Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus Glas

Hölzer, Kleber, etc.
Antworten
Benutzeravatar
fka
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 698
Registriert: 09.05.2016, 17:14

Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus Glas

Beitrag von fka » 30.05.2017, 15:45

Hallo zusammen,
ich würde gerne 2 Bretterbögen (25lb@26" und 35lb@28") bauen, die ich bedenkenlos meinen Freunden und Bekannten in die Hand drücken kann, wenn sie sich mal im Bogenschießen versuchen wollen.
Das heißt, der Bogen wird gerne mal länger im Vollauszug bleiben und auch mal überzogen werden.
Das stärkere Modell sollte einen Auszug von 30" und der schwächere 28" überleben.
Mein Plan ist, aus einem Brett 2 Semipyramidiale Rohlinge zu sägen und auf den Rücken eine oder zwei Lagen Glasband (220g/m², lieber eine Lage wenn das reicht) aufzubringen. Ich würde die Bögen etwas länger bauen als notwendig.
Die Enden will ich der Optik halber gerne flippen.

Welches Holz würdet Ihr mir empfehlen, das nicht unter dem Glas wegknittert und sich gut biegen lässt?
Ein Sägewerk hier in der Nähe bietet ua folgendes an: Ahorn • Akazie • Apfelbaum • Birke • Birnbaum • Buche gedämpft • Buche hell • Kernbuche • Eiche • Elsbeere • Erle • Esche • Kirschbaum • Linde • Nussbaum • Roteiche • Weißbuche u.w.

Was ich mich auch noch gefragt habe... Macht es Sinn, auf den Bauch als Knitter-Schutz ebenfalls 1-2 Lagen Glasband aufzubringen oder hebelt es mir das bei der geringen Dicke gleich wieder ab?

Vielen Dank und Gruß
Felix

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von Grombard » 30.05.2017, 16:08

Das mit den Glasmatten habe ich auch schonmal ausprobiert.
Würde ich nicht nochmal machen.
Wenn mit Glas laminieren, dann richtig, also mit echtem Glas an Rücken und Bauch.
DAnn ist es auch fast Wurst was du dazwischen packst.
Solange es homogen und nicht bröselIG ist.

Wenn du einfach nur einen stabilen Gästebogen in dem vob dir genanntem Zuggewicht willst.
Rate ich dir zu Manau.
Das ist (fast) unzerstörbar.
irgendwas is ja immer

Benutzeravatar
Markus
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 3320
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von Markus » 30.05.2017, 16:12

Höre auf Grombard bez. des Glas.

Gut und günstig unter Glas ist Ahorn.
Geeignet sollte alles sein, was auch einen guten Bogen abgibt.

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von Grombard » 30.05.2017, 16:21

Wenn man dann aber mit richtigem Glas arbeitet ist das Sägewerk nur eingeschränkt der richtige Ansprechpartner.
Ich habe mir nun mit Bandsäge und Kreissäge aus diversen Esche Latten selbst Laminate gesägt.
Das ist bei den Stärken die ich für die Kinderbögen brauche (1,5mm) superätzend und mit Hobbyequipment nah am Unmöglich.

Ich dachte mir in meinem jugendlichem Leichtsinn:
Schönes gerades Kantholz über die Abrichte ziehen lassen und dann einfach passende Streifen mit der Bandsäge runtersäbeln.
Ha!Ha!Ha! :-\
Ich glaube dafür bräuchte ich eine größere Bandsäge und ein viel breiteres Band. :'(
irgendwas is ja immer

Benutzeravatar
fka
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 698
Registriert: 09.05.2016, 17:14

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von fka » 30.05.2017, 17:07

Danke für die Tipps.

Ich will keine matte verwenden sondern unidirektionales Band. Eddy hat damit eine federlatte in einen brauchbaren Bogen verwandelt. Daher meine Idee.
Im Prinzip will ich zwei bretterbögen wie in der Bibel beschrieben bauen. Dort wird glaube ich Flachs als bruchschutz verwendet, ich möchte halt Glas nehmen weil mir die flachsbacking Optik nicht so gefällt.

Spricht da was dagegen?

Ein Kumpel von mir ist Schreiner, der könnte mir die Bretter abrichten wenn es notwendig sein sollte.

Rattan wäre natürlichen auch eine Idee...

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von Grombard » 30.05.2017, 17:17

Keine Ahnung was in der Bibel steht.
Habe nur eine gelesen die nix mit Bogenbau zu tun hat.

Aber bevor du einen Brettbogen "sicherst" kannst du auch gleich was sicheres aus Rattan bauen.
Ein hier umtriebiger BogenBauer macht sich da nen Spaß draus einen mit einem Vollauszug Leerschuss mit einem FF-besehntem Rattanbogen zu schocken.
Und Recurves biegen kannst du da auch supereasy.
irgendwas is ja immer

Benutzeravatar
Hieronymus
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3038
Registriert: 18.08.2016, 19:50

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von Hieronymus » 30.05.2017, 19:02

Hi Felix,

Ich würde Spitzahorn nehmen, den habe ich da auch gekauft. Natürlich mit liegenden Ringen. Rattanbogen hattest du gestern bei mir in der Hand. Die lassen sich wirklich einfach herstellen und sind kaum kaputt zu kriegen und super für Besuch ;)
Noch einfacher und günstiger, hol dir zwei gescheite Haselnussstämme so um die 6cm . Ist nur im Moment schlecht wegen den Vögeln! Ich hätte aber noch welchen ;)

Gruß Markus

Ps: das Sägewerk hat auch Robinie im Angebot und alle Obstsorten.
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí

Benutzeravatar
walta
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5016
Registriert: 05.11.2005, 21:58

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von walta » 31.05.2017, 06:44

Einen simplen und robusten Anfängerbogen kann man aus einem Paar Langlaufski machen. Ist auch ein Brett mit Glas drauf :-)
Ev. Ist dein angedachtes Zuggewicht etwas zu hoch für einen Anfänger.

Walta

Fitzgerald

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von Fitzgerald » 31.05.2017, 09:08

Esche.
Eine Lage stehende Ringe als Rücken,eine Lage liegende. Mit Ponal unter gutem Druck zusammenleimen.Dann Bogen draus machen.Ist simpel und funzt.
Ich hab Eibenreste als Bauch genommen. Und die funktionieren immer noch.

Gruß Fitz

1pitty
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 73
Registriert: 20.11.2005, 12:12

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von 1pitty » 31.05.2017, 10:15

hi fitz,
wie dick und breit die esche für nen stave?
gruß jackpitty

Fitzgerald

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von Fitzgerald » 31.05.2017, 11:08

Ja so etwa 1.5 cm Dicke und 3 cm Breite hatte ich. Dabei ist dann aber wie im Bogenbau üblich der Bauch etwas abgetragen worden.
Hatte Eiche(Schaufelstiel)und Eibe (alte Kernbohle) untergeleimt. Funzt gut. Geht aber auch Eschebauch.
Musst mal hier sehen.

viewtopic.php?f=15&t=28461&hilit=Minniwarbow+für+Zwerge

viewtopic.php?f=15&t=28517&hilit=Eibe+%2FEsche

Gruß Fitz

Benutzeravatar
fka
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 698
Registriert: 09.05.2016, 17:14

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von fka » 31.05.2017, 19:31

Fitzgerald hat geschrieben:Esche.
Eine Lage stehende Ringe als Rücken,eine Lage liegende. Mit Ponal unter gutem Druck zusammenleimen.Dann Bogen draus machen.Ist simpel und funzt.

Deinen Faden mit den ganzen Bögen die es gar nicht gibt habe ich schon mit Interesse gelesen. So etwas in der Art werde ich auf jeden Fall auch mal ausprobieren. Aber für den Moment möchte ich es so simpel wie möglich halten, also nur eine Lage.

walta hat geschrieben:Einen simplen und robusten Anfängerbogen kann man aus einem Paar Langlaufski machen. Ist auch ein Brett mit Glas drauf :-)
Ev. Ist dein angedachtes Zuggewicht etwas zu hoch für einen Anfänger.

Walta

Das habe ich sogar schon mal gemacht :) hatte einen ziemlichen Peitschentiller. Leider war ein Ski stärker als der andere und tillern ging nicht wirklich.
Mit dem Zuggewicht hast du wahrscheinlich recht, werde wohl ein paar Pfund runter gehen.

Hieronymus hat geschrieben:Ich würde Spitzahorn nehmen, den habe ich da auch gekauft. Natürlich mit liegenden Ringen. Rattanbogen hattest du gestern bei mir in der Hand. Die lassen sich wirklich einfach herstellen und sind kaum kaputt zu kriegen und super für Besuch ;)
Noch einfacher und günstiger, hol dir zwei gescheite Haselnussstämme so um die 6cm . Ist nur im Moment schlecht wegen den Vögeln! Ich hätte aber noch welchen ;)

Danke für das Angebot mit dem Hasel! Ich habe mich aber dazu entschieden den Bretter-Weg zu gehen, einfach weil ich Lust habe das mal zu testen.
Werde morgen ins Sägewerk gehen und auf jeden Fall mal Ahorn holen und mal schauen was es sonst noch so schönes gibt :D.

Gruß
Felix

Benutzeravatar
Mike W.
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1940
Registriert: 15.01.2010, 12:52

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von Mike W. » 04.06.2017, 14:10

Hallo

Ich hab auch mit glasband angefangen.
Ist meistens eine üble rumpamperei!
Außerdem ist das nicht so effektiv wie bogenlas und viel kosten sparen wirst du auch nicht.

Beim​ Kernmaterial ist Bambus schwer zu toppen!
Mit meinem Formbau und Klebe Verfahren kannst du kostengünstig, einfach und mit hohen Erfolgsaussichten in kurzer Zeit deinen Plan realisieren!

Gruß Mike

PS.: Bei einem Bretterbogen sollte das Material möglichst leicht sein.
Beachte bitte beim laminieren das leichtes, meistens auch weiches Holz viel Laminierharz aufsaugen könnte.
55" Hybrid 54#@29"
56" Hybrid 52#@29"

Nichts was ich schreibe ist persönlich zu nehmen, außer ich weise extra darauf hin!
Das Heute ist das Morgen von Gestern, nur ohne Illusionen!
Rettet den Wald!! Esst mehr Spechte!!

Benutzeravatar
fka
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 698
Registriert: 09.05.2016, 17:14

Re: Holzwahl für robusten Bretterbogen mit Bruchschutz aus G

Beitrag von fka » 12.06.2017, 13:40

So, nachdem der Besitzer des Sägewerks wieder aus dem Urlaub zurück war, habe ich mal etwas Holz gekauft.

Eine Kernbohle aus Ahorn, 5,5cm stark, 2m lang und knapp 50cm breit. Ringe sind im Schnitt so 4mm.

In der Restekiste habe ich dann noch 3 Roteichen Bretter gefunden, zwischen 160 und 190cm lang, knapp 3cm stark. 2 mit stehenden und eins mit liegenden Ringen und 3 Robinien Bretter, alle 120 lang, 4,5cm stark und 40cm breit, alle mit liegenden Ringen.

Nächste Woche fahre ich dann mal zu meinem Schreiner-Kumpel, dass der mir den Ahorn zusägt.
Ich dachte daran, von der Bohle immer 3-4cm starke Streifen runter zu schneiden. Dann bekomme ich ca. 8 Stäbe mit schön liegenden Ringen raus. Ich überlege noch, ob ich 1-2 Stäbe mit stehenden Ringen raus säge um einen direkten Vergleich zu haben was das für einen Unterschied macht.

Auf jeden Fall habe ich nun mehr Holz als ich dieses Jahr verbauen kann ;D Wenn jemand einen Ahorn Rohling braucht, kann er sich gerne bei mir melden :)

Mike W. hat geschrieben:Mit meinem Formbau und Klebe Verfahren kannst du kostengünstig, einfach und mit hohen Erfolgsaussichten in kurzer Zeit deinen Plan realisieren!

Das würde ich mir gerne mal ansehen, hast du mir einen Link?

Gruß
Felix

Antworten

Zurück zu „Materialien“