Funde auf Burgberg in Ungarn.

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Guenther sen.
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Funde auf Burgberg in Ungarn.

Beitrag von Guenther sen. » 08.10.2006, 17:48

Hallo
Habe auf meinem "Traum-Grundstück" in Ungarn die ersten Funde gemacht. Neben einer sehr großen und alten "Scherbe und Zähne (vom Pferd?)" habe ich wohl Pfeilspitzen gefunden. Wer kann mir bei der "Identifizierung helfen?
Auf dem "Burgberg" in Somogyvar (www.somogyvar.hu) haben die Hunnen- Awaren ihr Lager gehabt. Aber auch die Römer und Türken.
Sende Ihnen gern Bilder des Fundes. Weiss noch nicht, wie ich es sonst hier einfügen kann.
Grus Günther, Hans-Peter
Somogyvar:
Die Ortschaft ist in allen Richtungen von Naturschutzgebieten umgeben.
Die erforschte Geschichte geht bis auf die Bronzezeit zurück. Somogyvar ist ca. 21 km vom Balaton/Fonyod entfernt Und die Termen Csisztapuszta und Igal in der Nähe.

Nach der Völkerwanderung und Landnahme war auf dem Berg Kupavar eine Erdburg, und eine Residenz des Hauptmannes Koppany ( er war “ungläubiger und verehrte alte Götter”, war er Hunne - Aware - Gote ?, Lebensweise und Gebräuche der Ahnen aus den fernen Ursprungsland Asien ) und Heerlager seiner leichten Reiter ( sind noch Bodenfunde zu machen ?, sind noch Befestigungsspuren aus Holz zu finden ?, wie Groß war das Heerlager ?, viel zu erforschen ).
Dieses Gebiet war von strategischer Bedeutung., da zu dieser Zeit der Balaton bis zum Fuß des Berges reichte (wo lag die Römische militärische Straße ??, wo der Hafen ?, sind im Hafenbecken noch Bodenfunde ?, wo war sein Friedhof ? ).
Von hieraus trieb Koppany sein Heer gegen die christlichen Könige. In Folge der “offenen Schlacht” besiegte König Istvan (späterer Heiliger König Stefan - der Staatsgründer) mit der Unterstützung von deutschen schweren Rittern die “leichten Reiter” der Somogy-er ( wer war an deutschen Rittern an der Schlacht beteiligt ?).
Der Legende zufolge; Nachdem Koppany besiegt war, wurde er am Fuße des Berges von König Stefan gevierteilt. Und um seine blutigen Hände zu reinigen, hat er diese in der nahen Quelle gereinigt und die Quelle gesegnet. Der Legende nach, hatte er eine Krankheit : “heilte den Allgemeinen Villasonna von spanischen Ursprung” ? , von der er heilte. Von der Zeit an wird der “heiligen Quelle” nachgesagt, eine wunderbare Wirkung zu haben. Die Kapelle, die danach errichtet wurde, ist nicht mehr vorhanden.

Auf dem Berg ließ Szent Laszlo (späterer Heiliger König Ladislaus I. ) die Basilika und Mönchskloster und Festung errichten (Von überwältigender Größe - aus Ziegelstein , es musste ein bedeutungsvolles kirchliches Zentrum gewesen sein ).
Sie war eine so bedeutende Festung, das sie 1296 während des Aufruhrs der Söhne Heinrich gegen die Truppen von Andreas III. gehalten werden konnte. ( ist jetzt III. Historische Gedenkstätte von Ungarn )
Bei der “Eröffnung der Basilika 1091” war eine Abordnung des Papstes da. ( wer ? )
Dieses Stück Land hat dem König so gefallen, das es sich hier beerdigt haben wollte.
Französische Mönche aus Saint Gilles wohnten lange in der Basilika ( 500 Jahre Heim der Mönche, sind noch “Spuren zu finden” ? ).
Bis die Türken die Anlage vernichteten ( von den Türken abgebrannt , Sind noch Bodenfunde der Belagerung und der Türken zu finden ? , wie Pfeilspitzen usw.? ).

Im Ort ist ein Park von 24 Hektar mit Schloss , der Fam. Szechenyi. Sie baute das Schloss, mit einer Bibliothek von 7000 Bänden, wertvollen Möbeln, wertvolle Gemälde und Familiengeschichte.
Meine E-mai; GuentherHansP@aol.com

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RE: Funde auf Burgberg in Ungarn.

Beitrag von shewolf » 08.10.2006, 18:13

Original geschrieben von Guenther sen.

Nach der Völkerwanderung und Landnahme war auf dem Berg Kupavar eine Erdburg, und eine Residenz des Hauptmannes Koppany ( er war “ungläubiger und verehrte alte Götter”, war er Hunne - Aware - Gote ?, Lebensweise und Gebräuche der Ahnen aus den fernen Ursprungsland Asien )


Nachdem die Ungarn 955 (editiert, danke Niels!!) auf dem Lechfeld vernichtend geschlagen worden waren, setzte ein Umdenken der ungarischen Führung ein: die Christianisierung begann sowie die Gründung eines Staates. Aus Fürst Istvan wurde schließlich König Stevan d. Heilige... aber viele Ungarn wollten den Schamanenglauben nicht aufgeben, und es gab mehrere Aufstände, die alle blutig niedergeschlagen wurden.

Im Landesmuseum Mainz ist zur Zeit eine Ausstellung "Das Heldengrab" zu sehen, der Fund eines ca. 15jährigen jungen Mannes, der als Krieger nach alter Tradition beerdingt wurde - obwohl sein vermuteter Todeszeitpunkt schon in "christlicher" Zeit um das Jahr 1000 lag.

Was Du genau gefunden hast, kann nur ein Archäologe sagen - ich rate in jedem Fall von "Eigengrabungen" ab, denn ein Laie macht da schnell mehr kaputt als alles andere. Nur Fachleute können die Funde so bergen, das aus der Fundlage und -situation noch Rückschlüsse auf die Zeit und Umstände der Fundschicht gemacht werden können.

Und - der Vollständigkeit halber - noch mal der kleine Hinweis, das archäologische Funde auf jedem Fall dem jeweiligen Land gehören, auch wenn man das Grundstück sein eigen nennt... ;-)
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Lord Bane
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Beitrag von Lord Bane » 08.10.2006, 18:17

Willst du "Archäologe" spielen? Du kannst eine Menge versauen, wenn du die Fundstücke unbedacht entnimmst. Ein Bodenprofil einer Abfallgrube oder einer Feuerstelle zum Beispiel kann von Leien oft übersehen werden. Nicht umsonst studieren Archäologen 5 Jahre (und mehr). Wenn es berittene Truppen dort waren in der Burg, würde ich eher zu Hunnen oder Awaren tendieren. Du solltest da mal per IM ganz direkt nachfragen bei einigen Leuten, oder schreibe `ne Mail n die Leute von hier .
In Deutschland ist allerdings - mit Recht, wie ich finde - jedem nicht staatlich anerkanntem Archäologen unter Gefängnisstrafen verboten, diverse "Feldforschungen" zu betreiben. Also lasse das ganze auf dieser Burg sein. Du wirst aus Unwissenheit mehr versauen, als du an Erkenntnissen selber gewinnen wirst.
Besser wäre da die systematische Erforschung durch Archäologen. Da jede Universität mit diesem Studiengang diverse Forschungen auch durchführen, würde ich mich an deiner Stelle mal fragend dorthin wenden.
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Niels

Beitrag von Niels » 09.10.2006, 11:20

Das ist schwer zu verstehen. Wenn Du bereits Archäologen hinzugezogen hast, brauchst Du doch unsere Hilfe nicht bei der Identifizierung.

Bitte, bitte, wenn Du da was gefunden hast. Fass es nicht an und hole bitte sofort einen Fachmann, den Dir sicher jede Behörde vor Ort benennen kann.

An Archäologen übergebene, selbst ergrabene Funde sind nahezu wertlos für die Archäologie. Falls Du tatsächlich schon entsprechenden Kontakt hergestellt haben solltest, wird man Dir dies auch gesagt haben.

So sehr wie mich Bilder von den Scherben und Pfeilspitzen interessieren würden, schicke sie mir bitte nicht. Ich möchte solchen eigenen Grabungen keinen Vorschub leisten. Ein wissenschaftlicher Grabungsbericht ist nämlich oft hochinteressant und aufschlussreich. Eine irgendwie nach der Form zugeordnete Pfeilspitze ist das nicht.

Kleine Korrekturen: 933 war Riade. Die Schlacht auf dem Lechfeld war 955. ;-)

Kopanny war nach den Schriftquellen ein gegen die Christianisierung (vielleicht auch nur gegen die starke Zentralmacht) aufbegehrender Ungar. Hunnen und Goten haben mit den Magyaren, von denen Koppany einer war, überhaupt nichts zu tun und Awaren nur sehr, sehr bedingt (zur Zeit Koppanys wohl auch gar nichts mehr).

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shewolf
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RE:

Beitrag von shewolf » 09.10.2006, 13:56

Original geschrieben von Niels
Kleine Korrekturen: 933 war Riade. Die Schlacht auf dem Lechfeld war 955. ;-)


Ooops, diese kleinen bösen Zahlen - schon wieder vertan :schaem Danke, Niels! :knuddel
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Steppenreiter

Beitrag von Steppenreiter » 09.10.2006, 14:59

Niels, Andrea, Lord Bane eure ernst gemeinten, aber typisch deutschen Warnungen in Richtung Ungarn was deren Hobbyarchelogen angeht, in allen Ehren, aber soweit reicht kein deutscher Gesetzesarm.

Und leider schmücken sich gerade die ungarischen Bogenreiter gern mit allerlei Selbstgefundenem... Es besteht sogar ein kleiner Handel mit Pfeilspitzen, Knochen und Sonstigem. Und so viel wie dort immerwieder gezeigt wird, scheint mir Ungarn voll davon zu sein.

Da ich selbst nicht besonders archeologisch angehaucht bin, sondern mich vielmehr für den Sport, die Pferde, das heutige Bogen - Material interssiere, hat es mich immer kalt gelassen, was die da so treiben.

Niels

Beitrag von Niels » 09.10.2006, 15:46

Naja, deshalb habe ich ja auch gar nicht auf die Gesetzeslage abgestellt, sondern an das Gewissen appelliert.

Es ist eben immer wieder sehr schade für den interessierten Leser, wenn es in einem Grabungsbericht heißt, Gegenstand x ist in diesem Zusammenhang zwar sehr interessant. Da es sich aber um einen Streufund handelt muss offen bleiben, ob ...

Leider ist es auch nicht so, dass es diese Hobbyarchäologen in Deutschland oder anderswo nicht auch gäbe. Und erfreulicherweise gibt es nicht nur in Deutschland archäologische Forschung. Der Hinweis, dass das Fundzusammenhänge unwiederbringlich zerstört, ist daher sicher nicht typisch deutsch und auch nicht auf bestimmte Nationen bezogen.

Lord Bane
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Beitrag von Lord Bane » 09.10.2006, 21:33

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen!
Eben...ich habe auch miterlebt, wie durch Abraumfunde Verwirrung entstand, die dann durch Profiluntersuchungen entwirrt wurden.
Das beste Beispiel für übereifrige Leien ist ja die Himmelsscheibe von (mir fällt der Name nicht ein, aber irgendwas bei "uns im Osten"). Es gibt nur Vermutungen darüber, wozu sie diente, weil der Fundort und -umgebung unbekannt sind. Aber mit "erbetenen Photos könnte trotzdem hinkommen, denn auch Archäologen fotografieren mit entsprechendem Equippment. Diese Fotos (die dann auch im Grabungsbericht landen) könntst du durch verhandeln den Archäologen entlocken. Denn Nur, weil noch keine Auswertung der Daten erfolgte, muss man mehrere Jahre auf fertige Fotos warten.
ABER LASSE DIE HÄNDE WEG; SELBST VOM AUFSAMMELN!!!!!!
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Der Bootsbauer
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Beitrag von Der Bootsbauer » 09.10.2006, 22:52

Mit dem Aufsammeln von Oberflächenfunden ist das so ne Sache:
Viele Grabungsstellen wurden erst durch Lesefunde (eben jenes Aufsammeln) entdeckt.
Und erst im August hab ich nen Archäologen gehört, der sich beklagt hat, daß keiner mehr ins Gelände geht. Er meinte ausdrücklich interessierte Laien! Dazu gehört natürlich, die Funde und die Fundstelle einem Fachmann zu zeigen!
@ Lord Bane:
Das mit den Abraumfunden und den Profiluntersuchungen kapier ich nicht.
Abraumfunden ist ja eigen, daß man sie keinem Profil mehr zuordnen kann!

Der Bootsbauer

Lord Bane
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Beitrag von Lord Bane » 10.10.2006, 00:38

in Deutschland gibt es sogenannte "Not- oder Rettungsgrabungen. Dass heißt der Archäologe sichert den Fundbestand, bevor er von Bauarbeiten unkenntlich gemacht wird.
Bei einer Straßenbaustelle haben wir diverse Funde gehabt: sowohl harte Grauware als auch glasierte Keramik. Da der Bagger aber das Zeug direkt neben dem Graben gekippt hat, und die Häuserprofile einige meter lang waren, konnten an den entsprechenden Stellen die Profile untersucht werden. Und daher lies sich dann auch eine zeitliches Nacheinander rekonstruieren, was es nicht zwangsweise hätte geben müssen. Denn was im Abraum ist, ist auch noch im Profil drin...man muss nur buddeln.(nur als Beispiel)
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