Osmanenversuch

Themen zum Bogenbau
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Hieronymus
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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Hieronymus » 25.08.2018, 08:13

Boah das ist bitter. Es ist für mich eine komische Stelle zum Horn brechen, da die Stelle im Kasan sitzt . Hast du das Horn vor dem Aufleimen versucht zu biegen? Ich klebe nur Horn auf , dass das Biegen überlebt. Bei meinem Skythen konnte ich zwei Hörner in die Tonne kloppen, da sie beim Biegetest Haarrisse bekommen haben bzw angebrochen sind.

Gruß Markus
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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Elbenberger » 25.08.2018, 10:11

Ich hatte das gleiche Problem ,der Kniebereich ist die Stelle wo sich das Horn beim biegen nicht gegen das Holz presst und eher zum absprengen neigt.Am sichersten ist eine Sehnenwicklung in dem Bereich. Bei meinem Bogen war der Kern nicht gebrochen und ich konnte das Horn wieder aufleimen,mit einer Wicklung hält er bis jetzt
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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Snake-Jo » 25.08.2018, 10:19

Heidelzerg hat geschrieben:
24.08.2018, 18:21
Hat mich dann doch überrascht. Es war wieder nicht die Verleimung, die hat mit einer kleinen Ausnahme gehalten. Aber das Horn nicht, das ist glatt gebrochen. Vielleicht habe ich es irgendwann zu heiß gemacht? Oder beim Verleimen mit dem Tendschek zu stark belastet und angebrochen?
Nein, würde ich nicht so sehen. Mach doch mal eine Nahaufnahme nur von der Bruchstelle.
LG,
Jo

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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Heidelzerg » 25.08.2018, 17:52

@Hieronymus: Richtige Belastungstests habe ich mit dem Horn keine gemacht.

Hier die Bruchstelle in der Nahaufnahme:
IMG_0477.JPG
Der Dateianhang IMG_0477.JPG existiert nicht mehr.

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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Heidelzerg » 25.08.2018, 17:53

IMG_0479.JPG

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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Hieronymus » 25.08.2018, 18:50

Sag mal wie dick ist das Horn an dieser Stelle? Für mich sieht es nach mehr wie 3mm aus und das wäre für diese Stelle viel zu stark. Wie dick war der der Wurfarm an dieser Stelle und wie dick war er am Kasan Auge?

Gruß Markus
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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Heidelzerg » 25.08.2018, 19:14

Das Horn war an dieser Stelle in der Mitte 4 mm und ist von der Mitte zum Rand hin abgerundet.
An dieser Stelle habe ich den Kasan langsam dicker werden lassen. Am Gegenarm (der hoffentlich genau gleich ist) habe ich 15 mm gemessen. Am Kasanauge hat er 13 mm.
Zu dick?

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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Hieronymus » 25.08.2018, 19:29

Ah o.k. kommt im etwa hin. Ich habe mich in der Dicke des Horns geirrt, ich hatte die Maße von dem 40# im Kopf. Meiner hat an der Stelle 3,5mm Horn und etwa 14mm gesammt.

Gruß Markus
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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Snake-Jo » 26.08.2018, 10:01

Hieronymus hat geschrieben:
25.08.2018, 08:13
Boah das ist bitter. Es ist für mich eine komische Stelle zum Horn brechen, da die Stelle im Kasan sitzt . Hast du das Horn vor dem Aufleimen versucht zu biegen? Ich klebe nur Horn auf , dass das Biegen überlebt. Bei meinem Skythen konnte ich zwei Hörner in die Tonne kloppen, da sie beim Biegetest Haarrisse bekommen haben bzw angebrochen sind.

Gruß Markus
Völlig richtig! Bevor man den Aufwand mit so einem Bogenbau treibt, ist ein Biegetest ein absolutes Muss. Gutes Horn kann man im 2 mm-Stärke-Bereich regelrecht zusammenfalten, ohne dass sich was tut.

@Heidelzwerg: Danke für die guten Nahaufnahmen. Sieht nach einem Entlastungsbruch aus, wenn also der Bogen abgeschossen wird und diese Stelle schlagartig entlastet wird und das Horn absprengt. Im Endeffekt liegt es am Horn, die Klebung sieht gut aus.

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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Heidelzerg » 26.08.2018, 15:18

Danke für die Einschätzungen.
Werde ab jetzt Biegetests einbauen!
Was das Horn betrifft: ich bestelle diese Hörner bei Dictum. Allerdings ist es (mir?) höchstens bei jedem 2., eher jedem dritten, möglich, einen geraden Streifen rauszuschneiden, der lang und breit genug ist für einen Osmanen. Davon, sie mit Hitze in der Länge zu begradigen möchte ich eher absehen, weil erstens das Horn zurückkriecht und es zweitens die Qualität sicher nicht verbessert.
Geht es euch ähnlich? Habt ihr eine bessere Quelle für Horn? Wieviele Hörner verbraucht ihr für einen brauchbaren Streifen?

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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Hieronymus » 26.08.2018, 18:58

Heidelzerg hat geschrieben:
26.08.2018, 15:18
Geht es euch ähnlich? Habt ihr eine bessere Quelle für Horn? Wieviele Hörner verbraucht ihr für einen brauchbaren Streifen?
Das ist das Hauptproblem an gutes Horn heranzukommen! Leider sind die Hörner alles nicht besser. Das Horn von der Schwäb. Alb war leider auch nicht besser.
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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Heidelzerg » 01.09.2018, 14:59

So, hier kommt mein update zu Osmanen Nr. 1 (der ohne Föhnwelle). Zunächste habe ich mal eine Zuggewichtskurve gemessen:
Zuggewichtstabelle.jpg
Weiter hab ich mich nicht getraut ihn auszuziehen, wäre auch sinnlos, da mir jenseits von 70# eh die Kraft ausgeht.
Aber die Kurve an sich fand ich schon mal gut.
Dann nahm ich ihn mal zum Weitschießen mit auf eine abgemähte Wiese:
Das gab so etwa 170 Meter (250 Schritt) mit suboptimalen Pfeilen (Holz, 28 Zoll aber nur auf ca 25 Zoll ausgezogen, 100gr Metallspitzen).
Fand ich auch zufriedenstellend - jedenfalls ist das weiter als es meine Selfbows je geschafft haben.

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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Heidelzerg » 01.09.2018, 15:10

Dann habe ich ein paar 100 Pfeile geschossen, nicht ohne Sorge auf Grund der Erfahrung mit dem anderen Bogen.
Habe dann gemerkt, dass er knackende Geräusche macht. --> kalter Schweißausbruch!
Eine Inspektion des Biegebereichs ergab dann, dass dort ein paar Sehenstränge gerissen waren, sodass sich im gebogenen Zustand kleine Löcher auftaten. Sorry - habe keine Fotos davon! War echt sehenswert!

Darauf habe ich radikal alle gerissenen Sehnen mittels einer Zange und roher Gewalt runtergezogen. Da gingen links und rechts leich noch ein paar mehr mit. Was darunter übrig blieb habe ich geglättet und eine neue Lage Sehnen draugeklebt. Dann durfte er wieder 4 Wochen trocknen.
Beim ersten Aufspannen war der neu beleimte Arm noch zu schwach, also bekam er noch eine dünne Lage, die nochmal eine Woche trocknen durfte. Dann waren die Arme wieder gleich.
IMG_0484.JPG
Zuletzt geändert von Heidelzerg am 01.09.2018, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Heidelzerg » 01.09.2018, 15:15

Knacken tut er übrigens nicht mehr :).

Die Auszugskurve ist vorne und hinten gerader, und wage es mittleweile bis 26 Zoll zu ziehen. Da er schwächer geworden ist, kann ich ihn auch bis 26 Zoll ziehen. Wahrscheinlich auch noch weiter, aber lieber nicht....
201-09-01.png
201-09-01.png (8.68 KiB) 2243 mal betrachtet
Er ist jetzt gute 10 Pfund schwächer - was mir sehr entgegenkommt.
Zuletzt geändert von Heidelzerg am 01.09.2018, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Osmanenversuch

Beitrag von Heidelzerg » 01.09.2018, 15:25

Das Problem ist nach wie vor die Sehnenstellung:
IMG_0487.JPG
Damit ich schießen kann, muss ich ihn erstmal eine Stunde zurechtbiegen. :-\

Wie korrigiert ihr so was?
  • Im aufgespannten Zustand?
  • Im abgespannten Zustand mit Wärme?
  • Am Tisch festklemmen und Holzböcke unter die Tips schieben? Das klappt, aber leider anscheindend nicht nachhaltig..
  • Durch einseitiges Schwächen der Wurfarme, mittels "Propellereffekt"? Bei meinen Selfbows ging das.
Bin wie immer für alle Betrachtungen dankbar.

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