Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte 2

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 18.09.2015, 14:00

@Simon uninteressant für Dich meine Beobachtung?

liebe Grüße benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 18.09.2015, 15:23

Kanns noch nicht einordnen. Schießen die mit so Dübel und Benzidreh?
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 18.09.2015, 15:44

nö... meiner Beobachtung nach erübrigt die Überlänge und die schwere Spitze jede Drehbewegung, macht das für Dich Sinn?

die Schützen mit Benzidreh sind eher weiter hinten auf der Rangliste zu finden... warum machen sie auch alles nach...diese Chinesen >:) ;D

DSC06855.jpg

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 18.09.2015, 16:06

benzi hat geschrieben:nö... meiner Beobachtung nach erübrigt die Überlänge und die schwere Spitze jede Drehbewegung, macht das für Dich Sinn?


Jupp, nur hattest du erwähnt, das Benzidreh in CN verbreitet ist, daher wollt ich mich erst durch die Frage absichern, eh ich mal wieder Mist erzähle :)
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von paraksa » 21.09.2015, 22:56

Hallo an Alle und Hallo Stephan,
hier moechte ich meine(koreanische) Technik mitteilen.

1. Bogen und Pfeil anheben
2. Zughand bis zur Schulter ziehen
3. Pfeil kraeftig und sauber loslassen

und das wars.

Paraksas Kippdrehung
https://youtu.be/xtd47oF-jQc

Hier sieht man die alte traditionelle Kippdrehung. Das Bild ist ca. vor 600 Jahren.
http://cfile265.uf.daum.net/image/234DC44F5462A8C61ABF25
Zuletzt geändert von paraksa am 22.09.2015, 20:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 22.09.2015, 11:14

Danke Grumpf für deine Zusammenschrift deiner Theorie. Ich werde mal erst ein paar deiner Abschnitte (kursiv hervorgehoben) einzeln kommentieren. Weiter komme ich grade noch nicht, aber vielleicht hilft das ja wem.

Ich vermute die Ursache sind Lösefehler mit einem Verreißen zur Seite (vom Körper weg). An der Stelle wirkt sich dann die unterschiedliche Pfeilanlage aus. Beim Daumenschützen wird der gesamte Pfeil vom Bogen "seitlich" weggerissen, also aus der Schussbahn heraus.

Ich beobachte ähnliches. Wenn ich die Finger nicht zeitig von der Sehne bekomme, wenn ich mit dem Simonring schieße, dann klatscht der Pfeil an den Griff und/oder wedelt. Nehme ich den Stephanring und schieße mit recht gestrecktem Daumen, dann kann ich eigentlich ziemlich jeden Mist anstellen, wirklich gut wirds nie aber richtig grottig eben auch nicht.
Schieße ich mediterran mit der Sehne relativ weit außen am Finger fluppt das alles ganz gut, schieße ich mit tiefem Haken, muss ich die Finger wieder flux von der Sehne bekommen.
Möchte hier mal festhalten, dass ein ganzes Daumengelenk wesentlich länger als ein Fingergelenk ist, weshalb es schwieriger ist, den Daumen flux von der Sehne zu bekommen.


Der Pfeil muss also gar nicht mehr um den Bogen herum.

Naja, der Pfeil muss immer um den Bogengriff drumrum, solang der nicht mit nem Tiefen Fenster daherkommt. Aber ich weiß, was du meinst. Durch den beschriebenen Vorgang wird der Pfeil früh etwas nach außen geschoben, was eben etwas steifere Pfeile ermöglichen kann, oder eben den Pfeil etwas außermittiger beschleunigen lässt. Je nach dem, wie man darauf blickt.


Dafür bekommt er eine schöne Pendelauslenkung mit, da die Sehne sich ja Bogenmitte bewegt. Wenn das stimmt, müssten weichere Schäfte stärker schwänzeln als steife (auf dem gleichen Bogen). ;D

Dass die Sehne, auch wegen der gründlichen Vorspannung der REFLEXbögen, den Pfeil wieder Richtung Griffmitte zieht, denke ich auch. Darum will ich ja mein Beispiel erstmal nur für den Wabbelbogen begrenzt sehen. Weiß der Geier, wie das mit 70+# und ordentlich Vorspannung aussieht. Um das rauszufinden fehlt mir momentan der Daumen :D
Bei meinem Wabbelbogen bekomme ich Pfeile mit nem Dynamischen Spine von -5# gerade zum fliegen. Nur eben nicht dahin, wo ich will. Steife Pfeile (700er mit 100gn Spitze) wedeln dagegen. Schraub ich jetzt ne 190gn Spitze auf das 700er Kerlchen wedelt der was das Fell hält, obwohl der noch zu steif ist. Der hohe FoC kann ein Grund sein. Genaue Beobachtung davon steht noch aus.


Beim mediterranen Schießen muss der Pfeil nur etwas stärker um den Bogen herum. Evt. wird dies durch den Drang der Sehne zur Bogenmitte ausgeglichen oder der Pfeil schlägt einfach am Bogen an. Das kann dann der Schütze durch weichere Pfeile kompensieren. ;D

Ich würde da garkeinen großen Unterschied machen. Im Detail gibts da Unterschiede aber generell ists doch bloß seitenverkehrt.


Will ein mediterraner Schütze den Pfeil zum Wedeln bringen müsste er nicht seitlich vom Körper weg lösen, sondern deutlich in den Körper hinein. Geht aber nicht, da dort sein eigener Körper im Weg ist. ;D

Also ich hab jeden Monat Mediterranesen mit Wedelpfeilen auf der Bogenwiese. Tag der offenen Türe und so. Wenn die Jungs und Mädels den Körperklaus machen, und total schief und krumm stehen, dann bekommen die alles zum wedeln. Nur mal n Beispiel:
Bild
Quelle: Wikimedia, CC-Lizenz.


Diese Fragen sollten sich vielleicht mit High-Speed Aufnahmen klären lassen.

Das ist gut möglich, jedoch relativ schwer umzusetzen.

__________

Und dann hallo und wilkommen Paraksa! Eine Frage habe ich zu deiner Technik. Wofür hebst du den Bogen (so stark) an? Übernimmst du da einfach eine tradierte Technik, oder erfüllt sie für dich auch einen Zweck?

vg
Simon
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Wilfrid (✝) » 22.09.2015, 13:49

Ich weiß nicht, was ihr wollt ...
Wenn der Pfeil mit dem Hintern winkt und sexy mit dem A... wackeln will, laßt ihn doch. Zumindest so lange, wie er die Spitze im Centerkill versenkt.

Wenn der Bogen nicht zum Schützen paßt, wird er sich mit seinem Griff zu weit nach links bewegen, klappt das nicht, dies mit der Bogendrehung auszugleichen, weil der Bogen zu locker gehalten wird und das Handgelenk durchgestreckt ist, also ohne Spannung gehalten wird, wird eben das Ende des Pfeils mitgenommen und um den Schwerpunkt gedreht.

Sind die Spannungen im Handgelenk und im Rücken angepaßt, bewegt sich der Nockpunkt in Schußrichtung und nix bewegt sich.
Dreht sich nur das Handgelenk und der Bogen bleibt an der Stelle, wedelt der A.. auch, weil das Ende in die andere Richtung gelenkt wird.

Einfach nich um kümmern, das wird schon

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von paraksa » 22.09.2015, 20:47

Hallo Simon,

also eigentlich ist meine Antwort auf deine Frage: beides, da es seinen Sinn und Zweck fuer das Weitschiessen(fuer starke Schuesse)hat und traditionell in die Technik mit eingefuehrt ist.

vg
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 23.09.2015, 11:27

die koreanische Technik ist mMn fürs Schiessen auf 145m optimiert... eine Übertragung auf andere Weiten und Wettkämpfe ist mMn nur bedingt sinvoll... (über die Sicherheit hatten wir ja schon geschrieben...)

liebe Grüße benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von paraksa » 04.10.2015, 11:57

Die Entfernung zu der Zielscheibe betraegt 145m (Vor ca. 100 Jahren war die Entfernung 240m mit ca.38g Pfeile ) in Korea. Damals als ein Mann ein Offizier werden wollte, musste man eine Bogenschiesspruefung bestehen. In der Pruefung benutzte man ca. 225g schwere Pfeile um 145m zu schiessen. Und heutzutage schiesst man als Sport leichte Pfeile (ca. 25g) um 145m zu treffen.
Die koreanische Bogenschiesstechnik ist dazu da starke und kontrollierte Pfeile aus einer weiten Entfernung zu schiessen. Daher kann man auch mehr oder weniger als 145m schiessen da es nicht nur auf 145m optimiert ist.

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Zuletzt geändert von paraksa am 05.10.2015, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 04.10.2015, 12:37

paraksa hat geschrieben:Hallo Simon,

also eigentlich ist meine Antwort auf deine Frage: beides, da es seinen Sinn und Zweck fuer das Weitschiessen(fuer starke Schuesse)hat und traditionell in die Technik mit eingefuehrt ist.

vg
Paraksa


Dankeschön für deine Antwort! Da konnt ich doch glatt was lernen, cool! :)


benzi hat geschrieben:die koreanische Technik ist mMn fürs Schiessen auf 145m optimiert... eine Übertragung auf andere Weiten und Wettkämpfe ist mMn nur bedingt sinvoll... (über die Sicherheit hatten wir ja schon geschrieben...)

liebe Grüße benzi


Ich finde, dass ziemlich viele Reflexbögen auf Distanzen jenseits der 25m optimiert sind... Und nicht nur die Türken.


paraksa hat geschrieben:Die Entfernung zu der Zielscheibe betraegt 145m (Vor ca. 100 Jahren war die Entfernung 240m mit ca.38g Pfeile ) in Korea. Damals als ein Mann ein Offizier werden wollte, musste man eine Bogenschiesspruefung bestehen. In der Pruefung benutzte man ca. 200g schwere Pfeile um 145m zu schiessen. Und heutzutage schiesst man als Sport leichte Pfeile (ca. 25g) um 145m zu treffen.
Die koreanische Bogenschiesstechnik ist dazu da starke und kontrollierte Pfeile aus einer weiten Entfernung zu schiessen. Daher kann man auch mehr oder weniger als 145m schiessen da es nicht nur auf 145m optimiert ist.

Paraksa


Cool, danke!
Kennst du zufällig eine Quelle für Fotos solcher Bögen von vor 100 Jahren? Wo du das so erzählst, fänd ich den doch spannend. :)
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von paraksa » 04.10.2015, 13:27

Hier sieht man die alte traditionelle kriegsbogen. Das Bild ist ca. im Jahre 1780 gemalt worden sein.
Auf dem Bild sieht man eine schwere aussehende Spitze und einen dicken Schaft.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... .ssogi.jpg

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 04.10.2015, 15:23

schön an dem Bild finde ich, wie der Lehrer die Haltung korrigiert!

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 04.10.2015, 21:34

Hmm meinst du, der auf dem Bild ist vom Typ her vergleichbar mit dem auf diesem Bild?

Bild
Quelle: http://www.sac.or.kr

Bei dem Bild standen folgende Informationen:
mittlere Josŏn-Dynastie
156cm Länge
Im Besitz des "Yeonsei University Museum"
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von paraksa » 08.10.2015, 21:12

Bitte kein Vollzitat des direkt vorhergehenden Beitrags. Danke. Gruß, Markus

Ja es kann sein. Es gibt nur ganz weniger Boegen bis heute. Der entsprechenden Pfeil heisst Rukrangjeon(6x10 Don, also 6x10x3,75g =ca. 225g ).

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