Pfeillänge bei skythischen RB's ??
- joachim777
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Pfeillänge bei skythischen RB's ??
Hallo Leute
Bin kein Experte in RB's, interessiere mich aber sehr für Kelten. Nun wurden in einigen Gräbern Köcher gefunden, teils auch Pfeilfragmente die auf eine Länge der Pfeile von 60 cm und kleiner (bis 50 cm) deuten.
Die Bögen dazu sollen die Kelten von den Skyten übernommen haben, obwohl man kaum Funde gemacht hat ausser dem Glauberg Miniaturbogen.
Meine Frage: könne 60cm Pfeile funktionell sein? Die kann man doch gar nicht richtig ausziehen, egal auf was für einem Bogen und egal was für eine Releasetechnik, oder lieg ich falsch?
Ich gehe bei besagten Grabsetzungen von symbolischen Geräten aus die irgend einem Ritual dienten....
Grüsse
Joachim
Bin kein Experte in RB's, interessiere mich aber sehr für Kelten. Nun wurden in einigen Gräbern Köcher gefunden, teils auch Pfeilfragmente die auf eine Länge der Pfeile von 60 cm und kleiner (bis 50 cm) deuten.
Die Bögen dazu sollen die Kelten von den Skyten übernommen haben, obwohl man kaum Funde gemacht hat ausser dem Glauberg Miniaturbogen.
Meine Frage: könne 60cm Pfeile funktionell sein? Die kann man doch gar nicht richtig ausziehen, egal auf was für einem Bogen und egal was für eine Releasetechnik, oder lieg ich falsch?
Ich gehe bei besagten Grabsetzungen von symbolischen Geräten aus die irgend einem Ritual dienten....
Grüsse
Joachim
....und wenn sie nicht gebrochen sind dann schiessen sie noch heute...
Zum einen waren die Skythen sicherlich kleiner als wir Westeuropäer heute, zum anderen sollen sie angeblich mit fliegendem Anker nur bis zur Brust gezogen haben.
Auch habe ich mal irgendwo gelensen (Quelle ist leider unbekannt), daß skythische Bögen auch mal Waagerecht gehalten wurden.
Die Pfeillänge soll nach Grabfunden ca 25-26" gewesen sein. Nach Bildern auf Kunstgegenständen waren die Bögen wirklich nicht größer als gefunden. Von symbolischen Ritual-Geräten ist daher nicht auszugehen.
Christian
Auch habe ich mal irgendwo gelensen (Quelle ist leider unbekannt), daß skythische Bögen auch mal Waagerecht gehalten wurden.
Die Pfeillänge soll nach Grabfunden ca 25-26" gewesen sein. Nach Bildern auf Kunstgegenständen waren die Bögen wirklich nicht größer als gefunden. Von symbolischen Ritual-Geräten ist daher nicht auszugehen.
Christian
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)
- joachim777
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Danke Christian, aber dann frage ich: Auszug waagrecht bis zur Brust; wird das heute von jemandem ausprobiert und erfolgreich, d.h. treffsicher praktiziert? Das wäre experimentelle Archäologie vom feinsten um diese Frage besser zu verstehen.
Grüsse
Joachim
Grüsse
Joachim
....und wenn sie nicht gebrochen sind dann schiessen sie noch heute...
doch es gibt welche
hab einen kelten kennen glernt bei uns hier auf dem markt in stein und er schießt bloß waagerecht vor der brust und das sogar gut auf 20 metern
also das geht schon
gerdnix
also das geht schon
gerdnix
Zum Thema "skythische Pfeile gibt's schon ein paar postings
da
und da
Offensichtlich waren nicht alle gefundenen skythischen Pfeile kurz, es sind auch Längen von um die 80cm beschrieben.
Der Auszug der Skythen ist umstritten, es gibt zahlreiche Abbildungen skythischer Bogenschützen auf attischen Vasen, aber keiner hält den Bogen quer und zieht zur Brust...
Indianische kurze Bögen der Westküste wurden teilweise auch nur 24" weit ausgezogen...
Literaturhinweise:
Eckhardt, Holger: Der schwirrende Tod - die Bogenwaffe der Skythen. In: Gold der Steppe. Archäologie der Ukraine (Ausstellungskatalog Archäologisches Landesmuseum der Christian-Albrechts-Universität Schleswig). Hrg. R. Rotte, M. Müller-Wille, K. Schietzel. Neumünster 1991, S. 143-149
Hancar, Anna: Die Bogenwaffe der Skythen. In: Mitteilungen der Anthroposophischen Gesellschaft Wien 102, 1972, S. 3-25
Gruß, horsebow
da
und da
Offensichtlich waren nicht alle gefundenen skythischen Pfeile kurz, es sind auch Längen von um die 80cm beschrieben.
Der Auszug der Skythen ist umstritten, es gibt zahlreiche Abbildungen skythischer Bogenschützen auf attischen Vasen, aber keiner hält den Bogen quer und zieht zur Brust...
Indianische kurze Bögen der Westküste wurden teilweise auch nur 24" weit ausgezogen...
Literaturhinweise:
Eckhardt, Holger: Der schwirrende Tod - die Bogenwaffe der Skythen. In: Gold der Steppe. Archäologie der Ukraine (Ausstellungskatalog Archäologisches Landesmuseum der Christian-Albrechts-Universität Schleswig). Hrg. R. Rotte, M. Müller-Wille, K. Schietzel. Neumünster 1991, S. 143-149
Hancar, Anna: Die Bogenwaffe der Skythen. In: Mitteilungen der Anthroposophischen Gesellschaft Wien 102, 1972, S. 3-25
Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845
it fell to earth, I knew not where;
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could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845
- joachim777
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Pfeilkürze
Original geschrieben von horsebow
...
Indianische kurze Bögen der Westküste wurden teilweise auch nur 24" weit ausgezogen...
...und z.T. auch viel kürzer.
Aus Südafrika habe ich einen San(Buschmann)-Pfeil mitgebracht, der ist 40cm, also gut 15" lang. Und die Buschleute sind als hervorragende Jäger bekannt, also: es geht. Oder: es kommt nicht auf die Länge an.
- joachim777
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Original geschrieben von joachim777
..bist Du sicher dass das keine Spezialanfertigung für thumbe Touristen ist ?
(hab ich in Südamerika x-mal erlebt...)
Was für eine Ankertechnik soll den das sein ?
1. Ja. Für Touristen wohl, weil die San, die heute noch durch die Kalahari streifen und nach althergebrachter Methode leben und auch jagen an einer Hand abzuzählen sind. Der Bedarf an Pfeilmaterial hält sich also in Grenzen. Aber natürlich verdienen sie sich was extra, indem sie Pfeile und andere Dinge auch zum Verkauf herstellen.
2. Die San schießen ähnlich wie es von manchen Indianervölkern bekannt ist mit "pinch grip", also Daumen und Zeigefinger halten den Pfeil. Anker gibt es nicht. Die Bögen sind auch extrem kurz, z.T. nur 40cm oder so.
Noch dazu sind die San eine kleinwüchsige Menschenrasse. Mit 150cm zählt man bei Ihnen schon zu den Großen. Dadurch und durch die Auszugstechnik, ist natürlich ein kürzerer Auszug bedingt.
Da dieser Stamm, das südliche Afrika schon seit tausenden von Jahren durchstreift und bis Heute überlebt hat, kann diese Jagdmethode so falsch nicht sein.
Da dieser Stamm, das südliche Afrika schon seit tausenden von Jahren durchstreift und bis Heute überlebt hat, kann diese Jagdmethode so falsch nicht sein.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
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RE:
Original geschrieben von Freek
Das passt zwar hier nicht ganz aber wie lang solten die Pfeile für einen Mongolischen Reiterbogen sein der 35lbs hat?
Deine Pfeillänge ist von Deiner Armlänge und Deiner Ausszugtechnik abhängig.
Leg mal einen langen geraden Stab mit Behelfsnocke (eingesägt oder so) auf die Sehne und zieh ihn voll aus (ohne loslassen). Laß Dir von einem Helfer die Stelle markieren, wo die vordere/äußere Bogenkante am Stab liegt bei vollem Auszug.
Jetzt nachmessen in Inches, und schwups, hast Du Deine Auszugslänge.
Am Kinn geankert wird Dein Auszug kürzer sein als über der Brust geankert. Wenn Du Dich noch nicht für einen Anker entschieden hast, nimm 2 Inches mehr - kürzen kannst Du Deine Pfeile immer noch.
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