Kennt jemand die Level II Spiele von Parelli

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Der Steppenreiter

Kennt jemand die Level II Spiele von Parelli

Beitrag von Der Steppenreiter » 03.11.2005, 15:14

Es geht im großen und ganzen um Pats Begriff von der Impulsion, die klassische Lehre nennt das wohl Rittigkeit.

Pat hat dafür die Spiele Cover Leaf (das Kleeblatt 8-) ), Bulls Eye, Point to Point, Corner to Corner, Trab Galoppwechsel, Seitwärts und Rückwärtsrichten herausgearbeitet.
Kann mir das jemand einmal näher erklären? Ich kenne zwar einige der Figuren aber nicht das Parelli Verständnis dahinter bzw. was er damit wie bezweckt.

Polvarinho
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Beitrag von Polvarinho » 03.11.2005, 19:04

Hi Steppi,

Level II ist eingentlich Level I ein bisschen intensiver, will heissen: Seven Games und alles wird eingehender und ausführlicher, auch am längeren Seil, über Hindernisse und finaly at liberty trainiert.

Die ersten von Dir beschriebenen Spiele gehören meines Wissens nicht dazu und Galoppwechsel sind ein Element im Refinement, also Level III !

Aber die dolle Ahnung habe ich da auch nicht,
besser Du fragt Judith.....

Schönen Abend

Polvarinho
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zanabo
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Beitrag von zanabo » 03.11.2005, 19:30

Hallo Christian , hast Du Dir die Aufgaben für die Level-Tests schon angesehen ( zu finden als Download auf den Parelliseiten im Netz )?
Hieraus erklärt sich einiges und wie Du schon vermutet hast geht es in Richtung Rittigkeit.

Ich habe 1997 mal Kurse besucht , allerdings nur für Bodenarbeit.
Überlegst Du , ob das Parellisystem gut für das berittene Bogenschießen zu verwenden ist? ;-)

Cowboy
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Beitrag von Cowboy » 04.11.2005, 22:11

Hi Steppenreiter, kannst mich ja mal anrufen, dann können wir drüber schnacken. Kenne die von Dir angsprochenen Games und wende sie bei Bedarf auch an.

lg Thies

PS. Meine Nummern findest Du auf meiner HP bei den Kursen/Terminen
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Der Steppenreiter

Warum so vorsichtig?

Beitrag von Der Steppenreiter » 07.11.2005, 10:53

Ist Parelli ein König, dem nicht widersprochen werden darf, weshalb nur hinter vorgehaltener Hand oder die Ansichten per Telefon oder anders Privat ausgetauscht werden dürfen?

Nein - das war nicht meine Absicht! Ich vertrete ganz entschieden die Auffassung, dass nicht die Pferde verstehen müssen, wenn wir mit ihnen arbeiten, sondern nur wir Menschen uns selbst dabei besser kennenlernen.

Um an Parellis Lehre zu kommen, muss man ziemlich tief in die Tasche greifen, wobei seine Ansichten sicher auch Allgemeingut sind. Betreiben wir also Produktpiraterie, wenn wir unser Verständnis über die Level II Spiele öffentlich machen?

Aufgrund eines Gesprächs mit einem Gieseke Schüler bei meinem letzten Steppenreiter-Wochenende bin ich drauf gekommen. Er erwähnte die Spiele, ich wollte nur wissen, welches Verständnis dahinter steckt. Als Klassiker möchte ich verstehen, was und wie andere verstehen, das ist alles. Es geht mir allein darum Horizonte zu öffnen und es allen zugänglich zu machen.

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Beitrag von Aedh » 08.11.2005, 14:03

...zum Thema Level II belegt. Und ich stelle immer wieder fest, dass mein Pferd dabei fast nichts neues lernt. Ich lerne ständig mich verständlicher auszudrücken, genauer zu sagen was und wie ich etwas möchte. Und vor allem viel feiner zu werden. Durch diese Spiele lernt das Pferd Balance, die Hinterhand runter zu bringen...schwierig so zu erklären...Weisst Du wie diese 7 Spiele hergeleitet sind? Probier sie doch einfach mal mit einem anderen Menschen aus. Das bringt mir immer sehr viel. Dann kann man am eigenen Körper spüren was es bewirkt. Wie reitest Du denn z.B. das Kleeblatt? Es kommt nicht nur auf die Figur an, sondern auch wann ich dem Pferd den Richtungswechsel angebe. Dadurch spannt es sich, versammelt sich, links oder rechts oder doch gerade aus? Oder beim cycling game. Ich mache ihm die Mitte (da wo ich stehe)angenehm. Aussenrum laufen ist anstrengend (bei dem einen Pferd früher, bei dem anderen später). Irgendwann wird das Pferd fragen: darf ich zu dir reinkommen? Dazu dreht es meist den Kopf leicht nach innen um den Augenblick auf keinen Fall zu verpassen, an dem du ihn einlädst. Dadurch biegt es sich freiwillig und ohne Ausbinder. Soll nicht heissen, sein Pferd stundenlang zu longieren. Dient jetzt nur als einfaches Beispiel. Das zeigen am Pferd ist oft einleuchtender.
Ist das so ca das was Du wissen wolltest?
Viele Grüsse, Sylvia
...es gibt keine Zuf?lle...

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RE: Warum so vorsichtig?

Beitrag von Cowboy » 08.11.2005, 14:26

Original geschrieben von Der Steppenreiter

Ist Parelli ein König, dem nicht widersprochen werden darf, weshalb nur hinter vorgehaltener Hand oder die Ansichten per Telefon oder anders Privat ausgetauscht werden dürfen?

Nein - das war nicht meine Absicht! Ich vertrete ganz entschieden die Auffassung, dass nicht die Pferde verstehen müssen, wenn wir mit ihnen arbeiten, sondern nur wir Menschen uns selbst dabei besser kennenlernen.

Um an Parellis Lehre zu kommen, muss man ziemlich tief in die Tasche greifen, wobei seine Ansichten sicher auch Allgemeingut sind. Betreiben wir also Produktpiraterie, wenn wir unser Verständnis über die Level II Spiele öffentlich machen?


Man kann auch überall "Verschwörungen" wittern. Ich will mir hier kein Wolf schreiben, dass war der Grund für das Gesprächsangebot. :bash

Thies
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Mirja
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Parelli

Beitrag von Mirja » 09.11.2005, 23:45

Die Eingangsfrage kann ich nicht beantworten, aber zur Grundsatzdiskussion würde ich gerne etwas einwerfen.
Wenn ich so die Bedenken zum Parelli-Marketingsystem verfolge, denke ich fast, dass das ein positiver Zug von unserem (typisch deutschen?) Mißtrauen ist. Das Schöne: es gibt so viel Alternativen. Ich habe bei zwei Leuten etwas lernen können, die die Grundsätze einbeziehen, aber keinen Club gründen. Der eine ist Heinz Welz, der in erster Linie Mensch-Trainer ist.
Die andere ist Kiki, die beim Bogenreit-Workshop dabei war. Die kombiniert die klassische Ausbildungsskala mit Horsemanship (und war auch bei Gieseke - ohne in den Club einzutreten). Mit dieser Kombi hat sie mich für die Gedanken um Takt, Losgelassenheit, etc. begeistert. So Sachen wie ein äußerer, verwahrender Zügel am Knotenhalfter sind schon ungewöhnlich auf den ersten Blick. Aber auch nett, dafür nicht Original-PP-Preise zahlen zu müssen...

Mirja

Der Steppenreiter

mmmh

Beitrag von Der Steppenreiter » 11.11.2005, 12:12

Thies sei mir nicht böse, ich verstehe deine Zurückhaltung zwar jetzt etwas besser, doch mein Anliegen ist keine Anfängerschulung über das Forum zu verlangen. Dazu ist es nicht da!

Ich bin ein Klassiker, mein Verständnis gründet sich auf die Skala der Ausbildung. Ich habe bereits rohe Pferde unter Anleitung bis zur Piaffe geritten, kenne also einige der Schwierigkeiten, die in der Kommunikation Pferd Mensch auftreten können und habe Lösungen gelernt und mir erarbeitet.

Nun habe ich von den Parelli Level II Spielen gehört. In einigen Fällen ist mir bei dem damaligen Gespräch mit dem Gieseke Schüler ein ähnliches Verständnis zur Versammlung begegnet in anderen wiederum ein mir vollkommen unbekannter Ansatz.

Es gibt gegenseitige Veröffentlichungen von klassisch Geschulten, die über die Parelli Arbeitsweise herziehen und umgekehrt Parellianer, die über die Klassiker niedermachen. Solche Verlautbarungen empfinde ich als sehr ärgerlich, da es mir um die Erweiterung eigener Horizonte geht, ordne ich solche Äusserungen dann unter "Schrebergärtnertum" ein.

Sylvia hat den ersten Schritt zu einer Beantwortung gewagt, z.B. zum Kleeblatt sagt sie:
Es kommt nicht nur auf die Figur an, sondern auch wann ich dem Pferd den Richtungswechsel angebe. Dadurch spannt es sich, versammelt sich, links oder rechts oder doch gerade aus?

Hier nun meine Verständnisfrage: Das Kleeblatt ist eine für ein Pferd recht lange Figur, bei jedem mal in einer normalen Halle (60x40) nämlich 360m. Die Geradeausstrecken wechseln nach jeweils 2 kurzen Teilstücken (20/30m) entweder 40m oder 60m und das viermal. Es gibt Wendungen, die ohne Begrenzung erfolgen, die also einen gewissen Gehorsam meines Pferdes schon vorraussetzen. Enge Wendungen wechseln sich immer mit langen Strecken ab! In den Wendungen könnte ansatzweise versammelnde Arbeit geübt werden, was hat das aber mit dem Zeitpunkt der Hilfengebung zutun?
Dann noch eine Verständnisfrage: Wie biege ich ein nicht gestelltes und nicht eingerahmtes Pferd um den inneren Schenkel? Bei den Wendungen in den Ecken könnte ich mir ja die Hallenbegrenzung zur Einrahmung zunutze machen, dann muß ich aber dafür sorgen, dass die Ecke auch ausgeritten wird. Wie ist das aber bei den Wendungen durch die Hallenmitte, wie soll ohne Anlehnung eine Versammlung auch nur ansatzweise möglich sein? Das Pferd hat doch alle Freiheiten der Welt sich irgendwie durchzumogeln und das für es anstrengende zu vermeiden und wird dann auch noch mit einer langen Geradeausstrecke dafür belohnt?

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Kleeblatt

Beitrag von Aedh » 11.11.2005, 13:14

Also...ich fange damit an, meinem Pferd die mitte bequem zu machen. Soll heissen, ich lass es stehen und ausruhen. Entweder ich reite dann mit dem Stick diese Aufgabe oder mit losem Zügel. Richtungen geb ich erst kurz vor den Abwendungen an. Mit Hilfe von Blick, Bauchnabel (in die Richtung drehn), Bein und dann Stick (oder Zügel). Das Pferd biegt dann freiwillig gerne wieder zur Mitte hin ab, da es dort ja bequem ist. Ich greife nur ein, wenn es etwas macht das ich nicht möchte. Also zu früh abwenden möchte, etc. Für die Versammlung tu ich aktiv nichts. Das Pferd hat die Aufgabe sich auszubalancieren, bei den Kurven hat es keine andere Wahl. Am Anfgang ist mir hauptsächlich das Muster wichtig, sobald es das komplette Kleeblatt einmal gelaufen ist, gibt es eine Pause. Wenn das gut klappt werde ich genauer.
Zum Thema quer durch die Halle laufen können: diese Möglichkeit biete ich meinem Pferd vor der Übung. Soll heissen, ich sitzte nur drauf und lass mich tragen, wohin das Pferd möchte. Am besten in dem abgegrenzten Breich in dem ich nacher auch die Übung reiten möchte. Dann ist seine Neugierde befriedigt und wir können konzentrierter zusammenarbeiten.
Ich möchte einen mitdenkenden Partner haben und kein Pferd das ich auf Schritt und Tritt kontrollieren muss. Das Pferd soll wohl durch diese Übung auch lernen dass es nichts bringt auf den langen Strecken zu heizen, da es eh bald wieder abbiegen muss. Und langsame Pferde werden sich wohl beeilen wieder in die Mitte zu kommen.
Grüssle, Sylvia
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Der Steppenreiter

Kleeblatt

Beitrag von Der Steppenreiter » 11.11.2005, 15:32

Für die Versammlung tu ich aktiv nichts.

Heißt das es ist doch keine Übung, die der Versammlung dient? Was du schilderst, ist lediglich ein möglicher Weg das Pferd zur gehorsamen Mitabreit zu erziehen, dazu muß man aber kein Kleeblatt reiten.

Also noch einmal die Frage: Wozu dient laut Parelli das cover leaf und wie erreicht er es?
Wozu Bulls Eye usw.

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Beitrag von Cowboy » 11.11.2005, 20:26

@Steppenreiter die von Dir angesprochenen Techniken gehören, wie Du schon sagtest, zum Level II.
In diesem Level geht es viel um Impulsion, d.h. Du möchtes ein Pferd bekommen, welches gleich viel GO und WHOA hat.
(Pferde mit GO wollen laufen, Pferde mit WHOA wollen lieber anhalten)
PP bezeichnet das auch als lange (schnell) und kurze (gemütlich) Pferde.
Die Übungen sind dafür da, den AUsgleich zu schaffen, wobei 3 von den 7 Impulsion Übungen für beide da sind. Mit Versammlung hat das nur insofern etwas zu tun, dass Du für die Versammlung ein ausgeglichenes Pferd brauchst. Kurze und Lange Pferde sind schwer zu versammeln. Es sind aber keine klassischen Versammlungsübungen, sie ziehlen eher auf die mentalen und emotionalen Fähigleiten des Pferdes. (vor allem emotionale Selbstkontrolle)
Deshalb werden die Übungen auch am losen Zügel geritten, da wird nichts gestellt oder gebogen.

Man könnte in den Ecken Versammlung erreichen, dass würde aber nicht das gewünschte Ergebniss bringen.

Es ist sehr schwer, einzelne Dinge aus dem PP Konzet zu nehmen und verstehen zu wollen. Wer nicht von 0 auf arbeitet, kann den Sinn hinter den DIngen nur selten verstehen und dadurch werden dann viele Übungen anders gemacht, als es von PP vorgesehen ist.
Das ist einer der Gründe, warum man wenig über das System erzählt bekommt.

Das wäre, als wenn ich den Keilriemen eines Motors in der Hand habe und daran die Funktionsweise des gesamten Motors erklären müsste.

lg Thies
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Beitrag von Cowboy » 11.11.2005, 21:30

:-) nun aber mal zu den Aufgaben,
ich zitiere dazu mal aus dem Level II Programm.

KLeeblatt:
Ziel: Lange Pferde verkürzen und kurze Pferde verlängern. Es nutzt die Prinzipien gerader Linien (gibt es gebogene Linien??? :-) ),Zirkel und Konstanz, und es fördert die Motivation zu stoppen. Das Pferd lernt auch, sich mental und emotional zu versammeln und die "Absicht" des Reiters zu lesen.

ZUm Thema abwenden: immer, wenn man zu X hin abwendet, geschieht das frühzeitig, dass man nicht an X vorbeischießt. Wenn man vor eine Wand reitet (nachdem man x passiert hat - aber nicht in den Ecken) wendet man möglichst spät, um dem Pferd zu helfen, gerade zu werden.

bulls-eye:
Ziel:Das Pferd lernt:

Wie es in der Mitte des Zirkels Komfort finden kann und sich deshalb mental, emotional und physisch an der Mitte zu orientieren beginnt.

Druck vom Bein nicht zu fürchten

Nicht aus dem Zirkel zu rennen.

Seinen ganzen Körper auf dem Zirkel zu biegen.

lg Thies
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find ich...

Beitrag von Aedh » 12.11.2005, 12:34

...sehr gut erklärt. Es ist wirklich schwierig dieses Thema nur auf dem "Papierweg" zu erklären.
Grüssle, Sylvia
...es gibt keine Zuf?lle...

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Beitrag von Cowboy » 13.11.2005, 11:42

...kleiner Nachtrag, Versammlung ist erst Thema im Level III.

lg Thies
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