Knotenhalfter Selbstbau

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Niels

Knotenhalfter Selbstbau

Beitrag von Niels » 06.01.2006, 17:37

Nachdem ich heute in unserem "Bauernbaumarkt", der auch Pferdeartikel führt, auf die Schnelle kein Knotenhalfter bekommen habe, kam mir der Gedanke, dass man so ein Ding doch sicher auch relativ leicht selbst "zaubern" könnte.

Hat da schon jemand Erfahrungen oder kennt jemand vielleicht eine Anleitung dazu?

Ich wäre erst mal für jeden Hinweis dankbar (brauchbares Material, verwendete Verknotungen, Anbringung von Zügelschlaufen usw.)

benz

Beitrag von benz » 06.01.2006, 17:57

Hallo Niels,

ich wollte auch mal eines selber baun, aber ich war immer zu blöd oder zu faul oder beides....

Knotenhalfter

liebe Grüße benzi

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shewolf
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Beitrag von shewolf » 06.01.2006, 19:06

... als Material ist Bergsteigerseil schön, das ist UVB-stabil, läßt sich immer wieder "entknoten" und bleibt griffig.

Benzi, tolle Anleitung, was Du immer so aus den Weiten des Internets ausbuddelst :)
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Finduilas Falassion
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Beitrag von Finduilas Falassion » 06.01.2006, 19:14

Gelobt sei der "Fiador"Knoten. Das ist der tückische in der Mitte.
Ich habe wochenlang genküpft und nach vielen vielen misslungenen Versuchen hat es dann geklappt.
Zumal nicht jedes Pferdchen in die vorgefertigten Halfte passt.

Schau mal bei Rika auf der Seite www.goodhorsemanship.de unter Wissens-Corner und dann bei Strickhalfter selbstgemacht.

Ich habs mittlerweile wieder gelassen und mir eine paar von Parelli gekauft. Einmal im Leben, sonst brauchst Du keine mehr.

Finduilas

Pochifiore

Beitrag von Pochifiore » 06.01.2006, 19:39

Aufgrund der Anleitung auf Benzis Seite (hadel.net) habe ich mich auch schon an mein eigenes Knotenhalfter gewagt. Allerdings mit dem einfachen Knoten - der andere war mir einfach zu kompliziert!

Ich habe dazu auch Bergsteigerseil genommen.
Gibt es ja in so vielen Farben und ist halt echt super Qualität.

Ich möchte hier jedoch darauf hinweisen, dass es eben sooo tolle Qualität ist, dass es nicht reissen wird, und man deshalb damit nie nie nie ein Pferd anbinden sollte.

Mein Seil ist übrigens 7mm dick, und rot-gelb gemustert.

Ach ja, wegen Zügelanbringung:
die echten Knotenhalfter, als auch die selbst nachgebauten, besitzen sowas nicht wirklich. die Zügel (bevorzugt schwereres, dickeres Seil - Baumwolle oder so) werden beide in den Knoten unterm Kinn eingeflochten oder eingeknotet oder einfach eingehängt.

Liebe Grüße,
Sandra

benz

Beitrag von benz » 06.01.2006, 19:45

Hallo Niels,

hier noch ein paar Ergänzungen:

das Knotenhalfter, das Rika (hat mein Pferd wirklich eine eigene HP? :D ) auf meinem Userbild trägt ist 10mm stark. Sonst sind noch 7mm üblich.

Mir ist nicht klar welcher Durchmesser der "schärfere" ist. Üben dickere oder dünnere Knoten mehr Druck auf den Pferdkopf aus?

Ich hab lange versucht ein Knotenhalfter aus Baumwolle zu bekommen. Der Grund dafür ist, das Gawani Pony Boy in seinem Buch schreibt, daß Kunststoffseile üble Schürfwunden hinterlassen können. Er ist fast der Einzige, der Baumwollknotenhalfter anbietet.

Ich würde also versuchen ein Baumwollseil zu bekommen.

liebe Grüße benzi

PS Anleitung für Zügelschlaufen bin ich am suchen

Pochifiore

Beitrag von Pochifiore » 06.01.2006, 20:01

@Benzi: das dünnere ist das schärfere.
Erklärung: wenn man gleich fest dran zieht, verteilt sich der druck beim dünneren auf geringere Fläche - gut zu sehen im Selbsttest: nimm einen dünnen Bleistift und drücke ihn auf den Handrücken, dann nehme irgendwas dickeres und mach das gleiche mit genauso viel Druck. Das Dünnere tut mehr weh.
(auch gut bei High-heels zu sehen! ;) )

Conny K
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Knotenhalfte

Beitrag von Conny K » 06.01.2006, 20:31

die angesprochenen Knotenhalfter von Parelli sind zwar preisintensiver, dafür aber sehr haltbar, stabil und weich vom Stick her,ohne aber daß sie ihre Wirkung verlieren. Ich habe viele gute Erfahrungen damit gemacht.
Allerdings gibt es auch preiswertere Varianten z.B. bei Lösdau (auch im Netz und Loesdau.de).
Ich habe auch eine billigere Version (2 waren bei Lösdau im Angebot im Sommer), aber das billigere von beiden faßt sich sehr hart an.
Wenn ich mit meinem Pferdl arbeite, nehme ich vorzugsweise immer das Parelli-Halfter. Es eignet sich auch zum Reiten, je nach dem, wie man will.
Wenn man selber bauen will, eignet sich auch Seglerseil (5mm). Das hatte eine Bekannte von mir aus Griechenland mitgebracht und auch selbst versucht.
die Dinge sind nie, wie sie sind, es ist immer das, was man aus ihnen macht

benz

Beitrag von benz » 06.01.2006, 20:42

Wegen Zügelanbringung,

hier ein Link, ich hab dieses Modell bei Mirja gekauft, hab es aber noch nicht ausprobiert.

Welz Ringhalfter

liebe Grüße benzi

Cowboy
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Beitrag von Cowboy » 06.01.2006, 22:49

HI, ich baue mir meine Halfter selbst, dann gibt es lustigere Farben (wie Neon-Grün).

Wichtig ist es, dass sich das Material nicht dehnen lässt, sonst rutsch es schnell mal ins Pferdemaul, wenn es zurückzieht. Das mit den Brandverletzungen habe ich noch nie (also in mittlerweile 12 Jahren) gesehen, da sich ja nichts lange durch die Hand zieht, wie es beim Seil wäre.

Mit den RIngen für die Zügel halte ich es für absolut unnötig, habe ich selbst mal gemacht.

a. wenn man einen Zügel mal deutlich höher nimmt, zieht sich der Zügel samt Halfter sehr zum Auge, da muss das Halfter schon perfekt passen, damit das nicht geschieht.

b. Die Bewegung soll von unteren Knoten kommen, so entsteht das gleiche Gefühl für das Pferd, ob man nun am Boden arbeitet oder auf dem Pferd sitzt. AUßerdem verwendet man ja im Normalfall das Seil, um sich daraus einen Zügel zu basteln (Zügel dann geschlossen)

lg Thies
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Niels

Beitrag von Niels » 07.01.2006, 09:47

Ich bin mal wieder ganz begeistert, wie schnell es hier mit sehr hilfreichen Ratschlägen klappt. Vielen Dank.

Bezüglich der Zügelschlaufen ist mir schon klar, dass übliicherweise einfach dass Seil zum geschlossenen Zügel gebunden wird. Auf diese Weise bin ich auch schon gelegentlich mit normalen Stallhalftern und Fürhstricken geritten (z.B. auf weitläufigen Koppeln).

Ich lese aber gerade Peter Pfisters "Ranchreiten" (gefällt mir insgesamt gut) und da war halt die Empfehlung drin, dass Knotenhalfter auch gleichzeitig als eine Art Sidepull mitzuverwenden: "Als Neuerung ließ ich mir in die Knoten, die links und rechts des Nasenbandes liegen, Ringe von etwa 3 Zentimeter Durchmesser einknoten. In diese Ringe kann ich die Zügel einhängen. So kann ich mein Pferd besser seitwärts biegen und kontrollieren."

Selbstverständlich gibt es da (wie immer bei der Pferdearbeit ;-) ) auch andere Auffassungen. Aber ich wollte es halt einfach mal ausprobieren. Der Hinweis, dass ein Verrutschen nach oben zu den Augen drohen kann, ist da natürlich auch hilfreich. Schaun wer mal ...

So dann werde ich mich mal intensiver mit der offenbar wirklich detaillierten Bauanleitung aus dem Link vom Benzi beschäftigen. Wirklich toll, wie Du sowas immer "ausgräbst". :-)

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