Es muß in ihm stecken...

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shewolf
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Es muß in ihm stecken...

Beitrag von shewolf » 04.07.2005, 20:42

Die Highlandgames in der Rhön liegen hinter uns. Unsere Bogenreitvorführung hat auch stattgefunden - nur geschossen haben wir eigentlich nicht :D

Einen Achtungserfolg verdiente sich Wieland, der 19jährige Hessen-Wallach, der es geschafft hat, eine immerhin 120 Meter lange Bahn fast nonstopp entlangzubuckeln... dabei hatte alles so gut angefangen:

an zwei Nachmittagen war ich mit Kindern und Kegeln im Auto in die Rhön gefahren, hatte das Nocken gezeigt, ein bißchen was zur Schießtechnik erklärt etc.

Die erste Reitprobe auf dem 30 Meter langen Platz verlief gut, zwei Pfeile konnte ich sauber ins Ziel bringen, obwohl der 160 cm Stm Wallach im Galopp ganz schön "warf".

Beim zweiten Treffen übten wir auf dem Sportplatz, wo sich Wieland auch ganz manierlich anstellte. Mal abgesehen von der Nummer mit dem Umfallen (er wollte mit zwei Beinen unter dem Bauch nach Bremsen treten, vergaß aber, das er ja nur vier hat... PATSCH :-( ), galoppierte er sauber an, zügig durch und bremste brav wieder ab. Drei Pfeile auf die Zielscheiben zu sezten war überhaupt kein Problem.

Wir waren also recht optimistisch, zumal Reiner, der Besitzer von Wieland, ihn als "Dressurpferd mit Turniererfahrung, jetzt freizeitgeritten" gekauft hatte.

Doch am Tag der Vorführung betrat Wieland den Platz, und sofort als er die Zuschauer sah, ging bei ihm die Klappe runter. Hier sieht man sehr gut, was er für Stielaugen in Richtung Zuschauer macht:

Bild

Ich spürte, wie er sich anspannte, dachte mir aber noch nichts böses dabei.

Das angaloppieren klappte gut...

Bild

... doch nach drei Sprüngen ging der Kopf runter, und er buckelte die Bahn bis zum Ende - na ja so gut er eben konnte, weil ich versuchte, seinen Kopf oben zu halten und zu treiben.

Bild

Reiner ist Berufsreiter, und nach ein paar runden mit ihm im Sattel konnte Bighand zwei mal reiten und schießen - aber unsere geplante Vorführung war natürlich geplatzt.

Als ich mit Reiner später darüber sprach, erzählte er mit von der Schwierigkeit, Pferde mit Eignung zur Ausbildung als Therapiepferd zu finden. "Von 20 Pferden, die vom Alter/Rasse/Größe her in Frage kämen, taugen maximal zwei. Die müssen das in sich haben!"

Rückblickend war nun auch klar, warum Wieland als Freizeitpferd angeboten wurde - zwar hatte er das Talent und auch das Aussehen für ein Turnierpferd, aber eben keinen Bock mehr auf den Trubel - das Buckeln war seine Art, uns zu zeigen, das er nicht vor Publikum laufen wollte.

Und mittlerweile glaube ich auch, das Bogenreiten "muß in ihm (oder ihr) stecken". Zu häufig sind die Erfahrungen der Pferdebesitzer, das ihr Pferd noch lange nicht alles mitmacht.

Nun die Frage: wie findet man heraus, ob "es in ihm/ihr steckt"?

Wie der Fall Wieland zeigt, kann alles prima laufen, bis da mal Zuschauer stehen...

Anderherum geht es natürlich auch: die Haflinger, die Niels letztes Jahr für Pettras Turnier besorgte, waren sofort einsetzbar, auch vor Publikum.

Aber wie testet man das verläßlich, wenn man ein Pferd sucht???
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher » 05.07.2005, 08:44

Shewolf, ich glaube das hat teilweise schon mit der Rasse zu tun - obwohl es gibt auch närrische Haflinger.
Aber meiner Meinung nach kann man das schon antrainieren indem man die Pferde desensibilisiert, d.h. unter viele Menschen bringt ohne irgend eine Leistung von Ihnen zu verlangen, am Strick führt - das Pferd muss sehen dass ihm nichts passiert, das nächste Mal steigert man die Action, eine Art Stufenplan. Es gibt aber sicher Tiere bei denen das auch nicht funktioniert, manchmal altersbedingt manchmal einfach charakterlich...

Nein, ich bin nicht allwissend aber wir haben Pferde und mein Onkel ist Hufschmied, ich hab ihm schon oft beim Beschlag geholfen. Da lernt man sehr viel über Pferde, auch über die Spinnereien.. :D :D
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Polvarinho
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Test it!!

Beitrag von Polvarinho » 05.07.2005, 11:06

Original geschrieben von shewolf
Nun die Frage: wie findet man heraus, ob "es in ihm/ihr steckt"?


Hi shewolf!

Entweder:

es ist ein "gebrauchtes Pferd", d.h. Vorbesitzer hat schon was mit ihm gemacht... Dann mußt Du, immer mit dem Vorbericht des zukünftigen ehemaligen Besitzers im Kopf, bestimmte Situationen einfach ausprobieren. Was enorm bei der Einschätzung von Interieur hilft sind auch die Spielchen nach Parelli oder anderen Menschen/Pferde-Ausbildern.....

oder:

er kommt frisch und unverbraucht, ohne irgendwelche/schlechten Erfahrungen von der Jungpferdeweide.
Dann mußt Du ihm ohne Stress alles zeigen, was später zu seinem Alltag dazu gehören wird.

In jedem Fall aber muß man auch noch beachten, was die Tiere von der Rasse her bzw. vom Einfluß einer Rasse mitbringen....
Aber wie Negley schon richtig schrieb: es gibt immer solche und solche...

Daher:

Test it! Das absolute Muß!


Gruss

Claus
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RE: Es muß in ihm stecken...

Beitrag von Archiv » 05.07.2005, 22:37

Hallo shewolf,

meine Pferdeerfahrung hält sich ja noch in Grenzen, dennoch ein paar Gedanken:

Original geschrieben von shewolf

Ich spürte, wie er sich anspannte, dachte mir aber noch nichts böses dabei.


da hätte, meiner Meinung nach eine Reaktion von Dir kommen müssen, nach einer solchen Anspannung einfach weiterzumachen, kann immer schwierig werden.

...zwar hatte er das Talent und auch das Aussehen für ein Turnierpferd, aber eben keinen Bock mehr auf den Trubel - das Buckeln war seine Art, uns zu zeigen, das er nicht vor Publikum laufen wollte.


Keinen Bock mehr, heiß ja erstmal, daß es offenbar keine gute Erfahrung war, warum auch immer. Ich denke vieles ist da mit Geduld und Erfahrung wieder umkehrbar, obwohl das bestimmt mit zunehmendem Alter schwieriger wird.

Kommt immer drauf an was man oder frau will. Ich für meinen Teil hab nach Koppenbrück beschlossen mir und meinem Pferd erstmal Vorführungen und Turniere zu ersparen. Es reicht mir aus wenn wir beide weiterkommen. Vielleicht kommt der Tag an dem mir das nicht mehr reicht.......wir werden sehen.

liebe Grüße benzi

Der Steppenreiter

Shewolf eine tolle Erfahrung...

Beitrag von Der Steppenreiter » 06.07.2005, 10:52

...hast du und Bighand gemacht. Nein wirklich, das Beste, was einem passieren kann!

Du hattest eine Vorstellung von einer Vorführung und Wieland hatte seine 5 Minuten. R&B geht nicht so mirnichtsdirnichts. Du mußt dich auf das Pferd verlassen - Zügel weg und jetzt Pferdl mach mal!

Es gibt tausend Gründe weshalb Wieland das tat, was er tat. Der Sattel, die weißen Seitenbänder, der andere Reiter, die Leute, die gute Erfahrung, dass man unliebsame Gäste so entfernen kann, Verspannungen im Rücken oder im Kopf und und und...

Als ich mich für eine Vorführung in Royal Armouries in Leeds vorbereitete, bin ich ein paar Monate vorher hingefahren, habe 11 Pferde geritten und zwei für gut befunden. Alle waren erfahrene Jouster oder hatten Turniererfahrung. Nur zwei waren gut, aber deshlab noch lange keine Therapiepferde.

Eins davon hatte einen ganz tollen Trick drauf - wir machten alles vorschriftsmäßig, vom Boden aus und zeigen und schiessen und langsam usw. Das Pferdl arbeitete super mit. Zugegeben es war etwas flott bei der Sache, störte aber nicht weiter.

Dann kamm der erste Schuß zur Seite, ich hatte den Bogen gespannt und kam gerade auf die Höhe des Ziels, wie gesagt recht flott unterwegs, da haut der Gaul die Bremse rein mich hauts fast im Hohen Bogen über ihn (es war eine sie ;-) ) drüber. Cool dachte ich, so ein Scheißvieh! Habe dann noch mit ihr gearbeitet, damit sie sich das nicht angewöhnt, aber wollte sie nicht bei der Vorführung haben.

Kate die Besitzerin brachte sie dann doch noch mit und siehe da super Pferdl, die Bonnie!

Guckst du da:
Bild

Niels

Beitrag von Niels » 06.07.2005, 11:37

Genau, klar ärgert einen so eine verpatzte Vorstellung in diesem Moment. Aber ich finde, dass ist doch gerade der Reiz, dass man eben keine Maschine unter sich hat, die immer gleich funktioniert. Man lernt doch immer dazu. Reiten ist eben auch ein Denksport.

Ob sich ein Pferd grundsätzlich eignet, bekommt man meiner Meinung nach sehr schnell mit, wenn man es einfach ausprobiert. Bestimmte Rassen eignen sich ganz sicher besser als andere (aber das hatten wir ja schin mehrfach ;-) )

Aber selbst bei grundsätzlicher Eignung gibt es immer mal wieder Überraschungen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, sonst irgendwas nicht passt, oder, oder, oder ...

Tweety lief zum Beispiel letzten Sommer für den Anfang recht zufriedenstellend. Im Frühjahr diesen Jahres ging plötzlich gar nichts mehr. Einmal bohrten wir uns sogar gemeinschaftlich in den märkischen Sand, weil er sich während des Galopps dringend die Nase an den Beinen schubbern musste.

Ursache war sicher auch langer Trainingsausfall (Knie-OP bei mir). Aber da war irgendwie noch mehr. In Werla zum Beispiel war an berittenes Bogenschießen nicht mal zu denken, so zapplig war er, wobei ihm viele Leute und auch Kanonendonner nicht großartig aus der Ruhe brachten (mit Ausnahme der "Blechmänner", die hasst er).

Abhilfe schaffte letztlich ein Nüsternnetz für sog. Headshaker (das ist es wohl auch gewesen). Seitdem ist er wieder wesentlich ausgeglichener.

Dennoch habe ich jetzt erstmal wieder ganz ruhig von vorn begonnen. Will heißen: Schießen selten bis gar nicht - sondern nur ruhig und gleichmäßig laufen üben. In der Woche vor dem Wettkampf wird das Schießbodentraining und das Reiten dann wieder zusammengeführt. Bin gespannt, ob es klappt ...

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Beitrag von Archiv » 06.07.2005, 11:49

Damit sich mal alle ein Bild von der Situation während der Reiterbogenvorführung in Elters machen können!! Bild

bighand
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Beitrag von bighand » 06.07.2005, 12:52

Ich vermute mal ich war nicht ganz so enttäuscht, da ich ja ncht wusste wie Wieland sich beim Training/Testen benommen hat. Wäre ja auch lieber mit eigenem Pferd gekommen, aber das ist im Moment krank.
Immerhin habe ich mit dem anderen Pferd 3 Gallops gemacht bei denen ich schießen konnte. Die kleine lief schön im Gallopp die Bahn lang, nur leider wurde sie mit jedem Ritt schneller. Auch nicht ganz so wie es sein sollte, aber erstmal o.k. nur sollte man da jetzt dran arbeiten...

Was ich wirklich schade fand war die Wirkung auf die Zuschauer und die "schlechte" Werbung fürs berittene Bogenschießen. Da es bei einer solchen Vorführung Erfahrungsgemäß den ersten Zuschauern schon nach 2-3 Gallopps langweilig wird, ist es schade wenn es nicht klappt.
Mein Ego kann es ganz gut verkraften das es Pferde gibt von denen ich nicht schießen kann.

Obwohl ich mir sicher bin das sowas mit fremden Pferden recht häufig passiert würde ich auch für eigene nicht die Hand ins Feuer legen.

@steppenreiter: den Gesichtsausdruck kann ich nachempfinden ;-)

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Snake-Jo
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Verlaßpferde

Beitrag von Snake-Jo » 06.07.2005, 12:56

@Steppi: Super-Bild, Du auf Bonny, ist ja wohl die gleiche Stute wie auf dem Userbild, oder?

@Shewolf: Ich denke, man kann jahrelang auf sogenannten Verlaßpferden reiten und hat damit doch NICHT die Erfahrung für eine Situation wie die geschilderte. Ob man sie überhaupt sofort meistern kann, wissen nur erfahrene Pferdetrainer. Der normale - wenn auch geübte - Freizeitreiter stößt schnell an seine Grenzen. Nichtsdestotrotz braucht man für eine Darbietung eben ein Pferd, was zuverlässig mit der gesamten Situation klarkommt. Es ist ja nicht das eigene und da sind die Ansprüche noch höher. Wenn es da mal schief läuft, weil irgendetwas, wie Steppenreiter schon darstellte, nicht stimmt, dann Pech! Läßt sich wahrscheinlich in dem Moment nur mit einem anderen Pferd lösen.

LaCroix
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Beitrag von LaCroix » 06.07.2005, 16:44

Habe derzeit einen halbkaputten Kurzbogen übrig (35#@24", Robinie)
Der wurde gleich mal von einem Kiddy direkt nach dem fertigstellen beinhart verkehrtrum aufgespannt... (Habe den Knick repariert, aber er ist nun deutlich zu steif an der wurfarmstelle, muß das "Pflaster noch ein wenig nachtillern) Genommen hat er ihn natürlich nicht... *grummel*

Jedenfalls war ich dann einfach mit dem Teil und meinem Pferd auf dem Reitplatz und habe RBS geübt... 4 Gallopaden zu je 1 Pfeil, jedesmal 50 cm vom Zentrum... (scheibe war nur 45 cm, aber pfeil steckte immer gleich daneben im Boden, ich schwörs :engel )

Mein Pferd und ich sind nun offiziell "infiziert" :D


Mein Zottel ist zwar mit Nase direkt überm Boden galoppiert, aber er hat brav mitgemacht... Ihm wars wohl zu heiß für Sport (Isi halt...)
temporarily out of order

Mininoodles
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Solche und solche...

Beitrag von Mininoodles » 06.07.2005, 17:30

Ein Pferd ist auch nur ein Lebewesen. Bei Pferden, die man "gebraucht" kauft, weiß man nie, ob das, was der/die Vorbesitzer erzählen, wirklich stimmt und ob nicht doch heikle Situationen unterschlagen/verschwiegen werden. Dann kann man (wie ich es gerade tue) sich seinen Sportsfreund selber züchten, mit viel Bedacht die Rasse auf die persönlichen Bedingungen hin aussuchen, Eltern sorgsam ausgesucht, Aufzuchtbedingungen optimal angeboten, es lange Baby sein lassen und dann zu einem wirklich guten Trainer geben. OK, das ist langgwierig, teuer und keine Garantie fürs Gelingen. Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, bei mir läuft es so gut, das ich mich selbst bremsen muss, um ihn nicht zu überfordern. Ich kann ihn nach 3 Jahren sorgsamer Aufzucht und nun 3 Monaten perfekten Trainings bei einem der besten Westerntrainer Deutschlands (der übrigens mal BW-MEister im FITA-Schießen ist und daher auf mein Fernziel Bogenreiten in der Ausbildung Rücksicht nimmt) inzwischen ohne Sattel mit Knotenhalfter reiten, er geht Trot, Jog und Back auf geringste Beckensignale, gibt vorne sofort und ohne Gemecker nach, alleine auf heben des durchhängenden Arbeitsseils/Zügels und Schießen vom Boden uns im Stand war nach 2 Minuten überhaupt kein Thema. Dieses Pferd hat Menschen und Ihre Utensilien nicht als Bedrohung erfahren. Er ist neugierig und wach und er hat keinen Grund, seine Kraft gegen seinen Reiter/Trainer einzusetzen. Mit dieser Vorgeschichte/Ausbildungsweise/Haltung würde er auch sicher ein perfektes Therapiepferd werden. Und mein Partner und Freund im Sport und in der Freizeit. All die, die mich belächelt haben, (Gell Steppi: Der sieht ja aus wie ein Esel!) werden sich in der nächsten Saison umsehen! Ein Deutsches Warmblut hat schon aufgrund seiner x-Anteile im Blut und seines Körperbaus Handicaps in dieser Richtung. Im Übrigen: Ein Haflinger ist eines der anspruchsvollsten und intelligentesten Pferde überhaupt. Leider immer noch als "Kinderpony" abgetan, des alles mitmacht. Nicht jeder Mensch ist zum Leistungssportler geboren... nicht jedes Pferd zum Bogenreiten geeignet. Es gibt Pferde, die funktioniern über Technik (die richtigen Hilfen zur richtigen Zeit) Es gibt aber auch Pferd, die funktionieren mit dem Kopf. Reiten durch Gedanken. Meins scheint so eines zu sein.

Der Steppenreiter

Herzlichen Glückwunsch

Beitrag von Der Steppenreiter » 06.07.2005, 19:13

@diemitdemBog... Na ja - Du nennst es Mehlschnäuzchen - hat er seine Klöten noch? -, ich kannte diese Gesichtsfärbung eben bisher nur von den langohrigen Krähern, dich mich manchmal sonntags wecken. Übrigens hat mich vor noch nicht allzulanger Zeit ein Parelli Trainer aus der Schweiz kontaktiert und der steht auf Mulis und will mit ihnen BR machen.

Why not? :)

Von der Vorbesitzerlegende halte ich nicht viel, die klingt mir einfach zu sehr nach einer faulen Ausrede. Bin eher der Auffassung, dass Pferde eben Charakter haben und nicht jeder Charakter passt zu Einem. Deine Charakterbeschreibung vom tiroler Gebirgsfalben kann ich nicht ganz folgen. Sie sind vielmehr eigensinnig (eselig?) in Verbindung mit dem Tatendrang von Arabern, der gerne eingekreuzt wurde, gibt das dann eine explosive Mischung. Die dann intelligent zu nennen, ist doch etwas übertrieben. Eigensinnige Dampfmaschine passt wohl eher.

@Snake-Jo, ja das war auch Bonnie. Hatte mich mit ihr am Ende sehr gut verstanden, fand den weißen Hengst(Marke Filmstar), mit dem ich's auch zutun hatte trotzdem besser - der hatte ordentlich Pepp und war durch überhaupt nichts zuschrecken, leider aber vollkommen untrainiert.

@LaCroix herzlich willkommen in den Reihen der vollkommen durchseuchten Reiterbogner... 8-)

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mein verlaßpferdle

Beitrag von gerdnix » 06.07.2005, 19:30

ich hab ja flash allein ausgebildet so gut wie ich es wußte und dachte das bestimmte sachen einfach sitzen und auch keine probleme machen,bis vor 2 jahren ne vorführung war.er hat an den tag bloß blödsinn im kopf und ich bin am versweifel gewesen,die krönung war dann als ich ihn hinlegte,flach liegen, ging ein stück fort um die decke holen,er sich normal gelegt also stück hoch,ich ihn wieder flach gelegt,er wieder hoch nach dem das 3 oder 4 so ging,hab ich mir so gedacht ,mach grad was du willst und bin richtung ausgang,was macht er er bleibt liegen,bin schon fast drausen gewesen und er lag halt immer noch,bis ich ihn gerufen hab.die zuschauer hatten ihren spaß,ich war mit mir am zweifeln,hab mich dann mit p. pfister darüber unterhalten,er lachte bloß und meinte so sind sie halt,sie haben eben solche und solche tage.
beim wieland denke ich aber auch das im vorfeld einiges schiefgelaufen ist wo du nichts auf der schnelle was ausbügeln kannst.aber was für dich ja wichtig ist du hast wieder ne neue erfahrung gemacht und dafür sollte man dem pferdle dankbar sein,klingt vielleicht jetzt blöd,aber das sind für mich immer hinweise was ich noch zu tun hab im zusammen spiel mit pferden.was ich will und was nicht .

liebe grüße gerd

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RE: mein verlaßpferdle

Beitrag von shewolf » 06.07.2005, 22:42

Original geschrieben von gerdnix
aber was für dich ja wichtig ist du hast wieder ne neue erfahrung gemacht und dafür sollte man dem pferdle dankbar sein,klingt vielleicht jetzt blöd,aber das sind für mich immer hinweise was ich noch zu tun hab im zusammen spiel mit pferden.was ich will und was nicht .
liebe grüße gerd


Yep! Was ich mitgenommen habe ist die Einsicht, das ich von der klassischen Englischreiterei doch weiter entfernt bin als ich ja dachte, und diesen Weg auch nicht mehr beschreiten möchte.

Außerdem weiß ich nun, warum ich Pferde wie Wieland und Lucky nicht gerne reite: weil ich an ein "Team von Pferd und Reiter glaube", in dem beide gerne mitmachen und nicht gegeneinander arbeiten.

Drittens und letztens weiß ich erst jetzt, was für ein wunderbares Reiter-Pferd-Verhältnis ich mit meiner Stute hatte - die ich "mit Gedanken" geritten und am Boden gearbeitet hatte - zu spät für sie, aber zeitig genug für das Pferd, das ihr folgt, irgendwann mal. ;-)

Und das mit den Dampfmaschine voller Eigensinn stimmt teilweise - Lucky ( der Polvarino angestiegen hat) war so einer. Aber Benny z.B.(auch ein Haflinger beim Horst) war mit fliegenden Hufen dabei, hat allen Fetz mitgemacht und wurde es nicht müde, 2 Stunden lang die Bahn hochzusausen. DAS wäre so ein Kumpel, der mit durch dick und dünn galoppiert... :-)
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Der Steppenreiter

Nicht das Kind mit dem Bade ausschütten

Beitrag von Der Steppenreiter » 07.07.2005, 09:20

Was ich mitgenommen habe ist die Einsicht, das ich von der klassischen Englischreiterei doch weiter entfernt bin als ich ja dachte, und diesen Weg auch nicht mehr beschreiten möchte.


Die klassische "Englischreiterei" ist in erster Linie eine von der FN ausgearbeitete und standardisierte Richtlinie zur Ausbildung von Pferden und Reitern.

Hinten rauskommen soll das leichtrittige Pferd, mit dem wir in der Lage sind, sowohl den Anforderungen des Vielseitigkeitsports oder seinen Spezialisierungen, dem Springen und der Dressur zu genügen. Die Westernreiterei, die in den letzten 20 Jahren in Deutschland boomt ist mittlerweile, was ihren Turniersportausrichtungen angeht auch dabei solche Stadards zu schaffen und sich denen der FN anzuschliessen. Erfolg dessen ist ein Pferde-Breitensport auf hohen Niveau, der in Europa einzigartig ist!!

Schwierige persönliche Erfahrungen mit Pferden haben damit erst einmal garnichts zutun, die werden dir auch bei deinem persönlich gewählten Weg begegnen. Viel wichtiger ist, dass wir uns diesen Herausforderungen persönlich stellen und nicht auf irgendjemand oder etwas schimpfen, das garnichts damit zutun hat. Nicht der ominöse Englischreiter, nicht das verrittene Pferd hatten ein Problem, sondern nur derjenige, der meinte darauf RB vorführen zu können. Das hat aber nur etwas mit Anspruch und Wirklichkeit zutun und sonst garnichts.

Pferde sind, es wurde bereits mehrfach gesagt Tiere und keine Automaten, die einfach nur funktionieren.

Und Rodeo in Verbindung mit RB ist vielleicht ja eine Sportart mit Zukunft. :)

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