Tillerbeurteilung

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Buka
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Tillerbeurteilung

Beitrag von Buka » 12.09.2017, 16:34

Tach zusammen,
das ist mein erster Bogen mit mitbiegendem Griff.
-Holunder
-NtN 184 cm
-52#@29"
-Gewicht mit 12 Strang B 50 455Gramm.
Könnt Ihr mal bitte einen Blick auf den Tiller werfen?
Sollen die Enden mehr kommen?
P1060094.JPG
abgespannt

P1060096.JPG
Standhöhe

zz (2).jpg
Auszug
Gruß Buka

simk
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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von simk » 12.09.2017, 17:04

Sieht doch gut aus.
Wer einen Schreibfehler findet darf ihn behalten.

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Rotzeklotz
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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Rotzeklotz » 12.09.2017, 17:16

Das Auszugsbild is nicht wirklich gut. Stell mal eins ein, das 90 grad und frontal aufn Bogen ausgerichtet ist, dann kann man mehr sagen.
Gruß
Jonas

Buka
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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Buka » 12.09.2017, 18:04

Auf die Schnelle,besser?
P1060099.JPG
Gruß Buka

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Hieronymus
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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Hieronymus » 12.09.2017, 18:28

Nicht wirklich besser. Ich habe versucht eine Elypse über deinen Bogen zu legen, um zu verdeutlichen wo es noch Arbeit gibt.
Momentan biegt er sehr stark über den Griff und in der Mitte zu den Enden hin recht wenig. Da solltest du noch ein wenig wegnehmen und dich langsam herantasten.
P1060099.JPG


Gruß Markus
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí

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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Kemoauc » 13.09.2017, 23:02

Hi, Buka,
was den Tiller angeht bin ich bei Markus. Aussen darf etwas mehr Biegung sein, zuerst im äusseren Drittel, dann langsam zur WA-Mitte hinarbeiten. Im Moment leistet der Mittelteil des bogens am meisten, das führt zu mehr Stringfollow und Set gerade in der Mitte. Er lässt durch mehr Biegung in den bisher steifen Bereichen auch nicht notwendigerweise im Zuggewicht nach, die Biegung wird nur besser verteilt. ;)
Übrigens: cooles Teil, so nen langen Holler , da geht ja locker ein Auszug butterweich hinters Ohr raus.... ;D
Und.. das Holzgewicht im Verhältnis zum Zuggewicht sagt schon.. Gutes Holz...
Ich liebe solche Stangenbögen.. nicht gerade trivial beim Tillern, aber Möglichkeiten, die sich mit festgelegtem Griff nicht bieten.. :D
Gruß,
Kemoauc
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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Buka » 14.09.2017, 17:19

Tach und dank euch,dann werd ich noch ein wenig schaben.@Kemoauc:
Gefühlsmäßig läßt sich der Bogen weich und geschmeidig ausziehen,war wirklich überrascht.
Mein ebenfalls hier vorgestellter Ligusterbogen mit ähnlicher Zugstärke fühlt sich dagegen
knüppelhart an.
Gruß Buka

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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Neumi » 14.09.2017, 22:12

Kemoauc hat geschrieben:...zuerst im äusseren Drittel, dann langsam zur WA-Mitte hinarbeiten...

Tach, da bin ich ganz anderer Meinung :D . Von Innen nach Aussen arbeiten. Machst du Aussen einen kleinen Fehler ist alles futsch. Von Innen anfangen die Mitte zu entlasten. So kannst Du die zu stark biegende Mitte kontrolliert in eine flacher biegende Kurve bringen, ohne Außen eine Schwachstelle zu riskieren und hast dabei immer den Überblick über das Zuggewicht.
Grüsse - Neumi
Und zur Vorgehensweise: Nichts in der Mitte auf der Bauchseite abtragen, sondern im Querschnitt gesehen den Bauch runder machen. Wenn Du mittig abträgst riskierst Du es zuviel abzutragen und Schwachstellen zu produzieren. Wenn Du zwischen Mitte und Aussenkante abträgst, hast Du viel mehr Kontrolle. Und unbedingt am aufgespannten Bogen arbeiten!
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Rotzeklotz » 14.09.2017, 22:44

Neumi hat geschrieben:Von Innen nach Aussen arbeiten

Ich gehöre auch der Glaubensgemeinschaft dieser Tillerfraktion an :D

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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Kemoauc » 15.09.2017, 00:20

Hmmmm..
@Neumi: so würdest Du das tun. Es würde funktionieren. :)
was ich schrub, war keine Arbeitsanweisung, sondern " so würde Ich das in diesem Fall angehen", es würde funktionieren (wenn ich das täte)... ;)
Geschmackssache, aus dem Bauch heraus gesagt.
Letztendlich hat der das Sagen und Machen, der das Holz unter der Nase hat und der kanns auch noch nenTick anders angehen.. und es funktioniert.. ;D
@Rotzeklotz: Ich Glaube nicht. ;D

Gruß,
Kemoauc
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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von simk » 15.09.2017, 09:02

Guten Morgen

Sehr interessante Diskussion für mich als Bogenbau-Novize.

Mich überzeugt grundsätzlich die Argumentation von Neumi:
Machst du Aussen einen kleinen Fehler ist alles futsch.


Aber wie muss ich das verstehen Neumi?:
Und unbedingt am aufgespannten Bogen arbeiten!
Schabst Du tatsächlich am Bogen, welcher auf Standhöhe gespannt ist? Ab welchem Zeitpunkt gehst Du in diesen Modus?

Einen guten Tag allerseits.

Simk
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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Neumi » 15.09.2017, 10:55

Moin, ich schabe tatsächlich am aufgespannten Bogen (iss jetzt auch nix ungewöhnliches). Es kommt auf das Stück Holz an und wie gut man den Bogen rausschneiden kann. Wenn die Standhöhe einigermassen korrekt aussieht, dann ist der Bogen ja fast fertig und braucht nur noch kleine Korrekturen und die mache ich lieber am aufgespannten Bogen. Wenn ich mich beim rausschneiden irgendwo verhauen hab und die Standhöhe noch nicht so gut aussieht, dann arbeite ich halt mit etwas reduzierter Standhöhe.
Nur WA-Enden korrigiere ich, falls nötig, am abgespannten Bogen, aber das liegt ja auf der Hand.
Grüsse - Neumi
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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von schnabelkanne » 15.09.2017, 12:24

Servus, im Endstadion des Tillerns Schabe ich auch gern am aufgespannten Boge, zur Kontrolle halte ich dann den Bogen mit der linken Hand am Griff verkehrt herum, und schiebe mit der rechten Hand die Sehne von mir weg und kann dabei über die Schulter einen WA beobachten wie er sich biegt. Tillern über die Schulter wird das glaub ich genannt, ist halt etwas schwer zu beschreiben.
Lg Thomas
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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Buka » 15.09.2017, 16:15

Hallo zusammen,
ich tiller auch meistens am aufgespannten Bogen.
@ Neumi:Danke für das How to do.
Noch etwas kratzen ist Programm,ob von innen nach außen oder andersrum?
Muß noch mal in mich gehen ??? ,werde weiter berichten.
Gruß Buka

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Re: Tillerbeurteilung

Beitrag von Ravenheart » 16.09.2017, 12:09

Ob man am gespannten oder entspannten Bogen arbeitet (natürlich nur Feinarbeiten), ist wurscht.
Entscheidender ist aber, dass sich auch KLEINE Änderungen erst zeigen, wenn man den Bogen 30 - 40 mal gezogen hat!

UND bitte beachten: Auch SCHLEIFEN ist Feintiller! Daher geht der Arbeitsablauf so:
1. Schaben
2. Schleifen, und zwar so, dass es ggf. SO BLEIBEN KANN! Also bis zum FERTIGEN Zustand.
dann erst
3. 30 - 40x ziehen
4. Ergebnis prüfen.
5. ggf. zurück zu 1. - oder fertig!
:)

Rabe

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