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Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 05.10.2013, 17:31
von benzi
ok, hab ich soweit verstanden, danke!

Wenn auf einem Bogen z.B. Sehne für einen 90# Bogen ist und der Bogen hat ohne Horn 30# ist dann die Druckbelastung auf dem Holzrahmen nicht enorm hoch (wenn man ihn ohne Horn zieht), weil die Sehne die gebogen wird, ja für 90# ausgelegt ist?

Grüße benzi

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 05.10.2013, 17:37
von Galighenna
Nein ist sie nicht, denn der Bogen ist ohne Horn viel dünner, so das die Kräfte ja viel geringer sind. Das Holz wird durch die geringere Dicke deutlich weniger gestaucht und die Sehne "baut viel weniger Kraft auf" (Ein beschissener Ausdruck)

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 06.10.2013, 18:38
von nyíl
So, es geht langsam aber sicher weiter :)
Ich habe mir erstmal 10 Straußensehnen besorgt und aufgefasert.
Die haben echt eine erstaunliche Länge von bis zu 45 cm und von der Menge her dürften die locker langen! :o
Danach habe ich, da ich noch auf das Holz warten muss, schon mal das Horn gezahnt.

image.jpg

image.jpg


Ich hätte noch eine Frage. Ich habe bisher für meine Kompis immer liegende Jahresringe für die Wurfarme benutzt (werde es bei diesem auch wieder machen). Kann man auch stehende Jahresringe benutzen ?

LG. Erik

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 06.10.2013, 18:54
von Chirion
Ich wüßte nicht was dagegen sprechen sollte, aber der Faserverlauf muss stimmen, die Holzfasern müssen sauber im Wurfarm verlaufen, das ist bei stehenden Ringen nicht ganz einfach zu beurteilen und in diesem Falle besonders wichtig da das Holz so dünn ist, schon leicht schräg zum Schnitt laufende Fasern, laufen zwangsläufig oben und unten aus dem Wurfarm raus.

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 13.10.2013, 12:45
von Arry
nyíl hat geschrieben:Kann man auch stehende Jahresringe benutzen ?

Ich würd's lassen. Bei den Osmanen wurde im Griff wohl schon mal ein Stück verbaut, das schräg verlaufende Jahresringe hatte, aber mW nicht in den Wurfarmen.

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 16.10.2013, 21:55
von nyíl
So, ich habe den Holzrahmen mit den selben Maßen hergestellt wie bei dem Vorgänger.
Der einzigste Unterschied ist das die Wa diesmal aus Esche hergestellt sind und sie eine Breite von 4cm besitzen.
Nachdem ich die Wa gedämpft habe, habe ich die Spleißvwrbindungen eingesägt.
Das Griffstück ist hergestellt (wieder Esche mit stehenden Jahresringen) und die Siyahs sind diesmal aus Esche Schichtverleimt .

image.jpg

image.jpg
Unbearbeiteter Siyah


LG. Erik

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 17.10.2013, 18:53
von nyíl
Der Holzrahmen ist nun komplett zusammengeklebt.
Ich habe diesmal vor zuerst das Horn und dann die drei Sehnenschichten anzubringen .

image.jpg

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 17.10.2013, 20:33
von benzi
nyíl hat geschrieben:Der einzigste Unterschied ist das die Wa diesmal aus Esche hergestellt sind und sie eine Breite von 4cm besitzen.
Nachdem ich die Wa gedämpft habe, .....

LG. Erik


ich hab zwar noch keinen Komposit gebaut aber ziemlich viel Esche verarbeitet, dämpfen kann bei Esche gut gehen, kann aber auch total in die Hose gehen.... wenn Du die Möglichkeit hast die Qualität des Rahmenholzes zu prüfen, dann würde ich das tun bevor Du weiter arbeitest

viel Erfolg und danke für den thread!

Grüße benzi

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 17.10.2013, 21:10
von nyíl
Ich habe die Wurfarme vor der Verarbeitung fast bis zu einem viertel Kreis gebogen.
Diesmal wollt ich kein Risiko eingehen :)

Das dämpfen hat sehr gut funktioniert !

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 18.10.2013, 12:18
von Chirion
Aus einem Gefühl heraus halte ich zerstreutpoorige Hölzer für geeigneter als Wurfarme bei Komposits, weil sie eigentlich die auftretenden Scherkräfte besser aufnehmen sollten, aber gute Esche mit wenig Früholz geht sicherlich auch.
Bin schon sehr gespannt auf meinen Versuch mit Birke.

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 18.10.2013, 12:57
von benzi
Micha Wolfs Vesuche mit Esche waren alle negativ! (siehe Reflexbogen Seite 259)

@nyíl sag nicht wir hätten Dich nicht gewarnt!

trotzdem viel Erfolg!

@Chirion find ich gut dass Du Birke versuchst! Kann es sein dass Du viel Fundliteratur liest?

liebe Grüße benzi

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 18.10.2013, 13:27
von Wilfrid (✝)
naja, Esche und dämpfen...
Esche als Zugstarkes, wenig druckfestes Holz entwickelt bekannt lich sehr viel Set. Nach dem Dämpfen geht das reingedämpfte erstmal unter Last schadlos auf die Hälfte zurück, dabei dehnen sich die Rückenfasern wieder dauerhaft. Dann versprödet sie unter Dampf ein wenig, die Verformungsfähigkeit läßt etwas nach....
Baut man also solch einen Bogen mit Eschenkern und hat die Esche sich nicht richtig setzen lassen, braucht man vor der ersten Biegung oben Zugfestigkeit und unten Druckfestigkeit. Denn die Esche hält nur den Abstand, sonst nichts.
Man vergleiche:
BildBild

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 18.10.2013, 13:37
von nyíl
Ich habe bisher beim Kompositbogenbau nur gute Erfahrungen mit Esche gemacht.
Dieser Kanditat ist mit Esche als Rahmenholz hergestellt:

image.jpg

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 18.10.2013, 14:48
von Chirion
@Benzi nun die Anregung stammt von der Seite eines Mongolischen Bogenbauers der dort schreibt er verwendet Birke, aber ich hab natürlich auch von der Verwendung von Birke gelesen.

@nyil netter Kringel :)

Re: Kompositbogen Indo Persische Optik

Verfasst: 18.10.2013, 19:29
von Arry
benzi hat geschrieben:Micha Wolfs Vesuche mit Esche waren alle negativ! (siehe Reflexbogen Seite 259)

Ich bin ggü Esche auch skeptisch. Aber André Brennecke baut ja erfolgreich Kompositbögen mit Esche.