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Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 25.10.2018, 16:01
von Elbenberger
Ein Rückschlag ,der Bogen mit den ausgetauschten Hornstreifen ist mir umgeschlagen. Der Tiller passte aber ein Siyah stand nicht in Linie ,den habe ich versucht zu richten,nach ein paar mal kurz der anziehen der Sehne um zu sehen wie er sich verhält: Päng ,beim absetzen der Sehne schlägt er über und macht das knackende Geräusch von brechendem Horn.
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Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 25.10.2018, 23:09
von fka
Autsch, mein Beileid! Was ist denn das rote Material in der Nocke?

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 26.10.2018, 10:53
von Elbenberger
@ fka : Das ist ein Stück Leder mit Hautleim eingeklebt ,mit einem passendem Seil die Nocke angeformt und nach dem trocknen zurecht geschnitten. Der Bogen lässt sich leider nicht mehr retten, der Kern ist auch angebrochen. Danke für den Trost. Gerd

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 26.10.2018, 13:01
von Bowster
Dann schon mal alles Gute für den nächsten Versuch :)

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 26.10.2018, 19:58
von Hieronymus
Oh shit :o das erwartet man von einem Osmanen weniger, aber es kann tozdem passieren. Ich weiß wie du dich fühlst....
Verlieren kannst du doch nix mehr... Ich würde den Bruch etwas öffnen und Leim hinein laufen lassen und verpressen. Anschließend mit Sehne Umwickeln. Der Bruch ist ja nicht in der Hauptbiegezone, sodass es halten könnte. Ein Versuch wäre es wert.


Gruß Markus

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 08.11.2018, 20:41
von Hieronymus
Hi Folks,

ich habe soeben eine Horn-Lieferung aus Indien erhalten. Das Horn ist 3-8mm stark und 4cm breit und ist 51,5-52,5 lang. Eigentlich sollte es 60cm lang sein,aber das ist wohl die "Indische toleranz". Das Horn macht einen guten Eindruck und erste Biegetests sind vielversprechend. Das Horn wird auf meinem 90# Osmanen getestet, da kann es zeigen was es drauf hat.
Der Preis pro Stück ist nicht viel mehr als bei großen Lieferanten mit dem D. Nun ich habe nicht das ganze Horn wie bei D, aber die Streifen sind schon runter gearbeitet und gerade gebogen und haben die gleiche Qualtität! Der Versand erfolgte mit DHL und war unfassbar schnell!!
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Gruß Markus

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 09.11.2018, 15:21
von Elbenberger
@ Hieronymus.Markus du bist ja optimistisch gleich 10 Stück, hoffe du hast Glück damit.
Mein Experiment mit den Horn- Seitenwänden ist in die Hose gegangen,auf der gestauchten Seite haben sich beim einbiegen die Lagen getrennt.Also in Zukunft nur noch das beste Material und mit so wenig Hitze wie möglich begradigen. Bei meinem umgeschlagenen Bogen habe ich auf dich gehört und noch einen Rettungsversuch gemacht.
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Reparatur des umgeschlagenen Bogens.
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Die Horn-Seitenwand -Experiment ist gescheitert der Rest hat keinen Schaden genommen.

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 09.11.2018, 16:20
von Hieronymus
Elbenberger hat geschrieben:
09.11.2018, 15:21
@ Hieronymus.Markus du bist ja optimistisch gleich 10 Stück, hoffe du hast Glück damit.
Die Versandkosten+ Einfuhrsteuer sind so hoch, dass es sich sonst nicht lohnt! Aber es macht einen guten Eindruck

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 05.12.2018, 17:36
von Elbenberger
Die Reparatur scheint gelungen.

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 05.12.2018, 23:11
von Hieronymus
Sehr schön, das die Rep. geklappt hat ;) Ja links biegt er vor dem Siyaha zu stark, dadurch ist die Biegung ein andere. Aber das wird schon. Da mache ich mir bei dir keine Gedanken.

Gruß Markus

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 06.12.2018, 16:25
von nyíl
Krasse Biegung :o

Was ist das denn auf dem 2. Bild für ein Auszug? Kann es leider nicht ablesen

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 06.12.2018, 18:22
von Elbenberger
@ nyíl : 27 Zoll ,weiter hab ich mich noch nicht gewagt. 62 Pfund und das Gewicht der Waage mit 1240 g würde noch dazu addiert wenn ich jetzt keinen Denkfehler mache.

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 06.12.2018, 18:34
von Grombard
Eher abziehen.
Denn die Wage zeigt ja nix an, wenn du sie dranhängst, belastet den Bogen aber trotzdem schon mit den 2# oder?

Aber 2# mehr oder weniger machen bei 60 jetzt den Kohl nicht fett.

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 18.12.2018, 20:20
von Hieronymus
Hi Folks,

ich war lange am überlegen, ob ich schon über das neue Projekt berichten sollte oder nicht. Nun alles in die Präsentation zu packen, wäre ein bisschen viel. Da das Projekt einen experimentalen Charakter hat, passt es ganz gut hier rein. Ein Kunde wollte eine Mischung aus Langbogen und Reiterbogen haben. Da mir sowieso seit längerem ein Möllegabet auf Steroiden im Kopf rum sauste, war das mein Grundgerüst. Zusätzlich sollte er einen weichen Auszug haben und 45-50#@28'' . Also war schnell klar was draus wird.... Eine Fusion von Möllegabet und Hunnenbogen. Die Nadeln haben nur einen kleinen Winkel, sodass der Bogen um die 1,60cm lang sein kann, ohne stacking zu bekommen.(Vielleicht auchkürzer...mal schauen). Der Kern ist aus Ahorn und hat am Bauch Wasserbüffelhorn und Straußensehnen auf dem Rücken. Um ihn Leistungsfähig zu halten wurden die Nadeln so dünn wie möglich gehalten und er bekam ordentlich Reflex. Nun trocknet er und ich bin gespannt, ob alles nach Plan verläuft und ob ich das Zuggewicht genau getroffen habe. Das habe ich zwar berechnet, aber mit einer Formel von Karpowicz für Osmanen und die haben bekanntlich einen kürzeren Hebel...
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Die Vorzeichnung
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Schon fertig Vorgetillert
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auf Standhöhe
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Reflex reinbiegen
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Mumifiziert nach dem 2.Belag
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ausgepackt
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So trocknet er nun für ein paar Monate im Keller


Hier noch ein Bild daraus wird der Griff von meinem nächsten Komposit... na wer weiß was es wird ;)
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Gruß Markus

Re: Kompositbogenexperiment

Verfasst: 18.12.2018, 20:37
von grumpf
Hm,

von der Form des Holzes würde ich auf ein vorchristliches Reitervolk schließen, das viele Interaktionen mit den Griechen hatte.
Ziehe ich zusätzlich die Linien/Anzeichnung auf dem Holz in Betracht, tendiere ich zu einer ägyptischen triangularen Mumie.

VG und viel Erfolg beim Bau
Jens