Ich hatte im Thread "Kompositbogenbau" meine eigene Methode vorgestellt, die erstens einfach zu bewerkstelligen ist und zudem das Verletzungsrisiko enorm mindert. Leider hat bislang niemand diese Anleitung befolgt, sondern alle richten sich nach authentischen Beschreibungen von Bogenbauern in der Literatur. Leute: das sind erfahrene Bogenbauer, die ihre Materialien auf den Zehntelmillimeter einstellen, bevor sie den Bogen zusammenkleben! Mit viel, viel, viel Erfahrung geht das, ansonsten lieber diese Methode:
1. Den Holz-Rahmen einschließlich der Siayahs fertigstellen und den Bogen tillern bis Vollauszug. Da der Rahmen nur 4 mm Holztiefe hat, geht das. Falls der Rahmen das nicht aushält, dann war das Holz sowieso nicht geeignet.
2. Den Holzrahmen mit einer Sehnenschicht belegen und tillern. Über die Holzseite oder durch Ausgleichen mittels der zweiten Sehnenschicht an den schwachen Stellen.
3. Zweite Sehnenschicht drauf, wieder tillern. Immer bis Vollauszug bzw. mind. 28"
4. Wenn sich der Bogen mit den beiden Sehnen-Schichten optimal biegt, dann die Hornschicht drauf. Jetzt ist es wichtig, den Bogen ordentlich warm und weich zu machen, indem man ihn zigmal übers Knie biegt oder mit den Siyahtipps zum Boden gegen den Fußboden durchdrückt. Nun versuchen, über eine lange Vorspannsehne und Tillerbrett den Bogen bis auf Aufspannhöhe bringen. Durch Abschaben von Horn und warm machen der steifen Stellen zuende tillern.
Ja, ich weiß, es wird in der Literatur anders herum beschrieben: Erst Horn, dann Sehne. Ich weiß aber auch, das dann das erste Aufspannen meist mit einer Katastrophe endet.
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