"A"-Frage in der Pferdeausbildung?

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Tiga
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RE:

Beitrag von Tiga » 20.04.2005, 11:02

@benz

Woher weisst Du, dass Clara in dem Moment noch geschlafen hat und ihre Augen geschlossen waren - Du hast doch den kopfschüttelnden Kunden angeguckt?

Sie kann unmittelbar vorher die Augen aufgemacht haben und eine verärgerte Reaktion Deinerseits (Körperbewegung auf den Kunden zu, Gesichtsausdruck ...) gesehen oder auch nur (Luftholen, Zähne knirschen) gehört haben.

Vielleicht hat sie auch eine Dir gegenüber aggressive Haltung des Kunden mitgekriegt und auf ihn, nicht auf Dich, reagiert.

Wenn sein Kopfschütteln so abfällig war, dass Du daraufhin so böse Dinge gedacht hast, gab es bei Euch beiden mit Sicherheit auch körperliche Veränderungen in Haltung, Atmung, Mimik oder Geruch, die ein Hund mitbekommen kann.
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Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 20.04.2005, 13:01

Tiga ziemlich häufig passiert es mir, wenn ich an jemanden denke, dass er mich dann anruft, ist das Telepathie - ich weiß es nicht...?

Ist mir im Grunde auch Wurscht.

Im Umgang mit Pferden kommt es manchmal zu ungewöhnlichen, sehr heftigen und schnellen Reaktionen. Ungewöhnlich deshalb, weil wir nicht wissen, wo sie überall ihre Augen und Ohren haben.

Eine interessante Erfahrung hatte ich einmal bei einer Desensibilisierungsübung, ich ging meinem Pferd vorraus und schoß Pfeile. Es folgte mir aufmerksam, der Führstrick war locker. Mit einem Mal erschrickt das Pferd und noch im gleichen Moment, in einem Bruchteil einer Sekunde durchströmt mich die unbändige Energie Reisaus zu nehmen.

Es kostete mich einige Mühe mich wieder zu beruhigen und die Adrenalinschwemme abzubauen, um einen klaren Kopf zu behalten. Das Pferd erschrak, wie sich später herausstellte vor einem Hund, der durchs Gebüsch strolchte, ich hatte ihn nicht bemerkt.

Aufgrund der Intensität meiner Reaktion habe ich mir später die Erklärung zurechtgelegt, dass es sich um eine chemisch hormonelle Kommunikationsform gehandelt habe. Das Pferd mobilisierte Unmengen Adrenalin und die roch ich und die sind dann ungefiltert in mein Stammhirn.

Es ist schon eigenartig, wie sehr wir unserer eigenen Natur ausgeliefert sind mit und ohne Telepathie.

Tiga
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Beitrag von Tiga » 20.04.2005, 13:08

@johnny

:-) Sowas aehnliches wollte ich Dir auch antworten, jetzt hast Du's selber getan.

Bestimmt war das Telepathie! :) :lalala

@steppenreiter

ziemlich häufig passiert es mir, wenn ich an jemanden denke, dass er mich dann anruft,


Mir auch. Aber meistens gab es bei genauerem Nachdenken einen Grund, warum ich gerade jetzt an diesen Menschen gedacht habe. Und ziemlich oft hatte dieser Mensch den gleichen Grund, an mich zu denken.

Es ist schon eigenartig, wie sehr wir unserer eigenen Natur ausgeliefert sind mit und ohne Telepathie.


Genau!

Gruss
Susanne
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Beitrag von shewolf » 20.04.2005, 14:19

@Benzi: ist doch ganz logisch:: der Kunde hatte unter seinem Hosenbein eine Bockwurst im Strumpfband!!!

Öh, okay okay, du kannst darüber nicht lachen... ja ja immer diese Katzenbesitzer :D

Aber entgegen Tigas Begründung gegen Telepathie ist mir einfach schon zuviel merkwürdiges passiert und begegnet, als das ich Dingen jenseits unserer auf 5 Sinne beschränkten Wahrnehmung keine Existenz zugestehen würde.

Bei einem "A" Pferdeausbilder gehe ich mal davon aus, das er einen noch viel feineren Draht zu seinen Pferden hat als wir meisten "Feierabendreiter" zu unseren - selbst wenn er die Dinge wesentlich grober anpackt.
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Beitrag von Archiv » 20.04.2005, 14:26

@shewolf
doch ich konnte lachen :) Mit dieser Methode geh ich ja auch reiten. (wo pack ich auf meinem Wanderritt am WE nur die vielen Leckerlis hin 8-| )

Ich denke wenn schon Hunde als "Jäger" so sensibel reagieren, wie sehr tun es dann Pferde, als Beutetiere.

Ich bin der festen Ansicht, das es Verständigungen nur über Gedanken zwischen allen Lebewesen geben kann. Wäre doch blöd, daß beim Reiten und der Pferdeausbildung nicht zu nutzen.

liebe Grüße

Der Steppenreiter

Gedankenübertragung

Beitrag von Der Steppenreiter » 20.04.2005, 14:53

Wie soll ich mir das vorstellen mit der Gedankenübertragung?

Reiter auf galoppierendem Pferd. In einiger Entfernung eine Weggabelung. Reiter denkt links oder rechts, oder doch lieber links herum, von wo bin ich eigendlich hergekommen, nahja links sieht besser aus als rechts aber rechts dann kommen wir doch nach, also doch eher links, oder....

Also wenn ich mein Hottehü wär, das den ganzen Scheiß mitkriegt, der mir bei der Entscheidungh ob links oder rechts durchs Hirn bläst, würde ich einfach ne Vollbremsung machen und mich blöd ankucken und fragen: "Sag mal hastese noch alle?"

Niels

Beitrag von Niels » 20.04.2005, 14:59

Ich glaube nicht an Telepathie in dem Sinne, dass ich davon überzeugt bin, dass es sowas gibt.

Ich bin aber überzeugt davon, dass wir nur einen Bruchteil dessen, was wir oder in noch stärkeren Maße Tiere mit den bekannten Sinnen wahrnehmen, wirklich erkennen können. Einiges ist uns diesbezüglich sicher auch abhanden gekommen, weil wir es heute nicht mehr gebrauchen.

Ganz ausschließen will ich aber auch nicht, dass auch noch zustätzliche "Sinne" entdeckt werden. Schließlich ist das auch ein stückweit eine Definitionsfrage und bei einigen Tiere gab es in der jüngeren Zeit ja solche Entdeckungen neuer Sinnesorgane.

In Bezug auf die Pferdeausbildung kann es aber doch eigentlich auch dahinstehen, ob es sich um eine unbewußte Wahrnehmung mit bekannten Sinnen oder unbekannten Sinnen handelt. In beiden Fällen sehe ich nur die Wirkung und kann zur Ursache nur spekulieren.

Es hilft also nur, mit viel Zeiteinsatz immer feinere Ursachen zu schaffen, um die gewünschten Wirkungen hervorzurufen und dabei genau zu beobachten, damit es wiederholbar wird. Wenn ich es schaffe, durch das Denken in einer bestimmten Art und Weise wiederholbar etwas zu bewirken, dann werde ich vermutlich nie genau erfahren, warum es funktioniert.

Ich könnte dann also kein Patentrezept weitergeben. Für mich zu erfahren, dass es funktioniert, würde mir für den Anfang aber auch schon reichen, da bin ich ganz egoistisch. ;-) :D

Aber im Ernst, es ist doch nunmal so, dass jede Beziehung zwischen einem Menschen und einem Tier einzigartig ist. Und was in einer Beziehung funktioniert, muss in einer anderen zu großen Teilen wieder neu erfunden werden.

Ich denke, wenn man das wirklich verinnerlicht hat und die vielen Tipps aus Büchern etc. lediglich als Idee zum Ausprobieren/Beobachten/Analysieren (was natürlich erstmal ein Grundwissen voraussetzt) versteht, ist man schon ein ganzes Stück weiter.

Nach allem, was ich bisher zur Pferdeausbildung in den angesprochenen Kreisen gelesen habe, wurde dort wohl auch weniger mit den heutzutage so beliebten, weil gut verkäuflichen Patentlösungen gearbeitet. Die überlieferten Tipps und Hinweise waren vermutlich allgemeiner und subtiler.

Tiga
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Beitrag von Tiga » 20.04.2005, 14:59

:) :) :) :)

Aeh - Nils war schneller.
Mein Lachen bezog sich natürlich auf Steppenreiters interne Links-Rechts-Debatte.
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RE: Gedankenübertragung

Beitrag von kra » 20.04.2005, 15:41

Original geschrieben von Der Steppenreiter

Wie soll ich mir das vorstellen mit der Gedankenübertragung?

Reiter auf galoppierendem Pferd. In einiger Entfernung eine Weggabelung. Reiter denkt links oder rechts, oder doch lieber links herum, von wo bin ich eigendlich hergekommen, nahja links sieht besser aus als rechts aber rechts dann kommen wir doch nach, also doch eher links, oder....

Also wenn ich mein Hottehü wär, das den ganzen Scheiß mitkriegt, der mir bei der Entscheidungh ob links oder rechts durchs Hirn bläst, würde ich einfach ne Vollbremsung machen und mich blöd ankucken und fragen: "Sag mal hastese noch alle?"


:anbet :anbet :anbet :knuddel Also der war echt gut:D :D
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Beitrag von Archiv » 20.04.2005, 19:34

Naja es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die erlebe ich so ziemlich bei jedem zweiten Ausritt: das Pferd merkt Deine Unsicherheit und trifft blitzschnell eine Entscheidung: "wenn der nich weiß wo es lang geht, dann zeig ich IHM, wo es HEIM geht", dabei muss dann diese Entscheidung nicht immer der Weg sein, der wirklich heim führt :D

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