57

echt mal interessant!
was auch sehr informativ ist, ist das fräsen mit kopierring! ich wußte bis jetzt nicht was das blechteil soll, daß bei meiner fräse dabei war :-[

mfg
Täglich steigt die Zahl derer, die mich am A... lecken können!

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Re: Ziehklingen

Beitrag von Faltenhemd rigoros » 03.12.2009, 08:01

habs gebookmarked
danke
Däumling

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Ravenheart
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Re: Ziehklingen

Beitrag von Ravenheart » 03.12.2009, 10:15

Ergänzend: Ich habe mir diesen Ziehklingen-Schärfer geleistet...:

http://shop.q-tools-ltd.eu/product_info ... ts_id=1913

Funktioniert ziemlich gut!!

Rabe

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Re: Ziehklingen

Beitrag von Royal Judge » 03.12.2009, 19:21

Hallo,

Ziehklingen sind als Werkzeug ebenso unscheinbar wie genial. Danke für den Link auf das Video und die Bilder, das ist sehr anschaulich.

Ich habe da auch noch links auf einen Artikel aus der (wahrscheinlich legendären) Zeitschrift "Der Deutsche Tischlermeister" von 1950 ("Schärfen Sie ihre Ziehklingen auch richtig ?" http://www.holzwerken.de/techniken/ziehklingen.phtml sowie auf die Konkurrenz von Dick http://www.feinewerkzeuge.de/G10004.htm.

Wenn man eine richtig feine Feile hat, dann kann man, wenn es nicht auf höchste Oberflächengüte, sondern ordentlichen Spanabtrag ankommt, auch ohne Schleifstein und auch ohne Ziehklingenstahl die Ziehklinge schärfen, indem man erst rechtwinklig zur Ziehklingenkante diese gerade und glatt feilt und dann den sich seitlich bildenden Grat ebenfalls abfeilt, wozu man die Feile parallel über die Fläche der Ziehklinge führt. Wenn man das ein paar Mal wiederholt, entsteht eine rechtwinklige Kante, die senkrecht übers Holz gezogen (oder besser noch: geschoben) gut Späne abträgt.

Außerdem bleibt die Kante bzw. der Grat länger scharf, wenn die Ziehklinge nicht lose in einem Werkzeugkasten mit anderen Werkzeugen rumfliegt, sondern etwa in einem geschlitzten Kantholz steckt. Ich habe mir für die Aufbewahrung der Klingen aus einem Lederrest eine Art Umschlag gemacht. In den habe ich ein paar passende Stücke Furnier gesteckt. Die Klingen schiebe ich dann einzelnen je zwischen 2 Furnierstücke, so dass sie sich nicht berühren.

Wenn man sich ein bißchen damit beschäftigt, dann kann man sich eigentlich das Geld für den Ziehklingenschrärfer von Veritas sparen.

Gruß
Christian
(wollte früher immer Schreiner werden)

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Re: Ziehklingen

Beitrag von Ravenheart » 04.12.2009, 10:36

Also den Schärfer hab ich mir vor Allem deswegen zugelegt, weil ich anscheinend ne Klinge aus sehr gutem Stahl erwischt habe (?), jedenfalls hat die beim Anlegen des Grates in ALLE durchprobierten Werkzeuge (Schraubenzieher, Beitel und Feilen) eher Scharten gemacht, als dass das Werkzeug sie abgratete...
;D
Ich musste, um überhaupt einen Grat hin zu bekommen, sehr viel Kraft aufwenden - und das war mir zu gefährlich!
(1 x abgeutscht und aua....)

Mit dem Schärfer kann man "handgeschützt" drücken, und, was m.E. noch wichtiger ist, mehrmals im exakt selben Winkel drüber ziehen. Ich empfinde das als echten, erleichternden Vorteil....

Rabe

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Re: Ziehklingen

Beitrag von Royal Judge » 04.12.2009, 11:05

Ich musste, um überhaupt einen Grat hin zu bekommen, sehr viel Kraft aufwenden - und das war mir zu gefährlich!
(1 x abgeutscht und aua....)


Hallo Rabe, hallo Forum

Dass Ziehklingen nicht ohne für z.B. die Finger sind, stimmt. Ich schabe per Ziehklinge in der Tillerendphase gerne am schon aufgespannten Bogen rum. Obwohl die Ziehklingenkante ja mit einem Winkel von um die 90° nicht gerade eine Schneide bildet, muss man ziemlich aufpassen, dass man damit nicht, auch nicht ganz leicht, an die gespannte Sehne kommt. Ich habe auf diese Weise mit der - anscheinend ordentlich geschärften Klingenkante - schon zwei Sehnen gelyncht. >:(

Der Veritas-Schärfer ist bestimmt ein gutes Werkzeug. Für den war ich damals zu knauserig, stattdessen habe ich mir die "Lehre" für die Flachfeile gekauft, in die man die Feile einspannt entweder mit 90° oder 45°-Winkel zum Abrichten über die Ziehklinge fahren kann. Das Ding kann man sich wirklich sparen, zumal die dann immer mit derselben Stelle arbeitende Feile dadurch nicht besser wird.

Am Kauf eines Abziehstahls wird man hingegen wohl nicht herumkommen, ein so hartes Werkzeug wie den habe ich in meinen Werkzeugen auch nicht gefunden.

Gruß
Christian

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Re: Ziehklingen

Beitrag von Firestormmd » 04.12.2009, 11:22

Hallo,

ich habe bei meinen beiden Bögen (1x RIP) mit einem Stück Blech gearbeitet, dass vom Helmbau übrig war. Das war mit einer Handhebleblechschere geschnitten und hatte dadurch einen schönen Grat. Allerdings war das Belch eher weich und der Grat nach ein paar Minuten weg. Das Stück Blech hatte am Anfang einen schönen Span gegeben aber relativ schnell nachgelassen. Jetzt könnte man ja immer wieder ein kleines Stück abschneiden und somit wieder einen neuen Grat erzeugen. Das ist mir aber erst jetzt eingefallen, wo ich die Seite von oben gelesen habe. Das ist wirklich höchst interessant und lehrreich. Danke nochmal für den Link! Ich hatte erstmal versucht das Blech mit der Flex anzuschleifen, das war natürlich nichts. Später habe ich dann mein Rambogedenkmesser genommen und später ein Taschenmesser. Nun habe ich mir aber trotzdem einen Satz Ziehklingen, einen Abziehstahl und einen Schleifstein bestellt. Damit wird es hoffentlich in Zukunft die Standzeit erhöht.

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx

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Re: Ziehklingen

Beitrag von Quercus » 04.12.2009, 15:47

@Royal Judge: Ich mache das mit dem Tillern am aufgespannten Bogen genauso. Deshalb ziehe ich bei meinen Ziehklingen immer nur auf einer Seite einen Grad. Die andere (obere) Seite wird mit Tape beklebt.

@Rabe: Das Problem mit sehr harten Ziehklingen kenne ich auch und habe deshalb den VERITAS Ziehklingenschärfer auf meine Wunschliste zu Weihnachten gesetzt. Mal sehen wie es damit geht, aber ich denke wenn Du das schon getestet hast, dann wird das schon klappen.

QS

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Re: Ziehklingen

Beitrag von Wamblee » 16.01.2010, 11:16

Hi!
Ich hab mir auch grad einen Satz Ziehklingen bestelt, hab auch einiges gelesen über die Vorbereitung der Klingen,
denk aber dass ich nicht das richtige Werkzeug oder Erfahrung zur Vorbereitung der Klingen habe.

@Rabe
Du hast den Ziehklingen Schärfer vorgestellt, und da würd mich interressieren, muß man da die Klinge nur durchziehen, und dann ist sie gebrauchsfertig?
Dann sollte sie das Geld wert sein?

Gruß Wamblee
Mors certa, hora incerta

gervase
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Re: Ziehklingen

Beitrag von gervase » 16.01.2010, 16:33

Ich verwende zum Schärfen meiner Ziehklingen einen Ventilstößel (hab ich in meiner Autowerkstatt abgegriffen)
Das ist extrem gehärtetes Material.
Fragt mal euren Mechaniker, der hat sicher welche in der Abfalltonne
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

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Re: Ziehklingen

Beitrag von klaus1962 » 16.01.2010, 17:53

Das mit dem Autoventil kann ich als Sparmeister bestätigen.
Die sind extrem hart (zumindest an der Oberfläche, meist Hartchrom).
Diverse Hydraulikkolben funktionieren auch bestens.

Ventil in einen Holzgriff stecken, dann greift sichs besser und ist weiter weg vom scharfen Grat

Übrigens: Spitzenmaterial für selbstgemachte Ziehklingen sind ausgediente Diamant-Flex-Scheiben.

Gruß Klaus
"Auch ein Brett ist nur ein grob mißhandelter Baum. Wer daraus einen Bogen baut, gibt dem Baum seine Würde zurück." (BTB Bd.1)

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Re: Ziehklingen

Beitrag von Ravenheart » 17.01.2010, 00:04

Wamblee hat geschrieben:@Rabe
Du hast den Ziehklingen Schärfer vorgestellt, und da würd mich interressieren, muß man da die Klinge nur durchziehen, und dann ist sie gebrauchsfertig?
Dann sollte sie das Geld wert sein?


Jaein...
Voraussetzung für jedes Schärfen ist eine saubere Kante! Wenn die Aussieht wie ein Sägemesser, kann auch der Abrichter das nicht ändern....
Ist die Kante aber schartenfrei scharf, genür ein paar mal mit mittlerem Druck drüber zu ziehen, und sie hat die gewünschte Form.

Vielleicht sollten WesselCh und Racoon mal Stellung nehmen, die haben ihn beim Bogenbauertreffen erstmalig getestet, und die Ergebnisse schienen mir o.k.!

Rabe

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Re: Ziehklingen

Beitrag von walta » 17.01.2010, 08:44

klaus1962 hat geschrieben:Übrigens: Spitzenmaterial für selbstgemachte Ziehklingen sind ausgediente Diamant-Flex-Scheiben.


und wie geht das? bei solchen scheiben ist an der aussenseite ein bereich wo die diamanten aufgeklebt sind. nach abnützung derselben ziehst du dann einfach einen grat auf oder schneidest du den bereich ab?

grüsse
walta
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der lernen will :-)

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Re: Ziehklingen

Beitrag von Wamblee » 17.01.2010, 11:28

Prima, Danke.
Ihr habt mich n schönes Stück weitergebracht.
Mittlerweise hatte ich auch schon ne Lehrstunde, Danke an Tommy Lee. :D
Und ich muß sagen , ich bin begeistert, was man damit runterbekommt.

Gruß Wamblee
Mors certa, hora incerta

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