Seit wann Daumentechnik?

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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von Sateless » 30.03.2011, 11:50

Die ollen Dinger, die man ausgebuddelt hat, sind aus Jade - das sollt also gehen :)

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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von Buddelfrosch » 30.03.2011, 12:06

Knochen ist auch nachgewiesen und sollte sich leicht beschaffen lassen.

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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von benzi » 30.03.2011, 12:27

schade, Speckstein hätte ich da gehabt, hab aber noch nie damit gearbeitet.........

und weils gerade so schön reinpaßt, nochmal den link zu chin. Daumenringen:

http://anthromuseum.missouri.edu/online/thumbring/thumbringchina.shtml

da steht, wenn man/frau auf den einzelnen Ring klickt, auch immer das Material dabei!

benzi
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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von locksley » 30.03.2011, 12:29

Fragt doch mal Steinmann mit welchen Steinen das gehen könnte. Evtl. kann er ja in Neubrunn ein paar Versuchsstücke verteilen.
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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von benzi » 30.03.2011, 12:33

wenn man sich durch obigen link klickt kommen schon ein paar Steinarten zusammen:

Nephrite
Rosen Quartz
Jade
Moosachat
uvm....

sieht aus als seien es vorwiegend Halbedelsteine......... schwer zu bearbeiten............

benzi
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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von Arquerine » 30.03.2011, 14:07

benzi hat geschrieben:
sieht aus als seien es vorwiegend Halbedelsteine......... schwer zu bearbeiten............

benzi


Also nix für den Versuch daheim. Wenn man nicht aus irgendeinem Grund das passende Werkzeug hat.

Gruß
Maritna

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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von Firestormmd » 30.03.2011, 14:46

Die Chinesen schnitzen aus Jade alle möglichen Sachen. So schwierig scheint es nicht zu sein. Laut Wikipedia ist es aber nicht ganz ohne, aber mit modernen Werkzeugen sollte es gut machbar sein. Ich denke dabei an Drehmel und Co.

Grüße, Marc
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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von EddieDean » 30.03.2011, 17:18

@locksley
Du bringst mich auf Ideen.


Danke für den Link benzi. Und schon einen chinesischen Ring aus Alu gemeißelt?

Wo bekomm ich den Jade her?? Mal googeln...
http://www.edelsteine.de/shop/product_i ... stein.html
Bingo! Vorallem erschwinglich!


Gruß
Stephan

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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von hally » 08.08.2011, 15:15

Vorsicht janitschar das ist Phrasit und das ist eine grüne Quartz Variante und hat eine härte von ungefähr 7 jade hat übrigens 6.5bis7. Es gibt da einen Jade artigen Stein der noch einfacher zu verarbeiten ist: Serpentin der ist in der mohskala auf 4
Speckstein ist auf der mohskala auf stufe1.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jade
http://de.wikipedia.org/wiki/Serpentingruppe
Und wer will das es so aussieht aber in Wirklichkeit was anderes ist schaut hier:
http://www.nordisches-handwerk.de/shop/wbc.php?sid=2273953d70291&tpl=produktliste.html&rid=53
Gruß Hally

Ralph
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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von Ralph » 17.08.2011, 23:26

Na ich buddele nochmal in Selbys Chinese Archery hinsichtlich der ertsen Erwähnungen von Daumenringen.

Bis dato:
Jade muß man nicht immer verwenden, oft wurde auch Nephrit verwendet, der ähnlich aussieht.

Bei weitem dürften sich auch die einfachen Bogenschützen kaum einen Ring aus wertvoller Jade haben leisten können.

Darüberhinaus:
Die meisten Jaderinge werden bloße Schmuckstücke gewesen sein - wie sich schon aus der schußtechnisch ungünstigen, kreisrunden Innenbohrung ergibt. Auch sind die Steinringe unnütz schwer !Und wenn so ein Ring runterfällt, etwa auf Steinfußboden....

Ich steh´nach wie vor auf Hornringe... (jedenfalls bei zylindrischer Bauweise, von anderen habe ich keine Ahnung).

Ralph

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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von benzi » 18.08.2011, 11:10

Hallo Ralph,

Ralph hat geschrieben:.... wie sich schon aus der schußtechnisch ungünstigen, kreisrunden Innenbohrung ergibt.
Ralph


hast Du denn irgendeinen Hinweis darauf gefunden, dass Horn- oder Knochenringe keine kreisrunde Innenbohrung hatten?

lG benzi
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Ralph
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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von Ralph » 18.08.2011, 13:01

Ja, hab ich:

Zur Form der Bohrung zylindrischer, chinesischer Daumenringe war ja bereits die Frage aufgekommen, ob diese nicht nur äußerlich zylindrisch, sondern innen auch einen gleichbleibenden, zynidrischen / kreisrunden Durchmessser haben.

Das wurde u. a. mit Hinblick auf die Abbildungen in „Pfeile, Bogen Köcher aus sechs Kontinenten, S. 47f., die Abbildungen in http://anthromuseum.missouri.edu/online ... hina.shtml
sowie die derzeit neu produzierten, und u. a. im Internet modern produziert erhältlichen Ringe gestützt.

Ob sich diese Form auch praktisch bewährt hat, daran kommen jedoch Zweifel auf, da z. B. in „Pfeile, Bogen Köcher aus sechs Kontinenten, S. 48 Ringe abgebildet sind, die Inlays im Innern vermuten lassen. Deren Ausstattung/Material und die dadurch ggf.bedingte Modifizierung der Innenöffnung ist jedoch leider nicht zu sehen. Hier könnte eine andrere Gestaltung der Innenbohrung denn kreisrund vorliegen. Auch sind viele der ersichtilcherweise dort abgebildeten, kreisrund gebohrten Ringe ersichtlicherweise Schmuckringe gewesen.

Auch die in in Selby, Chinese Archery, S. XVII abgebildeten zylindrischen Ringe aus Stein/Halbedelsteinen etc. mit kreisrunder Bohrung werden dort allesamt als bloße Schmucksteine/Zierelemente bezeichnet.

Dass bei wirklich in Gebrauch befindlichen Ringen andere, sprich an den Daumen anatomisch angepasstere Formen als denn kreisrund üblich waren, darauf weist das „Archery Manual of Li Chengfen“ aus der Mingynastie im Zeitraum des späten 16./frühen 17. Jh. in Selby, Chinese Archery, S. 301f. hin !!!!!!!
Dort wird ausdrücklich erwähnt, dass es ein häufiger Irrtum sei, die Innenbohrung sei kreisrund oder müsse so sein. Vielmehr müsse diese oval sein, damit u. a. der Ring richtig über den Daumen schlüpfen und ohne Schwierigkeiten/Unfälle im Ernstfall (auf dem Schlachtfeld) auch gebraucht werden könne.


Daher muß eher von einer innen ovalen Bohrung ausgegangen werden – also so, wie es wohl auch bei den central- oder vorderastiatischen Ringen der Fall gewesen ist (dahingehend habe ich aber keine Ahnung).

Ich habe bei meinen eigenen, aus Horn hergestellten Ringen (den untauglichen lasse ich mal lieber weg :'( ) festgestellt, dass bei kreisrunder Bohrung ein Schießen gut möglich ist, auch wenn der Ring vorher schon ohne viel Gewallt über das vordere /distale Daumengelenk gezogen werden konnte. Nach einiger Schießzeit bzw. nachfolgenden Tagen schmerzten jedoch die linke und rechte Seite des ersten Daumengelenks (von oben gesehen). Diese Beschwerden verschwanden, als ich den Ring bezüglich dieser Stellen mittels Feile erweitert hatte. Dieses brachte schließlich eine ovale Form der Innenbohrung hervor.

Dieses verfestigt die Vermutung, dass die Innenbohrung der Ringe im praktischen Einsatz oval gewesen sein könnte (und heute es auch sein sollte).

2.
Zum frühesten Erscheinen der Daumenringe:

Hmm... Sateless hat wohl wirklich was Früheres gefunden. Was ich hier aus den Quellen bei selby S. 54f. habe, stammt aus der Zhou - Dynastie, 1170-225 v. Chr.. das war aber später, als die von Sateless erwähnte Shang-Dynastie.

Grüße

Ralph

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corto
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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von corto » 18.08.2011, 13:10

ich werde heute Abend mal Bilder einstellen, von meinem zylindrischen Ring.

Der ist, wie sollte es anders sein - um den Daumen rum entstanden. somit stellt sich die frage nicht, wie er innen sein muss - das regelte mein Daumen selbst.

im Grunde würde ich sagen, entferne alle Stellen des zyl.-chinesischen Rings, und übrig bleibt ein normaler Daumenring der aber über seine Lippendicke den Daumen schützt nicht durch winkliges Abstehen vom Daumen weg.

In "Kay's Thumbringbook" steht, das die Ringe auch außen keineswegs immer rund waren, es gab auch zyl. Ringe mit abgeflachten seiten und auch mit höckern an der daumeninnenseite...
ich habe keine Lösung und bin Teil des Problems -
aber bei geistlos rezipierten viralen Kampfbegriffen gegen Humanismus und Menschlichkeit geht mir der Hut hoch !

Ralph
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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von Ralph » 18.08.2011, 14:09

Corto:

Wieso soll ich da was wo bei dem zyl. Ring entfernen ? Sorry, meine Leitung ist heute etwas lang.

Aber mir ist noch was eingefallen:

Vielleicht hat man ja auch in Massenproduktion Ringe aus Korn, Knochen oder Silber (mit Stein als praktischem Utensil komme ich immer noch nicht klar) gefertigt, die innen kreisrung gebohrt waren. Die potentiellen Träger könnten sich dann einen ausgesucht haben, der ihnen etwas zu groß war und für den wurde dann individuell ein einzuklebendes Inlay aus Filz oder Leder (o. a. Material) gefertigt, dass der Daumenanatomie antsprach. so erhielt man dann doch wieder einen Ring mit "ovaler Bohrung".

Ralph

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Re: Seit wann Daumentechnik?

Beitrag von benzi » 18.08.2011, 14:13

@Ralph
ok meine Leitung ist heute auch nicht gerade die schnellste........

woher nimmst Du die Vermutung: Inlay = ovaler Innendurchmesser?

lG benzi
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